Was ist denn mit den Preisen los?

ist das jetzt Ironie?
Nee, leider nicht. Im Gitarrenbereich habe ich jetzt kein passendes Zitat dazu, aus anderen Bereichen, die vom Image der Arbeitenden leben, schon. (Gerade Beratungsdienstleistungen.)
Wer am Anfang seines Gitarristendaseins sich eine hochpreisige Gitarre leisten kann, hat entweder gutbetuchte Eltern, oder einen einträglichen Job.
Unsere Kinder spielen nicht Gitarre, aber andere Instrumente (p, viol, Posaune), jeweils mit langjährigem Unterricht. Mittlerweile müssen wir nicht mehr auf den Cent sehen (was lange genug so war), aber ich bin immer wieder überrascht, für wie vergleichsweise wenig Geld man sehr ordentliche Instrumente bekommt. So macht auch das Elternsein Spaß;-)

Wobei gute (nicht unbedingt: "teure") Instrumente für uns immer Prio hatten. Auch für die Kinder von Verwandten gab's eben nicht die Spielzeuggitarre, sondern eine gebrauchte Hellweg in Minigröße etc. - Die Kohle hätten / haben wir an anderer Stelle eingespart, die Fahrräder waren vom Sperrmüll und wurden selbst repariert, Möbel und Klamotten waren 2nd, 3rd oder auch mal 5th Hand, das Obst kommt aus dem Garten etc. Soviel musikalische Prios muss man schon setzen. Dazu war ich zu sehr beruflich dran, dass es nicht nur "Spaß" ist., sondern "vernünftig" sein muss. Und diiese Priosetzung ist in unserem Umfeld nicht ungewöhnlich. Urlaub oder besseres Instrument für das Kind? Da hat das Instrument die Prio.
 
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Zitat:

"Bernd war der erste Gitarrist in Hannover, der eine Fender-Gitarre spielte, 1962 erworben bei Emma Böhmecke für 1450,- DM, damals ein Vermögen!"

http://www.big-b-hannover.de/bernd.html

Es war schon immer schwer mit den "Premium-Marken." Musikbrunnen Böhmecke gibts noch heute und Bernd Lux hatte später selbst viele Jahre einen Gitarrenladen am Engelbosteler Damm.

In Hannover ist seit ewig PPC Music der Laden. Dort kostet die Player-Strat Euro 1.150 und Gibson Les Pauls ab 1.250 (Tribute) über 1.600 (Studio) dann 2.400 (Classic) und Standard dann 2.750.

Sicher kann man auch 6.000 für ein Instrument von F. oder G. ausgeben, wenn man das möchte. Die Werbung vermittelt einem schon, dass es erst ab 4.000 wirklich geil wird.

Exzesse sehe ich eher im Gebrauchtmarkt, wo viele Anbieter der Meinung sind, eine Betonstrat von 1975 oder eine Norlin-Kreissägearbeit von 1978 dürfte Euro 3.500 kosten. Das ist meistens Quatsch. Solche Gitarren sind selten mehr als alt.

Die 70er Strat meines Kollegen hat ihn damals gebraucht 1.500 gekostet. Das ist wenig für ein solches Instrument, sie klingt auch sehr gut. Aber: Die ist dermaßen schwer, dass man beim Anheben denkt, das Ding ist am Ständer festgeschraubt. 5 Kilo mindestens. Das geht gar nicht.

Ab 70er wurden LPs oft reine Mittenpressen und am Hals einfach nur wummerig und bis heute hat Gibson es nur selten geschafft (oder gewollt), es anders zu bauen., nämlich tonal ausbalanciert. Die Jahrgänge 1957 - 1960 sind auch deshalb Legenden, weil sie etwas sehr Einfaches tun, nämlich nicht nur Hochmitten auszupumpen und am Hals zu bollern wie Sau. Was allerdings viele Musiker suchen, jedenfalls die Mitten, "Slash".
 
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Vor 20-25 Jahren wollten Vintage Händler Fender ab Mitte der 70er noch nicht mal geschenkt
 
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Emma Böhmecke das die noch jemand kennt.
Heute führen das wohl ihre Enkelkinder.
:) 🎼
 
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Vor 20-25 Jahren wollten Vintage Händler Fender ab Mitte der 70er noch nicht mal geschenkt

Ja, kann ich mich noch gut daran erinnern. Vor 35-40 Jahren waren das die Qualitäten weshalb der Vintagemarkt überhaupt entstanden ist....
 
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Über eine 70ziger Strat hat man nur müde gelächelt :die hat ja dreipunkt Befestigung und sone riesen Kopfplatte
 
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Als man das mit der riesen Kopfplatte sagte waren wir irgendwo in den ganz frühen 90zigern.
Heute ist so eine 70ziger Strat vintäsch
 
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Musikbrunnen Böhmecke

Der Laden passt gut in diesen Thread - ist ja auch gerne mal im Anti-Schnäppchen Thread vertreten, wenn ich mich recht erinnere...
Mir ist der Laden nur in den Kleinanzeigen aufgefallen aufgrund der Custom Shop FGN Gitarren, die scheinbar seit geraumer Zeit keiner kaufen will, was für den Händler wohl ein Grund ist, den Preis immer weiter anzuheben (oder zumindest nicht zu reduzieren). 😅
 
Er ist jedenfalls der Grund, warum sich in Hannover (meiner Heimatstadt) praktisch nix in den Kleinanzeigen finden lässt, weil da alles voll und voller ist von deren Zeug. :mad:
 
Das glaub ich.
Ich frage mich nur, wie die Gitarren dort aussehen.
Manche werden seit Ewigkeiten in den Kleinanzeigen angeboten (die Angebote aber immer wieder mal neu eingestellt, vermutlich, damit sie weiter oben landen).
Wenn die im Ladengeschäft zum Anspielen bereit stehen, dann wird das doch auch Spuren hinterlassen - so dass man irgendwann vielleicht dann doch mal mit dem Preis runter gehen könnte, wenn man sie tatsächlich verkaufen möchte... :nix:
 
Ja, kann ich mich noch gut daran erinnern. Vor 35-40 Jahren waren das die Qualitäten weshalb der Vintagemarkt überhaupt entstanden ist....
..und in den 60er und 70ern wollten viele Gitarristen die Gammelware aus den 50ern nicht haben. Abblätternder Lack, Grünspan, heruntergespielte Bünde, teilweise noch Konstruktionsmängel waren eben nicht attraktiv, entsprechend waren die Preise bis zum Hype um die "Vintageguitars" in den 80ern.
 
Hätte in den späten 70zigern mal eine 68ziger Les Paul Custom für 1800,- DM in sehr gutem Zutand kaufen können, aber mir fehlte das Geld dafür, und heute kostet sowas um die 30K €!
 
Damals wie heute fehlt das Geld ... das ist eine Konstante :gruebel:
 
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Mithin liegt es doch in ihrer eigenen Verantwortung, einfach Nein zu sagen, so nicht mit mir, lieber Hersteller, oder nicht:rolleyes:?
Schon! Aber die Enttäuschung darüber, dass man abgezockt wird, weil es eben "geht", bleibt doch. Bei G tut mir das nicht weh, denn DEN Hype kann man wirklich nur historisch verstehen. Sowohl das Management, als auch die Produkte waren nie auch nur annähernd so gut, wie das Image der Marke.

Aber wenn andere, die vielleicht durchaus auf der eigenen Liste standen, dann nachziehen - das nervt. Und es macht das "Sparen auf etwas" für den kleinen Mann und die kleine Frau einfach unmöglich. "Kauf' JETZT, in eineinhalb Jahren kann das Ding ohne erkennbaren Grund 30% teurer sein!" Genau diese Mentalität hat uns die Finanzkrisen und den Klimawandel beschert.

Für mich selbst bedeutet das: Keine Düsenberg! Die Starplayer Special kostete vor gut zehn Jahren €998,-. Einstiegsmodell mit Schraubhals. Heute? €1.500,- aufwärts! Für die exakt gleiche Gitarre! Liegt bestimmt am Holzeinkauf. Klar! 🥸
ich schätze, dass es viele Gibson Liebhaber gibt, die um die Historie von Heritage Bescheid wissen, aber "trotzdem" lieber Gibson auf der Kopfplattestehen haben wollen (bei einer Gitarre aus aktueller Fertigung). Mir persönlich gefällt auch diese Kopfplattenform nicht so gut.
Unterschreibe beides. Ich fing an, mich mit der Gitarre "theoretisch" zu beschäftigen, als ich ca. Mitte 30 war. DAMALS(!) liebte ich Gibson als "Idee". Das Bild, das sich von G in mir formte, die Historie, die Handarbeit, die Tradition, etc. pp.. Ich verstehe jeden, den das fasziniert.

Aber all das bietet eben genau eine andere Marke auch - und heutzutage sogar viel(!) authentischer. The Heritage. Deshalb nervt es mich so unsäglich, wenn die armen, verblendeten G Fanboys heute 3.5k für eine Klampfe hinblättern, die schon die 1.5k von vor zehn Jahren oft nicht wert war. Aber die Heritage-Kopfplatte ist eine Kröte, das sehe ich auch so.

Und sie spielen das Spiel ja leider auch mit; sind daher für mich persönlich ebenfalls gestorben.
Auf jeden Fall. Und manchmal sind es Sammlungen, die einfach dem Sammler Spaß machen, manchmal sind es auch thematisch sehr interessante Sammlungen.

View: https://www.youtube.com/watch?v=79U-byGGtP0&list=PLDC91D10CB24D355B&pp=iAQB
 
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Meine Wahrnehmung ist die, dass bestimmte Hersteller/Marken ihre Preise schon länger deutlich anziehen, es auf der anderen Seite aber auch viele neue und durchaus sehr preisgünstige Anbieter gibt. In erster Linie fallen auch mir bei höheren Preisen da natürlich die bekannten Hersteller aus den USA auf. OK, made in USA kostet halt auch grundsätzlich mehr als die Produktion in einige anderen Ländern. Keine Frage. Ist ja hier auch nicht anders. Aber auch die Fernost- oder Mexiko-Teile der ganzen US-Buden sind ja nun auch sehr erschwinglich.

Ich glaube schon, dass wir hier zum großen Teil über "Luxusprobleme" reden.

Ich selbst bin aber der Meinung, dass gerade auch Leute mit schmalen Budget heute extrem günstig an sehr brauchbare Gitarren kommen.
Wenn man die Dinger dann noch gebraucht kauft? Mal ganz ehrlich, dass hätte ich mir früher sehr gewünscht. Da hat eine halbwegs vernünftige Gitarre auch schon ordentlich Geld gekostet.

Ansonsten ist es ein bisschen wie bei Schmuck, Mode, Handtaschen und viele anderen Dingen. Da hat der Preis auch oft einfach mehr mit der Marke ud/oder bestimmten Modellen zu tun. Solange Leute den Quatsch mitmachen? Ich habe es ja z.B. nicht weit nach Roermond. Da gibt es ja so eine bekannte und gewaltige Anlage um schnell und sehr effizient sehr viel Geld los zu werden. (Outlet-Center) Stellt euch da mal an einem Samstag oder Sonntag hin und beobachtet mal die Schlangen vor diversen Läden, die z.B. Handtaschen verkaufen. Man glaubt es echt nicht. ;-)

Ich habe gestern in der bei uns nächst gelegenden Kleinstadt übrigens einen neuen Laden für Sneaker gesehen. Holla die Waldfee!
Da staunt man mitunter auch nicht schlecht, wenn man sieht was für Preise aufgerufen werden. Da gab es z.B. auch gar nicht mal so hübsches Pärchen für 1.490,00 Euronen. Wäre jetzt auch nicht meine Welt, aber ok.

Was heute zum Teil als cole Vintage Gitarre aus den 70er/80er Jahren zu (für mich) völlig unverständlichen Preisen angeboten wird, dass lässt mich regelmäßig schmunzeln. Alte Modelle von Asco, Pearl und viele ähnlich Rüben. Das war schon damals zum Teil großer Mist und ganz sicher nichts "Besonderes".

Aber vielleicht wird ja in vierzig Jahren auch eine der heutigen 150,00 EUR Billiggitarren mal so in den Kleinanzeigen landen. ;-)

Durchaus gute und sehr preiswerte Gitarren finde ich problemlos in den gängigen Tausch- und Verkaufsbörsen, Kleinanzeigen, etc..
Auch in wirklich großer Anzahl.
 
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Also ich glaube eher, dass man noch nie so günstig Musik machen konnte... bzw. anfangen Musik zu machen.
Das teure Instrumente mittlerweile völlig wahnsinnige Sprünge machen ist dann ein anderes Thema für mich.

Hab selber gerade eine Billo TE62 von HB gekauft in der 25th Years Aktion und bin begeistert von der Bespielbarkeit und dem Sound.. und auch meine Jungs fanden bei der Bandprobe die Klampfe geiler als meine LTD 256 mit Seymour Duncan SH6 Set.. also nicht von der Optik und Farbe (grau), aber vom Sound im Bandgefüge..

Hab ewig auf eine EC1000 geschielt, aber die Kosten mittlerweile gebraucht teilweise fast soviel wie vor 2 Jahren neu.. bzw. werden die Preise aufgerufen, ob was verkauft wird dafür ist eine andere Seite der Medaille!

Mittlerweile vergeht mir daher auch die Lust auf etwas hochwertigeres.. dadurch werde ich eh nicht besser spielen :p und als Hobby Musiker gibt es zumindestens zum Krach machen genug preiswertes Equip auf dem Markt um sich nicht totsparen zu müssen um seinem Hobby nachzugehen ;)
 
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