Ich staune nur und bin entsetzt dass es noch solche Lehrerinnen gibt, sie solche Forderungen stellen und es scheinbar genügend Kundschaft gibt, die so etwas noch nachfragt.
Wenn ein Kind in dem Alter das tatsächlich durchgängig will meinetwegen, aber ich würde behaupten, dass das für >99% aller 5jährigen an Folter grenzt und ihnen die Kindheit raubt. Zumindest nimmt es ihnen die Möglichkeit unterschiedliche Dinge oder auch nur Instrumente auszuprobieren. Ein Klavierlehrer, der das nicht altersgemäß berücksichtigt (und in eurem Fall klingt es so, als ob die Dame vor allem ihre eigenen Vorstellungen befördert, und nicht die des Kindes oder wenigstens der Eltern so gut wie möglich) käme für mich oder meine Kinder nie in Frage.
Bei der Dame handelt es sich um eine super gefragte Klavierpädagogin die mit sehr großem Engagement und Einfühlungsvermögen jedes Kind individuell und altersgerecht fördert aber auch fordert. Ich kenne sie schon länger und schätze sie sehr, und meine Tochter wollte unbedingt zu ihr.
Wen sie unterrichten möchte, sind Kinder, die für ihr Instrument "brennen", sich voll reinhängen und mit Leidenschaft dabei sind. Solche Kinder bringt sie dann auch sehr weit, einige davon auch zum Musikstudium, was aber nicht ihr erklärtes Ziel ist. Sie unterrichtet aber auf dem Niveau, dass dies grundsätzlich ermöglichen würde.
Es ist ihr auch sehr wichtig, dass die Eltern der Kinder mitziehen, und die Kinder in der musikalischen Ausbildung in jeder Hinsicht unterstützen.
Es wird kein Kind von ihr zur Arbeit gezwungen, auch die Eltern sind nur unterstützend dabei, der Wunsch zu arbeiten muss vom Kind kommen, denn erzwingen kann man da nach Ansicht der Lehrerin nichts. Die 99,99 % der Kinder, die zu so einer intensiven musikalischen Arbeit gezwungen werden müssten, die würde sie nicht unterrichten.
Kinder, bei denen dieser Drang zum Instrument nicht so ausgeprägt vorhanden ist, vermittelt sie dann nach Rücksprache mit den Eltern an eine Kollegen/Kollegin, die für das Kind besser geeignet sind.
Ich muß mich immer wieder wundern, wenn ich das Argument höre, man würde dem Kind durch einen so intensiven Musikunterricht seine Kindheit stehlen oder es daran hindern, andere Dinge auszuprobieren.
Im Kindergarten meiner Tochter haben etwa 2/3 der Kinder ein sportliches Hobby, für das sie mehrmals die Woche zum Training gehen, beim Fußball sind dann die Wochenenden noch mit Punktspielen belegt. Im Kindergarten wird draußen auf dem kleinen Fußballplatz pausenlos gekickt.
Da höre ich nie jemanden sagen, dass den armen Kindern durch das hohe Pensum die Kindheit geraubt wird oder dass sie zu einseitige Interessen haben, alle finden es super, wie zielstrebig die Kinder schon sind, und wie toll sie sich durchbeißen.
Ist doch komisch oder, dass man den Kinder hier zutraut, sich aus eigenem Antrieb mit dem Sport zu befassen, während beim Instrument immer ein Zwang von außen angenommen wird.
Für mich ein trauriges Indiz dafür, welche Wertschätzung Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft im Gegensatz zum zB Sport entgegengebracht wird.