haiiiner
Registrierter Benutzer
Da der o7 Akkord, wie Turko schon darauf hinwies, ein Chamaeleon ist, sind seine Auflösungstendenzen oft nicht ganz eindeutig.
Den VIIo7 (und alle anderen die sich halbtonmäßig nach oben auflösen) habe ich noch nie anders erlebt als dass er zur I ginge. Wenn man den Leitton als Grundton hat ist auch kaum etwas anderes zu erwarten.
Ein o7 Akkord der sich Halbtonmäßig nach unten auflöst, steht von Natur aus auf wackligeren Beinen. Hier noch mit einem Trugschluß rumzudoktern bringt nicht den erwarteten Effekt.
Gleiches gilt bei o7 Akkorden die sich ohne Grundtonbewegung auflösen.
Das ist in etwa so als wolltest Du eine Subdominante trugschlußmäßig auflösen. Da ist zu wenig Spannung da.
Ok, also Trugschlüsse nur mit V7 - und SubV - Akkorden.
Jetzt weiß ich also, welche Schlüsse bei diesen beiden Akkordtypen zu erwarten sind und könnte im Umkehrschluss alles andere als Trugschluss verstehen. Dabei scheinen innerhalb aller möglichen Trugschlüsse musikalisch sinnvoll eher die mit aktiver Auflösung der b7 (gemäß Deiner Unterscheidung) zu sein - die passive Auflösung ist ja keine, wenn ich das richtig verstanden habe. Daraus ergibt sich für mich diese Frage:
Kann man die aktive Auflösung immer funktional mit einer Dominant-Tonika-Auflösung gleichsetzen, also übernimmt der Zielakkord nach einer aktiven Auflösung immer eine (Zwischen-)Tonikafunktion?