DerZauberer
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Es kommt alles in allem auf euren eigenen Anspruch an.
Mal ein Beispiel von uns, haben wir 2 Mal so gemacht, es ging jeweils um EPs (~5-7 Songs) einer 10-köpfigen Funk&Soul-Combo. Eigene Songs, viele Leute.
Skill-Niveau extrem unterschiedlich (vom ehemaligen Profi-Trompeter bis hin zu mir), Geld quasi keins vorhanden (bisschen Bandkasse aus paar Gigs), Recording-Erfahrung schon gar nicht (mal abgesehen von einem), jeder einzeln ohne Band undenkbar.
Also: Wir haben uns einen Techniker bei uns in den Proberaum geholt, der hat Laptpop/Audiointerface/Kabel/Mikros/Ständer dabei gehabt, hat (s)eine Standard-Mikrofonierung aufgebaut.
Tag 1: Vormittags Aufbau, nachmittags Einspielen aller Rhythmus-Spuren "live" als Band-Rhythmusgruppe (drums, percussion, bass, rhythm guitar, keys) - also wirklich jeweils den kompletten Song weitgehend fehlerfrei gemeinsam, das war dann bis auf minimale Lautstärke- und EQ-Geschichten die Basis für alles. Es ging jeweils nur um "so gut wie wir es heute hinkriegen", nicht um "perfekt".
Tag 2: Vormittags Bläser für alle Songs (wieder alle drei gemeinsam), Mittags Soli/Overdubs, Nachmittags Vocals
(kleine Pause, Techniker arbeitet paar Tage vor sich hin)
Tag 3: gemeinsames hören der Rough Mixe, Feedback sammeln als Band, einsteuern beim Techniker
(kleine Pause, Techniker arbeitet wieder)
Tag 4: Final mixing / mastering beim Techniker, MP3s/WAVs mitnehmen
(...)
Tag 5: Einsteuern beim Vinyl-Presswerk, 500 Singles, rest nur digital rausgebracht, paar CDs handgefertigt
Das war vergleichsweise billig, ist vom Sound her sicherlich nicht perfektioniert ... aber war andererseits eben auch das Beste, was in der Situation mit dem Geld und den Skills der Musiker darstellbar war. Wir sind bis heute froh dass wir es gemacht haben, die Vinyl-Scheiben haben wir dann bei Gigs vertickt oder bei Plattenläden dagelassen, und die elektronischen Versionen eben auf allen Plattformen hochgeladen. Da sind sie bis heute. Und über die Qualität beschwert sich außer uns keiner.
Wie gesagt, da wäre mehr gegangen - aber eben zu einem Aufwand, der dem Anspruch dieses Hobby-Bandprojekts nicht angemessen gewesen wäre, und zu Kosten die nicht zu stemmen gewesen wären. Also - man kann auch mit wenig Mitteln und wenig Zeit tolle Erinnerungen schaffen.
Kostenpunkt waren Summa Summarum aber auch rund 3000 soweit ich mich erinnere...