Klanglich können beide Welten, sofern das Konzept stimmig ist, überzeugen.
Negativbeispiele gibt es auf beiden Seiten.
Das sehe ich auch so.
Wie fast alles im Leben hat alles, was Vorteile hat, auch Nachteile, und umgekehrt.
Die Vorteile von Platinenmaps ist halt, daß sie eine Großserienfertigung zulassen, die auch weitreichend automatische Schritte zulässt und somit die Fehlerquote etwas drückt. Zudem können bis zu einem gewissen Grad auch Fertigungstoleranzen ausgemerzt werden und eine konstante Qualität erreicht werden.
Bei industrieller Platinenfertigung ist es zumindest leichter,
gleichbleibende Qualität sicherzustellen.
Wirtschhaftlich lohnt sich das erst ab gewissen Stückzahlen.
Für kleinere Serien wird man dann eher zu "handwired PCB" greifen, also die Platinen von Hand bestücken, wobei dann wieder gleichbleibende Qualität schwerer wird.
PTP-Amps wird nachgesagt, daß keiner 100%ig wie der andere klingt. Jedoch ist mir das gleiche Phänomen auch schon bei baugleichen Soldanos aufgefallen, die mit Platinen bestückt sind. Die Platine ist zwar von den Leiterwegen her immer identisch ( im Gegensatz zu immer minimal abweichenden Kabelwegen von PTP-Amps ), jedoch haben die einzelnen Kondensatoren, Röhren, usw. immer das gleiche Problem, nämlich Toleranzen ...
Das sehe ich auch so.
Bauteiltoleranzen hat man ich immer. Ganz egal ob PTP oder PCB.
Selbst höherwertige Widerstände haben 1% Toleranz, gute Kondensatoren haben oft 2%.
Günstigere Bauteile haben noch mehr Toleranzen; da kann sich jeder selbst ausmalen, was da zusammenkommt.
Inwieweit undf wie sehr sich das nun klanglich auswirkt, hängt wohl auch vom Ampdesign- bzw. -Konzept ab.
Wie bereits erwähnt, sowohl PCB als auch PTP haben Vorteile.
Für PTP spricht die leichtere Reparierbarkeit und Modifizierbarkeit,
für PCB die Kosten, die bessere Eignung für sehr komplexe Schaltungen und die einfacher erreichbare gleichbleibende Qualität.
Sofern ich modden/modden lassen möchte, würde ich PTP vorziehen, zumindest be in eher einfach gestrickten Amps.
Ebenso wenn ich den Amp in 30 Jahren noch nutzen möchte (wegen der leichteren Reparierbarkeit).
Will ich hingegen einen Amp á la Mark V oder JVM, und das mit Midi und allem Pipapo, dann hat man eh oft keine Wahl, denn solche Amps gibt es i.d.R. nur in PCB-Bauweise.
Sofern ich den Schaltzplan habe, kann ich so einen Amp auch in 30 Jahren noch reparieren lassen, es wird dann halt teurer als bei PTP.
Ich kann mir dann sogar im Notfall eine neue Platine ätzen lassen, nur billig wird so was dann nicht sein.
Ich gehe aber davon aus, dass in 30 Jahren Röhrenamps kein großes Thema mehr sind (wegen immer besserem digitalem Modelling).
Ich gehe davon aus, dass ich in 30 Jahren einen Modeller habe, bei dem ich einfach per Bluetooth IV (oder so) einen 99,99999% naturgetreuen Sound eines 66er Deluxe Reverb, 2007er Splawn ProMod oder 2009er Boogie Mark V aufspielen kann, wenn mir danach zumute ist.
Band-O-Lero