Was brauche ich, um meine PA einmessen zu können ?

  • Ersteller recently
  • Erstellt am
R
recently
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.10.24
Registriert
05.07.19
Beiträge
16
Kekse
0
Hallo liebe Musiker,
ich habe ein Steinberg UR816 Mischpult (bedient über Laptop) welches ich an 2 Yamaha DZR10/DXS18-Boxen betreibe. Beim UR816 sah ich bisher keine Möglichkeit, den (Master-)Klang zu beinflussen, also habe ich zwischen UR816 und den Boxen ein altes Mischpult mit Klangreglern eingeschleift (ja, furchtbar). Diese Anlage ist in keinster Weise "eingemessen" aber ich war damit bisher zufrieden. Was mich jedoch als Bassspieler sehr stört ist, wenn ich ein tiefes G spiele habe ich eine enorme "Resonanz" im Proberaum. Wenn ich mit dem Finger die E-Saite hochgehe nehme ich auch noch weitere "Resonanzpunkte" war. Ich würde gerne einige Frequenzen absenken. Vielleicht wäre aber auch ein komplettes "Einmessen" meiner PA mit Messmikrofon, wie es z.B. das Behringer DEQ2496 kann, hilfreich. Dieses Gerät habe ich nach langer Google-Suche gefunden aber es ist sehr alt und wird auch nicht mehr angeboten. Ansonsten finde ich einfach nichts, vielleicht benutze ich die falschen Suchwörter. Was nimmt man denn heutzutage für das Einmessen einer PA bis max. 1000 Euro ?
Vielen Dank für Tipps !
Viele Grüße
Recently
 
Was nimmt man denn heutzutage für das Einmessen einer PA bis max. 1000 Euro ?
Am besten ein Mischpult, mit dem man das kann. Das UR816 ist ja an sich keines, denn es ist ein Audio-Interface mit ein bisschen Mischpult drin. Umgekehrt sind heute die digitalen Mischpulte halt ausgewachsene Pulte mit einer Audio-Interface Funktion, meistens zumindest.

Wenn du 1000€ hast, dann würde ich dir das brandneue CQ18T oder CQ20T von Allen&Heath mal ans Herz legen. Das kann das, was du brauchst, auch z.T sehr automatisiert und intuitiv.

Alternativ geht natürlich ein Teil wie das Behringer XR18 (oder das Midas MR18, die ja fast identisch sind) bzw auch ein Soundcraft UI24R. Die kosten alle so um, oder auch deutlich unter, die 1000€.
Das CQ von A&H kann sogar 96 kHz, wenn dir das viel wert ist, bei den anderen ist halt bei 48 kHz Ende Gelände.


Ach, und fast vergessen. Einmessen, im klassischen Sinne, habe ich in meiner ganzen 40 Jährigen Zeit als Tontechniker noch nie so wirklich. Einrauschen (mit ros Rauschen) bringt für mich kein wirkliches musikalisches Ergebnis, und das Ganze mit Sweeps und wirklich guter Einmess-Software, die auch mehr als nur die reinen Frequenzen an einem Punkt im Raum berücksichtig, das will gelernt sein, da traue ich mich auch heute nicht wirklich drüber. Denn ich weiß was da das Ergebnis ist: 1) wer misst, misst Mist und 2) a fool with a tool is still a fool. Also lass ich das lieber.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich würde @Mfk0815 absolut zustimmen. Wenn man es ganz "billig" haben möchte kann man einen 31-band eq hinter die Summe vom Mischpult klemmen.
Ich selbst messe mit dem P1 von L-Acoustic ein. Das ergibt für deinen Kontext aber so gar keinen Sinn und ist auch viel zu teuer.
Was man vielleicht machen könnte wäre in ein dbx Driverack oder ähnliches kaufen und das System mit REW Einmessen. Da gilt aber nach wie vor die goldene Regel:
1) wer misst, misst Mist und 2) a fool with a tool is still a fool.
 
ein komplettes "Einmessen" meiner PA mit Messmikrofon, wie es z.B. das Behringer DEQ2496 kann
Das ist kein "komplettes Einmessen", sondern nur Symptombekämpfung. Amplitude pro Frequenz ist nur Resultat, nicht Ursache. Ursache sind Quelle, Raum und Zeit. Am Raum kann man i.A. nichts ändern, und um die Zeitebene zu messen brauchts entsprechende Software. Und vor allem Verständnis von den akustischen Grundlagen - sonst wird das nix. Wie @Mfk0815 schon mit den richtigen Sprüchen kommentiert hat. :cool:

SMAART mit Lehrgang und Messmikro... sagen wir mal €1700. Plus ein paar Dutzend Stunden um sich die Basics draufzuschaffen. Die Bibel zum Thema: https://www.amazon.de/Sound-Systems-Optimization-Techniques-Alignment/dp/0415731011/

Billiger bzgl. Software ginge ist wohl mit REW, aber das kenne ich nicht näher.
 
3 möglichkeiten
a) Mischpult mit Kanal EQ und Summen EQ. Jedes dusselige Plastik Möchtegernmischpult kann das mittlerweile und so was gibt es für unter 400 €
Behringer x air xr12, Soundcraft Ui12
b) Controller wie Behringer DCX2496, t.racks dsp204 (auch alles unter 400)
c) 31-Band EQ, z.B. dbx2231, klark dn360 usw. - gibt es oftmals nur noch gebraucht. Würde ich neu auch nicht mehr haben wollen, da das heute meist im Mischpult oder eben im Controller mit drin ist.
d) vollpara. EQ.... ähm nee. Lass es. Zu teuer und eben wie c) im Pult oder im Controller mit drin.

Die Sensorik hast du bereits: Deine beiden Ohren.

Am einfachsten ist der dedizierte 31-Bänder (grafischer EQ) zu Bedienen, da man hier intuitiv störende Frequenzen ziehen kann. Ebenso geht das bei digitalen Mischpulten, wenn eben die Oberfläche bzw. die Steuersoftware was taugt. Vollparametrische EQs sind komplizierter in der Bedienung, da man neben der Frequenz und Verstärkung auch die Breite des Filter anpassen kann. Dadurch kann man die Absenkung sehr präzise machen und verbiegt die danebenliegenden Frequenzen nicht zu sehr. Gerade bei Resonanzen ist der vollparam. EQ das Mittel der Wahl. Der GEQ ist eher für die smoothe Gesamtanpassung (Klangcharakter).

Eine Anlage wirklich korrekt einzumessen bedarf KnowHow und entsprechendes Werkzeug. Das bringt nur nix in deiner Lage. Also vergessen und ich denke das meinst du auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Der GEQ ist eher für die smoothe Gesamtanpassung (Klangcharakter).
Wenn man unnötige Phasenschweinereien, verursacht durch bis zu 31 Filter als "Charakter" betrachtet - ja. :cool:

Aber ja, wir reden hier von Proberaum, insofern gehts hier eigentlich darum nur ein paar Resonanzfrequenzen zu ziehen. Dafür ist ein GEQ mit seinen produzierten Kolateralschäden wohl noch akzeptabe (je nach Menge und Lage der Resonanzen), aber wenn man es besser haben will, will man einfach mehrere PEQ-Bänder. Entweder aus einem Controller oder digitalen Mischpult. Und dann gezielt die Resonanzen so schmalbandig wie möglich "ziehen".
 
Ich finde es ganz praktisch, mir die Sache im RTA (real time analyzer) anzusehen. Inzwischen gibt es dafür kostenlose oder ehr günstige Apps für Smartphones und/oder Tablets, sowohl für die Apple-Welt als auch für Android. Ich selbst nehme dafür auf iPhone und iPad die "AudioTools" von "Studio Six Digital" - da habe ich vor zehn Jahren mal 12 EUR für bezahlt und kriege immer noch Updates. Es gibt in-App-Käufe,a aber ich habe noch keinen benutzt, will eh nur Spektrum (also Frequenzkurve) und SPL messen.

Seinerzeit habe ich für rund 100 EUR ein Messmikro von micW dazu gekauft. Das braucht es aber nicht mehr, inzwischen sind die eingebauten Mikros in den herkömmlichen Consumergeräten gut genug. Will sagen, mit dem Mikro werden meine Messungen um keinen Deut besser.
 
Was nimmt man denn heutzutage für das Einmessen einer PA bis max. 1000 Euro ?
Wenn es ums "Messen" geht, brauchst du neben dem vorhandenen Interface (UR816) noch ein Messmikrofon und eine Messsoftware.
Beim Messmikrofon geht es beim Behringer ECM8000 (und ähnlichen) los. Ich verwende inzwischen ein iSEMcon EMX-7150, dem ich gerade bei höheren Pegeln mehr traue.
Als Software setze ich REW ein, das ist kostenlos und hat einen sehr großen Funktionsumfang.

Neben dem "Messen" geht es dir vermutlich auch um das "Entzerren". Wenn ich die technischen Daten deiner Lautsprecher richtig interpretiere, besitzen diese einen 6-bändige User-EQ, den du genau dafür verwenden kannst.

Du brauchst also bis auf das Messmikrofon kein weiteres Equipment.
 
Du brauchst also bis auf das Messmikrofon kein weiteres Equipment.
Ich behaupte auch das Meßmikro ist unnötig, da ne entsprechende Handyapp als Schätzeisen wohl ausreichend wäre und ansonsten gibt es da noch 2 orgamische Hochleistungsdekektoren inkl. direkt verbundener Software.
Um da nur die Raummoden zu ziehen ist das allemal ausreichend. Der TS möchte ja keine Hochleistungs PA in der Schleyerhalle oder auf dem Wasen nebst Delaytower einmessen.

Nimm die 1k€ Budget lieber für einen schönen kleinen Urlaub.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich spiele zum "Einmessen" zwei Songs ab, die ich schon tausendmal gehört habe und checke mit dem parametrischen EQ, ob mich da was stört. Mit dem grafischen EQ nehm ich dann während des Soundchecks störende oder im Extremfall feedback Frequenzen raus.

Unser Tech misst tatsächlich jedesmal mit Smaart und gleicht aus. Das funktioniert tatsächlich sehr gut, man muss halt wissen, was man tut.

Grundsätzlich immer nachdem man etwas getan hat mit Bypass checken, ob das überhaupt sinnvoll ist. Das wichtigste Tool bleiben die Ohren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich nehme meine Ohren und einen EQ im Pult oder Extern. Wenn meine Ohren mal keinen so guten Tag haben hilft mir auch der RTA vom Handy.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also, ich habe mich mal mit der Materie beschäftigt, und bin bislang trotzdem dabei geblieben "vor Ort" mit den guten alten Ohrwascheln zu arbeiten. Wenn man in die Materie einsteigen möchte, siehts wie folgt aus:

Das Maß aller Dinge wäre Software wie SMAART (kostenlose Alternative OSM) und ein Messmikrofon und ein Calibrator. Ein günstiges Mikrofon, selbst die Preisklasse Superlux/Behringer, reicht tatsächlich aus, wenn man die Beschränkungen kennt und berücksichtigt: Zu geringer SPL-Maximalpegel, um damit LCpeak nach gängigen Normen verlässlich messen zu können, und Frequenzgang obenrum ist nicht kerzengerade. Für amtliche Messprotokolle also nichts, aber für vergleichende Aussagen, finden von Problemfrequenzen, und das Einhalten von Lautstärkebegrenzung sehr gut brauchbar.

Der Witz bei Software wie SMAART/OSM ist , daß sie dual-channel FFT macht, und vergleicht.

Im Gegensatz: Auf der einkanaligen FFT-Analyzer-Ansicht oder in REW sieht man nur ein "Ergebnis". Wenn man nicht genau weiss, wie der Input in das System aussieht, kann man also eigentlich nur extreme Anomalien (Resonanzen, Feedback) damit optisch erkennen. Man ist gezwungen, für darübergehende Aussagen zum "Einmessen" ein wohlbekanntes Signal (rosa Rauschen) durch das System jagen, damit man es wagen kann, nach der FFT-Ansicht den Frequenzgang gerade zu ziehen. Und selbst dann kann man der gelackmeierte sein, wenn der Mikrofonstandort ungünstig gewählt ist. Naja, und dann ändert sich die Akustik eines Raumes durch das Publikum erheblich. Wer hätte es gedacht, hunderte von Hautsäcken mit jeweils 70% Wasser und ein paar Kilo Kalk drin absorbieren Schall ;) Und dann reagieren die auch noch genervt, wenn Testsignale statt ihrer Lieblingsband aus den Boxen ertönt...

Was bringt nun diese dual-channel-Geschichte? SMAART/OSM wird mit zwei Signalen gefüttert.
  • Einmal ein Signal direkt aus dem Main-Output des Pultes - also was in die PA oder in den Systemprozessor geht.
  • Und zum anderen mit dem Messmikrofon
SMAART vergleicht nun das Originalsignal, mit dem, was nach Durchlauf von Systemprozessor, Frequenzweichen, Verstärkung, Boxen, Luft und Raum daraus geworden ist. Und zeigt im

"Magnitude Trace" die Differenz an. Es zeigt also verlässlich den Frequenzgang des Gesamtsystems an, obwohl kein rosa Rauschen durchläuft, sondern die Band gerade live spielt und dynamische Musik durchläuft. Man wird also z.B. sehen, wie die Bässe der unter der Bühne versteckten Subs mit zunehmendem Publikum weggeschluckt werden.
Im Vergleich mit einer einfachen FFT-Analyse (die man sich natürlich auch anzeigen lassen kann) zappelt die Linie also nicht, sondern bleibt ziemlich stabil stehen, und man kann gut sehen, ob und wie sich der Frequenzgang ändert, wenn man am Systemprozessor was anhebt oder absenkt.
Man darf nur nicht vergessen, daß die Mikrofonposition immens wichtig ist. z.B überall da, wo das Messmikro z.B. von beiden Speaker-Stacks L und R erfasst wird, misst man IMMER IMMER IMMER einen ordentlichen Kammfilter mit. Wer also in Versuchung gerät, die ganzen kleinen Hubbelchen im Frequenzgang wegzuregeln...hihi, wie so ein Hund der seinen eigenen Schwanz jagt. Man sollte also im Zweifel mehrere Positionen mit Mikrofonen hängen haben, und vergleichen, und generell in "breiten Pinselstrichen" denken, statt einen Frequenzgang zu bügeln, der für EINE Stelle im Raum gerade AUSSIEHT, es aber nicht ist, dafür aber viel Leben in den "Phase Trace" bringt (perfekte Überleitung:))

Die Phasenlage - SMAART zeigt im Phase Trace über den Frequengang hinweg an, wie sich frequenzabhängig die Phasenlage ändert. Man sieht deutlich die Übergabepunkte zwischen den Treibern der Speaker, wie die Linie dann gerne biegt/knickt. Am Übergabepunkt zwischen Woofer und Horn eines normalen Tops kann man zwar nicht viel machen - das ist halt so wie es vom Hersteller gebaut wurde.. Aber man sieht sehr gut, wenn die Subwoofer den Tops voraus- oder nacheilen, und kann das am Systemprozessor nachbessern.

Im meinem normalen Leben ist das allerdings alles graue Theorie. Systemprozessoren kommen in meinem Leben nicht oft vor, und wenn dann, darf man oft nicht ran, weil "ein Profi" das mal richtig eingestellt hatte. Ohne Zugang zum Prozessor machts aber keinen Spass: Am Main L+R EQ des Mischpults braucht man nicht drehen, weil man damit zwar hörbar was ändert, aber leider auch das Vergleichssignal in Richtung Software verfälscht - der Magnitude Trace ändert sich dann kein Stück... (Wenn das Pult Matrix-Funktionen hat, kann man damit was machen, das geht)

Ja nee, ehrlich gesagt, ich habe mich mit dem Thema ne Zeitlang eingehend befasst, zuhause zum Leidwesen meiner Familienangehörigen die Anlage im Wohnzimmer gequält und Messmikros platziert und auch das Gerödel (Mikro, Calibrator, extra Laptop mit OSM, USB-Interface) zu Konzerten mitgeschleppt - ABER:
In meinem Kleinkonzert-Leben ist da oft eh nur eine PA die ohnehin underpowered ist, die vllt. fest installiert ist und nicht bewegt/neuausgerichtet werden darf, wo man außer Top-Level, Sub-Level, -Crossover-Freq. und Phase-Regler (wenn überhaupt) eh nichts machen kann (und auch das nur, wenn der Wirt gerade nicht guckt).

Es läuft also darauf hinaus, wie bei einigen meiner Vorposter: Lieblings-Musikstücke, mein paar Ohren, eine Handy-App mit einem FFT-Analyzer, der FFT in meinem Pult. Und der Rest bleibt im Rucksack.

Am ehesten hänge ich noch das eine Messmikrofon auf, und hänge es an einen freien Mischpultkanal, um den FFT-Analyzer im Pult zu nutzen, und in einer Multitrackaufnahme (mitsamt Calibrator-Ton vorweg) mit aufzunehmen. Dann kann ich NACH dem Konzert nochmal in Ruhe hören, wie schlimm der Gesang diesmal wieder im Gitarrengewitter untergegangen ist. (Und ob ich WIEDER DIESES GESPRÄCH mit dem Gitarristen führen muss). Und ich kann in Software (REW z.B.) anhand der Aufnahme mitsamt Calibrator-Ton im Nachhinein noch eine Analyse der tatsächlichen Lautstärkedosis des Abends machen (LAeq) und danach entscheiden, ob ich WIEDER DIES.. (ihr wisst schon)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Vielen Dank für die vielen Antworten. Das Spektrum der Antworten ist so groß, dass ich jetzt erstmal keinen Plan habe :) Ich muss das hier erstmal wirken lassen. Ein richtiges Mischpult wäre schon schön, warum habe ich bloss dieses UR816 gekauft? Ich wusste damals halt nicht, das auch Nicht-Steinberg Produkte mit Cubase zusammenarbeiten ... tsss. Jetzt habe ich da ein System, bei dem ich ein altes Mischpult einschleifen muss, um überhaupt eine Klangregelung zu haben :) . Ich habe den Antworten entnommen, dass wohl ein parametrierbarer EQ mein Resonanzen-Problem am direktesten angehen würde. Mal ein paar Nächte drüber schlafen :) ...
Ich bedanke mich für diese Fülle an Information
Viele Grüße
Recently
 
Ich will dir dein UR816 nicht madig machen, aber für Beschallungszwecke macht ein (auch ein kleines) Digitalmischpult deutlich mehr Spass.
Schon in einem Behringer XR12 hast du einen EQ, Compressor, Gate im jedem Kanal, zusätzlich einen in jedem Bus, und am Ende noch einen in jedem Ausgang (Main, Aux), die man schön systematisch einsetzen kann:
An den einzelnen Kanälen EQ/Comp/Gates machst du jedes Instrument schön, bzw. löst instrumentenspezifische Probleme
auf dem Ausgängen EQ/Comp/Gates arbeitest du an den Problemchen/Eigenheiten der jeweiligen Lautsprecher oder des Raumes
und mit den Bussen machst du irgendwas dazwischen, z.B. alle Vocals nochmal gemeinsam bearbeiten, oder die Instrumente etc.

Man muss also nicht mangels Möglichkeiten die Probleme eines Instrumentes auf "dem einen EQ" lösen, und damit gleich alle anderen Tonquellen negativ mit beeinflussen, sondern kann genau da im Signalfluss eingreifen, wo das Problem auch herkommt und gelöst gehört.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Im Gegensatz: Auf der einkanaligen FFT-Analyzer-Ansicht oder in REW sieht man nur ein "Ergebnis".
REW kann natürlich auch 2-kanalig messen. Um noch eine andere Alternative zu nennen: ARTA
Eine Live-Ansicht der Übertragungsfunktion halte ich für das Systemsetup nicht für zwingend. Die Systemüberwachung während der Veranstaltung ist für mich eine andere Aufgabe.
Ein richtiges Mischpult wäre schon schön, warum habe ich bloss dieses UR816 gekauft?
Für viele Anwendungen ist das Interface das sinnvollere Gerät, auch und gerade für Aufnahmen (Stichwort Cubase). Ich sehe bei dir keinen Bedarf für ein Mischpult.
Jetzt habe ich da ein System, bei dem ich ein altes Mischpult einschleifen muss, um überhaupt eine Klangregelung zu haben :) . Ich habe den Antworten entnommen, dass wohl ein parametrierbarer EQ mein Resonanzen-Problem am direktesten angehen würde.
Du musst weder ein Mischpult einschleifen, noch einen EQ anschaffen. Du hast bereits einen vollparametrischen 6-Band-EQ in deinen Lautsprechern eingebaut, den du nur benutzen musst.
 
Ja, mit den Equalizern der Boxen habe ich schon viel Zeit verbracht. Habe alles so eingestellt, dass es für mich gut klingt. Aber dann läuft irgendein Youtube-Video und ich würde gerne ein bisschen "drehen" ... und dann mag ich diese zig-Kilo Teile nicht aus der Ecke schieben :)
Aber das Resonanz-Problem über die Boxen-Equalizer zu beheben werde ich versuchen. Danke für den Tipp ...

Mit dem UR816 kann ich auch auf jeden Eingang einfache 3-Band Equalizer und andere Tools wirken lassen. Merkwürdigerweise gibt es für den Ausgang keinerlei mögliche Einstellungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe mit dem REW-Tool einen Schnellschuss gemacht,

ich glaube mein REsonanz-Problem zu sehen:

1697729331014.png
 
Sieht wie jede Messung in so gut wie jedem Raum aus: Überhöhungen und Auslöschungen durch die Wand-/Boden-/Deckenreflexionen.
Da sich diese an jeder Position anders auswirken, empfiehlt es sich, mehrere Messungen über den relevanten Hörbereich zu machen und zu mitteln.
Und um oben raus was erkennen zu können, kann man die Kurven glätten, z.B. mit 1/12 Oktave.
 
Siehen wir das richtig:
Du hast zwei gleichartige Messungen bei verschiedenen Uhrzeiten gemacht?

Wurde das "Meßmikro" dabei verschoben oder war es an derselben Stelle?
Welches Testsignal wurde verwendet, ein- und dasselbe (rosa Rauschen, weißes Rauschen) oder unterschiedliches Signal (z.B. Musik gar unterschiedliche Musik)?

Alles was über 200 Hz ist, ist letztendlich wildes gezappel, da sieht man nix.

Interpretation rote Messung
Man sieht 4 Peaks und 4 Löcher
Peaks (Resonanzen/Raummoden) [Hz] bei ca.
32
75
130 - 150
200

Löcher (Auslöschungen) [Hz] bei ca.
62
90
160

Das Loch zwischen 40 - 70 Hz ist in beiden Fällen signifikant. Sind vor allem die Bässe in Phase oder ist ein Bass verpolt? Die Messung lässt dies so vermuten. Ähnliches ergibt sich, wenn die Bässe einen horizontalen Versatz haben bzw. ein Bass auf eine stark reflektierende (schallharte) Begrenzungsfläche strahlt. Ein Dealy auf einem Bass kannst du ausschließen?!

Dass da schon bei 32 Hz (wo ist die untere Grenzfrequenz der Bässe?) schon fast maximaler Pegel anliegt, wobei dieser bei 95 dB (75 Hz) liegt macht mich stutzig.
Dies wäre eine sehr fiese Raummode, wobei sich diese im Bereich 64, 128 Hz wiederfinden müsste. 75 Hz liegt da weit weg davon. Das müsste dann entweder vom Bass selbst kommen oder eine 2. Raummode. Allerdings gibt es da immer noch dieses riesen Loch.

Die leichte Überhöhung bei 130 - 150 ist typisch und daher nicht unüblich.

Interpretation grüne Messung
Man sieht 4 Peaks und 4 Löcher
Peaks (Resonanzen/Raummoden) [Hz] bei ca.
32
75
98
140

Löcher (Auslöschungen) [Hz] bei ca.
50 - 65
90
110
180

Die beiden Peaks bei 32 und 75
Und das breite Loch im Bereich 50 - 65.
Das riecht förmlich nach Verpolung der Bässe oder sonstigem Unfug.

Interessant ist auch die Senke bei 90 Hz in beiden Messungen und die bei 180 (grün). Der Bereich 160 - kurz vor 200 zeigt eine ähnliche Abfolge von Senken und Bergen im Vergleich zur roten. Bei rot nicht so ausgeprägt.
Der Bereich 100 - 150 ist eher atypisch. Der Peak bei 140 ist bei beiden Messungen, doch bei rot eher aufgesplittet. Die Senkung jeweils links und rechts sind bei grün deutlich ausgeprägter, jedoch auch bei rot andeutungsweise vorhanden. Deswegen atypisch.

Fazit:
Hochpass an den Boxen gesetzt? Ich würde hier zunächst mal alles unterhalb von 40 Hz abschneiden. Das bringen die Bässe nicht (untere Grenzfrequenz!) und regt deutlich den Raum an.
Polung/Phase der Bässe prüfen oder einen Bass direkt zum anderen Stellen. Wenn dann deutlich weniger Bass kommt als wie wenn die Bässe auseinanderstehen, dann ist dies ein mehr als deutliches Zeichen von 180° Phase auf einem Bass.
Laufen die Tops Fullrange mit? Die Bässe sollten nur den Tieftonanteil wiedergeben, die Tops den rest. Falls die Fullrange spielen, dann kann auch so ein Unfug geschehen.

Tip: Lass dir von jemanden Helfen, der sich damit auskennt. Da liegt eine Problem an der Basis vor. Da hilfen dann auch keine Filter, zunächst erst mal.
 
Danke für die viele Arbeit, die ihr mir hier spendiert! Sorry ... hier kann ich noch nicht kompetent mitreden, arbeite daran. Habe mich gewundert, warum man bei REW nur einen Ausgang angibt, hätte da eigentlich Stereo erwartet, ich muss mich mit diesem Programm noch mehr beschäftigen, das meinte ich mit "Schnellschuss".
Egal,
- die rote Messung habe ich mit der linken Box , die grüne mit der rechten Box gemacht. Als Box bezeichne ich jeweils einen DZR10-Lautsprecher, der auf einem DXS18XLF Subwoofer steht.
- Mikrofon an fester Position in der Mitte ca. 4m vor den Boxen.
- Der HPF im DZR ist auf 90Hz eingestellt
- Mit der Polung muss ich noch experimentieren, vor dem Verrücken der Lautsprecher graut mir :)

Mein Bauch sagt mir, wenn ich ein Gerät hätte, mit dem ich die Unregelmäßigkeiten im Bereich bis 200Hz etwas flacher filtern könnte, würde ich mich als Bassist besser fühlen :)
Habe mir alle von euch empfohlenen Geräte angesehen. Dabei hatte "Technika" das DBX Driverrack (PA2) ins Spiel gebracht, damit liebäugel ich gerade ... da würde ich entweder auf den automatischen oder den parametrierbaren Equalizer setzen. Wenn ich jetzt über digitale Mischpulte nachdenke, dann eskaliert meine Wunschlage :)

Nochmals vielen Dank für eure geduldige Hilfe ...

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben