Warum wird die Gitarre runtergestimmt?

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Was mir auffällt ist, dass je tiefer die Saiten gestimmt werden (= umso dicker die Saiten werden) der Ton perkussiver wird, und chromatische Ideen besser klingen. Das ist warscheinlich ein Grund warum viele Death Metal Bands so tief stimmen, weil's perkussiver klingt?
 
Ich hab gehört, dass man beim Tieferstimmen genau 664 Noten mehr bekommt. Beim Drop Tuning sogar 2 mehr :evil:
 
Und gerade weil ja beim Deathmetal die ganzen verschiedenen Noten gebraucht werden. ^^
Und wenn Deathmetalbands nur wegen nem perkussiveren Ton tiefer stimmen würden, dann würden wohl alle Telecaster oder Strat mit SC's spielen.
Eventuell ist das ein nettes Nebenprodukt, aber mit Sicherheit nicht der Hauptgrund, wahrscheinlich noch nicht einmal überhaupt ein Grund. Da gehts um tiefer klingt böser, fetter und in den eigenen Ohren besser, machen die Idole und eventuell noch wegen dem Sänger/in. Und ganz nebenbei wird die Seitenspannung ja auch mit abnehmender Tonhöhe geringer, weshalb die Saiten, obwohl sie dicker sind, mitunter auch schon mal recht schlabbrig werden können.
 
Tieferstimmen gibts auch im "normalen" Rockbereich, höre man sich mal Staind oder Alter Bridge an, das geht bis B oder A runter. Passt gut zum Sänger und die Riffs knallen schön.
 
Die Band eines Freundes hat ihre Saiteninstrumente am Anfang ihrer Laufbahn alle nur so runtergestimmt, dass die E Saite ein D spielt.
Jetzt nach einigen Monaten später haben sie die Gitarren und den Bass einen ganzen Ton tiefer gestimmt und das Ergebnis ist klar und deutlich: Es klingt dicker, böser, und passt einfach besser zu der Musik. Sie spielen Death Metal mit Pagan Einflüssen. Dem Sänger fällt es so auch leichter bei cleanem Gesang (wenn man das so nennt) die Töne zu treffen.

Ich finde das passt einfach besser. Lernt mal zum Beispiel "Cloud Connected" von In Flames und spielt es auf Standard E (wobei hier die E saite auch gedropped werden muss). Klingt doch mies und nicht mehr so wuchtig.
Tony Iommi stimmt die gitarre ja tiefer wegen seiner nicht vorhandenen Fingerkuppen, obwohl man diese Songs auch in Standardtuning spielen könnte. Aber das klingt eben auch nicht so wie bei Tony Iommi (mal abgesehen davon dass nur er so klingt wie er selbst ;) )

Es hat also durchaus auch eine Auswirkung auf den Sound und nicht nur auf die Töne, aber das sollte wohl klar sein, oder?
 
Es hat also durchaus auch eine Auswirkung auf den Sound und nicht nur auf die Töne, aber das sollte wohl klar sein, oder?

Das merkt man auch besonders stark je weiter man runter geht. Der Gitarrensound den du durch Drop A (o.ä.) erreichst ist schon was eigenes - kann man mögen oder nicht - für mich ist Drop C Schluss...
 
Mit Drop C hat man noch dieses crunchige. Machine Head haben diese Stelle ausgelotet. Sie spielen zwar Drop B, aber ein paar cents höher.
 
Moin,
ich finde daß es zu jedem Lied quasi auch die passende Stimmung(nicht nur beim hören, auch die der Saiten,Pfeifen sonstwas) gibt und die kann mal tiefer und mal höher liegen. Ich hab nicht soviele Gitarren, wie Lieder, deswegen habe ich mich auf Db geeinigt. Habe E, D, C, H und A durch, aber für mich klingt Db für mein Zeug am besten passend, genug Punch,aber nicht nur Brei.
Gruß
 
Und wie oft wechselt eure Gitarre die Stimmung? Entsprechend müsstet Ihr doch auch das Setup der Gitarre ändern (Saitendicke, Saitenhöhe, Tremolofedern, Halsneigung, etc.). Für mich ist das nicht praktikabel. Davon abgesehen tut es der Gitarre nicht unbedingt gut, wenn sie ständig verstellt wird. Daher erachte ich ein festes Tuning, welcher Art auch immer, für Sinnvoll. Wechselnde Tunings lehne ich ab.

Ich habe meine ESP M-II CTM STD übrigens im Standardtuning (EADGHE) und nutze ein Morpheus Droptune für Downtunings. Ist sehr hilfreich beim täglichen Gebrauch. Vor allem lässt sich so jeder Song von CD zum Üben begleiten.
 
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Also ich hab zB verschiedene Gitarren ,diese in verschiedenen Stimmungen. EIne Baritone mit der ich zwischen C Standard und "Ach und Krach" Drop A hin und her stimmen kann (Meistens Drop B), eine PRS Se mit der ich zwischen Eb und Drop C spielen kann ,eine RG 550 im Standardtuning und eine 7 Saiter. Die Strat nutze ich aktuell kaum
 
Dito.. bei meiner Floyd Gitarre hab ich n TremStop für solche Fälle eingebaut. Die nehm ich her für Tunings spielen c# und Drop A#

Mein Kahler lässt sich (nicht als feste Brücke eingestellt) auch super einfach umstimmen ohne da groß was nachjustieren zu müssen.. Von daher :D
 
Eben. Gitarren sind Rudeltiere :)
 
Um dem lieben Herrn Rostl das mit dem "Bösen" naeher zu bringen, will ich anmerken dass Rythmus und Klangbild andere Charakteristika entwickeln, je mehr man sich in der "bösen" Musik umschaut. von Deathmetal über Metalcore über Hardcore über Deathcore über Mathcore (usw) findet sich der Rythmus gegenüber der Melodie immer mehr im Vordergrund. Nicht umsonst gibt es reine Rythmusparts (s.g. "Breakdowns"). Es gibt sogar Musik die nahezu nur aus Rythmusvariation von hoechstens 3 Akkorden besteht (a lá Beatdown). Und jetzt versuche man so etwas mit ner Strat auf Standart E. ;)
Ich sage nicht dass dass das stumpfe, bösartige Feeling der einzige Grund ist, eine Gitarre herunterzustimmen... aber bei vielen Bands der "stumpferen" Szenen ein großer... es fügt sich wesentlich besser in den Stil ein.
 
Ganz wichtig auch für die Atmosphäre wie hier schonmal gesagt wurde. Das finde ich ist aber nur bei größeren Down-Tunings so.
 
Da melde ich mich auch mal wieder.
Langsam kommen auch niveauvolle Beiträge.
Das mit dem "Bösen" kann ich auch nicht mehr hören.
Warum soll Musik böse sein, nur weil die Gitarre 1 Ton runter gestimmt wird?
Ich schätze die meisten tun es ohne zu wissen warum.
Nichts gegen experimentieren, habe ich auch mal diverse Sachen ausprobiert.
Mich ärgert nur die pauschale Aussage: Metall = Böse = Tieferspielen.
Da es nicht so ist werden auch die meisten hier bestätigen.

Wieso? Weils Geil ist. Damit ist eigentlich alles gesagt, mag sein dass es Leute gibt die nicht wissen wieso sie runterstimmen, aber das sind dann wohl keine ernst zu nehmenden Gitarristen, denn eben solche wissen was sie tun. Jede Stimmung hat seinen eigenen Reiz und eine eigene Klangfarbe, die man für das Komponieren nutzen kann. Ein Riff oder Lick klingt in E ganz anders als in C! Hier wurde eigentlich schon alles gesagt und ich ab schon wieder zu viel gesagt als ich wollte. Deswegen nochmal und als allgemeingültige Antwort:

Weils geil ist.
 
Hmm, habe ich es überlesen oder hat's wirklich keiner erwähnt?

Aaalso, es gab da mal eine Band, deren Mitglieder heute so alt sind wie die Grosseltern des durchschnittlichen musiker-board users :D
Der Gitarrist dieser Band hatte einen tollpatschigen Tag und hat sich mit einer Stanzmaschine zwei Fingerkuppen amputiert. Natürlich an der Greifhand, klar. Wenn man schon Unsinn macht, dann wenigstens richtig!

Nun begab es sich, dass dieser Gitarrist bei seiner frustrierenden Suche nach einem Weg, wieder Gitarre spielen zu können, feststellte, dass eine tiefer gestimmte Gitarre ob der geringeren Saitenspannung einfacher für ihn zu spielen war.
Noch dazu wurde dadurch aus einer bösen verminderten Quinte eine ganz ganz böse verminderte Quinte :evil:

Lustigerweise hatte diese Band nebenbei noch den klassischen Heavy Metal erfunden und wen wundert's, dass der Sound noch heute passt.
Ach ja, die Band - Black Sabbath. Die älteren hier werden davon schon mal gehört haben :D
 
(blablablaentfernt)
Allerdings nutze ich auch Standard B (zu deutsch H). Und das "normale". Und das alles ohne einmal darüber nachzudenken, dass das "böse" klingt, sondern in meinen Ohren einfach besser. Fertig. Diese Verschwörungstheorie, dass alle Metalgitarristen, die runterstimmen selbiges tun, um irgendwie einen "böseren" Sound zu kreieren kann ich bald nicht mehr lesen. Das mag auf einige Bands zutreffen, aber gewiss nicht auf die Mehrheit. Siehe allein schon Black Sabbath. Das hatte ganz praktische Hintergründe. Und es ist eben fast immer so, dass der Sänger der besagten Band so besser zurechtkommt. Bei vielen wirklich sehr jungen Gitarristen mag das mit dem "böse", weil tief und düster zutreffen. Aber wohl weniger im professionellen Bereich.

Bin ich mit 23 jetzt alt, weil ich Black Sabbath einfach f***ing BLACK SABBATH absolut genial finde und trotzdem ansonsten mehr modernen Metal höre oder einfach nur verrückt? :D

Ich bin echt erstaunt, dass der Thread noch immer offen ist. Es ist mittlerweile alles gesagt worden zu dem Thema. Schlauer geworden sind diejenigen, die Runterstimmen blöd finden sowieso nicht wirklich, weil für die meisten selbst das Argument "das passt dem Sänger besser" nicht zählt. Ich habs wirklich schon selbst erlebt, als wir einen neuen Gitarristen suchten. Der weigerte sich auch hartnäckig, unsere Songs in der runtergestimmten Tonart (also..die Tonart war einfach tiefer als normal) mitzuspielen und meinte, ich solle Gesangsstunden nehmen, dann käme ich "irgendwann" (!) schon so hoch. Ist natürlich die naheliegendste Lösung, wo man auf der Gitarre doch so schlecht transponieren kann...
 
Na, das ist doch 'mal eine leichtverständliche, sachliche, nachvollziehbare und vor allem allgemeingültige Erklärung!
Danke, jetzt weiß ich endlich Bescheid!

Na dann schließe ich mich auch an.
Eine wirklich sachliche Erklärung
 
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Sorry, aber auf so eine Frage wie dem Anfangspost, braucht man auch keine ausführliche detailierte Antwort erwarten. Abgesehen davon IST dieser eine Satz völlig ausreichend. Man stimmt runter, weil es vielen Gitarristen (natürlich auch anderen Musikern und Musikliebhabern) gefällt. Wem das nicht als Antwort reicht, der hat was grundlegendes nicht verstanden - nämlich, dass man sich über Geschmack bekanntlich nicht streiten kann und jeder nach seiner Facon seelig werden soll. Alle weiteren Erklärungen, die auch schon ausführlichst durchgekaut wurden, kommen mir da fast schon wie ein Legitimationsversuch oder gar eine Art Verteidigungsrede vor. Wieso sollte man überhaupt erklären wieso man runterstimmt? Eine ähnliche Frage wäre "Wieso schmeckt dir Schokoladeneis besser als Vanilleeis?" Und auch hier ist die einzig nötige Antwort: "Weils eben so ist."
Ich wunder mich immer wieder woher diese Engstirnigkeit kommt, Dinge die musikalisch "neu" sind so stark zu hinterfragen. Innovation an Instrumenten, Stimmungen oder Kompositionsweisen waren schon immer der Motor der Musikentwicklung, die dazu geführt hat, dass wir heute eine so große Bandbreite an verschiedenen Musikstilen haben - und das ist auch gut so, sonst hätte die heute als "Klassik" bezeichnete Musik nie existiert und auch der Rock und Metal hätten sich nie entwickelt.
Deswegen ist und bleibt die einzig richtige Antwort: Weil es gefällt, Neusprech: Weils eben geil ist.
 
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