Warum werden bei Gitarren Qualitätsdefizite in der Regel entschuldigt?

  • Ersteller Armin H.
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...

Zum Thema Preise:
Auch wenn es nur am Rande mit dem Thema zu tun hat möchte ich meinen Senf trotzdem abgeben. Niemand zwingt einen Käufer, ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Wieviel das Produkt in Land xy kostet oder nicht, ist mir hier bei uns völlig egal. Bei uns kostet es das nämlich nicht. Bei uns muss ich den Preis zahlen, der dafür aufgerufen wird. Kann ich damit leben - gut. Kann ich es nicht - dann Alternativen suchen. Aber jemanden als doof hinzustellen dass er sich verarschen lässt, das gefällt mir nicht. Ich hab damit zwar kein persönliches Problem, aber sowas braucht es meiner Meinung nach nicht.

weil ich in diesem zusammenhang zuvor von verarschen gesprochen habe:

natürlich bleibt das jedem selbst überlassen. was andere mit ihrem geld machen, ist mir egal. nur sehe ich es überhaupt nicht ein, warum z.b. ein amp in den usa deutlich billiger angeboten wird, als hier bei uns. sind amerikaner so arm, daß sie es sich sonst nicht leisten können ? sind wir im vergleich so reich, daß es uns hier nicht zu kümmern braucht ? kostet der andere trafo und der transport nach europa wirklich so viel, daß es den aufpreis rechtfertigt ? verschlingt der vertrieb wirklich so viel ?

oder liegt es vielleicht doch eher daran, daß die leute hier bereit sind das zu bezahlen, weil sie z.b. irgendwelchem marketinggeblubber von wegen "edelamp" auf den leim gehen, was dann natürlich auch schamlos ausgenutzt wird ?

wie kann z.b. bei einem amp ein preisunterschied von mehr als 1000€ (!!!) zustandekommen ? glaubst Du nicht ? dann schau selber am bsp. Mesa/Boogie Dual Rectifier :

laden in den usa: 1949$. das sind umgerechnet 1493,32€ (aktueller kurs: 1$=0,7662€)
http://www.sweetwater.com/store/detail/RectDualHD

aktueller Thomann preis: 2580€
https://www.thomann.de/de/mesa_boogie_dual_rectifier.htm

differenz: 1086,68€ !!!

wer da mitmacht, schreit regelrecht danach sich verarschen zu lassen. unterschiedliche steuersätze und zoll scheinen mir nicht ausreichend, um das zu erklähren. in meinen augen ist es dumm sich darauf einzulassen. soooo gut sind Boogies jetzt auch nicht. einzige grund das zu machen sehe ich nur darin, wenn es wirklich nichts anderes geben sollte (das ist aber bei einem Boogie definitiv nicht so). dann muß man halt in den sauren apfel beißen. für das geld kann ich mir auch hier einen amp bauen lassen, der dann zu 100% genau das hat, was ich wirklich brauche, und wahrscheinlich jeden Boogie sonst wo hinbläst. mir kann hier auçh keiner erzählen, daß jeder jede funktion bis zuletzt ausreitzt. hat man seinen sound gefunden, war es das und aller schnickschnack ist nur noch unnötiger balast. die wenigsten brauchen mehr als zwei oder drei sounds und rennen permanent zum amp, um irgendetwas nachzuregeln. da wird sehr mit dem image gespielt (was im fall Boogie ja eigentlich gar nicht vorhanden ist), ohne eigentlichen bezug zur realität.

gruß
 
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Ich weiß, wieviel Mesas in den USA kosten und ich weiß (weil schon einige gekauft), was sie hier bei uns kosten. Wie dieser Preis zustande kommt hat sicherlich mehrere Faktoren. Dazu zähle ich den Transport, die Steuern, das Vertriebssystem mit allem was dran hängt (Lager, Mitarbeiter, Übernahme der Garantie bzw. des Service, etc). Entweder man ist bereit, das zu zahlen, oder man sieht sich auf dem Gebrauchtmarkt um oder man lässt es eben sein und nimmt eine Alternative. Nur ist es eben so, dass es keine Alternative gibt. Das meine ich völlig wertfrei und ohne rosarote Brille. Will ich einen Sound und die Möglichkeiten eines bestimmten Amps, so muss ich eben genau diesen nehmen, alles andere ist ein Kompromiss. Den man natürlich auch eingehen kann.

Das alles hat auch nichts damit zu tun, dass Boogies, wie Du schreibst, soooo gut sind. Sie sind eben wie sie sind und entweder will man das und akzeptiert alles was damit zu tun hat oder man lässt es sein.

Dich zwingt niemand, einen Mesa zu kaufen. Und da Dir diese Amps den Preis nicht wert sind tust Du's nicht. Gut. Dagegen ist nichts einzuwenden. Anderen Leuten sind die Amps den Preis wert, sie wollen vielleicht genau das, was ihnen von Mesa geboten wird. Also kaufen sie eben einen. Ob neu oder gebraucht steht auf einem anderen Blatt.

Viele Grüße
 
na geschenkt würde ich schon einen nehmen... :p

ist ja auch nichts gegen einzuwenden, wenn Du (und viele andere wahrscheinlich und offensichtlich auch) bereit sind das zu bezahlen. wie gesagt ist es mir egal, wie andere ihr geld verballern. einzig ein gedanke stört mich noch daran: wenn es mehr leute wie mich geben würde, wären letztendlich z.b. Boogieamps für alle billiger zu bekommen, weil Boogie hier sonst gar nichts mehr verkaufen würde. ich bin mir ziemlich sicher, daß die preise sehr schnell angeglichen werden würden, wenn das der fall wäre.

sie sind wie sie sind ? richtig ! eine ansammlung elektronischer bauteile, die einzeln für sich absolut nichts besonderes an sich haben. überall auf der welt kann ein fachkundiger einen Boogie somit eins zu eins nachbauen, wenn es denn sein soll (u.a. der ampbauer hier vor ort). will ich also "Boogiesound", kann ich das auch hier bekommen, und muß nicht einen überzogenen preis bezahlen. außer natürlich ich lege sehr wert darauf, daß irgendwo "Mesa Boogie" drauf steht. das ist keine magie, sondern das sind nachvollziebare, reproduzierbare, technische geräte, mit im direkten vergleich zu anderen geräten sehr einfachen schaltungen.

ja ich bin nullkommanull an einem Boogie interessiert. nicht mal gebraucht würde ich einen nehmen, da sie mir selbst da noch zu teuer sind. ich halte sie wirklich nicht für so gut, daß es den hier hohen preis auch nur im ansatz rechtfertigt. den us preis halte ich gemessen am gebotenem noch für akzeptabel, aber das hier ist maßlos übertrieben und sprengt mmn jeden vernünftigen rahmen.

ich gönne dabei jedem seinen Boogie ! das ist nicht der punkt. ich schaue auch nicht hochnäsig und mit mitleidigem blick auf Boogiespieler herab ! von meinem ganz persönlichen standpunkt aus gesehen sind sie einfach nur absolut uninteressant. preislich sowieso und auch der rest führt jetzt nicht gerade zu maßlosen begeisterungsstürmen meinerseits. solide, aber nichts besonderes. schon gar nicht so besonders, wie der preis vermuten läßt, und die werbung es mir weismachen will.

gruß
 
Dann passt's doch! Ich sage ja auch, dass sie Dir den Preis nicht wert sind. Mir und anderen schon. Wenn der deutsche Vertrieb weniger verkaufen würde, wer weiß, was dann wäre. Wobei Mesas ja im Vergleich zu Marshall etwa deutlich weniger Stückzahlen über den Tresen schieben. Von daher bin ich mir nicht sicher, ob Deine Rechnung aufgeht.

Überträgt man das nun auf hochpreisige Gitarren, wie sieht's dann aus? Muss es eine Les Paul für 3000€ sein oder tut es eine für 800€ genauso? Ist auch nur Holz mit Drähten... Gutes Beispiel: Du spielst laut Signatur ESP. Hatte ich auch mal und ich weine dieser M2 keine Träne nach - das ist einfach Geschmckssache. Eine M2 kostet um die 1500€. Wofür eigentlich? Deckend lackierter Body, angeschraubter Hals, zwei 08/15 PUs und ein FR. Das war's auch schon. Dir ist es das wert, mir wäre es das nicht mehr. der nächste kommt in diesem Kontext an und kennt 20 Gitarren, die ähnlich aufgebaut sind und nur einen Teil der ESP kosten. Mag stimmen, aber das ist dann eben nicht genau diese Gitarre.

Aber das eigentliche Thema war ja ein anderes...

Viele Grüße
 
natürlich bleibt das jedem selbst überlassen. was andere mit ihrem geld machen, ist mir egal. nur sehe ich es überhaupt nicht ein, warum z.b. ein amp in den usa deutlich billiger angeboten wird, als hier bei uns. sind amerikaner so arm, daß sie es sich sonst nicht leisten können ? sind wir im vergleich so reich, daß es uns hier nicht zu kümmern braucht ? kostet der andere trafo und der transport nach europa wirklich so viel, daß es den aufpreis rechtfertigt ? verschlingt der vertrieb wirklich so viel ?

Btw.: In den USA wird der VW Passat geradezu verschleudert (basiert sogar auf einer größeren Karosserie als hier) und die deutschen Käufer subventionieren das. Es scheint so, dass man den Leuten in Amerika nicht so leicht Mondpreise abverlangen kann wie uns. Das gilt dann eben auch für Levi's, Mesa und was weiß ich.
 
^^
Ich finde, es gibt wirklich gute Gitarrenbauer in Deutschland. Die machen einen geilen Job und echt vorzügliche Instrumente. Die haben sehr viel Ahnung, wie man eine Gitarre in einer Werkstatt baut. Und ihr werdet KEINEN finden, der nur ein gutes Wort über Gibson verliert.

In diesem Sinne, keep on rockin,
Thorsten

Moin Thorsten,

da muss ich Dir jetzt aber auf das deutlich widersprechen. Ich gehöre zum Team von Nick Page Custom Guitars und ich kann Dir versichern: Wir sind alle ganz große Gibson Fans und die meisten von uns besitzen und spielen auch mehrere. Es gibt wohl neben Fender USA, keine Companie, die sich so um die Entwicklung der elektrischen Gitarren in der modernen Musik verdient gemacht hat, wie die Firma Gibson. Neben dem Konkurrenten Fender ist Gibson unbestritten eines der wichtigsten Pionierunternehmen bei der Entwicklung der E-Gitarre. Aber das ist ja alles nichts Neues. Wahrscheinlich hätte ich mich vor 35 Jahren, trotz guten Abi, ohne die Existenz dieser Beiden, niemals zu einer schlechbezahlten Ausbildung als Musikalienverkäufer entschieden und damit meinem Leben eine völlig andere Richtung gegeben. Mein alter Herr war Banker und wollte mich Volkswirtschaft studieren lassen. Nach meinem Entschluß hat er fast 20 Jahre bis kurz vor seinem Tod kein Wort mehr mit mir gesprochen, bereut habe ich es trotzdem nie. Ich habe in den 70er und 80er Jahren eine gut sortierte Gitarrenabteilung in einem großen Musikaliengeschäft mit geführt und auch die CBS und Norlin Zeiten, als sich beide Factories nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben, miterlebt.

Ich kenne auch eine ganze Menge anderer Gitarrenbauer und kann Deinen Eindruck hier würden irgendwelche Ressentiments gegen Gibson gehegt einfach nicht bestätigen. Man darf hier konstruktive Kritik nicht mit genereller Ablehnung verwechseln. Ich finde das sind schon böse Worte und man hat, ähnlich wie bei der Edelholzgeschichte das Gefühl, dass es wieder einmal die bösen Anderen sind, die Gibson, aus welchen Gründen auch immer, ans Leder wollten. Ich finde das keinen guten Stil und das hat eine so renommierte Firma meiner Meinung nach auch nicht nötig. An dieser Stelle sollte man vielleicht lieber einmal zuhören und überprüfen, ob an den Kritiken, die im Übrigen ja von den Usern kommt, nicht doch etwas Wahres dran ist. Es gibt ja auch andere größere amerikanische oder kanadische Firmen, die unter gleich Voraussetzungen produzieren, um jetzt einmal von den Gitarrenbauern, die natürlich unter ganz anderen Voraussetzungen und in viel kleineren Stückzahlen arbeiten, weg zu kommen.

Anders als bei den historischen Modellen die im Custom Shop bebaut werden, ist es meiner Meinung nach die schon fast unüberschaubare Modellpolitik, die dafür sorgt, dass es kaum noch möglich ist an allen Baustellen für eine gleich bleibend gute Qualität zu garantieren. Wir sind vor allen Dingen, fast noch mehr als Gitarrenbauer, mit Herz und Seele ein Repairshop, denn wo kann man besser lernen, als bei den zahlreichen Reperaturen und den Statements der Musiker die sie bringen. Da sind auch viele alte Instrumente dabei, gerade restaurieren wir eine 64er Firebird Reverse Headstock, ein Sondermodell das ursprünglich mit 3 P-90 Pickups ausgerüstet, dann aber auf zwei Humbucker umgebaut war und jetzt, da glücklicherweise noch alle alten Teile aufgehoben wurden, wieder in den Originalzustand zurück versetzt wird. Ich fand es vor allen Dingen erstaunlich wie kerzengerade der Hals nach 50 Jahren Dauergebrauch noch immer ist.

Ich habe selst gerade eine 99er Explorer mit einteiligem Korpus und Hals an einen guten Freund verkauft, weil ich sie kaum noch spiele und mir hat das Herz geblutet. Das war bei einer LP Classic und der SG Standard, die ich mir letztes Jahr gekauft habe, gar nicht der Fall. Meine Modifikationen sind hier in zwei Reviews dokumentiert. Die LP Classic war nun wirklich keine Low Budget Gitarre, immerhin lag der NP bei etwa 2000 €. Geärgert habe ich mich dabei hauptsächlich über solche Dinge wie ein Stoptail Piece aus Druckguss, Tuner mit reichlich Spiel oder auf Platinen verbaute Potis. Hier wird an Stellen gespart die einfach nur noch ärgerlich sind und für einen handwerklich nicht so sehr Bewanderten ist es kein Kinderspiel, eben mal schnell die Elekrik umzubauen, weil er gerne ein 50s wiring hätte, sondern das kostet dann richtig Geld. Gute Gitarren aus guten Hölzern und in hoher Qualität sind nun einmal nicht für kleines Geld zu bekommen. Für 500 € wird auch niemand eine hochwertige Geige oder einen tollen Kontrabass erwarten, obwohl die Arbeitsschritte und die Hölzer ähnlich sind.

Ich fand die Trennung wie sie früher war, die günstigeren Instrumente unter dem Label Epiphone und die hochwertigeren als Gibson zu verkaufen durchaus sinnvoll. Das muss ja nicht heißen, dass Epiphone deshalb minderwertig und diese Gitarren waren auch lange Zeit auf einem sehr hohen Nivau. Gerade habe ich mir für ganz kleines Geld eine ältere Korea SG Epiphone mit einem Wahnsinnston gekauft, aber wenn man unter dem Label Made in USA und "Only a Gibson is good enough" Gitarren verkaufen möchte, muss man auch dazu stehen und entsprechende Qualität abliefern. Und um nun wieder von Gibson weg zukommen, das gilt für alle Hersteller, für einen Custom Shop mit kleinen Stückzahlen umso mehr, denn wenn das Produkt am Ende Pfusch ist, wird der Kunde das einfach nicht bezahlen. Und was viel schlimmer ist, es wird sich, wenn so etwas zwei oder dreimal vorkommt, dank Internet und der viele Foren so schnell herumsprechen, dass innerhalb kürzester Zeit gar kein Kunde mehr in den Laden kommt.

Grüße, Armin H. :)
 
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Nabend,

Qualitätsdefizite bei teuren Klampfen find ich auch extrem ärgerlich - deswegen wurden meine beiden (über)teuren ? Amiklampfen auch sorgsam ausgewählt und untersucht bevor ich die Kohle auf die Theke legte. Richtig günstige Alternativen zu meiner Martin und der Paula habe ich für mich jedenfalls nicht gefunden. Klar ätzt es mich an, das die Teile in USA viel günstiger sind. Seit 2 Jahren fahr ich auch ein gebrauchtes amerikanisches Moped das "drüben" bis zu 40 % günstiger angeboten wird. Aber auch hier gab es keine Alternative für meinen Geschmack.
Letztes Beispiel (schon wieder aus USA:);)) ist mein wohl vorerst endgültiger Combo Amp Mesa Boogie Expr. 5:50 +. Für dieses Teil hab ich noch mehr gesucht als bei den letzten Gitarren. Aber auch der ist mir die paar Hundert Ocken mehr wert als ....., ausserdem konnte ich ihn überraschend günstiger kaufen als ich annahm.
Jedenfalls bin ich erstmal zufrieden mit diesem mackenfreien Equipment - das ist für mich Hauptsache -
Wenn ich jemals richtig gut klampfen könnte, käm ich natürlich in Verzückung mir ne Custom XYZ zu besorgen, aber nicht für 5 Riesen oder mehr.

Auf jeden Fall sollte eine Gitarre, die sich Custom Made nennt, absolute Qualität bieten können.
 
Wieviele Gitarren hätten vielleicht kleine Mängel? Und wie würden die Kosten dann aussehen?

Was Thorsten hier schreibt, findet man auch in der Autoindustrie. 100% fehlerfreie Produktion ist einfach unbezahlbar.
Auch du kannst derjenige sein mit dem Motorschaden. Toleranzen existieren halt in unserer Welt. Bei welchem Preis kann ich wohl 100% Produktion erwarten und wenn das bei 1000 € nicht der Fall ist. Dann muss man halt in den Laden gehen und die Gitarre selber prüfen.
 
jetzt muß ich doch nochmal... :evil:

@matzefischmann: hatten wir zwar schon per PM, aber trotzdem. habe den zweiten teil von Deinem letzten beitrag nicht richtig wahrgenommen. deshalb nochmal hier öffentlich.

der erste unterschied zu meinen ESPs und einem Boogie besteht schon mal darin, daß zum zeitpunkt des kaufes meiner MII der preis auch in den usa vergleichbar war. 2008 hat hier eine MII bolt on 1499€ gekostet. in den usa 17xy$ (extra damals nachgeschaut).

außerdem sage ich nichts gegen hochpreisiges equipment. ein amp kann natürlich auch mal 2500€ kosten, wenn er den einen entsprechenden gegenwert liefert. bei Boogie offensichtlich nicht der fall, da er sonst wohl schwerlich in den usa für 1000€ weniger angeboten werden könnte. das preis/leistungsverhältniss kann bei so einem teuren amp durchaus stimmen. muß aber nicht (siehe von meinem standpunkt aus eben Boogie).

meine ESP MII war sogar noch deutlich teurer, da ein lefthandmodell und usa import. warum habe ich trotzdem zugeschlagen ? von dieser gitarre wurden im jahr 2008 gerade einmal vier (!) stück als lefties gebaut. nicht zu vergleichen mit einem Boogie standardmodell (ja die esp ist auch standard, aber immerhin links und damit schon wieder nicht so standard). für den normalen preis hätte ich ein jahr warten müßen. der unterschied zu meiner kurz zuvor gekauften Ibanez RG1570 Prestige (950€) war mehr als deutlich. noch nie habe ich mich auf einer gitarre so wohl gefühlt, wie auf der M. bis dahin waren sie mir eigentlich auch zu teuer. die einzigen ESPs lefties, die man in Deutschland ohne schwirigkeiten bekommt sind die Eclipse und SV. bestellen bei ESP geht bald meines wissens auch nicht mehr (wobei ich nicht weiß, ob das bei lefties auch so ist. die customorders werden jedenfalls abgeschaft). das alles ist nochmals ein deutlicher unterschied zu einem Boogie, der hier um 1000€ teurer angeboten wird, als in den usa.

alles in allem hink dieser vergleich ein wenig...

wie schon per PM gesagt möchte ich niemanden sein equipment madig machen. wer Boogie spielen will und bereit ist die preise zu bezahlen, soll das gerne tun. ich wünsche jedem viel spaß und freude damit. das ändert aber alles nicht an der tatsache, daß die preise hier nicht nachvollziehbar hoch sind. wer da mitspielen will - gerne. mir ist mir mein geld zu schade dafür.

andersrum funktioniert es doch auch: ein Engl, H & K oder Dietzel sind in den usa auch nicht viel teurer, als bei uns (soviel ich weiß. müßte man für absolute sicherheit aber nochmal nachschauen). warum also der Boogie hier mit diesem deftigen aufschlag ?

gruß und ende meinerseits. genug OT... :p
 
Möglicherweise ist da ja bei Gitarren auch so ähnlich. An meiner CV Strat habe ich jedenfalls wenig bis nichts auzusetzen, und die war wirklich günstig.

Ich kann es nicht beweisen, dennoch glaube ich, dass die Squier Classic Vibe Serie eine extrem vom Internet und der Online Community beeinflusste Serie ist.
 
:redface:t::redface:t: Thema: Warum werden bei Gitarren Qualitätsdefizite in der Regel entschuldigt?

Nur zur Erinnerung! Hier geht es nicht darum, wieviel Zoll für welches Instrument bezahlt wird und was der Vertrieb von Mesa für Aufschläge berechnet. Das hat mit dem eigentlichen Thema nicht einmal mehr am Rande etwas zu tun. :rolleyes:
 
Wo wir grade wieder beim Thema sind ;) ...

Nachdem ich mir den Tread durchgelesen habe, bin ich zum Schluss gekommen, daß die Arbeitshypothese des Threads völlig falsch ist.

Qualitätsmängel werden bei Gitarren im Regelfall NICHT entschuldigt.

Kann ja sein, daß ich das überlesen habe, aber m.E hat KEINER der Diskutanten bisher eindeutig gesagt, daß er Qualitätsmängel beim Klampfenkauf in beliebiger Größenordnung einfach mal so hinnimmt. Kleinere Mängel - da muss man realistisch sein - sind bei Massenproduktion nicht vermeidbar. Inwieweit man das in Relation zum bezahlten Preis setzt und als gegeben oder ggf reparabel akzeptiert, muss jeder selbst wissen. Aber offensichtliche grobe Mängel (nicht stimmbar, nicht intonierbar, schlecht abgerichtete Bünde, defekte Potis, etc...) will doch keiner ernsthaft in Kauf nehmen, oder?

"Perfekte" Instrumente sind nicht bezahlbar. Und das allerwichtigste, nämlich, daß mich ein Instrument inspiriert - ist über Qualitätskontrolle einfach nicht erreichbar. Wie soll der Mitarbeiter in der Endkontrolle des Herstellers denn checken, ob MICH diese Klampfe antörnt oder nicht?

Eine persönliche Erfahrung: ich erkenne durchaus, daß eine Gitarre einen Makel hat - nehme den aber in Kauf, weil ein anderer Aspekt für mich wichtiger ist. Ich besitze z.B. eine Gitarre, die einen für mich zu dünnen Hals hat und beim ( Gebraucht )-Kauf schlechte Tonabnehmer. Ich liebe sie trotzdem, weil sie unglaublich leicht ist und einen schönen Ton hat. Da werden die PUs halt getauscht und gut is. Meine 2003 Les Paul hat bis auf die Ton-Potis kein einziges Original-Teil mehr im Leib und wird noch viel mehr geliebt. Und eine andere, die vom Holz her den schlechtesten Ton aller meiner Gitarren hat und clean wie Rotz klingt, ist eine Killermaschine beim Bottleneck-Spielen und für Crunch-Sounds.

Ausserdem ist "Qualitätsdefizit" auch noch schwer zu definieren. Telecasters brummen. Ist das jetzt notwendiger Bestandteil der Konstruktion (und des Tons) oder eine veraltete Fehlkonstruktion? Les Pauls haben einen Absatz und Lackreste am Binding. Unausweichliche Folge der Handarbeit an der Stelle oder Schlamperei - oder einfach "wen juckt's"? Da hat wohl jeder seine eigenen Vorstellungen. Aber - siehe oben - die scheinen in diesem erlauchten Kreis ziemlich klar auf der kritischen Seite zu sein.

Generell finde ich: Musik ist nie "perfekt". Instrumente können (dürfen?) es auch nicht sein. Stellt euch mal vor, wir alle könnten unsere Gitarren so fehlerfrei spielen, wie die Hersteller sie für uns bauen sollen - Gott, wäre die Welt langweilig...... :D
 
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Aber offensichtliche grobe Mängel (nicht stimmbar, nicht intonierbar, schlecht abgerichtete Bünde, defekte Potis, etc...) will doch keiner ernsthaft in Kauf nehmen, oder?

Das sind alles Dinge die ich nicht tolerieren würde. Wobei ich bei einem defekten Poti die Gitarre nicht wegstellen (wenn sie mir ansonsten super gefällt), und mir eine andere geben lassen würde, sondern im Shop noch darum bitten würde ein neues Poti einzulöten.

Was ich ansonsten auch nicht tolerieren würde, wären schief montierte Mechaniken. Da bin ich pingelig und verstehe keinen Spass. Überhaupt gar nicht gehen auch leicht verzogene Hälse. Ich habe mir angewöhnt bei jeder Gitarre die ich in die Hand nehme, einmal längst über den Hals zu schauen. Wenn da auch nur hauchdünn ein Verzug drin ist, stell ich das Teil wieder weg.. Das sind nämlich Dinge, die man zuhause nicht mehr richten kann. Da spielt es auch keine Rolle ob die Gitte 200 oder.2000 EURO kostet.

Ein kleines Lackbläschen, Klebereste, oder der Umstand das ich vielleicht ein paar Bundkanten entschärfen müßte, wären für mich persönlich kein Problem.
 
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Ein kleines Lackbläschen, Klebereste, oder der Umstand das ich vielleicht ein paar Bundkanten entschärfen müßte, wären für mich persönlich kein Problem.

Bis zu einer gewissen Preisgrenze würden mich solche kleinen optischen Fehlerchen auch nicht stören. Bei einer Gitarre jenseits der 2000 € erwarte ich dagegen schon eine gewisse Perfektion. Besonders ärgerlich finde ich es, wenn ich feststelle, dass nur um ein paar lächerliche Euros einzusparen, billige Hardware verbaut wird, die ich für gutes Geld zuerst einmal nachrüsten muss. Warum muss ich erst im Custom Shop kaufen, wenn ich vernünftige Stoptail Piece oder Tuner haben möchte. Ich bin bei meiner Suche nach der für mich perfekten Paula schließlich bei zwei Japanerinnen gelandet, wo ich für 1500 € Custom Shop Qualität (einteilige Bodys, leichtes ungechambertes Mahagoni und hochwertige Hardware) bekommen habe.

Mir ist es völlig egal, welches Decal jetzt auf der Kopfplatte prangert, aber ich hätte natürlich auch gerne das Original gekauft. Alleine deshalb, weil ich kein großer Freund von Kopien bin und immer noch denke, dass der Entwickler immer erste Wahl sein sollte. Allerdings hatte ich auch keine Lust mehr, ein 2000 € Instrument mit viel Geld unzurüsten, um am Ende immer noch unzufrieden zu sein.

@ LostLover Moin Rainer, Du solltest aber nicht vergessen, das nicht jeder soviel handwerkliches Geschick, oder eine kleine gut sortierte Werkstatt Zuhause hat um solche Mißstände zu reparieren. Wir reden hier auch nicht von besonderen Vorlieben wie Pickups, wo sicher jeder eigene Favoriten hat. In diesem Thread geht es vor allen Dingen um vermeidbare Qualitätsmängel, die deshalb durchgehen, weil eine zusätzliche Kontrolle und Beseitigung ein weiterer Kostenfaktor sind. Für mich sind allerdings Mängel, die auf Kosten des Tons gehen weit gravierender als beispielsweise eine Lacknase, die man ja nicht hört.
 
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Ich weiß noch wie ich den Kopf geschüttelt habe, als damals in den Katalogen die ersten Relics auftauchten. Das war zunächst schwer zu verstehen. Wie konnte jemand ABSICHTLICH eine Gitarre mit Mängeln (bzw. Spuren) wollen?
Mittlerweile denke ich mir, dass es eher das Zwischenstadium zwischen 'neu' und 'worn' ist, das einem nicht gefällt.
Ich kenne keinen, der sich bei der ersten Macke freut, dass er nun dem worn-look einen Schritt näher gekommen ist.
 
Um hier vielleicht nochmal für nen anderen Blickwinkel zu sorgen:

Wie ich im Thread hier gelesen habe ist MOB Linkshänder. Das bin ich auch und alleine diese Tatsache lässt mich doch anders auf das Thema blicken wie es hier andere tun. Es wird oft geschrieben, dass man sich ja die Gitarren im Laden anschauen kann und eben diese mit etwaigen Fertigungsmängeln nicht kaufen muss. Leider ist das für Linkshänder nahezu unmöglich. Selbst in großen Läden ist die Lefty-Abteilung idR sehr schlecht ausgestattet. Ich war schon lange keine Gitarre mehr anspielen, als ich jedoch das letzte mal in einem ziemlich großen Laden war, gab es dort ca. 5 Gitarren. Drei im Niedrigpreissegment, zwei sehr teuer. Im Bereich 500-1500 gar nichts.
Lange Rede kurzer Sinn: ich habe nicht die Möglichkeit mehrere Gitarren anzutesten und bin auf den Versandhandel angewiesen. Allein aus ökologischen (laut der Zeit Verbraucht ein Retourenpaket im Schnitt 0,2L Benzin) und ökonomischen (durchschnittliche Kosten einer Retoure: ~15€, betrügerische Retouren fast 35€, wird natürlich auf die Kunden umgelegt) Gründen sehe ich es nicht ein Gitarren ständig hin und her zu schicken und finde, dass ich da auch ein der Beschreibung und dem Produktbild entsprechend einwandfreies Instrument erwarten kann (natürlich eine gewisse Preisklasse vorausgesetzt).

Darüberhinaus wird hier auch schon geschrieben, dass man ja kleine Reperaturen/Ausbesserungsarbeiten selbst vornehmen kann/sollte. Das sehe ich nicht so. Das kann und will einfach nicht jeder und ich würde es auch nicht einsehen ein neues Instrument direkt dem Experten in die Hand zu drücken, dass der dieses 100% in Ordnung bringt. Mein Autohändler sagt mir beim Autokauf ja auch nicht, dass ich den Auspuff allerdings noch selbst anschweißen müsste, sollte mich das scheppern stören.
Und die Sache mit derm Naturstoff Holz sehe ich auch nicht so. Möbelhersteller und andere Branchen die mit Holz arbeiten kriegen das ja auch irgendwie hin.

Quelle der Retourendaten ist diese Infografik der Zeit: http://images.zeit.de/wissen/2012-10/s41-infografik-onlinehandel.pdf
Die Zeit wiederum, hat die Daten aus einer Studie der Uni Bamberg
 
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Ausserdem ist "Qualitätsdefizit" auch noch schwer zu definieren.

Dem kann ich so nicht ganz zustimmen. Natürlich gibt es auf der einen Seite die offensichtliche handwerkliche Qualität bzw das Fehlen derselben. Aber auf der anderen Seite gibt es auch noch den Punkt, dass die Materialauswahl dem aufgerufenen Preis würdig sein sollte.

Die SG Standard HC, die ich vor einer Weile auf Verdacht geordert hatte, hatte zum Beispiel einen Body aus fünf Teilen Holz und ein Splintholzgriffbrett (wohl wegen des damals knappen Palisanders). Grundsätzlich war die Verarbeitung aber wirklich ok und sie klang auch sehr gut. Bei einem Instrument der Einsteiger- oder Mittelklasse hätte ich dann auch gar nichts gesagt aber bei einem Instrument mit dem Namen "Standard" und einem UVP von $2000 kann man IMHO schon ein wenig mehr erwarten. Die Gitarre ging dann relativ schnell wieder zurück.

Ich behaupte jetzt nicht, dass die Anzahl der Holzteile ein klangliches Qualitätsmerkmal ist. Meine alte Ibanez Musician mit ihren 21 Holzteilen würde ich gegen keine CS-Paula dieser Welt eintauschen. Mir geht es darum, dass der erhebliche Preisunterschied zwischen den Einstiegs- und den Premiumprodukten sich normalerweise auch in der Güte und Exklusivität der verbauten Materialien widerspiegeln sollte. Und da sind wenige größere Holzstücke nun einmal exklusiver als viele kleinere.
 
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@ DerPatch: ja da ist etwas wahres dran. es hat sich mmn in den letzten jahren aber etwas getan. die auswahl ist heute in den großen läden schon etwas besser, als z.b. vor 20 jahren. aber immer noch nicht vergleichbar mit der auswahl an rechten.

die M und meine erste waren bis jetzt die einzigen beiden gitarren (von ca 15), die ich vor dem neukauf antesten konnte. alle anderen neuen wurden blind bestellt. für einen linkshänder nicht so schön. auf der anderen seite aber auch irgendwie nachvollziehbar. es sind nunmal gerade mal etwa 10% der menschen linkshänder. von denen spielt auch nicht jeder gitarre. das risiko, daß so eine lefty dann "jahrelang" nur rumhängt ist relativ groß. irgendwie kann ich die händler schon verstehen.

was das reperieren und ausbessern betrifft stimme ich Dir zum teil zu. da muß man auch noch mal unterscheiden. betrifft es jetzt nur das setup, sprich saitenlage, halskrümmung, oktave, tonabnehmerabstand, bin ich der meinung, daß das eh jeder irgenwann mal lernen sollte selber zu machen. keiner stellt Dir die gitarre für Dich so optimal ein, wie Du es eben nur selber kannst (saitenlage, halskrümmung z.b..andere können nicht in Deinen kopf schauen und haben nicht Deine finger). das kann der hersteller nicht vorher wissen. bis die gitarre vom werk bei Dir ist, ist von einem ursprünglichen setup nicht mehr viel übrig. durch temperaturschankungen und unterschiede in der luftfeuchtigkeit verstellt sich das. das ist normal und vom hersteller nicht vermeidbar.

vergleiche das nicht mit dem losen auspuff am auto, eher mit z.b. den reifen, bei denen man auch immer mal wieder den druck prüfen muß. tanken muß man auch immer wieder, damit es läuft. der lose auspuff wäre eher vergleichbar mit einer losen schraube irgendwo an der gitarre. das betreffend kann ich Deine ansicht nachvollziehen. sehe ich jetzt aber auch nicht so wild an, da man das schnell beheben kann. anders, wie einen lackfehler, oder kaputte hardware, überstehende bünde z.b.. das kann ich meist selber nicht so einfach wieder ausbessern. daß muß einfach stimmen. ohne ausrede.

was die anderen branchen betrifft, hinkt das auch ein wenig, weil z.b. bei möbeln es absolut unerheblich ist, ob sich das holz nochmal um ein paar zehntel mm verzieht. der schrank, stuhl, tisch... wird trotzdem noch genauso funktionieren. ein paar zehntel mm sind bei einer gitarre aber schon bereiche, die man beim spielen spürt. habe selbst z.b. auch schon als zimmermann gearbeitet. glaub mir - präzise ist anders... ;)

gruß
 
Ich behaupte jetzt nicht, dass die Anzahl der Holzteile ein klangliches Qualitätsmerkmal ist.

Da muss ich Dir aber ganz schnell widersprechen und ich lade Dich bei einem Berlinbesuch auch auf der Stelle zum Gehörtest ein! (bei mir Zuhause, nicht beim HNO :)).

Ich möchte damit nicht sagen, dass auch eine Gitarre mit mehrteiligem Korpus nicht sehr gut klingen kann, aber das sich das nicht auf den Ton auswirkt ist einfach nicht richtig und liegt auch in der Natur der Sache. Ich habe letzte Woche dem Kollegen Torben (derfriese) eine recht seltene Limited Edition Explorer mit einem einteiligen Korpus und einteiligen Hals verkauft. Davor hat er jahrelang eine "normale" Explorer mit mehrteiligem Body gespielt und die erste Rückmeldung war: Wahnsinn ist die unplugged laut. Der Korpus schwingt viel länger als der meiner alten Explorer. Ich selbst habe zwei 59er Burst Modelle mit einteiligem Korpus aus sehr leichtem und nicht gechambertem Mahagoni die bereits unplugged so laut sind, dass man glauben könnte, man hat eine Semi in der Hand.

Gut wenn wir jetzt Haare spalten, kannst Du gerne mit dem Argument kommen, dass Lautstärke kein Qualitätsmerkmal ist und ich gebe Dir zum Teil sogar Recht, ich keine ja die Ibanez Musician Serie von der Du sprichst und auch viele Edelgitarrenhersteller wie z.B. Alembic haben ihre Bässe und E-Gitarren aus vielen Teilen zusammengeleimt. Aber die haben nicht aus Holzmangel bei Gitarren, die sie ansonsten aus zwei Teilen gefertigt haben, willkürlich irgendwelche Teile zusammen geleimt, sondern das waren sehr gut ausgesuchte und aufeinander abgestimmte Hölzer. Und das macht dann auch Sinn.

@ DerPatch - Das Problem der Linkshänder kenne ich auch von Lost Lover, der ein supitoller Gitarrist ist, aber immer ewig nach einer vernünftigen Gitarre sucht. Vielleicht tauscht ihr Euch ja mal aus. Ansonsten weiß ich, dass Musik Produktiv derzeit eine sehr große Abteilung für Linke aufgebaut hat, die auch meines Wissens durch ziemlich alle Preisklassen geht. Was ich aber eigentlich sagen wollte: wenn eine Firma die ein Modell ansonsten mit ein- oder zweiteiligem Korpus fertigt, plötzlich solche Teile liefert, sollte man das besser genauestens überprüfen. Ich bin ohnehin der Meinung, dass man ab einer bestimmten Preisklasse keine Gitarre mehr blind bestellen sollte. Wenn ich 2 Mille oder mehr für ein Instrument ausgebe, soll es an der Tankfüllung oder der Bahnkarte nicht scheitern. Schließlich kaufe ich mir ein Instrument, das mich lange Zeit begleiten soll.

Gruß, Armin :)
 
Ich denke, dass der Kostendruck und insbesondere die Marge beim Händler maßgeblich daran beteiligt sind, dass die Instrumente nur mäßig oder ungeprüft vom Händler an den Kunden weitergegeben werden.
Mir ist unbegreiflich wie ein Händler ein schlecht eingestelltes oder mangebehaftetes Instrument verkaufen kann, anstelle es zurückzusenden. Natürlich ist man in das Fahrwasser geraten, das die Onlinehändler/ -versender
mit ihren Preisen vorgeben, die Margen werden über die Stückzahlen und Gesamtumsätze, und damit von den großen Händlern bestimmt. Diese Bedienen aber vorangig ein Publikum, dessen Konsumerhalten sich mehr auf billigen Preis und ggf. Zurücksenden der Ware eingeschossen hat,
als grundsätzlich eine qualitätsgeprüfte Ware zu erwarten. Diesem Schicksal muss sich auch der kleine, qualitätszugewandte Händler stellen, er muss sich entscheiden, kontrollieren und nachbessern kann er sich wohl nicht leisten,
auf die großen Marken verzichten wohl auch nicht, zurücksenden ? weiss ich nicht...
Wahrscheinlich senden viele Kunden nicht zurück, weil sie zu faul sind, es billigend in Kauf nehmen oder es gar nicht hinreichend beurteilen können. Dies scheint für die Hersteller mehr Gewinn abzuwerfen, als von vornherein mehr Geld für die Qualitätskontrolle und höhere Margen für den Händler für eine weitere Kontrolle abzustellen.
Bedauerlich dass wir in dieser Entwicklung stecken. Dennoch glaube ich, dass der Wechsel von guter zu schlechter und von schlechter zu guter Qualität einer COS-Funktion folgt und wir den unteren Kulminationspunkt bereits wieder überschritten haben.
Das ist in anderen Industriezweigen ebenfalls ein natürlicher Prozess.
Maßgeblich bleibt jedoch, dass die Kunden vorzugsweise bei großen Händlern kaufen und diese sich nicht so häufig beim Hersteller beschweren, wie der auf Qualität bedachte, kleine Einzelhändler, der vom Aussterben bedroht wird,
sofern er nicht eine Nische gefunden hat, aber diese wird kaum allein mit den großen Marken bedienen können. Damit dürften wir wieder am Eingang des Threads sein, die Wechselwirkungen zwischen Konsumverhalten und Qualitätseinbußen spiegeln nur das Niveau wieder,
auf dem wir uns z. Zt. bewegen.
D. h. immer noch viele Geiz-ist-Geil-Junkies, aber anscheinend steigt die Zahl derer, die nicht alles kritiklos hinnehmen, das lässt hoffen.

Innovation dürfte eher von kleinen oder neuen Marken zu erwarten sein, die Großen reagieren erst beim Verlust von Marktanteilen...
 
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