Warum spielen so wenig Frauen in Bands ?

  • Ersteller bluebox
  • Erstellt am
Heutzutage müssen beide arbeiten, damit sie über die Runden kommen, weswegen wir auch weniger Kinder haben. Und leider ist es immer noch so, daß die Frau doppelt belastet ist, einmal der Job und dann der Haushalt. Die Herren der Schöpfung denken nämlich immer noch nicht daran (ca. 90%), im Haushalt mitzuhelfen. Die Frau kommt nach der Arbeit heim, darf noch den Haushalt schmeißen,während der Göttergatte zur Bandprobe rennt. Kein Wunder, wenn frau keine Kraft mehr hat, auch noch zu üben.
Es tut mir leid, dass das wohl deine Erfahrung ist und bei der Polemik, die du an den Tag legst, scheinst du davon reichlich die Nase voll zu haben. Schlechte Erfahrungen in Vergangenheit und Gegenwart will ich nicht relativieren, aber ich finde es nicht angebracht, dass du 90% der Männer für schuldig erklärst. In meinem Umfeld ist das nämlich definitiv anders und obwohl ich einige sehr konservative Werte vertrete, bin ich im Bereich "Haushalt" irgendwo zwischen komplett pragmatisch und auf Gleichberechtigung aus. Dogmatismus jeglicher Form spare ich mir da – nervt einfach nur.

In meiner Band spielt eine Frau Bass. Ich habe auch schon öfter mit einer Frau als Schlagzeugerin gespielt. Ich hab einfach Respekt vor ihren musikalischen Leistungen und im gemeinsamen Freundeskreis geht das allen so. Gehören wir etwa zu diesen 10%, die Frauen in der Rockmusik tolerieren? Oder hat sich vielleicht wirklich was geändert? Ich glaube, letzteres.

Ansonsten bleibt festzuhalten, dass "aggressivere" Musik vor allem Männer anspricht. Und wenn ich jetzt die Tatsache nenne, dass Männer gennerell mehr Aggressionspotential haben als Frauen, ist das kein Sexismus, sondern Fakt. Von daher ist es kein Wunder, dass härtere Musikstile männerdominiert sind. Das erklärt nicht die Abwesenheit von Frauen in, meinetwegen, unterschiedlichen Jazz-Genres. Aber da kenn ich mich einfach zu wenig aus. Das schon oft genannte Beispiel von Folk (mit allen seinen modernen Indie-Ausprägungen) belegt für mich aber, dass der Charakter von Musik darüber mitenscheidet, welches Geschlecht sich damit mehr identifizieren kann. Natürlich ist das nie komplett aufgeteilt: "Nur Männer hören Metal", "Nur Frauen hören Folk", weil männliche und weibliche Gehirne nicht in diesem extremen Maße gegensätzlich sind. Aber Unterschiede gibt es trotzdem.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das mit den 90 % stammt nicht von mir, sondern aus diversen Umfragen. Und Tatsache ist auch, daß nur 10 % aller Männer die Vaterzeit nehmen. Und was das Aggressionspotential von Frauen betrifft, es ist genauso hoch wie bei Männern, es wird nur anders ausgelebt! Männer reagieren sich nach außen hin ab, Prügeleien, Randale, Sachen an die Wand werfen, durch die Stadt brausen, und Frauen? Von einigen Schlägerlillis mal abgesehen, sind Frauen in dieser Beziehung viel subtiler und neigen zur Aggression nach innen. Selbstverletzung, Vorwürfe, Selbsthaß, Ritzen, Selbstzweifel, Bulemie oder gar intrigante Aktionen usw. Kann Dir jeder Psychiater bestätigen. Liegt aber auch viel an der Erziehung. Ich war früher als Kind ein Wildfang, habe meine Aggros nach außen ausgelebt, weswegen ich auch auf HM und härtere Musik stehe und deswegen auch E-Gitarre und jetzt auch Schlagzeug spiele. Hat meinen Eltern nicht gefallen, die Wildfang-Domestizierung hat leider nicht geklappt.... meine Schwester ist genau das Gegenteil von mir.... immer artig, schleimerisch und lieb. Nie widersprechen, immer angepaßt sein - und was hört sie für Musik? Helene Fischer....

Du gehörst zu den 10 %, geändert hat sich nicht viel! Ich will jetzt mal nicht von Dir reden, meine Erfahrung hat mir aber immer wieder (auch im Berufsleben) gezeigt, daß Frauen oft zweite Wahl sind und nur dann genommen werden, wenn es sonst keinen anderen gibt. Quasi als Notanker, bevor gar nichts geht.

Sobald aber ein passender Mann da ist, wird die Frau unauffällig wieder "abgesägt". Frauen könnten ruhig etwas mehr externe Aggros vertragen, denn wer nicht fordert, der auch nichts bekommt. Siehe Gehaltsverhandlungen, Frauen geben sich oft aus falscher Bescheidenheit mit weniger Lohn zufrieden, schließlich hat sie ja schon von Kindesbeinen an gelernt, artig,lieb, angepaßt, ja nicht frech und fordernd zu sein, während Jungen zu "kämpferischem Verhalten" ermutigt werden.

Frechheit siegt, dachte ich mir und bin einfach in den Proberaum einer Band reinmarschiert, ihr braucht nen gescheiten Klampfer, vorgespielt, den Macho-Drummer das lose Mundwerk gestopft und schon war ich dabei.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Was mir noch aufgefallen ist in all den Jahren, wenn die Eltern ein Instrument (in einer Band) spielen, bleiben die Mädchen auch länger dabei. Ansonsten ist es nur eine kurze Episode, dann kommt der erste Freund, Kinder, Familie. Und wer bleibt daheim und steckt immer zurück? Ist auch ein Grund, warum so wenige Frauen dauerhaft in einer Band spielen. Weil sie sich entscheiden müssen; der Mann kann alles haben, wenn er will, die Frau nicht... bei ihr gibt es nur entweder - oder.

Das kann ich nur unterschreiben. Ist finde ich ein erheblicher Grund und eine Frage der Prioritäten. Manchmal beneide ich die Männer was das angeht.

Und mit der "Erdbeerwoche" geht jeder anders um. Mir gelingt es generell gut, mich zusammenzureißen und ich schneide das Thema auch nicht an, um die Männer nicht in Verlegenheit zu bringen. Ich würde höchstens sagen "sorry, ich bin heut bisschen müde" aber warum ist doch auch egal. Unsere Sängerin ist da anders und sagt da immer direkt, wenn Sie Tampon wechseln muss :).

Bei uns herrscht generell ein respektvoller Umgang. Gott sei Dank geht es bei uns auch nicht um diese Frauen-Männer-Klischees (Was in den Köpfen vorgeht weiß man natürlich nie zu hundert Prozent). Wir haben eigentlich ganz normale Konfliktthemen, die in jeder anderen Band auch mehr oder weniger auftreten (Liedauswahl/Setliste, das Maß, zu dem sich jeder in die Band einbringt, zeitliche Verfügbarkeit usw.)

Ich denke, mit den richtigen Leuten kann es klappen. Wir sind übrigens vom Alter her sehr gemischt: Sängerin Anfang 20, Drummerin und Basser Mitte 30 und Gitarrist 50 Jahre. Also es ist auch keine Frage des Alters, wenn alle Freude an der selben Musikrichtung haben und wenn's menschlich passt. Und man lernt auch sich durchzusetzen und zu behaupten. Das ist alles ein Entwicklungsprozess über Monate und Jahre. Ich sage mir immer, dass ich das alles nur für mich mache, weil es mir Spaß macht, ungeachtet dessen, was andere denken und sagen. Und das meiste sind doch Komplimente.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Resi84: Auf jeden Fall die richtige Attitüde. Wenn man einmal endlich angefangen hat, muss frau sich ja auch nicht immer noch damit aufhalten wieder nur Theorie zu treiben.

Mein Ziel ist definitiv Richtung Band im Bereich Rock. Sehe zwar auch das die meisten Bands in der Region, die auch eher meine Altersklasse sind, wenn überhaupt nur Sängerinnen haben bzw. was das angeht oft zweigleisig fahren und da gleich Sänger und Sängerin haben je nach Nummer. Instrumentalistinnen habe ich bis auf einen Ausnahme noch keine gesehen. Kann man ja aber auch zu beitragen, dass es anders wird. (...)

Und auch Musizieren kann man unkreativ betreiben wenn man sich darauf beschränkt nach Noten zu spielen, 1:1 zu covern, den Stil von Musiker X,Y, Z zu imitieren, zu spielen was üblich ist, die Leute hören wollen, was andere sich vorstellen. Das kann dann sicher genauso lahmarschig sein wie das Hobby Papier wenn man lieber was anderes täte.


Ja, ich kann Dich nur dazu ermutigen, dafür zu kämpfen. Ich drücke Dir die Daumen. :great: Mein Tipp für Bandmitgliedersuche: Ebay-Kleinanzeigen und Quoka....ach ja und über die Musikersuche von Musiker-Board hat sich auch mal einer gemeldet.

Oh ja, das stimmt. Es gibt Leute, die gehen an das Musizieren zu verkopft ran und es ist schwer, das aus denen raus zu bekommen. Aber wie gesagt, es ist ja alles ein Prozess und jeder kann an sich arbeiten sofern er das möchte.

Liebe Grüße ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Männer nicht in Verlegenheit zu bringen? Wo kommen denn all die Männer her? Aus einer Frau! Und damit Frau Kinder bekommen kann, gehört die Erdbeerwoche halt auch mit dazu. Basta! Damit haben sich die Männer halt zu arrangieren. Wir Frauen sollen uns um die erkältungskranken, im Sterben liegenden Männer liebevoll kümmern, aber wehe, uns gets mal nicht so gut. Die Männer sollen ruhig wissen, was Sache ist und ich habe auch gute Erfahrungen damit gemacht, wenns wieder mal so weit war. In den Wechseljahren mit dem dazugehörigen sagens wir mal so sintflutartigen "Purple Rain" siehts natürlich anders aus. Da bin ich wirklich k.o., aber eines weiß ich: Sollte es mal wirklich übel schmerzen, hinter die Ballerburg und losgelegt. Vorher Handtuch auf den Thron und dann komme, was wolle. Drummen hilft auch gegen Regelschmerzen. -> Endomorphine und Adrenalin.

Ob Frau auf der Bühne, was auch wieder ein Grund ist, warum so wenige Frauen in einer Band spielen, mittendrin aufspringen oder die Bühne verlassen kann? Es gibt Gummihöschen, aber die rascheln, und wenn wirklich mal was daneben geht, ist das Saubermachen auf der Toilette der absolute Genuß... Glaub ich, ich weiß wovon ich rede.

Eines weiß ich aber ganz genau: Noch ein bißchen üben (ca.1 Jahr noch), dann gehts bei mir wieder auf Bandsuche. Und garantiert wieder härtere Gangart, ich kann nicht aus meiner Haut. Wird nicht einfach werden, mitten in der Pampa, aber einen Versuch ists wert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Und was das Aggressionspotential von Frauen betrifft, es ist genauso hoch wie bei Männern, es wird nur anders ausgelebt!
Ok, Aussage gegen Aussage. Ich berufe mich darauf, dass Frauen beim Persönlichkeitsmerkmal "Verträglichkeit" kulturübergreifend höhere Werte haben als Männer. Natürlich gibt es bei beiden Geschlechtern diejenigen, die weit weg vom Durchschnitt liegen. Die extremen Ausreißer sind aber am oberen Ende immer Frauen (die "verträglichsten"), am unteren Ende immer Männer. Das war von mir auch nur ein Erklärungsversuch, wie es kommen kann, dass in praktisch allen Genres der Rockmusik überwiegend Männer die Hörerschaft und Musikerschaft bilden. Was du zu Gehaltsverhandlungen schilderst, ist ja ein typisches Beispiel für dieses Phänomen. Ich persönlich finde es einfach bedauerlich, dass Menschen (egal welchen Geschlechts) lernen müssen, sich gegen andere durchzuboxen.

garantiert wieder härtere Gangart, ich kann nicht aus meiner Haut.
Hab ich auch nichts gegen. Ich hab ja gar nicht die Absicht, Frauen Musikgeschmack vorzuschreiben ;) Das wär ja echt skurril. Ich hab nur versucht, zu BEschreiben und zu verstehen.
 
Wie sagt man so schön, Feminismus endet wenn der Richtige auftaucht, Kommunismus spätestens bei 2,5k Gehalt im Monat und Atheismus wenn das Flugzeug brennt.


Das Problem ist @Drummerhexe , du betreibst hier eine gewisse Form von "Auge-um-Auge" (was bekanntlich niemals zu einer Lösung führt). Das ewige (Grund-)Problem eines jeden Sexismus ist dasselbe wie bei jeder anderen Form von "-ismus", Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus, such dir was aus. Alle pauschalieren und fassen irgendwelche anderen Menschen nach irgendwelchen Kriterien (ist ja mal egal ob das die Herkunft, Religion,.... oder eben das Geschlecht ist) in Gruppen zusammen und unterstellen dann, Eigenschaft X trifft auf alle in Gruppe Y zu.
Auch wenn du sagst, dass "Gruppe Y" nicht alle, sondern "90% der Männer sind", es ist noch immer der selbe, pauschalierende Grundgedanke wie der von den ach so vielen ach so bösen Männern, die meinen mit Frauen so umgehen zu dürfen wie eben z.B. du es schilderst.

Und jetzt kommen wir zu einem nach wie vor aktuellen Politikum unserer Zeit, das Problem ist ja: Du hast ja nicht Unrecht!
Jeder, der mit irgendwelchen empirischen Daten Arbeitszeiten, Aufstiegschancen, (Kinderbedingte) Auszeiten, .... kommt zu den selben Ergebnissen: Von der perfekten Gleichberechtigung sind wir noch ein gutes Stück entfernt. Schaut man sich diverse Statistiken an, was Durchschnittsfrau sich innerhalb eines Durchschnittsfrauenlebens von Durchschnittsmann gefallen lassen muss, kommt einem regelmäßig das Grausen. Das, was du hier ja durchaus lebhaft schilderst hat ja durchaus seine Berechtigung und, sehr wichtig: soll und muss auch gesagt werden, wenn sich das irgendwie verbessern soll.

Aber, der riesengroße Fehler, den Mensch gerne macht: Das darf man ja nicht auf sein höchstpersönliches Umfeld (=Einzelpersonen) runterbrechen. Allgemein machen derlei Gedankengänge ja durchaus Sinn. Wenn man die nächste Generation in diesem Sinne erzieht - sehr gut -, wenn man von Politikern fordert, sich mehr mit dem Thema zu beschäftigen - sehr gut -, wenn man zu fortgeschrittener Stunde mit seinen Freunden darüber schwadroniert, was in unseren Welt so alles falsch läuft - sehr gut-, um zumindest ein wenig Threadbezug herzustellen: Wenn man versucht, Initiativen auf die Beine zu stellen, um mehr Mädls an männerdominierte Instrumente zu bringen - sehr gut -, wenn man in irgendeiner höheren Arbeits- oder gar Politfunktion sich dafür einsetzt - noch besser -, aber nicht allgemeingültig, sondern bezogen auf Einzelpersonen wird ein Bumerang draus:

Mal unterstellt, es gibt wirklich nur 10% Männer, die eine Frau völlig natürlich als 1:1 gleichwertigen Menschen wahrnehmen und solange es nicht um das Austragen und Stillen von Kindern geht keinen Unterschied zwischen stereotypischen "männlichen" und "weiblichen" Tätigkeiten machen - wie glaubst du hält man diese 10% am besten von sich fern?
Genau mit solchen Aussagen wie "90% der Männer sind eh zum vergessen".

Da sind wir dann beim Auge-um-Auge-Prinzip, genauso wie es keine Frau verdient hat, nur wegen ihres Geschlechts in irgendwelche Rollenstereotypen gequetscht zu werden, genauso wenig hat Mann es verdient, in den Rollenstereotyp des Sexisten gedrängt zu werden.
Stell dir mal vor, wir treffen uns erstmals zu einer Probe und ich stelle erst mal fest "Ne Frau? Glaubts ihr, das macht Sinn, ich meine, wie viele ernst zu nehmenden Bands mit Drummerin kennt ihr?", glaubst du wir hätten gemeinsam eine 2te Probe?

Wenn du mir umgekehrt suggerierst, dass du speziell bei Konfliktsituationen in mir im Zweifel mal vorsichtshalber das primitive Mannsbild siehst (und wenn du keine eiskalt berechnender Psychopathin bist transportierst du das wenn nicht verbal zumindest unterschwellig) wird meine Motivation, mit dir weiter was machen zu wollen ziemlich sicher ziemlich darunter leiden. Was auch immer dich berechtigterweise oder unberechtigterweise zu dem Männerbild gebracht hast, welches du hier propagierst, kann ich was dafür? Ich werde sicher jedem Menschen, dem ich im Leben begegne unvoreingenommen gegenübertreten, weil es mir nun mal ein Bedürfnis ist, diese Pauschaleinteilung eben NICHT zu treffen, sobald ich aber merke, dass mein Gegenüber das aber sehr wohl macht (egal warum und in welcher Form) ist meine Reaktion idR. mich möglichst schnell zu verdünnisieren- verstehst du, was ich meine? Es kann aus deiner Sicht gerechtfertigt sein soviel du willst, überleg mal, welches Bild du damit bei einem Mann hinterlässt, der eben das genaue Gegenteil von dem ist was du hier beschreibst.

Wie gesagt, ich will deine Zahlen nicht einmal in Frage stellen und mir ist durchaus bewusst, dass ich von meiner (männlichen) Seite aus vom wesentlich einfacheren Standpunkt aus argumentiere.
Aber es geht doch darum: Es gibt 8Mrd. Menschen auf der Welt. Etwa 100mio im deutschen Sprachraum. Davon die Hälfte männlich und davon meinetwegen 10% von Grund auf in Ordnung sind immer noch verdammt viele Menschen (5mio). Was das "große Ganze", also allgemein das Thema Gleichberechtigung und Liberalismus betrifft, ist das so das so stimmt (so man was derart komplexes überhaupt auf einzelne Zahlen hinunterbrechen kann) natürlich eine alarmierend niedrige Zahl und es ist natürlich unser aller Aufgabe, sich gegen diese Entwicklung zu stellen.

Aber auf das kleine, höchstpersönliche Universum bezogen (wo ja auch in einer Band spielen dazu gehört) würde ich es mir niemals antun, für so was zu "kämpfen". Bei Arbeitgeber, Nachbarn oder auch Familie muss man idR. mit dem Leben, was da ist, aber bei allem Anderen akzeptiere ich auf Dauer sowieso nur Menschen, mit denen ich durch und durch auf einer Wellenlänge bin - und ob die restlichen 99% der Menschen, die ich in meinem Leben kennen lerne "ganz OK", "Eh ganz nett" oder auch "die größten Ärsche" sind, ist mir eigentlich ziemlich egal. Aber das eine Prozent, woraus sich dann ja die wesentlichen Freundschaften und Beziehungen fürs Leben ergeben erkennen zu können ist schon wichtig - und das geht unvoreingenommen wesentlich besser. Auch wenns um Mitmusikanten geht - und auch wenn das bedeutet, dass man regelmäßig viel zu nett ist zu Leuten, die es eigentlich gar nicht verdient haben.

Weil: Man muss sich auch bewusst sein, dass die Alternative ist, dass man sonst regelmäßig zu Leuten nicht nett genug ist, die es sehr wohl verdient hätten - mit allen Konsequenzen. Oder anders: Wenn du brav geübt hast und dir wieder eine Band suchst und du gehst mit der Einstellung ran, wie du sie eben hier ausgeführt hast, dann erhöht das auf jeden Fall die Chance das diese Einschätzung zu einer selbst erfüllenden Prophezeiung wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Eine Band soll Freude machen, da stimme ich Dir voll und ganz zu! Ich habe es auch schon fertiggebracht, mitten in der Probe mein Zeugs zu packen und zu gehen, weil mich eben diese frauenfeindlichen Machosprüche sehr verletzt haben, nachdem wir wochenlang zusammen geprobt haben und ich dachte, hier wirst Du als Mensch akzeptiert. Pfeifedeckel! Es ging um die Neubesetzung eines Bassisten. Wer spielt Baß? Um mich vor vollendete Tatsachen zu stellen, wurde einfach ein neuer Klampfer mitgebracht und mir erklärt, ich sei eine Frau und habe nichts mehr zu melden. Entweder ich spiele Baß oder ich kann gehen... ich bin gegangen.... die Band hat sich dann aufgelöst.

Mein Glück ist, ich habe einen Vornamen, der für beide Geschlechter vergeben wird, und kann so die Reaktionen besser einschätzen. Bei schriftlichen Bewerbungen (auch bei Bands) werde ich oft eingeladen, um dann nach Feststellung, eine Frau zu sein, unter fadenscheinigen Ausreden wieder "entlassen" zu werden. Wenn Du als Frau die erste Zeit in einer Band überstehst, ohne blöd angemacht zu werden, kannst Du Dir gratulieren. Dann hast Du einen 6er im Lotto!
 
Wenn es ums Musikmachen mit einem gewissen Anspruch geht, stehen meiner Erfahrung nach die musikalischen Fähigkeiten im Vordergrund und nicht, ob jemand eine Frau oder ein Mann ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Sorry,Frauen mit Gitarren (Elektro) sind ein Anblick an den ich mich nie gewöhnen werde...sieht immer unbeholfen aus, wie ein Fremdkörper in ihren Armen...

nicht umsonst gibt/gab es auf diesem Planeten keinen einzigen weiblichen Guitar Hero...auch, wenn es heutzutage ein paar seelenlose Girly Shredderinnen und maßlos gehypte 08/15 Pentatonic Abuser wie Orianthi gibt...
 
Zuletzt bearbeitet:
sieht immer unbeholfen aus

...... da kenne ich aber genug beispiele , wo das bei kerlen noch schlimmer aussieht *lach .... am besten diese " möchtegernmachoflyingvhighgainmarshallbubis " , die meinen , gitarre spielen zu können .

.... sicherlich kannst du , wie ich , eine meinung vertreten ..... aber sachlogisch richtig , ist glaub davon etwas entfernt .
 
Frauen mit Gitarren ist ein Anblick an den ich mich nie gewöhnen werde...sieht immer aus wie ein Fremdkörper
Da es ihn so leider (oder vermutlich zum Glück) nicht gibt: Press Anti-Keks-DownVote-gefällt-mir-gar-nicht-Button !!

@Drummerhexe Da du bei #44 von Wechseljahren schreibst nehm ich mal an, dass du zumindest schon ein Stückchen jenseits der Lebensmitte bist^^

Deswegen mal ein Gruß aus der 90er- Generation (als der Thread 2004 aufging war ich zarte 14J alt :rolleyes:), für mein Dafürhalten hat sich da schon ein wenig was geändert - klar, jeder sitzt auf seinem Teller und sieht nur bis zum Tellerrand; aber wenn ich über meinen Teller blicke sehe ich eigentlich recht wenige Männer, die auch nur ansatzweise so ticken wie von dir beschrieben und noch weniger Frauen, die sich das auch nur im Ansatz gefallen lassen würden.
Beim Thema Emanzipation muss man in größeren Maßstäben denken. Meine Großmutter ist in den 60ern in der erzkonservativen Pampa aus der Kirche ausgetreten (inkl. ihrer 6 Kinder), weil sie ihr zu rückständig und nicht zuletzt zu sexistisch war (das war damals ein ziemliches Novum).
Meine Mutter hat in den 80ern Typen ausgelacht, die ihr bei einer Autopanne helfen wollten und hat in Abendkleid und hohen Schuhen im Motorraum herumgeschraubt - und meine Schwester hat mit 16 zu arbeiten begonnen, inzwischen ist sie 22, hat eine Wirtschafts-FH fertig und ist die Vorgesetzte von durchaus auch männlichen und meist auch deutlich älteren Mitarbeitern.

Und auch was man in der Musikszene beobachten kann wird es allmählich besser - zumindest was den Metalbereich betrifft. Es gibt längst wesentlich mehr als Doro und Girlschool. Alleine mit Sisters of Suffocation und Nervosa bin ich in den letzten 2 Jahren über 2 neue (reine Frauen-)Bands gestolpert. Crucified Barbara hat sich leider aufgelöst, GOTTVERDAMMTE 2 MONATE BEVOR ICH SIE LIFE GESEHEN HÄTTE :mad::mad::mad: (Das ist ein altes Trauma da ich die beinahe selbe Erfahrung mit Dio machen musste, der hat allerdings nix aufgelöst und abgesagt sondern kurz bevor ich ihn gesehen hätte liest man plötzlich "Dio gestorben..."). Und auch Instrumentalistinnen findet man nicht regelmäßig, aber immer mehr (obwohl man Frauen im Metalbereich zum absoluten Großteil wenn noch immer hinterm Mikrofon findet, und auch das werden allmählich immer mehr).

Also zumindest von meiner unmaßgeblichen Warte aus traue ich mich schon behaupten, es ist noch ein langer Weg, aber die grundsätzliche Richtung passt schon - schauen wir mal was ich so zu schreiben habe wenn in 15J das nächste mal jemand diesen Thread belebt^^
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich bin 56, geboren 1964, trotzdem danke für den Generationengruß. Damals mußte die Frau den Mann noch fragen, ob sie überhaupt arbeiten durfte, der Mann war der Pascha, die Frau hatte für den Stammhalter zu sorgen. Hast Du gewußt, daß damals der Mann auch gesetzlicher Vormund der Frau war und die Frau notfalls wie im Mittelalter gezüchtigt werden durfte, ohne daß sie etwas machen konnte. Auch hatte sie dem Mann stets zu Willen zu sein, Vergewaltigung in der Ehe wurde erst viel später strafbar.

Meine Generation sind eben diese Männer, die mit obigem Frauenbild großgeworden sind, nicht die jungen Hupfer.

In den 80ern waren Frauen schon viel selbstbewußter, weil sie es durften und auch konnten. Es hat sich einiges getan, aber gleichberechtigt sind Frauen immer noch nicht. Im Gegenteil, es sieht fast so danach aus, als wenn Versuche unternommen werden, das Rad der mühsam erkämpften Teil-Emanzipation wieder zurückzudrehen und die Frauen zurück hinter den Herd zu zwingen. Deine Mutter war eine ganz moderne Frau, und auch heute noch fragen mich Männer, wenn ich an meinem Auto schraube (ja, ich kann das), ob ich das überhaupt kann und ob ich weiß, was eine Zündkerze ist. :) und das sind ausnahmslos alte Herren.

Meine Prognose nach 15 Jahren: Zwiespältig.... kommt drauf, an was die Zukunft bringt, allerdings seh ich mit dem, was ich weiß, keine gute Zukunft für die Damenwelt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...... da kenne ich aber genug beispiele , wo das bei kerlen noch schlimmer aussieht *lach .... am besten diese " möchtegernmachoflyingvhighgainmarshallbubis " , die meinen , gitarre spielen zu können .

.... sicherlich kannst du , wie ich , eine meinung vertreten ..... aber sachlogisch richtig , ist glaub davon etwas entfernt .

wer wäre denn einer der "FlyingV-Machos?
 
und das sind ausnahmslos alte Herren.
Und da bist du beim grundlegenden Problem: Wer sitzt den an den zentralen Schalthebeln unserer Staaten? Hauptsächlich alte Herren. Nicht, dass das gleichbedeutend mit "Rückständigen alten Herren" gemeint ist, aber du kannst dir nach dem groben Ausblick wohl vorstellen, wie z.B. meine Mutter zu dem Thema steht. Dürfte sich ziemlich mit deinen Eindrücken decken. Und der sag ich auch jedes mal, sie soll mal warten bis die Generation die sie großgezogen hat am Drücker ist. Nicht, dass wir so super und so perfekt sind und dann alles supi ist. Aber der aktuelle 0815 (hohe) Politiker oder Privatwirtschaftschef ist ein Kind der 50er - 70er und wurde idR. demnach von Menschen erzogen und geprägt, die halt noch eine Generation früher die Erde betreten haben (und da sind wir mitten im 3. Reich und II. WK).

Ich glaube schon, dass da noch einiges möglich ist - bestes Beispiel ist meine Schwester, ich kann mich mit meiner Mutter zu dem Thema super nächtelang unterhalten, meine Schwester verdreht dabei stets die Augen und meint "Mama, gib a Ruh. Mein Hauptproblem ist wenn überhaupt, dass ich erst 22 bin und deswegen nicht ernst genommen werde". Sie hat halt nur blöderweise einen derart miesen Musikgeschmack und das ich es für wesentlich erstrebenswerter halte, den Ergüssen von Menschen zu lauschen, die seit Jahren und Jahrzehnten an ihrem Handwerk feilen anstatt mich irgendeinen Sprechgesang über irgendeinen Computergenerierten Beat hinzugeben ist unser absolutes Lieblingsstreitthema :D Aber rein hypothetisch, würde sie in einer Band sein, der Typ, der sie weil sie ne Frau ist ausbootet will ich nicht sein:rolleyes:
Speziell die emanzipiertere weibliche Seite meiner Elterngeneration erweckt oft den Eindruck, dass sie ihr Leben lang für mehr Rechte und Gleichberechtigung gekämpft haben und jetzt den Eindruck haben, dass das alles zu nichts führt, was auf ihre Situation bezogen leider sehr oft auch stimmen mag- und dabei aber übersehen, dass sie dabei eine Generation von Töchtern hervorgebracht haben, die mit einem viel grundsätzlicheren Verständnis und auch Anspruch von Gleichberechtigung diese auch entsprechend einfordern und vor allem auch leben werden.

Und wer weiß, es bleibt nur zu hoffen, dass das auch allmählich bei der Besetzung von Bands immer mehr durchschlägt - und zumindest was Metal betrifft hab ich doch seit so 15 Jahren einen recht guten Überblick, was so alles rausgekommen ist, es ist zwar noch weiiiiiit jenseits von Ausgeglichenheit, aber vorsichtige Tendenzen in die Richtung meine ich schon wahrzunehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
G
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: OT
peter55
  • Gelöscht von dr_rollo
  • Grund: erledigt
Bitte beim Thema bleiben, keine politischen, sexistischen und sonstigen Entgleisungen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Halten wir doch mal zwischendurch fest:
Ja, es sind definitiv weniger Frauen, die in Bands spielen als Männer.
Es ist qualitativ weder besser noch schlechter, was Frauen abliefern
Es gibt genauso gutaussehende Männer auf den Bühnen wie Frauen, und es sind auch genügend Männer oder Männer-besetzte Bands berühmt geworden, weil sie gut aussehen, genauso wie bei Frauen. Es gibt - wenn auch deutlich weniger - nicht so gut aussehende Mänenr, die erfolgreich sind, genauso wie es auch nicht gut aussehende Frauen gibt, die gut sind.

In bestimmten Genres sind mehr Frauen unterwegs als Männer, wie z.B. Klassik. aber auch im Schlager oder in der Popmusik findet man mehr Frauen, was in härter werdender Genres weniger wird. Heißt das, dass Rockmusik mehr Männer Domäne ist?
 
Es gibt - wenn auch deutlich weniger - nicht so gut aussehende Mänenr, die erfolgreich sind, genauso wie es auch nicht gut aussehende Frauen gibt, die gut sind.
Beinhaltet jetzt die Verwendung von "gut" statt "erfolgreich" eine Aussage, oder sollte einfach nur eine Wiederholung vermieden werden? :gruebel:
 
sorry, ich meinte schon analog gut im Sinne von erfolgreich ;) z.B. Beth Ditto oder auch Barbara Streisand mit ihrer unförmigen Nase, genauso wie Ozzy nicht wirklich gutaussehend ist oder Klaus Lage oder Grönemeyer oder Meat Loaf. Bei manchen ist das Geschmackssache. Ich finde z.B. Billie Ellish ziemlich unattraktiv. Das mögen andere ja anders sehen, denn ob ihre Gesangskünste alleine für den aktuellen Erfolg gereicht haben...
Ohne Frage - und das gilt natürlich auch für Männer - ist die Kombination aus Talent und Aussehen eine ziemlich gute Ausgangslage für Erfolg. Ich schau mir gerne Konzerte von Ana Popovic an. Das Auge hört nun mal mit, und ich bin sicher, das geht Frauen genauso, dass sie auf attraktive männliche Musiker stehen.
Ich schweife vom Thema ab, denn irgendwie sind das nicht Gründe, warum so wenig Frauen in Bands spielen...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben