Warum sparen Hersteller immer an den billigsten Teilen ?

  • Ersteller Gast252951
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Ne, da hast du mich falsch verstanden ;-)
Ich meinte, dass man aufgrund von negativer Erfahrungen - und wenn es bei den genannten Centartikeln ist, einfach sagt: Kauf ich nicht mehr - für X € kann ich wenigstens erwarten, dass auch bei dem Kleinscheiß nicht nur Ramsch verbaut ist.

Na klar, warum sollte das bei Einzelteilen anders sein als bei der gesamten Gitarre?

Ich habe früher z.B. sehr gerne Dean Markley Saiten gespielt, Jahre lang keine Probleme gehabt - dann ab einem bestimmten Zeitpunkt sind mir immer wieder die Ballends aufgegangen. Ich habe dann eine Zeit lang die Enden vorm Aufziehen bei jedem Satz selbst nochmal verzinnt, aber irgendwann einfach keine Lust mehr gehabt, weil ich mir dachte, das kanns doch nicht sein... seitdem spiele ich (wieder) D'Addario.
Kann sein, dass Dean Markley das Problem mittlerweile eh wieder im Griff hat, interessiert mich aber nicht mehr.
 
Dann würde das Instrument eben nicht 199€ sondern 202 € kosten. Was soll der Blödsinn ?

Ich verstehe deinen Ansatz nicht.
200 Euro Gitarren sind Billigst!-Gitarren und kosten in der Produktion max. 30-40 Dollar. Damit für 30$ eine Gitte rausspringt muss alles,aber auch alles billigst sein, Material wie Arbeit. Nur weil einer da hart kalkuliert, gibt es überhauot Instrumente in dieser Range.

So und nun hat man dann etwas, was halbwegs nach Gitte aussieht und bei dem der Produktmanager darauf geschaut hat, dass ausschliesslich wenige Cent-teures, chinesisches Noname-Zeuch drin ist. Und ist dies stringent so, wirft das Ding vielleicht ein ein oder anderthalb Dollar Marge ab. Wenn nicht, ist es eben die Einstiegsdroge zur Marke zum Selbstkostenpreis.

Aus welchem Grund sollte der Produktmanager seine 1-2 Dollar Marge zum Teufel schicken und auf die Idee kommen, ein einziges Detail wie einen Knochensattel oder Edelstahl-Bünde einzubauen? Da kann er auch gleich selbst kündigen!
Jeder würde ihm sagen, dass seine Kundschaft dies in der Breite niemals honoriert, weil nunmal die Kundschaft dieses Segments seltenst Qualität erkennt.

Klingt das chauvinistisch? Und wenn, ists mir wurst. Ist eben meine Erfahrung.
Ich kaufe viele Gitten gebraucht und das in der Preisrange von 250 - 2500. Bis ca. 1500 Euro KANN (!) das Wissen über Gitarren echt mau sein ("Was ist ein Halsstab, wie stellt man ein Trem ein, was ist String-Spacing, etc.")

Ausserdem würde ich behaupten wollen, dass auch das minderwertigste Material im Billigstsegment die durchschnittliche Nutzungsdauer dieser "Ich-will-mal-sehen-ob-ich-das-kann"-Gitten meist überdauert.
 
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Vielleicht interessiert es 98% der Käufer von solchen 199 oder 299 € Gitarren schlichtweg nicht ob da ein Teil für 1€ oder eines für 2€ verbaut wurde.....
Wenn das so ist haben die Hersteller und deren Kalkulatoren zu 98% alles richtig gemacht
und sie scheren sich wahrscheinlich nicht um die 2% die es anders oder besser machen wollen.....
 
Grundsätzlich habe ich mir auch schon wiederholt an den Kopf gefasst, bei dem was (auch die namhaften!!!) Gitarrenhersteller da als Paket zusammenstellen.
Das Paradebeispiel ist dabei für mich das Gitarren Kabel, dass oft als "Case Candy" dazugelegt wird. Eigentlich eine nette Geste, aber...:
Im Fall einer sonst ganz ordentlichen PRS SE Semi Hollow (für in Summe damals für gut 800€): Ein 3m Plastikkabel mit verschweißten Steckern und mit einem VK-Wert von vielleicht 2.50€, wobei selbst das zu viel gewesen wäre, weil das Kabel Trittschall-sensitiv und eben einfach unterirdisch war.
Bei meiner Am. Fender Deluxe(!) Strat wurde ich ebenfalls mit einem 3 m langen Kabel verwöhnt, das immerhin ordentlich funktioniert und daher nicht weggeschmissen, aber letztlich auch nie wirklich zum Einsatz kam, weil .... was will ich mit einem 3 m Kabel? Als Patch Kabel zu lang, als Gitarrenkabel zu kurz , wenn ich sogar bedenklich, weil man damit schnell mal was runterreißt, falls man auf die Idee kommt, sich zu bewegen.

...in der Tat. Was soll das? PRS und Fender hätten IMO besser daran getan, diese Kabel einfach wegzulassen, dann hätte ich keinen Grund gehabt, mich darüber zu ärgern!

Das es dennoch zu solchen abstrusen Produkten kommt, liegt IMO daran, dass bei den (größeren) Firmen Produktentwicklung, Fertigung und Vertrieb, meist gänzlich unterschiedliche Abteilung, mit gänzlich unterschiedlichen Zielvorgaben, sind.
Wenn da die Fertigung die Ansage bekommt, die Fertigungskosten um 10% zu verringern, dann machen die das und kaufen halt 10% billigeres Zeug ein. Ob das Sinn macht, 10% einzusparen steht wieder auf einem anderen Zettel und wird wieder ganz woanders entschieden. Ob der Vertrieb es dann mit Kunden zutun bekommt, die sich die Haare raufen, interessiert die Leitung der Fertigung auch eher wenig. Es muss ein Kabel dabei sein, weil dass im Pflichtenheft steht, ob das Kabel das die Fertigung dazulegt ist am Ende unbrauchbar, ist denen egal.

Natürlich ist es ziemlicher Unsinn, solche (Spar-)Zielvorgaben (...deren Umsetzung aber idR. Gehaltsrelevant ist) einfach zu erfüllen, statt auch mal zu hinterfragen.
Aber da in allen (größeren) Unternehmen reflexartig Kostensenkung als Dauerziel angesagt ist, findet man eben überflüssige Scheißkabel nicht nur bei PRS, sondern auch bei Fender...
Das ist ein systematischer Fehler unserer industriellen Produktion.
Alternativ kann man zum Kleinserienhersteller gehen, wo Produktdesign, Herstellung und Verkauf in einer Hand sind. Die stehen häufig für Top-Notch, wo das Beste gerade gut genug ist.
Nur sind das keine Adressen, wo Preis eine primäre Rolle spielen sollte. Da gibt es dann auch keinen internen Kosten Druck, bzw. entweder funktioniert das Produkt oder es stirbt.
 
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Beruflich im Vertrieb tätig, sitze ich immer wieder Leuten vom sog. Procurement Management gegenüber.
Deren Denkweise ist meist recht einfach gestrickt, welche ich an einem fiktiven Beispiel verdeutlichen möchte.

Einkaufspreis Teil A aktuell = EUR 1,50
Einkaufspreis Teil A neu -3,5% = EUR 1,45
Einkaufsmengen/Jahr = 600.000 Stk.

Kostenersparnis/Jahr = EUR 30.000

Und das bei mehreren Teilen im Produkt, schon hat man ordentlich Kosten eingespart, obwohl vermeintlich "nur" 5 Euro-Cent pro Einzelteil billiger. Noch ein bisschen was an den Konditionen gedreht (Erfüllungsboni etc.). An den Verbraucher, und dass wurde ja bereits geschrieben, wird da i.d.R. nichts weitergegeben. Im Gegenteil, oft werden da Preisanpassungen begründet, für die es eigentlich keine Grundlage gibt. Also neben Kostenersparnis noch eine Gewinnoptimierung.

Meine Erfahrung sagt mir, diese Herangehensweise durch das Beschaffungsmanagement ist in vielen größeren Unternehmen mittlerweile Gang und Gäbe.
 
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Gesamtwert bei einer Gitarre: max. 3 €. Dann würde das Instrument eben nicht 199€ sondern 202 € kosten. Was soll der Blödsinn ?

.

Genau da liegt der Denk- bzw Kalkulationsfehler. Bis das Gerät beim Händler im Laden steht und mit Endpreis dem Kunden präsentiert wird, sind aus deinen 3 EURO schon 30 geworden.
 
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Genau da liegt der Denk- bzw Kalkulationsfehler. Bis das Gerät beim Händler im Laden steht und mit Endpreis dem Kunden präsentiert wird, sind aus deinen 3 EURO schon 30 geworden.

Ich denke, dass dies nicht generell so stimmt, sondern zum Teil ein vorgeschobenes Argument ist um entweder die Verbesserung nicht vornehmen zu müssen und somit eine Hygiene/Trennung des Portfolios vornehmen zu können.

Ich glaube, es gibt nur wenige Stellen, bei denen auf den Preis eine Marge geschlagen wird.
An anderen Stellen geht es bei den Kosten nur um Gewicht und Anzahl ( Logistik ).
Die ganze Diskussion ist aber genau an der Stelle hinfällig, weil ich nicht weiß, wie die genauen Margen bei Zwischenhandel ( Distribution ) und Handel aussehen.

Aber nehmen wir frecher- oder auch unverschämterweise 100% an.

Da haben wir
- den Zoll und die Steuer
- Distribution
- Händler

Beispiel A: Gitarre kostet 100 € ( Abgabepreis Hersteller in die Kette )

+ 30% Zoll und Steuer -> 130 €
+ 100 % Distributionsmarge -> 260 €
+ 100 % Händlermarge -> 520 € -> VK

Gitarre kostet 100 € ( Abgabepreis Hersteller in die Kette )Gitarre kostet 100 € ( Abgabepreis Hersteller in die Kette )
Beispiel B: Gitarre kostet 103 € ( Abgabepreis Hersteller in die Kette )
+ 30% Zoll und Steuer -> 130 €
+ 100 % Distributionsmarge -> 260 €
+ 100 % Händlermarge -> 520 € -> VK

+ 30% Zoll und Steuer -> 130 €
+ 100 % Distributionsmarge -> 260 €
+ 100 % Händlermarge -> 520 € -> VK
+ 30% Zoll und Steuer -> 133,90 €
+ 100% Distributionsmarge -> 267,80 €
+ 100% Händlermarge -> 535,60 € VK

Aus 3 € werden dann 15,60 € - wobei ich mir echt nicht vorstellen kann, dass die Zwischenmargen jeweils 100% sind - dazu ist der Preisdruck am Markt viel zu stark.


Zudem ... wenn zB Fender/Squier an einer Gitarre nur 30 € verdienen und sehen würde, dass sie 13 x so viel einstecken könnten ( 390 € ), dann wären sie doch extrem blöd, nicht eigene Distributionen und Verkaufsnetze aufzubauen. Das kostet zwar auch, aber bei der Margenabschöpfung dürfte sich das schon lohnen. Deswegen glaube ich auch nicht, dass die Zwischenmargen so hoch sind.

Warum sollte es ausgerechnet im Instrumentenbereich eine grüne Oase geben, wenn in fast allen anderen Branchen ein enormer Preisdruck herrscht und die Margen vielerorts in den Keller gehen ?

Aber wie gesagt ... Spekulation über Spekulation
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Meine Erfahrung sagt mir, diese Herangehensweise durch das Beschaffungsmanagement ist in vielen größeren Unternehmen mittlerweile Gang und Gäbe.

Da gebe ich dir recht. Allerdings ist das ( wie leider fast immer in einer BWL lastigen und Kosten optimierten Welt ) nur kurzfristig gedacht. Oft hat das zur Folge, dass Produkte einfach schlechter werden und Kunden sich aufgrund zahlreicher Alternativen anderweitig umschauen.

Gleiches gilt natürlich auch für Service und andere Bereiche. Fällt der Dienst den ich zu 100% bezahle oft aus UND ich erreiche stundenlang niemand im Service ... werde ich wohl nicht bei diesem Anbieter bleiben.

Es gibt ja bei Fender und Gibson in der Vergangenheit Zeiten, wo Kostenoptimierung zu Lasten der Qualität zu erheblichen Schwierigkeiten geführt hat.Wird man aus Schaden klug ? Wohl nicht jeder.

Wie ich es schon mehrfach geschrieben hatte, muss man die Fragestellung nicht nur auf fertige Instrumente beziehen sondern auch auf Replacementparts, wo der Eindruck eines eigentlich guten Produktes erheblich durch schlechteste Qualität von Kleinstteilen geschmälert wird. Auch das habe ich schon geschrieben: Es gibt für mich dadurch Firmen bzw. Produkte dieser Firmen, die ich mir niemals wieder holen würde. Hätte man da 50 Cent mehr investiert oder auf 50 Cent Marge verzichtet, würde ich das produkt gerne wieder kaufen ... aber so fühle ich mich verarscht. Wenn ich 100 € für Mechaniken ausgebe, dann ist es für mich nicht tolerierbar unbrauchbare Schrauben geliefert zu bekommen. Jetzt könnte man sagen: meine Güte, fahr zum Baumarkt und kaufe dir für 1 € eben 6 Schrauben ... ja könnte ich - aber warum sollte ich ? Kann man als Käufer nicht einfach eine gewisse Qualität erwarten ?
 
Und das bei mehreren Teilen im Produkt, schon hat man ordentlich Kosten eingespart, obwohl vermeintlich "nur" 5 Euro-Cent pro Einzelteil billiger
Jo wobei gerade die Billiggitarren dann auch in viel höheren Stückzahlen weggehen und sich das erstrecht lohnt. Andererseits könnte man die Qualität des Produkts durch wenige Eingriffe steigern und die 30.000 auch durch weitere zufriedene Kunden rausholen. An meiner Les Paul ist jetzt nach einem Jahr der Volumepoti und die Toggleswitch durch und wir reden hier von nem nahmhaften Hersteller. Wenn der sich nicht eh selbst erledigt hätte, dann wärs nun auch das letzte mal bei dieser Firma :ugly:
 
@Kluson

Der Hersteller kalkuliert nicht so, wie du es aufgeschrieben hast, sondern bietet wie gesagt verschiedene Qualitätsstufen an, bei denen der "Gewinn" bzw. das Verhältnis Herstellungskosten/Verkaufspreis NICHT immer das Gleiche ist.

Natürlich wäre es dem Hersteller möglich, für einen relativ geringen Aufpreis im "Billigbereich" deutlich (!) bessere Qualität abzuliefern - das macht er ja auch in der Regel, nur fällt das daraus entstehende Instrument dann in eine andere Preisklasse. Dort kaufen die Leute dann auch wieder ein, WEIL sie bessere Qualität bekommen und zahlen dafür deutlich drauf.

Was glaubst du denn, warum zwischen Fender Squier, Fender Mexiko, Fender USA, Fender Custom Shop mehrere 100 bzw. 1000 Euro liegen?
Man könnte eine Fender CS Strat auch locker für 250 Euro in China bauen lassen und dann für unter 1000 Euro verkaufen. Macht man aber aus verschiedensten Gründen nicht.

Und schau doch mal in den Bereich für Unterhaltungselektronik - da gibt es zum Teil Geräte einer Baureihe, bei denen das teuerste in der Herstellung exakt gleich viel wie das billige kostet, die exakt gleiche Hardware hat, nur an der Software werden beim Billigmodell Funktionen "beschnitten". Wer da mehr will, muss halt mehr zahlen. Nach deiner Argumentation müsste der Hersteller alle Funktionen auch beim günstigsten Modell schon freigeben - weil es sich ja dann besser verkaufen täte... - nur fällt dann die Käuferschaft weg, die bereit gewesen wäre, für das Gerät mit vollem Funktionsumfang auch mehr auszugeben. Und man ist am Markt nicht mehr so breit mit einer ganzen Produktpalette aufgestellt.
 
@Kluson
Ich kann und werde deine Frage(n) auf meinen zitierten Beitrag nicht beantworten können. Ich schilderte eben nur meine Erfahrungen aus den letzten 10-12 Jahren.
Die Denkstrukturen sind bei den Einkäufern verschiedener Firmen meist ähnlich, was sicherlich der zwischenzeitlich überall gelehrten BWL-Denkweise geschuldet ist.

Zum Thema Auswirkung auf Qualität möchte ich dir aber ein wenig widersprechen, da es davon abhängig ist, was definiert ist.
I.d.R. werden zwischen Lieferant und Käufer Vereinbarungen geschlossen über Beschaffenheit, Menge, Qualität usw. von den zu zuliefernden Teilen.
Die einkaufende Firma hat zwei Möglichkeiten ihre Kostenreduzierung für Zukaufteile durchzusetzen.

1. Man fordert einen Preisnachlass beim Lieferanten unter Beibehaltung der vereinbarten Vertragsgrundlagen. Als Lieferant kann man darauf eingehen oder eben nicht, in dem Bewusstsein, dass es einen anderen Lieferanten geben kann, der die geforderten Kriterien zum geforderten Zielpreis erfüllt. Okay, das ist eben Wettbewerb.

2. Man mindert die vertraglichen Grundlagen und fordert vom Lieferanten entsprechende Preiseffekte ein, ebenfalls mit der Aussicht, dass ein anderer Lieferant zu dieses verminderten Kriterien preislich noch "besser" anbieten könnte.

In meinem beruflichen Umfeld kommt der 2. Punkt meist nicht in Betracht. Gleichbleibende Qualität bei sinkenden Preisen bzw. halten eines konstanten Preisniveaus trotz eigener Kostensteigerung.
 
Nach deiner Argumentation müsste der Hersteller alle Funktionen auch beim günstigsten Modell schon freigeben - weil es sich ja dann besser verkaufen täte... - nur fällt dann die Käuferschaft weg, die bereit gewesen wäre, für das Gerät mit vollem Funktionsumfang auch mehr auszugeben. Und man ist am Markt nicht mehr so breit mit einer ganzen Produktpalette aufgestellt.

Das meine ich ja nicht so wie du geschrieben hast.
Es gibt bei den Modellen ja genug Features die auch einen mehr oder weniger erheblichen Mehraufwand bedeuten und einen deswegen höheren Preis rechtfertigen würden.

- Tremolo
- Pickups
- Art der Lackierung
- Güte der Hölzer
- Bundmaterial
- Tuner
- oder schlicht besonders gefragte Kombinationen die man nicht in unteren Regionen anbietet
- Maße der Bohrungen, die kein Replacement möglich machen

Ich meine nur, dass es keinem weh tun würde, wenn alle Modelle mit erwachsenen Potis ausgestattet wären.
Der Margeverlust ginge gegen Null. Abgrenzung nach oben wäre durch die o.g. Bauteile trotzdem immer möglich.
Genau so wird es ja gemacht. Vollwertiges Stahltremolo gibt es erst ab Preisklasse XYZ, Nitrolackierung nur bei CS Modellen, beliebte Spaghetti Logo Kopfplatte erst ab gehobener Mittelklasse etc.
Das sind ja die "wirklichen" Kriterien beim Käufer, Wer einen V Neck will, muss zu einem bestimmten Modell greifen, das bekommt er nicht in den unteren Preisklassen.
Ein besseres Poti macht aus einer Squier noch keine CS und jemand der die Features einer US Standard will, muss auch die nehmen - da würde es keine Rolle spielen, ob auch in der Squier normale Potis verbaut wären ... das meine ich.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Kluson

Zum Thema Auswirkung auf Qualität möchte ich dir aber ein wenig widersprechen, da es davon abhängig ist, was definiert ist.

Wobei das im Falle von Gitarren fraglich ist, in wie fern das in der Realität aussieht.
Thomann wird nicht zu Fender gehen und sagen: Baut bessere Gitarren ...
Man wird höchstens im Falle einer höheren Retourenquote das Gespräch suchen, weil es ja für Hersteller und Händler enorm die Kosten erhöht.

Was Du meinst trifft schon zu, aber dann eher bei zB Teile-Lieferanten. Wenn Sony z.B. die Bauteile für ein Radio von verschiedenen Lieferanten zukauft.

Oder aber eben der Gitarrenhersteller, der wiederum die Einzelteile OEM mäßig zukauft.
 
Ich meine nur, dass es keinem weh tun würde, wenn alle Modelle mit erwachsenen Potis ausgestattet wären.

Sind denn die Potis so schlecht bei den Billigstgitarren? Ich meine, es gibt sogar Leute, die kaufen beim Thomann Harley Benton Potis nach - und sind damit zufrieden.
Wenn ich Erfahrungsberichte lese, bei denen irgendwas bzgl. der Potis bemängelt wird, dann ist es meistens "das Poti wackelt", "das Poti ist etwas schwergängig/kratzt" - und das sind Dinge, die oft nicht am Poti selbst liegen, sondern - wie in den Beispielen - dass das Poti nicht richtig verschraubt wurde, der Knopf zu tief montiert wurde, dass er an der Decke scheuert (oder die Ausfräsung zu sehr mit Lack vollgekleistert wurde) etc.
Selbst günstigste Potis erfüllen i.d.R. ihren Zweck. Dass man da ggf. noch größere Toleranzen der tatsächlichen Werte messen würde und der Regelweg nicht so schön ist (was auch Geschmackssache ist), das merken doch vermutlich die allermeisten Käufer nichtmal.

Und klar, es gibt sicherlich noch andere Unterscheidungsmerkmale, die du ja auch genannt hast. Wo dann der Aufpreis beim Hersteller aber nochmal mehr ins Gewicht fällt als wenige Cent pro Instrument.

Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass die Gitarrenhersteller schon schauen, dass eine gewisse Mindestqualität gewährleistet ist - oder besser gesagt Funktionalität. Wenn die Gitarre innerhalb von 3 Tagen auseinanderfällt, wird sich die Herstellung und der Verkauf auch nicht lohnen, weil die Käufer dann alle retournieren.

Es gibt aber z.B. Eltern, die keine Ahnung von E-Gitarren haben, ihren Kindern so ein "Starterpack" zu Weihnachten kaufen, um mal zu sehen, ob das Kind dann wirklich mittel- und langfristig Lust am Spielen hat - denen kannst du diesen Ramsch verkaufen. Die sehen nur, dass alles "funktioniert" und wenn die Gitarre ein Jahr überlebt, dann haben sie keinen Grund, sich zu beklagen. Und ich denke mal, genau die Zielgruppe wird mit solchen Starterpacks auch angesprochen. Warum soll der Hersteller da was ändern, wenn es so, wie es ist, auch funktioniert mit dem Verkauf und es den Eltern oder Kindern völlig wurscht ist, ob da jetzt bessere Schrauben oder sogar ein Stahlblock-Vibrato drin ist?
 
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Thomann wird nicht zu Fender gehen und sagen: Baut bessere Gitarren ...
??? Ich glaube du verstehst nicht bzw. versuchst verquer immer etwas zu suchen, was nicht ist?

Nein Thomann sicher nicht, lass den Händler aussen vor.
Fender als industrieller Hersteller definiert zu seinen Lieferanten was benötigt wird.
 
Ich denke, dass dies nicht generell so stimmt, sondern zum Teil ein vorgeschobenes Argument ist um entweder die Verbesserung nicht vornehmen zu müssen und somit eine Hygiene/Trennung des Portfolios vornehmen zu können.

Ich glaube, es gibt nur wenige Stellen, bei denen auf den Preis eine Marge geschlagen wird.
?

Nö, das ist falsch. Die verschiedenen Steuern und Zölle, Fracht etc pp zzgl Margen für die verschiedenen Zwischenhändler, Vertriebe blabla fallen auf den Gesamtartikel an und da wird aus einem netto-EK ab Werk ganz schnell ein recht stolzer brutto-VK für den Endkunden.
 
Ich meine nur, dass es keinem weh tun würde, wenn alle Modelle mit erwachsenen Potis ausgestattet wären.
Der Margeverlust ginge gegen Null. Abgrenzung nach oben wäre durch die o.g. Bauteile trotzdem immer möglich. ...


Kein Hersteller wird innerhalb seiner eigenen Produktpalette räubern. Deswegen gibt es unterschiedlich klassierte und bepreiste Produkte eines Grundmodells wie LP Junior, LP Traditional und LP Custom, Signatures usw.
Der Preis für den Endkunden wird dann von der Ausstattung und den Wahlmöglichkeiten bestimmt.

Es gbt genug Käufer, auch hier nachzulesen, die auf Bling Bling an ihrem Instrument verzichten könnten wenn dies oder jenes in guter Qualität verbaut wäre. Macht der Hersteller aber nicht immer weil er dann die teureren bzw. aufwändigeren Produkte nicht mehr los wird oder nur noch zu geringeren Stückzahlen was wiederum deren Stückkosten in die Höhe treibt.

Margen von 100% oder mehr sind üblich, aber nicht immer vorhanden. Kommt auf das Produkt an. Verkaufe ich von einem Produkt nur eines im Jahr, will ich eine höhere Marge weil es bis zum Verkauf nur Platz wegnimmt und Geld kostet. (Lager, Pflege, Finanzierung, Nichtverkaufsrisiko etc.) Verkaufe ich 1000 Stück eines ähnlichen Produkts in der gleichen Zeit, ist die Marge meist geringer, da macht es die Masse und das Risiko pro Stück für den Händler ist geringer. Um das Risiko abzumildern gibt es zusätzlich die vor allem aus der Autoindustrie bekannten Bundles. Ich bekomme das Navi nur wenn ich auch den Bordcomputer mitbestelle, das bessere Radio/Audio nur wenn auch das Navi dabei ist usw. Gitarrenbauer verfahren ganz ähnlich, bestimmte Pickups oder Mechaniken gibts halt nur an den besseren Modellen.

In der Kalkulation eines Massenproduktes kommen zusätzlich die bereits genannten Skalierungseffekte zum tragen. Natürlich wird kein seriöser Hersteller bewußt Mist verkaufen, aber je nach Produkt wird dann qualitäts- und preismässig rausgequetscht was geht ohne dass die ersparten Kosten durch die Gewährleistung aufgefressen wird, insgesamt gesehen. Deren Gewährleistungsfristen wiederum zwischen Hersteller und Händler meist kürzer sind (Grund: B to B) als die zwischen Händler und Kunden. Hat ein Händler damit Stress und kann sich beim Hersteller keine Gewährleistung mehr holen und ist selbst in der Pflicht wird er sich überlegen nochmals bekannt schlechte Produkte dieses Herstellers auf Halde zu legen was wiederum dazu führt dass der Hersteller insgesamt wieder mehr auf Qualität achten muss. So beeinflusst sich das gegenseitig, vereinfacht gesagt.

Und ja, billige Produkte haben möglichst günstige Bestandteile, sonst könnten sie nicht so billig sein.
 
Nö, das ist falsch. Die verschiedenen Steuern und Zölle, Fracht etc pp zzgl Margen für die verschiedenen Zwischenhändler, Vertriebe blabla fallen auf den Gesamtartikel an und da wird aus einem netto-EK ab Werk ganz schnell ein recht stolzer brutto-VK für den Endkunden.

Deswegen hatte ich ja geschrieben"glaube ich", weil ich davon ausging, dass die Fabrik zur Distribution nach D liefert und von dort geht es zum Händler. Es ergibt in meinen Augen auch keinen Sinn, dass die Frachtmaschine oder der Container 10 x zwischenlandet, umgeladen wird und jeweils 10 Distributionen dazwischen hängen.

Mein Verständnis davon ist / war dieses:

Hersteller wird von verschiedenen Lieferanten beliefert. Daraus ergibt sich der EK. Dazu kommen die Produktionskosten der beauftragten Fabrik. Von dort geht es auf direktem Wege zur Distribution und von dort beziehen die Händler. Es kann natürlich sein, dass es in D verschiedene Distributionen gibt, aber die haben +/- ein paar Euro aufgrund der Konkurrenzsituation meist die gleichen Preise. Der EK der Händler bei der Distribution richtet sich dann natürlich nach der Menge. Deswegen sehe ich nicht zwangsläufig so viele Stationen, wo noch Marge draufgeschlagen werden müsste.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Sind denn die Potis so schlecht bei den Billigstgitarren?

Die waren auch nur ein Beispiel für die kleinen "Billigst Bauteile".
Ich hätte den Anfangspost vermutlich eher auf die Replacementteile und nicht auf ein fertiges Instrument lenken sollen.

Ich ärgere mich zumindest immer darüber, wenn ich etwas kaufe - und ich tendiere nicht dazu immer das billigste zu kaufen, und eigentlich gute oder angemessene Qualität bekomme, dann aber gerne gerade die kleinsten Teile Schrott sind, was mir die Freude am eigentlich guten Produkt nimmt. Und da frage ich mich dann, ob das sein muss.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Fender als industrieller Hersteller definiert zu seinen Lieferanten was benötigt wird.

Das hatte ich ja auch angeführt.
Vielleicht habe ich da auch einen anderen Ansatz, bin ja kein Controller ;-)
Mir wäre es - wenn ich Hersteller wäre - wichtig, dass ich preislich / Qualitativ dort Abstriche machen muss, wo es für den Käufer nachvollziehbar ist. Keiner wird zB bei einer 300 € Gitarre eine massive Riegelahorndecken erwarten.
Aber da, wo ich mit minimalstem Aufwand dafür sorgen kann, dass der Kunde ein ( nicht nachvollziehbares ) Ärgernis weniger hat, würde ich handeln. Es geht ja auch um Reputation und Markenimage auf lange Sicht.

Also:
Verkaufe ich eine Gitarre für 300 €, wird kein Käufer Pickups für 100 € erwarten dürfen ( vorhandenes Verständnis )
Spare ich aber 30 Cent für eine Buchse ein, die dann nach 1 Jahr kaputt ist, dürfte das Verständnis beim Käufer weniger vorhanden sein.

Ich verstehe ja, dass die 30 Cent nicht der Betrag bleibt, der beim Käufer ankommt. Aber ohne Kenntnis davon, was üblicherweise als Marge draufgeschlagen wird, lässt sich keine Aussage darüber treffen ob es angemessen oder sinnvoll ist.
 
Ich hätte den Anfangspost vermutlich eher auf die Replacementteile und nicht auf ein fertiges Instrument lenken sollen.

Bei Replacement Teilen kannst du dir doch selbst aussuchen, was du kaufst und anschließend verbaust?
Dann nimm doch einfach das, das deinen Ansprüchen genügt. Verstehe das Problem dann nicht.
 
...Ich meine nur, dass es keinem weh tun würde, wenn alle Modelle mit erwachsenen Potis ausgestattet wären.
Der Margeverlust ginge gegen Null. ....

Und genau diese Überlegung ist nicht korrekt. Selbst wenn der Preisunterschied zwischen einen schlechten Poti zu einem guten Poti bei genau 1 cent liegt, dann ist die Marge bei mehreren tausend Gitarren gleich um viele hundert bis mehrere tausend Euro/Dollar schlechter und ist damit weit weg von der Null. Jeder cent der in einer einzelnen Gitarre steckt wird am Ende tausendfach aufmultipliziert.
 
Und genau diese Überlegung ist nicht korrekt. Selbst wenn der Preisunterschied zwischen einen schlechten Poti zu einem guten Poti bei genau 1 cent liegt, dann ist die Marge bei mehreren tausend Gitarren gleich um viele hundert bis mehrere tausend Euro/Dollar schlechter und ist damit weit weg von der Null. Jeder cent der in einer einzelnen Gitarre steckt wird am Ende tausendfach aufmultipliziert.

Dat ist schon klar ... Positive Presse ist aber auch unbezahlbar - und schlechte ist vermeidbar.

Gerade im Netzzeitalter darf man so etwas nicht unterschätzen. Wie oft liest man:
Elektronik ist Schrott / als erstes würde ich die Elektronik tauschen / greif lieber zu Modell XYZ, da ist eine brauchbare Elektronik verbaut ...
Ich würde so etwas zumindest nicht unterschätzen, sowohl als Kaufargument um sich von anderen Billigen Herstellern abzuheben, als Qualitätsstatement und als Marketing
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bei Replacement Teilen kannst du dir doch selbst aussuchen, was du kaufst und anschließend verbaust?
Dann nimm doch einfach das, das deinen Ansprüchen genügt. Verstehe das Problem dann nicht.

mmmh - steht ja nun nicht in der leistungsbeschreibung oder den Specs ;-)
Ich kann ja nur danach kaufen oder entscheiden und dann meine Erfahrung machen und entscheiden ob ich das nochmal kaufen würde oder nicht. Ich weiß nicht wie es dir geht - aber ich habe mich schon öfter gerade über die Schrauben geärgert, die ein ums andere Mal nicht zum Preis und der Qualität des Produktes passten. Man sieht es ja vorher nicht
 
mmmh - steht ja nun nicht in der leistungsbeschreibung oder den Specs ;-)
Ich kann ja nur danach kaufen oder entscheiden und dann meine Erfahrung machen und entscheiden ob ich das nochmal kaufen würde oder nicht. Ich weiß nicht wie es dir geht - aber ich habe mich schon öfter gerade über die Schrauben geärgert, die ein ums andere Mal nicht zum Preis und der Qualität des Produktes passten. Man sieht es ja vorher nicht

Bei Einzelteilen weiß man schon vorher einigermaßen, was man bekommt, wenn man sich entsprechend informiert.

Dass bei einem Vibrato System nicht jede Schraube einzeln beschrieben wird, mag natürlich so sein. Wenn das ausschlaggebend ist, dann würde ich halt höherwertige Ersatzschrauben kaufen.

Schau, ich hab z.B. bei meinen Marshall Amps auch die vier Schrauben, die das Chassis halten, durch Edelstahlschrauben ersetzt, weil mir dieses billige Druckgusszeug, das ab Werk da reingedreht wird auch gegen den Strich geht. Aber mir würde nicht einfallen, dass ich deshalb sage, Marshall müsste das unbedingt ändern. Selbst die Druckgussdinger erfüllen ihren Zweck. Die Aufnahme für den Schraubendreher ist halt in kürzester Zeit durch, wenn man öfters den Amp aufmacht - ja auch mit geeignetem, passgenauen Werkzeug - aber wer macht den Amp denn öfters auf? Die allermeisten werden das nur machen, wenn mal eine Röhre hinüber ist oder einfach ein Endstufenröhrenwechsel ansteht. Und das kann viele Jahre dauern.
 

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