Warum so wenige Gitarrenmodelle mit 1x P90 an Hals- und 1x Humucker an Steg-Position?

Eine interessante Beschaltung, @,Aynsley
Überblendregler sind tatsächlich selten in Gitarren - vermutlich weil die zusätzliche Kapazität die Resonanzfrequenz nach unten schieben und die Gitarre etwas muffig machen könnte (blanke Theorie).

Du hast das ja gelöst, indem Du auf das Tone-Poti verzichtest.
Für mich wäre das keine Lösung, weil ich das Tone-Poti fast öfter nutze als das Volume.

Leiser geht in gewissem Umfang auch über Spieldynamik - weshalb ich auch schon überlegt hatte spaßweise auf Volume zu verzichten und nur mit Tiefpassfilter zu verdrahten. Aber nie probiert.
Eine andere, etwas realistischere - aber nie von mir probierte - Idee war auch schon ein Blendpoti zwischen die beiden Humbucker Spulen zu setzen und so das Mischverhältnis der Spulen zueinander zu steuern (so ähnlich wie ein stufenloser Coil-Tap, nicht ganz). Aber auch hier killt die zusätzliche Kapazität durch das Poti möglicherweise viel Ton.
Wäre toll dazu die Meinung und Erfahrung der elektrotechnisch versierten Boardmitglieder zu hören.

Der Unterschied übrigens zwischen Stapler P90 und anderen Bauweisen dürfte größer sein als zwischen Dogears und Soapbars, die im Prinzip der gleiche PU in anderem Gewand sind.
Dogears sind dabei eher die Kompromisslösung, weil nur durch Shims höhenverstellbar und notwendig weil man in Hollowbodies keinen Holzblock hat, in dem man den PU verankern kann.
 
Idee war auch schon ein Blendpoti zwischen die beiden Humbucker Spulen zu setzen
Zumindest bei mir klingen die drei Varianten (meiner Schaltung) nicht soooo unterschiedlich, dass die Nuancen dazwischen ins Gewicht fallen.
Ich versuche demnächst mal (verspreche nichts😎), einen aussagekräftigen Soundschnipsel meiner Klänge herzustellen …
 
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Ich hab nur zwei Regler, einen Vol. und einen Poti, der zwischen den beiden PUs stufenlos überblendet: Von nur P90 bis nur HB.
Außerdem einen 3er Toogle, der den HB schaltet: Seriell, Split, Parallel (Normalstellung).

Der P90 ist sozusagen die „Grundaussage“, den HB mische ich da leicht bis stärker zu.

Was mich auch interessieren würde ist, ob am jeweiligen Rechtsanschlag oder Linksschlag, der andere PU völlig wirkungslos aus dem Signal ist - wie bei einem No-Load-Poti - oder parallel weiter mit anliegt.
Durch die parallele Beschaltung der PUs könnte das mE einen enormen Unterschied machen und die PUs ausschließlich geblendet einige Fatness kosten. Alles nur theoretisch erwogen, ich weiß das nicht.

Was ist denn Deiner Meinung nach der konkrete Vorteil des Blendpoti gegenüber einer klassischen Mittelstellung, bei der Du das Mischverhältnis der PUs zueinander ja auch einfach über unterschiedliche Volume-Einstellung lösen kannst?
Ich vermute, dass technisch die Beschaltung dem entspricht, eine Gitarre in der Mittelstellung zu haben und die PUs zueinander über deren Volume-Potis zu balancieren.
Das heißt dann aber auch, dass kein PU ganz aus dem Signal ist, weil andernfalls Alles auf Masse geht und die Gitarre verstummt.

Der Unterschied zwischen der Stellung einen PU so weit runter zu regeln wie möglich und komplett auf nur einen PU zu schalten ist schon mehr oder minder deutlich hörbar. Da würde mich interessieren, wie das im Vgl. zu Blendpotis ist.
 
tatsächlich selten in Gitarren - vermutlich weil die zusätzliche Kapazität die Resonanzfrequenz nach unten schieben und die Gitarre etwas muffig machen könnte (blanke Theorie).

Du hast das ja gelöst, indem Du auf das Tone-Poti verzichtest.
.. oder „holzig“ (auch blanke Theorie)😉 .. über zusätzliche Kapazitäten bei Blend-Potis hab ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Daher interessant!
Was ist denn Deiner Meinung nach der konkrete Vorteil des Blendpoti gegenüber einer klassischen Mittelstellung, bei der Du das Mischverhältnis der PUs zueinander ja auch einfach über unterschiedliche Volume-Einstellung lösen kannst?
Ich vermute, dass technisch die Beschaltung dem entspricht, eine Gitarre in der Mittelstellung zu haben und die PUs zueinander über deren Volume-Potis zu balancieren.
Weniger Fummelei und bessere Abrufbarkeit. Ich hatte festgestellt, dass ich eigentlich sowieso meistens im Mittelstellung spielte und so erhöhten sich für mich die Mölglichkeiten.

Hab dies Ding drin, konnte nach dem Einbau keine klangliche Veränderung in/zu Mittelstellung feststellen. Hab aber natürlich keinen Vergleichstest gemacht.
Heute spiele ich meist ca. 70% P90 30% HB; die Klanfarbe regele ich etwas über Seriell/Split/Parallel und hauptsächlich über die angeschlossen Verstörker bzw. Effekte (Modelle, Simulationen). Und (vielleicht noch interessant) spiele damit alles außer Metal oder Techno😉)

 
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Klärt mich mal bitte auf, wieso hat ein Überblendpoti viel Kapazität?
 
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Klärt mich mal bitte auf, wieso hat ein Überblendpoti viel Kapazität?
Ich glaube nicht, dass ein Blendpoti mehr Kapazität hat als ein Anderes.
Da aber idR zwei oder vier weitere Potis bereits im Signal anliegen, summiert es sich.
So der Gedanke.
 
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Zu hören sind fünf verschiedene Schaltungen (darin jeweils zwei kurze, sich wiederholende Tonfolgen):

P90-HB (50/50),
P90,
P90-HB (70/30),
P90-HB-Split (70/30),
P90-HB-Seriell (70/30)

Häussel P90 1956, Classic B
(Aufgenommen via Esi UGM192, IPad, Fabfilter (EQ, Gate, Sättigung, Cut-Off, Reverb)
 
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In meiner PRS Santana 1 ist ein Tonerider P90 im Humbucker Format.
Passt gut und klingt in Verbindung mit dem Humbucker auch gut.


IMG_0894.jpeg
 
Ich habe gerade meine 63er Gibson Melodymaker Conversion mit einem Kloppmann SB62 P90 im HB Format am Neck und einem Kloppmann 62 Humbucker an der Bridge ausgestattet und es klingt super. Der Neck P90 für bluesige leadsounds, beide Pickups fürs Rhythmus spielen und der HB and er Bridge für das Rockbrett.
 
Um zum Urthema zurück zu kommen: ich kenne die BFG Gibsons recht gut...waren zu meiner Zeit als ich in nem großen Musikgeschäft arbeitete eher Ladenhüter. Wir hatten drei auf Lager...es dauerte gut 2 Jahre bis die weg waren. Am Klang lags sicherlich nicht...die Dinger waren aus leichtem Mahagoni und klangen schön luftig...auch via Hals Pickup mit dem Gibson damals warb in Sachen Matschfreiheit (auch) für die härtere Musikfraktion.
Allerdings muss man schon sagen, dass Gibson damals schon etwas n Problem mit Matschsound über den Steg HB hatte. Die Standard US Paulas damals waren nicht so dolle, hatten Verarbeitungsmängel, oft sehr schlechte Sättel, schief eingebaute Pickups und meist nicht die beste Holzqualität usw. So klangen viele davon matschig über den Halspickup, selbst viele SGs hatten das Problem.
Es wurde gemunkelt, dass die BFGs woanders gemacht werden...Mexico, selbst Fernost kam als "Gerücht" auf....und ja, sie hatten mit damaligen "echten" US Gibsons nicht viel gemeinsam...vor allem das Holz war leichter und schwingunsfreudig...
Nur der Look war eben "sehr rustikal" und die Verarbeitung sehr rough. Die Dinger muteten wie lieblos gemachte auf alt getrimmte Billig Deko Möbel an...die Kanten an den schief montierten Holz Knöpfen waren faserig, die Oberflächen unschön...
Das traf so gar nicht den Geschmack der "Gibson-Käufer"...

Als ich paar Jahre später meinen eigenen Laden ausrüstete kaufte ich einige LP Styles und ES-Styles von Eastman ein, sowie Gitarren von Nick Page mit Hals HBs (Baron, LeSabre). Keine davon hatte nen "matschigen" Halspickup Sound ;) .

Gruß,
Bernie
 
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Das mit dem matschigen oder muffigen Sound der Paulas, insbesondere ab Anfang der 80er, kann ich nur bestätigen. Heute ist das schon anders, jedenfalls wenn man bereit ist das Geld für eine CS LP auszugeben. Das Holz ist besser und die Pickups auch.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

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1963er Gibson Melodymaker mit Kloppmann SB62 und HB62 Pickups.
 
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Es stürzt sich alles auf Gibsons …

Die Krautster II hat auch die P90 & HB Kombi und das macht richtig Spaß!

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Gruß
Martin
 
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...lieber hack_meck, du hast einfach zu viel Gear... :biggrinB:
 
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Korrekt, ich besitze die Krautster 1 und die ist schon genial durch die seriell/parallel Schaltung des Humbuckers. Hat Nik die auch in der Krautster 2 eingebaut ? .
 
Den HB kann man im Split betreiben ... aber nicht seriell/parallel umschalten ... Du hast aber im Prinzip dann 5 Soundoptionen ...

Gruß
Martin
 
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Die Standard US Paulas damals waren nicht so dolle, hatten Verarbeitungsmängel, oft sehr schlechte Sättel, schief eingebaute Pickups und meist nicht die beste Holzqualität usw. So klangen viele davon matschig über den Halspickup, selbst viele SGs hatten das Problem.
Auch wenn ich dem Holz durchaus einen erheblichen Einfluss auf den Sound zugestehe, waren in der Zeit allerdings noch zwei weitere Faktoren auszumachen: Erstmal die 350 KOhm-Volumepotis, die die Hohen stark dämpfen, und vor allem die miserable Qualität der Hardware. Die Nashville-Bridge der 80er/90er ist einer Gibson schlicht nicht würdig - billigstes Gussmaterial bis hin zu den Saitenreitern, hohe Maßtoleranzen (meine wackelte wie ein Kuhschwanz in den Einschlaghülsen), rappelnde, kippelnde Saitenreiter, besagte Einschlaghülsen sehr kurz, ebenfalls aus dünnem Guss und nicht mal richtig in den Body eingepresst. Der Austausch gegen eine ABM war ein Unterschied wie Tag und Nacht - auf einmal suppte der HalsPU nicht mehr, und Palmmutes auf dem BridgeHB kamen endlich durch, statt im Nirvana der Attacklosigkeit zu versumpfen.

Ich hatte drei oder 4 HalsHB in der Gitarre, bis ich das gemerkt habe. Seither klingt eigentlich jeder PU in dieser Paula gut.

Gruß, bagotrix
 
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