Meine Güte wird hier wieder ein Scheiss verzapft und mit Vorurteilen und Stereotypen rumgeschmissen
Um die Frage zu klären, warum so viele Metaller hier sind: Ich würde sagen, es ist gewissermaßen eine Modeerscheinung. Rock und Metal sind scheinbar sehr im kommen und sprechen dementsprechend auch viele Leute an. Im Vergleich jedoch zu anderen in jugendlichen Kreisen häufig vorkommenden Stilen stelle ich mal die gewagte These auf, dass Rock und Metal einen größeren Einsatz von herkömmlichen Instrumenten wie Gitarre, Schlagzeug und Bass haben als Stile wie Pop, Hip Hop, Trance, Techno etc. Bevor nun einer aufschreit: Ich persönliche zähle Jazz und Blues gerade nicht dazu da sie für viele nicht ganz so eingängig ist und ich mal behaupte, dass nicht so viele nicht-musikalische Jugendliche sich in diese Richtungen reinarbeiten wollen, was jetzt nicht negativ gewertet werden soll. Diese beiden Musikrichtungen sind gewissermaßen ein Lebensgefühl und eine Entwicklung, die nicht von heute auf morgen stattfindet sondern über einen längeren Zeitraum voranschreitet.
Da haben wir also nun die in meinen Augen die zwei Musikrichtungen, die in meinen Augen wohl die meisten Neu-Musiker unter den Jugendlichen rekrutieren im Bereich Gitarre, Bass und Schlagzeug. Dementsprechend finde ich es nicht verwunderlich, dass viele Metaller und Rocker hier anwesend sind.
Die Diskussion führe ich mal in einen Zitaten weiter, sonst rede ich mir noch den Mund fusselig.
JumpingJackFlash schrieb:
Was ich mich schon seit Ewig frage ist: Wie kommt es, dass hier so viele Metaler sind?
Habt ihr erst angefangen Metal zu spielen nachdem ihr ein Instrument hattet, oder auch schon vorher für die Musik begeistert?
Ja, in meinem Falle habe ich erst durch bestimmte Stilrichtungen im Metal zum Musikalischen im Allgemeinen gefunden. Vorher hat mich Musik nie wirklich interessiert und ich habe mir bis zu meinem 16. Lebensjahr ganze zwei CDs gekauft, an die ich mich bewusst erinnern kann. Erst danach mit dem Weg zum Metal bin ich dazu übergegangen, mich mit Musik auseinanderzusetzen und sie selber zu spielen, in meinem Falle auf der Gitarre.
Josh Frusciante schrieb:
naja beim Metal brauchst du nur ne Metalzone aufdrehen, einen EMG in jede Gitarre deiner Wahl einbauen und irgendeinen Amp aufreissen. Dann noch mit zwei Fingern einen Powerchord gegriffen................und........................
METAL
Vorurteil, Vorurteil
Beim Jazz nehme ich ne normale Gitarre, stimme sie einen Viertelton hoch oder runter und spiele einen Akkord und
habe JAZZ !
Oder ich spiele einen normalen Akkord, lege den kleinen Finger auf einen beliebigen Ton und wenns halbwegs klingt ist es
. JAZZ
Es sind immer diese Stereotypen und ich dachte immer, dass solche Stereotypen im Metalgenre auftauchen und sich gegenüber anderen Genres breitmachen. Danke für die Bestätigung, dass auch in anderen, reifere Stilen so argumentiert wird.
Ich glaube nicht, dass die Musik aufgrund von einfallsloser Musik zugrunde geht sondern eher durch die Ignoranz vieler Leute in den verschiedenen Genres, die ihr Genre über alle stellen und den anderen am liebsten die Daseinsberechtigung absprechen möchten.
Martin WPunkt schrieb:
Ist es das, was den Reiz an Metal ausmacht: Männlichkeit, Stärke, Härte, Kälte, ein gewisses Maß an musikalischer Brutalität? Für mich wirkt Metal immer irgendwie wie Männer (gibt es spezifisches "Frauen-Metal"?) auf der Suche nach ihrer Männlichkeit, irgendwie pubertär.
Falls sich jetzt jemand dumm angemacht fühlt, bitte ich schon jetzt um Entschuldigung. Ich will niemanden kränken. Aber als Metal-Ahnungsloser ist Metal für mich ein schwer nachzuvollziehender Stil.
Aber meine Frage oben meine ich wirklich ernst....
Hmm, interessante Fragen, ich versuche sie so zu beantworten, wie ich sie für mich verarbeiten würde. Also Metal ist für mich sicher kein Ausdruck um Kälte oder Männlichkeit anderen Leuten oder Richtungen gegenüber darzubringen.
Hier ist jedoch ein Problem, dass von vielen nicht-Metallern nicht erkannt wird (was ich ihnen auch in keinster Weise ankreiden, woher sollen sie es denn wissen wenn sie sich damit nicht auseinandersetzen). Der Bereich des Metal ist enorm facettenreich und in viele einzelne Untergruppierungen untergliedert, die sich auch nicht wirklich Grün sind. Da haben wir die gesamte Metalszene, die gegen NuMetal und Pop wettert, die Powermetaller gegen die lieben Blackmetaller, hier und da Konflikte der Gothics und Metaller (was auch gerne als Synonym verwandt wird), Death- und Blackmetal gegen den Rest und weiß Gott (oder in diesem Falle der Teufel um dem Klischee gerechtzuwerden ?) was es sonst noch so an Konflikten geben mag.
Was verbindest du mit Metal ? Wenn du solche Bands wie Manowar
Oder Cradle of Filth
meinst, dann fühle ich mich in keinster Weise angesprochen, da ich mich keiner diesen beiden Bands und Richtungen was anfangen kann. Auch das Auftreten beider Bands und deren Richtungen finde ich teils mehr als peinlich, genauso die Publicity. Wer möchte kann ja beispielsweise mal ein wenig nach Liveauftritten von Gorgoroth googeln.
Tja, diese Bands und diese Richtungen darunter auch Metalcore, wo ich wohl im Endeffekt nicht viel mehr als den Namen kenne interessieren mich nicht und sprechen mich in keinster Weise an. Bin ich nun kein Metaller ?
Ich höre zwar gerne diverse Metallbands nicht unbedingt die Bands die nur Powerchords schrammeln, die schwarz geschminkt rumlaufen mit Nietenarambändern und andauernd von True, Evil etc reden und scheinbar zum Frühstück immer mal zwei Jungfrauen opfern oder die Bands in Lederklamotten, die einen auf Ich-bin-der-geilste-im-Universum machen und immer in Lederklamotten rumlaufen und singen, wie toll sie doch sind.
Ich höre da lieber Bands wie Blind Guardian, Iron Maiden, Nightwish, Edguy (auch wenn man das nicht für ernst nehmen sollte, was sie machen, aber sie möchten in diesem Bezug auch nicht ernst genommen werden), Gamma Ray aber auch Sachen wie Children of Bodom und diverse andere Sachen.
Wenn ich diese Sachen höre ist es aber nicht so, dass ich hier dicke Eier kriege und meine Männlichkeit ausleben muss da ich der größte bin.
Iron Maiden sind für mich einfach eine sehr gute Band mit eingängigen Ryhtmen und Soli, einer wunderbaren Gitarrenarbeit und Koordination von 3 Gitarren, guter Liveperformance.
Blind Guardian sind beeindruckend wegen ihren Songkonstruktionen, ihrer Entwicklung, den Einflüssen verschiedener Stilrichtungen, der Zusammenarbeit der verschiedenen Instrumente, aber auch die Verarbeitung bestimmter Themen in Form von Songtexten.
Edguy wiederum aufgrund ihrer Vielseitigkeit und der Mentalität, dass sie anders sind als viele Metalbands. Man nennt sie schwul aufgrund der Gesangs, einige möchten ihnen die Metalexistenz abstreiten da sie Kommerz und Pop seien oder von ihrem Verhalten eine Schande für die true Metalszene seien. Auch sie machen sehr eingängige Melodien, sind aber doch sehr selbstironisch im Bezug auf der Verwendung von Themen oder dem Einsetzen von Instrumenten und sie sind eine sehr gute Liveband, wovon ich mich mehrmals überzeugen durfte.
Oder Nightwish, die eher klassischen Gesang und das orchestrale mit Metal gepaart haben und doch sehr schöne Sachen kreiert haben.
Das sind nur ein paar der Bands die ich faszinierend finde an den Bands die ich höre und ich will niemanden überzeugen, seinen musikalischen Glauben aufzugeben und Metaller zu werden. Man sollte jedoch in Grundzügen verstehen, dass Metal nicht gleich Metal ist.
Ich find bei vielen Bands einfach ihre Kreativität (Ha Ha, gibts das im Metal neben den ganzen Powerchords *hust*
), den Themen und der Vielseitig super. Aber auch wegen der etwas härteren Gangart, die angegangen wird. Ich muss damit nichts kompensieren, kann aber nicht genau sagen, wieso ich das zur Abwechslung gerne mag.
Rockin'Daddy schrieb:
Muuaaaaahhhhhaaaahhhhhaaaaaaahhhhaaaaa
Nee, oder?
Wie ist denn das bei Blues, Jazz, Rockabilly etc.?
Komplexer als Jazz, Bebop usw. geht ja wohl kaum noch.
Also wenn Powerchords shreddern "Königsdisziplin" ist, bin ich der Gott

.
Leg doch solchen Leuten mal 'ne Tab von Chet Atkins oder Charlie Christian vor die Nase. Da gucke ich mal gespannt.....:
mfg
In dem Punkt Komplexität gebe ich dir gewissermaßen Recht. Es fehlt immer der Verlgeichsrahmen. Metal komplexer als ein Großteil der Chartsmukke ? Zustimmung. Komplexer als Jazz ? Bezweifle ich mal.
White Stripes schrieb:
Sag ich mal nicht mehr viel zu, im ähnlichen Maße bereits oben angesprochen worden.
Mr.LoverLover-4B schrieb:
ehrlich gesagt ich verstehs auch ned ganz, aber ich glaub es hängt auch stark von der umgebung ab, in der man aufwächst. In meinem Freundeskreis, bzw bekanntenkreis sind sehr wenige metaller dabei (vll 5 von 50)......alle meine Musiker-freunde spielen Blues und co.
aber warum hier im Forum so viele metaller rumgeistern?
Ich bin hier im direkten Freundeskreis auch der einzige Metaller. Scheisse, ich bin wohl aufgrund des Gruppenzwangs in den Metal gekommen, mist. Ich bin Charakterlos und nur ein Mitläufer
JumpingJackFlash schrieb:
Ich bin auch im Blues, Rock 'n Roll, Rock und Beat
Von vielen kommt das Argument sie mögen gitarrenlastige Musik, aber warum dann gerade Metal? Ist es die Härte, die Geschwindigkeit?
Den melodisch gesehen gibt es in anderen Stilrichtungen besseres:
Ich leg zb. eben mehr Wert auf Rhytmus als auf Agressivität
Ich bin auch nicht nur im Metal zu Hause, fühle mich sogar nicht immer heimisch dort. Ich höre auch alles möglich von vielen Metalbands über Santana, Rolling Stones, U2, REM, Queen, Eric Clapton, The Byrds, Django Reinhardt, The Cure, Simon & Garfunkel, Musicals, Klassik, Soundtracks und einiges mehr.
Zu dem Punkt mit der Härte kann ich dir wohl Recht geben, das macht für viele wohl bei einigen Bands den Reiz aus. Aber ich würde sagen, wie jemand vor mir anmerkte, dass die Gitarre einfach unverzichtbar ist im Metal und auch im Rock und die Rolle, die in den Songs eingenommen wird, für viele interessant ist. Metal ist für viele aber einfach jugendliche Musiker aus der jetztigen Zeit die Einstiegsdroge ins Musikmachen. Viele bleiben dort, aber sehr viele werden sich auch weiter fortbilden und in andere Richtungen gehen. Find ich nicht besonders schlimm.
Für die Jugend ist es aber wohl auch ein gewisses rebellieren, da sie sich gegen softere Musikstile richten und besonders in der Pubertät ist so ein Verhalten gut zu beobachten, dieses unbeständige, ungebändigte und antiautoritäre.
James-R. schrieb:
Man muss die nicht Metalhörer einfach immer wieder drauf aufmerksam machen das Metal einfach vielfältig ist, unglaublich vielfältig, eigentlich ist Metal mittlerweile ein so weit gefasster Begriff hinter dem so unterschiedliche Sachen stecken dass Meiner Meinung nach das einzige was man noch allgemein über Metal sagen kann folgendes ist:
"Metal ist harte Musik"
Das mit der Technikorientiertheit von Metal stimmt meiner Meinung nach z.B. auch nicht immer, wenn man sich Bands aus dem Metalcore anschaut die wirklich immer nur irgendwelche Powerchords spielen dann kann man das sicher nicht mehr technikorientiert nennen.
Zustimmung.
I can't resist schrieb:
Mit einem Wort zu beantworten: Gruppenzwang
Was für ein Schwachsinn. Worin Gruppenzwang ? Das alle Metal hören ? Komisch, wieso verkauft sich dann Pop besser als viele Metalbands und wieso sind im Metal vergleichsweise wenige Hörer. Gut hier hier häufen sie sich, gibt aber auch genug Foren, wo Metaller in der Unterzahl sind. Vielleicht sogar andersum: Jazz ist Gruppenzwang. Die wenigsten können mit der Musik was anfangen, aber da sie als interlektuell angesehen werden wollen hören und mögen sie Jazz.
Auf jeden Fall ein unqualifizierter Beitrag auf den ich nicht weiter eingehen werde, dafür ist mir mein Text schon viel zu Lang.
Craetlach schrieb:
Es gibt einen Unterschied zwischen "Diese Musik ist komplex, vielschichtig und schwer zu spielen" und "Diese Musik spricht die Leute an".
Also das Argument mit eingängig lass ich irgendwie nicht so gelten

Wegen diesem Punkt machen vieler Metaller irgendwie immer Pop und ähnliche Richtungen nieder, da sie doch so simpel seien
jackson schrieb:
naja die Diskusion führt eh zu nix , ich hab viele Erfahrungen in vielen Musikstilen live gemacht an verschiedenen Orten der letzten 20 jahre und kann mir da schon ne meinung erlauben, aber das tut jeder hier und is ok...damit beende ich das für meinen Teil hier.
Die Diskussion führt zu nix, da gebe ich dir Recht. Ist auch schön und gut, dass du in vielen Musiktilen Erfahrungen gesammelt hast, lass es uns bitte auch tun, ja ?
JumpingJackFlash schrieb:
Letztens kam ein Konzert von Metallica im TV.
Ein paar Lieder habe ich aus Neugier angehört, um zu versuchen den ganzen Hype um diese Band zu verstehen.
Ich kann an der Band und dieser Musik nichts besonderes finden. Der Kirk Hammett ist zwar ein wirklich guter Gitarrist, aber Schnelligkeit und Agressivität sind doch nicht alles, wobei es in der Musik ankommt, oder?
da bleib ich lieber beid er Gitarrenarbeit eines Keith Richards oder Eric Claptons, da kommt wenigstens noch Gefühl rüber
Und meiner Meinung nach spielen hier so viele Leute Metal, weil es für einen Anfänger sehr beeindruckend klingt, wenn man verzerrt auf Schnelligkeit Powerchords spielt! Es klingt eben nach viel Arbeit und drum herrum ...
Gebe ich dir Recht, ich halte Metallica für überbewertet, trotzdem darf ein jeder die Musik gerne hören und die Jungs auch gerne als Idol behalten.
Da kann man eine Brücke schlagen zu dem Thread Scheiss Musikwelt heuzutage
jackson schrieb:
es gibt nur noch im Untergrund hier und da noch was annehmbar gutes ,auch das muss ma leider suchen .... wenn ma sich allein die 60s anschaut was da in allen musikstilen revolutionäres passiert is....kein jahrzehnt wird es mehr geben wo so ne geballte revolutuion nochmal auftreten wird! und alle die das net mitbekamen, ich leider auch , können nur noch sich selbst leid tun!
the dream is over!
Der Mensch neigt dazu, ein Gewohnheitstier zu werden und sich an Heldne seiner Jugend zu orientieren. Ich finde es aber in so einem Falle recht dreist zu sagen, dass es nie wieder so revolutinäres wie damals geben wird, das hat was von der Ausage:
"Alles was erfunden werden kann ist bereits erfunden worden."
(Der Direktor des amerikanischen Patentamtes im Jahre 1899)
Musik wird sich immer weiter revolutionieren. Zwar nicht für jemanden, der seine Richtung gefunden hat und seine Erfahrungen in einer Richtung gemacht hat und damit was verbindet. Aber was damals für viele Hendrix war sind heute die Jungs von Metallica. Natürlich schreien viele jetzt auf wegen Frevel und Blasphemie und ähnliches. Doch mir und vielen anderen geht es so, dass Hendrix zwar gut ist, aber wir sind nicht in dieser Zeit aufgewachsen und suchen uns Idole in unserer Zeit. Und da finde ich Metallica auch wenn ich sie nicht sonderlich mag als Idol doch legitim.
Mit gefällt auch nicht deren ganze Musik, aber sie haben schon einige geile Riffs gemacht (die Soli zum Beispiel finde ich jedoch alles recht unspektakulär)
Naja, ich habe keine Lust mehr weiterzudiksutieren, der Post ist verdammt lang geworden (längster im Forum ?) und ich denke mal, ich habe andeuten können, was ich damit verbinde und wie ich es erkläre. Ich entschuldige mich schon Vorfeld für Pauschalisierungen oder Angriffe auf User und Bands
Aber mit der Zeit fehlte mir immer weiter die Lust auf bestimmte Punkte einzugehen. Ich stell aber mal die provokante These auf: Nicht die fehlenden Innovationen in der Musik zerstören sie, sondern eher die Ignoranz und Isolation vieler Richtungen macht dies
So, wer alles gelesen hat kriegt einen virtuellen Keks
