Warum sind Basser so schwer zu kriegen?

22fret
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Hi, liebe Bassgemeinde,

ich habe mal eine Frage, die mir schon seit längerem auf den Nägeln brennt. Warum zum Henker ist es so schwierig (gute) Baßspieler/innen zu bekommen? Es gibt doch eigentlich gar nicht so wenige, oder? Ich bin in meinen letzten 3 Bands immer wieder auf das Problem gestoßen: Kein Tieftöner zu kriegen, es ist wie verhext. Im Endeffekt habe ich selbst gespielt oder mir den Job, wie gerade momentan, mit dem anderen Gitarristen geteilt. Technisch ist das keine große Sache, weil wir es beide gut können, aber wir brauchen eben 2 Gitarristen, zudem hat keiner von uns einen echten Bass-Amp.
Es kann doch nicht sein, daß die größte Aufgabe einer Band ist, einen Bassisten zu finden. Für meine aktuelle Truppe suchen wir inzwischen auch schon wieder seit ein paar Monaten ohne nennenswerten Erfolg. Oder liegt es vielleicht an der Musikrichtung? Wir spielen ProgRock/JazzRock/Fusion-Kram, gern mit krummen Takten, schrägen Harmonien und deutlich über den radiotauglichen 3 Minuten 30. Leute, die dagegen Kloppen und Grunzen spielen wollen, oder 3-Akkord-Punk-Geschrammel gibt es zu Hauf.
Könnt Ihr mir hier erklären, was das Problem ist? Ich muß gestehen, ich bin inzwischen echt so ein bißchen am verzweifeln, denn man kommt auf diese Art mit der Band nicht wirklich weiter. Wo haben die ganzen existenten Gruppen ihre Basser her? Es gibt sie, ich weiß es... :confused:
 
Eigenschaft
 
Naja, für viele Anfänger erscheint das Bassspielen halt als unattraktiv, man steht halt weniger im Vordergrund als der/die SängerIn und der/die GitarristInnen und es ist kein Instrument, was man klassischerweise im Musikunterricht lernt. Welche Eltern wünschen sich schon, das ihr Kind mal Basser wird und fördern in die Richtung? Mal abgeshen von bassspielenden Eltern... ;)

Ich glaube eure Musikrichtung ist eigentlich grundsätzlich attraktiv für Bass, zumindest für die etwas ambitionierteren Basser. Ich denke, es ist einfach ein zahlenmäßiges Problem und man muss als Band einem Bassisten (aber natürlich auch den anderen Beteiligten) etwas bieten, dass sie mit machen. Eine Perspektive, wie 20-30 Gigs im Jahr, eine CD Veröffentlichung oder so etwas, dann gehen die Leute auch mit. Das macht eine Band attraktiv.

Ich spiele aktuell in zwei Bands und werde regelmäßig angesprochen, ob ich noch wo mitmachen kann. Zwar nicht auf Profilevel (da hätt ich auch gar nicht die Zeit zu) aber semi-professionell geht immer was.

Gruesse, Pablo
 
Hey hey, nix gegen Kloppen und Grunzen, das will auch gelernt sein... ;)

Joa, wie Palmann schon sagt... es ist eins der wenig beachteten Instrumente, wenns ums Aussuchen geht. Gitarre ist doch soviel imposanter - und es ist einfacher, da nen Lehrer zu finden (wie ich selbst erfahren durfte - hab bis heute keinen Basslehrer in der Nähe gefunden :()

Vllt. ist es auch das "ist so einfach - warum sollte ich es dann lernen? Nachher unterfordere ich mich noch" :rolleyes::D

Ob Basser wirklich gefragt sind, werd ich bald sehen, wenns auf Bandsuche geht...
 
Bassisten sind wie öffentliche Toiletten...
Entweder besetzt oder beschissen!
 
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seit ich im september letzten jahres meine erst band verlassen hab suchen die auch die ganze zeit.
ich bin jetzt seit 2 monaten wieder auf bandsuche gewesen und ich hab durch meine anforderungen keine band gefunden obwohl ich zig angebote bekam.hier gibt es entweder schrammelmusik (auch wenn ich teile davon mag) oder stumpfen punk,alle dazwischen haben bassisten oder anforderungen die ich nicht erfülle (slappen als vorraussetzung is da so ne sache :D )

im endeffekt hab ich ne truppe gefunden die mir gefällt
komplette besetzung (jetzt mit mir zumindest)
sauberer und guter proberaum
mein musikstil
brauchbares equipment

man muss den stil nur noch zusammenformen und den einen gitarristen der nebenher in einer irgendwascore band spielt etwas zügeln was die riffs angeht aber ansonsten passt es.mal sehen wie es sich entwickelt ;)
 
Vielleicht liegt es auch daran, das manche Gitarristen die Bassisten total übertönen wollen :D


Auf der anderen Seite könnte es auch an der Sache liegen, das Gitarristen eher im Vordergrund stehen als Bassisten.
Ein imponierendes Gitarrensolo fällt ja auch mehr auf als dahin dümpelnde Grundtöne auf dem Bass ;)
Man könnte dem Bass ja auch mal mehr zutrauen als immer nur langweilige Grundtöne zu spielen (Bass-Solos, groovige Intros, Slapbass usw.).
So das man dem Bass halt auch eher im Vordergrund wie eine E-Gitarre einsetzt (aber vielleicht macht das dann wiederum die E-Gitarristen eifersüchtig :D).


Einen Bass braucht man aber auch nicht unbedingt.


Bestes Beispiel:

Die Abstürzenden Brieftauben live (nur Gitarre + Schlagzeug u. Gesang):

http://de.youtube.com/watch?v=hAlC4SkElLo
 
Einen Bass braucht man aber auch nicht unbedingt.
uiuiui, ich sehe zweihundertdreiundsechzigtausenvierhunderteinundvierzig leute, die ihr instrument schwingend hinter dir her rennen, du vorne weg, mit angstschweiß auf der stirn, dich durch enge gassen verfolgen... :D insofern du keinen keyboarder hast, dessen linke hand den job 1a übernimmt, bin ich der kerl in der dritten reihe, vierter von links :p

seht ihr - das alte leiden: genau darum gibt es wenig gute bassisten. die arbeit wird einfach unterschätzt. und die, die die arbeit zu schätzen wissen und wirklich bass spielen können (das hat bei mir nix mit bestimmten techniken wie släppn, täppn etc. zu tun), die haben nunmal jobs.
und außerdem schreibst du ja selbst, dass du bzw. dein kollege den job ab und zu übernehmen. bass ist nix für ab und zu.

bei gitarristen ist das halt so, dass sie sich im alter von vierzehn jahren an das lagerfeuer setzen können und ne horde weiber um sich scharren können. da bildet sich auch jeder ein, es zu können. diese gemeinde ist halt riesig, viel attraktiver. ich hab schon oft erlebt, mit bass auf dem rücken irgendwo aufzutauchen und den spruch hören zu müssen "spiel mir mal was vor." kein kommentar.

du suchst scheinbar jemanden, der sich nicht nur zum instrumentalisten, sondern zum musikern entpuppt hat. das ist meiner meinung nach instrumenten-unabhängig. gerade bei einem stil, der gewisse fähigkeiten verlangt. bassisten in dieser richtung werden selten auch nur einen job haben.
 
Bassisten sind wie öffentliche Toiletten...
Entweder besetzt oder beschissen!


Genauso ist es! :)
besser hätte ich es auch ne sagen können.

Als meine Ex Band neu anfing ging es auch drum ein basser zufinden.
Ohne basser wollten wird ne.
Neja wir hatten dann auch paar basser gefunden die vorbeigekommen sind und bissl musi mit uns gemacht haben, ABER letztendlich konnten die alle nur gründtöne zu akkorden spielen :redface:
wir ham dann noch zum glück einen basser aus der schrupper und grunzer szene gefunden. hat zwar zu unser richtung (classic rock - hard rock) ne gepasst, aber wir ham den "hochgeholt aus den tiefen tönen" und das war dann ganz angenehm ^^
 
die arbeit wird einfach unterschätzt.
das auf jeden Fall - das hatten wir hier ja schön öfters

Bassisten sind wie öffentliche Toiletten...
Entweder besetzt oder beschissen!
der zweite Grund existiert deshalb, weil dann einfach Gitarristen den Job "mal kurz" übernehmen wollen (wer mit 6 Saiten zurecht kommt - oder auch grade NICHT zurecht kommt - der macht das doch locker mit 4, ausserdem gehts ja nur auf den Grundtönen bumbum :screwy:).
Früher war es so, dass es 3 Gitarristen pro Band gab, aber eigentlich nur 2 gebraucht wurden. Der schlechteste bekam dann den Job als Bassist. Daher stammt vermutlich auch unser "Image" und womöglich ist das heute in vielen Fällen auch noch so. :mad:
Und wie gesagt: die gefragten (und womöglich sogar noch die Notisten :eek:) sind besetzt - oft mehrfach.
 
Wenn ich das also richtig verstanden habe, ist das oft ein Egoproblem. Was für ein Quatsch, wer hat den Bassisten denn so einen Mist eingeredet? Die Bässe sind mit die wichtigste Einrichtung einer Band, allein schon deshalb, weil sie für ein ordentliches Fundament sorgen. Aber nicht nur das, Basser können geradezu zu Göttern aufsteigen, wenn sie sich nicht einfach nur grummelnd im Hintergrund halten (siehe Marcus Miller, Victor Wooten, Mark King, Jonas Hellborg, etc etc.).
Ich spiele übrigens selbst schon seit etwa 17 Jahren Baß, auch gern mal Frickelskram, also ich bin keiner von denen, die mal kurz übernehmen weil "sind ja nur 2 Saiten weniger". Es ist nur so, daß die Gitarre halt mein Hauptinstrument ist mit entsprechendem Equipment. In den Bands, in denen ich selbst für die tiefen Töne gesorgt habe, hatte ich geliehene Amps und Cabs. Der Baß ist ein geiles Instrument, vor allem dann, wenn man so ein bißchen seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Und das geht bei unserer Musikrichtung sehr gut :D .

@palmann
20-30 Gigs im Jahr und eine CD fänden wir natürlich auch gut, aber das wäre der 2. Schritt vor dem ersten. Dafür müßten wir ja erst einmal komplett sein. :(

@Spell
ich werde übrigens auch einer der zweihundertdreiundsechzigtausenvierhunderteinundvierzig, die hinter dir her sind :D . Wie nötig man Basser braucht, sehe ich ja immer wieder bei uns. Ansonsten bin ich mit Deiner Idee von den Anforderungen an einen Bass d'accord :) (Stichwort "zutrauen")
 
22fret: das war mitnichten ein persönlicher Angriff - sondern das sind einfach meine Erfahrungen zu dem Thema
 
@palmann
20-30 Gigs im Jahr und eine CD fänden wir natürlich auch gut, aber das wäre der 2. Schritt vor dem ersten. Dafür müßten wir ja erst einmal komplett sein. :(
Allem davor kann ich (uneingeschraenkt) zustimmen.
Dazu will ich sagen: wenn das euer Ziel ist, dann solltet ihr das den Anwaertern auch deutlich kommunizieren - das steigert die Motivation einzusteigen, selbst wenn's einem nur 90% gefaellt ungemein!!
Ausserdem war fuer mich bei meiner Bandwahl immer auch die Frage wichtig inwiefern ich was vorgegebenes spielen muss oder ich eben auch selber kreativ sein kann - das wuerd ich an eurer stelle auch betonen, wenn ihr nach einem Mitstreiter sucht!
 
@palmann
20-30 Gigs im Jahr und eine CD fänden wir natürlich auch gut, aber das wäre der 2. Schritt vor dem ersten. Dafür müßten wir ja erst einmal komplett sein. :(

Es soll ja auch eher als (realistisches) Ziel kommuniziert werden. Man will halt eine Perspektive und jeder will auch ein bisschen vorankommen. Klar, dass man nicht mit 20-30 Gigs im Jahr (vor allem wenn man eigenen Kram spielt) prahlen kann, wenn man gerade mal anfängt.

Werdet euch über eure Ziele klar und versucht diese potentiellen Anwärtern zu vermitteln. Und signalisiert Bereitschaft auch etwas in die Band inve$tieren zu wollen, in eine Aufnahme oder in Gigs mit keiner oder schlechter Bezahlung.

Gruesse, Pablo
 
@Harry
habe ich nicht so gewertet, keine Sorge.

Alles in Allem ist es schon langfristig unser Ziel, live zu spielen. Das wird mit unserer Musikrichtung sicher nicht ganz einfach, aber genau darauf soll es hinauslaufen. An die Tatsache, daß es bei der Suche nach Musikern helfen könnte, das dazuzusagen, habe ich offengestanden garnicht gedacht... :D . Werde ich mal tun.
 
Ich sage ja auch nur, das es auch ohne Bass geht ;)

Ich bin ja auch ein Instrumentalist, der mehr oder weniger gut verschiedene Instrumente spielen kann.

Ich habe hier 2 Keyboards, Gitarren, etwas zum trommeln und sogar einen Bass.

Ich bin quasi ne One-Man-Band.

Man ist einfach nicht genug ausgelastet, wenn man nur ein Instrument spielt :D

Aber wo finde ich ne Band, wo man auch mal die Instrumente untereinander tauschen kann?
So das ich z.B. mal Gitarre, mal Bass oder auch mal Schlagzeug usw. spielen könnte.
Damit es eben net langweilig wird.
Und gerade wenn man sich mit dem Homerecording beschäftigt, ist es ein riesengrosser Vorteil, wenn man verschiedene Instrumente spielen kann.

Man muß ja kein notenfester Virtuose sein, Hauptsache man ist in der Lage zu improvisieren und man bleibt im takt und trifft die Töne :great:

Hört man man nicht bei Stefan Raabs TV Total Band einen ziemlich dominanten Bass?


Der Bass Groove beim Buffy Theme hat auch was:

http://de.youtube.com/watch?v=D5r5FPZNZcg
 
An die Tatsache, daß es bei der Suche nach Musikern helfen könnte, das dazuzusagen, habe ich offengestanden garnicht gedacht... :D . Werde ich mal tun.
Naja - aber nur in Absprache mit den Mitmusikern. Weil wenn da einige nicht mitziehen, dann kann das nach hinten losgehen und zu endlosem Frust fuehren (oft genug schon am eigenen leib erlebt, gerade schon wieder so halb in so ner situation, wo unklar ist, wer an welchem Strang in welche Richtung zieht... sehr aetzend!)
 
Wir spielen ProgRock/JazzRock/Fusion-Kram, gern mit krummen Takten, schrägen Harmonien und deutlich über den radiotauglichen 3 Minuten 30.

Wärt ihr in meiner Nähe, wär ich sofort dabei, klingt genau nach meiner Musik :(

Ich weiß nicht wie viele Angebote ich im letzten Jahr abgelehnt hab :redface: Dürften bestimmt 5 Bands und Bigbands und ein Orchester sein :redface:
Jetzt hab ich dreimal wöchentlich in drei verschiedenen Orchestern Probe und muss dafür zum Teil meinen eigenen Kontrabass mitschleppen. Nebenbei versuch ich an zwei Baustellen eine Band ins Leben zu rufen...:screwy:
 
Hi,

ich denke mal wenn sich Bands für neue Ideen öffnen würden, und nicht "nur" immer wieder den Standard Rock,Blues,Pop Krams spielen würden, wäre es auch für potentielle Bassisten attraktiver sich in eine Band einzuklinken/einklinken zu lassen.

Klar gibt es Bassisten, die immer wieder das Gleiche sehr gerne machen und damit auch gut fahren aber dies gilt für viele eben nicht. Ich kann nur dafür plädieren den Bassisten mehr Freiraum und Platz für Kreativität zu geben :D

Einfaches Bsp.: Als ich das erste Mal ein Mutlieffektgerät am Bass hatte und nur ein bischen rumprobiert hatte kamen Leute, die sich wunderten wie abgefahren geil so ein Bass klingen kann, die hatten bisher solche Sounds immer mit Gitarren oder Syhntis assoziert... man kann die die Leute richtig gut "schicken" und 'ne Menge Spass dabei haben.

lg
 
Und ich als basser hab ein anderes Phänomen anzubieten. WARUM SIND GITARISTEN IMMER SO EINGEBILDET????? :mad:
Weil ein kumpel und ich haben ca 5 git. verschlissen (und das in einem halben jahr!!! :nix: ), weil sie meinten van halen oder satriani zu sein.
Also basser sind nicht schwer zu finden, es is nur schwer die richtigen leute zu finden.

Gruß von eadg bzw. beadg
 
kommt es mir nur so vor, oder werden stilrichtungen wo der bass normalerweise nicht so "virtuos" ist (metal, punk) irgendwie immer öfter als minderwertig runtergemacht?

nur weil manche meinen the next victor wooten zu werden wenn sie frickeln und effektieren usw heißt das noch lange nicht das 16tel wetzer scheiße sind oder das es einem bassisten keinen spaß macht in ner metalband zu spielen.....

als bassist bist du irgendwie immer das letzte, wenn du nicht "virtuos" bist....nya....kann auch sein das ich mich irre, aber so hört sich das teilweise an
 

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