Hm... Also ... die Breite des Pickups ist ein Faktor in einer der beiden Anordnungen, die einen Kammfilter aus dem Ding machen. Neben der relativen Position in Bezug auf die Saite.
Je breiter, umso mehr Frequenzen kann er nicht abnehmen. Das ist meistens ziemlich weit weg von Relevanz, aber man kann es ziemlich nah dranbringen, wenn man unbedingt möchte.
Was mir ... als halbwegs sinnvoll erschiene, wäre eine schräge Hauptspule, die oben und unten je von einer Halbspule ergänzt wird, beide RWRP (also reverse wound und reverse polarity - die falschrumme Windung sorgt dafür, daß die Brummeinstreeung andersherum ist, die falschrumme Polarität sorgt dafür, daß das Signal im Verhältnis zu Polarität - wie auch immer man das definiert - andersherum ist, Minus mal Minus ist Plus - also wird es addiert), und so ausgelegt, daß sie je exakt die Hälfte an Brumm empfangen wie die Hauptspule. Damit ließe sich durch die Position der Nebenspulen der Abgriffsort bei den hohen Saiten anders legen als bei den Tiefen.
Aber nun kommt mein gehasster Kumpel. Sein Name ist aber, aber das sagt auch schon alles über aber aus: Er äußert immer Einwände, die Sinn machen. Son Schloch!, das mag man da denken, trotzdem machen, und dann ist es fürn Hintern, daher ist er doch sowas wie auf unserer Seite.
Ein schräger Humbucker kann das auch. Dafür braucht er keine drei Spulen, 2 tun es vollkommen. die dritte Spule wäre für die Saiten, die nicht von ihr abgenommen werden, erstmal nur ein Widerstand. Dann käme noch alles Mögliche: wie verschaltet man das? Nebenspulen parallel und in Reihe zur Hauptspule? Oder umgekehrt? Alle parallel? Alle in Reihe? Was wirkt wie?
Bevor man sich das alles durchdenkt ... und denkt ... und denkt ... ist man mit demselben Hirnschmalz schon drauf gekommen, daß alles an Einspulern und Zweispulern, was der Markt so hergibt, so ungefähr alles Sinnvolle, das mit diesem Konzept drin ist, abdeckt, und es ggf andere exotische Bauweisen oder Merkmale gibt als die bloße Anzahl der Spulen. Die können ja flach liegen, oder schräg aufnander zu, selbiges die Magnete, man könnte eine Spule als eine 8 wickeln und andersrumme Magnete da reinmachen (gibt es meines Wissens nicht - läßt sich doof maschinell wickeln, Aufwand, Kosten, ...). Aber grundsätzlich bin ich so Sonderwegen nicht abgeneigt, da kann man schonmal mit spielen ... Eine etwas abweichende Verspulung wäre z.B. die Ausführung mit 6 Einzelspulen. Gibt es auf jeden Fall irgendwie, aber ich weiß gerade nicht, ob es das mal in einer nennenswerten Serie gab, oder ob es gut geworden ist (hier hatte das irgendwer vor, schau mal in den Thread "Pickups selbst wickeln ist kein Hexenwerk" oder so ähnlich - da sind einige putzige Ideen drin, und Einige, wo man denkt ... ja, das hat was, das ist interessant!), und die wiederum ließe sich auf 3 und 3 in einer Art Humbuker-Anordnung (wieder RWRP, hier also + - + und - + - ) verdoppeln. Oder 6+6.
Man kann es auch rechnen wie damals bei DKW. 3=6.
Ne, Spaß beiseite - so richtig viel ist an der Stelle einfach nicht zu gewinnen. Die etablierten Anordnungen haben sich ja nicht etabliert, weil irgendwer das einfach so beschlossen hat, sondern weil sie ein gutes Verhältnis aus Aufwand (Material, Arbeitszeit, Ausfallquote, ...) und Ergebnis liefern, gut parametrisierbar sind und weil sie offenbar einfach gut klingen.
Daß Humbucker generell besser klingen als Singlecoils muß ich hier aber mal zum Gerücht erklären, auch wenn ich aktuell garkeinen reinrassigen SC im Einsatz habe - das ist mehr oder weniger eine Frage des Geschmacks und des Einsatzzwecks. Besser oder schlechter gibt es da so wenig wie bei z.B. der Farbe oder der Tuner-Anordnung auf der Kopfplatte.
Wenn dir Spaß am Experimentieren ist, kannste mit ner handvoll Potis, Kondensatoren, Widerständen und Schaltern schon ne Menge lustige Sachen tun, z.B. an der Tone-Filterschaltung herumvariieren, einen Low-Cut nachrüsten, an dem herumvariieren, das Ganze PU-selektiv oder schaltbar gestalten ... und das kostet nicht so wirklich viel, weil das alles billige Teile sind, wenn man nicht erwartet, daß sie 100 Jahre halten und sich kein Voodoozeugs andrehen läßt (ein Kondensator muß nur polungsneutral sein, sonst ist dem seine Bauweise schnurz; einzig seine Kapazität ist relevant).
Die Schaltung innerhalb des Zweispulers gibt auch Einiges her: normal ist das fast immer Reihe (mir fielen nur Bass-Pickups ein, wo ich weiß, sie sind ab Werk parallel), aber man kann das auch parallel schalten, oder man kann eine Spule überbrücken, dann ist nur die übere Spule an ... und das kann man mit einer Brummfilterung versehen, so daß man dem Klang eines echten Singlecoils erstens näher kommt, zweitens das Brummen nicht reingewürgt bekommt als Preis dafür. Parallel-HB klingen jedenfalls schon anders als Reihen-HB und sind weiterhin brummfrei. Schaltungen, bei denen man ein Pickup einem anderen zumischt ... Bypass-Schaltungen, die alles umgehen und nur ein Pickup (oder das Gewälte, wenns nur Master-Potis gibt ... geht das sonst auch...? Hab gerade nichts zum Malen, hab nur gedacht, und da gehts definitiv...) an die Buchse schließen, an allen Potis vorbei.
Anyway, da geht ne Menge an coolen Sachen, lange bevor man Pickups wickeln oder teures Zeug kaufen muß. So eine Art P-Bass-Pickup, aber beide gleichherum, und ein gegenläufiger SC ... das könnte man probieren als sinnvollen Dreispuler oben genannter Sorte ... aber ... es gehen soviele andere Sachen ... und Experimente machen ja auch mal Spaß ... da kann man sich wirklich mit Überzeugung und Erkenntnisgeilheit reinknien, und ehe man sich versieht, stehts einem bis zum Hals ... also im Guten ... geht das überhaupt?
Egal, naja, was so alles geht ... Fragen dazu sind hier auch gut aufgehoben. Gibsn paar, wo was wissen.