Warum nicht Muttersprache?

  • Ersteller totalunwissender
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Gerade Robbie ist aber einer, der gerne mal seine Herkunft gezeigt hat.

Beispiel: Strong - "I'm still jonk (Young)"
Ja, sicher gibt es solche Beispiele. Aber der Unterschied zwischen Gesang und Sprache ist dennoch auch bei ihm deutlich.

Hört man in diesem Beispiel sehr gut, als er nach dem ersten Refrain Joss Stone ankündigt:


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Ich glaube auch noch nicht mal, dass das rein wirtschaftliche Gründe hat, sondern mehr oder weniger "automatisch" passiert. Ich halte viel mehr die Entscheidung, in Mundart oder Dialekt zu singen, für die bewusst zu treffende.
 
Ja klar ist sie das. Aber wer sich eben entscheidet, im schottischen Slang zu singen, entscheidet sich damit auch, es vermutlich nie zu Weltruhm zu bringen. Insofern ist der wirtschaftliche Gedanke zumindest mit von der Partie. Kann ja auch vom Produzenten/Manager kommen.
Für Nischenleute gilt quasi das Gegenteil, die entscheiden sich, ihre Zielgruppe bewußt klein zu halten. Damit haben sie dann die Chance, der größte Fisch im kleinen Teich zu werden - zumal ja auch noch der Regionalstolz eine Rolle spielt.

Ich persönlich würde die Nische immer dem Mainstream vorziehen, aber es ist dennoch recht logisch, daß bei Weltstars (und solchen, die es werden wollen) die Sing-Sprache in der Regel ziemlich glatt und sauber ist.
 
Denn mit jedem Akzent, jeder herkunftspezifischen Wortwahl verringert sich die Zielgruppe. Bei BAP hat's mal funktioniert ...

Ich schätze, bei BAP funktioniert es deshalb, weil sie verdammt gute Musiker sind. Akzent / Akzentfreiheit ist nur einer von vielen Erfolgsparametern!

Cheers,
Jed
 
Ich schätze, bei BAP funktioniert es deshalb, weil sie verdammt gute Musiker sind. Akzent / Akzentfreiheit ist nur einer von vielen Erfolgsparametern!

Sprache ist damit Makulatur?

OK, denke selbst nicht so. :)

Musik ebnet den Weg für den Text, der Text (und die Melodie) bleiben hängen. ;)

Musik ist die Stimmung, der Text ist die Aussage.

So funktioniert es, eigentlich ganz einfach :)
 
Die Band von nem guten Kumpel von mir schreibt auch auf Englisch. Auf den teuren ersten Studioaufnahmen hört man richtig in allen Textzeilen die keine totalen Floskeln sind förmlich den Google Translator raus. :bad:

Da hab ich mich auch gefragt was das eigentlich soll... Internationalen Erfolg kann man so bestimmt nicht erreichen, wenn im großen Refrain das Verb an der falschen stelle kommt. Aber im regionalen Bereich hat es niemanden gestört und sie hatten großen Erfolg.

Ich tendiere da mittlerweile auch zu der Erklärung die auf der ersten Seite angesprochen wurde: dass neben den offensichtlich eher englischsprachigen Vorbildern auch die Idee dahinter steckt den Mangel von Inhalten hinter der Sprachbarriere zu verstecken. Es gibt ja heute selten Bands gibt die wirklich irgendeine dringende "Message" zu vermitteln haben. Die meisten Gitarristen und Bassisten in meinem Freundeskreis haben oft keine Ahnung wie die Texte ihrer Band eigentlich gehen. Das ist denen genauso egal wie die genauen Akkordnamen dem Sänger...

Und das deckt sich auch mit dem allgemeinen Hörverhalten. (Was ich hier so sage basiert auf Aussagen von "normalen" Menschen, die nicht besonders interessiert sind für Musik und nur durchschnittliche Englischkenntnisse besitzen.): Englischsprachige Texte sind inhaltlich weniger aufdringlich. Meine Schwester muss sich immer erst den Liedtext im Internet angucken und 20 Wörter nachschlagen bevor sie versteht was da eigentlich los ist. Das hat dann aber keinen großen Einfluss mehr auf die "Beurteilung" des Liedes, da diese Art von Auseinandersetzung mit dem Text idR fast nur mit "Lieblingsliedern" erfolgt.

Ein wunderschönes Beispiel ist "Ayo Technology" von Milow, das vor ein paar Jahren aktuell war. An der Oberfläche ein harmloses Singer-Songwriter Lied mit eingängiger Melodie. Tausende von Jugendlichen hörten es rauf und runter und sangen wochenlang mit bevor sie eigentlich merkten wie versaut der Text eigentlich ist. Das Lied hätte auf Deutsch niiiemals so funktioniert! Radiosender hätten es nicht den ganzen Tag lang spielen können und die Leute würden durch den sexistischen Text gehindert sein sich so darauf einzulassen. Denn bei deutschen Lieder stellt sich viel eher die Frage "kann ich mich überhaupt damit identifizieren?", was ein Hindernis sein kann. Besonders wenn man keine echten Inhalte hat hinter denen man als Band steht, sondern einfach nur Musik machen will.
 
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Meine Schwester muss sich immer erst den Liedtext im Internet angucken und 20 Wörter nachschlagen bevor sie versteht was da eigentlich los ist. Das hat dann aber keinen großen Einfluss mehr auf die "Beurteilung" des Liedes, da diese Art von Auseinandersetzung mit dem Text idR fast nur mit "Lieblingsliedern" erfolgt.
Ganz ehrlich? Geht mir bis aufs Nachschlagen eigentlich genauso. Manchmal sogar mit deutschen Texten. (Klar, jetzt nicht gerade Schlager oder Chartpop. )
Und mir sind auch schon genug international bekannte Band mit fehlerhaften Texten aufgefallen, auch wenn ich jetzt nichts direkt parat hab. (Natürlich auch wieder nicht Chartpop, da wird schon einer nachbügeln, aber es gibt genug Bands in Nischengenres, wo der Text bei Bedarf zwar international verständlich sein sollte, aber es nicht so tragisch ist, wenn der ein oder andere Klops drin ist. )
 
Wer keine Wurzeln hat, kriegt auch keine Flügel ... Ich halte es für durchaus möglich, als Deutscher vollwertige englische Texte zu schreiben (siehe z.Bsp "telling stories" hier im Forum) - ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß ein deutscher Muttersprachler, der nicht in der Lage ist, einen guten Text in seiner eigenen Sprache zu verfassen, dies wundersamerweise in einer anderen Sprache kann. Wenn ein Mensch sich mit Sprache und Ausdrucksformen beschäftigt und seine Möglichkeiten um eine Fremdsprache erweitert, dann ist das etwas ganz anderes, als wenn jemand Texte auf englisch schreibt, weil er auf deutsch mitkriegt, wie schlecht das ist.

Ich möchte hier mal einen anderen Gedanken loswerden: Wenn ich ein Musiker bin und an einem bestimmten Punkt Texte brauche, warum dann auf Teufel komm raus sich welche aus den Fingern saugen, anstatt einfach mal in der großen weiten Welt der Literatur zu wildern. Es gibt tausende Dichter (deutsch und englisch und was du willst) die tolle Texte machen, und die auch froh sind - und sogar extra für jemanden schreiben würden - wenn jemand ihre Texte vertont. Alles was dafür zu tun ist, ist, sich ein bißchen durch den Internetdschungel zu wühlen ...
 
Ich möchte hier mal einen anderen Gedanken loswerden: Wenn ich ein Musiker bin und an einem bestimmten Punkt Texte brauche, warum dann auf Teufel komm raus sich welche aus den Fingern saugen, anstatt einfach mal in der großen weiten Welt der Literatur zu wildern. Es gibt tausende Dichter (deutsch und englisch und was du willst) die tolle Texte machen, und die auch froh sind - und sogar extra für jemanden schreiben würden - wenn jemand ihre Texte vertont. Alles was dafür zu tun ist, ist, sich ein bißchen durch den Internetdschungel zu wühlen ...

Der erste Grund wäre weil man eine Melodie hat zu der es kein Text gibt.
Der zweite Grund wäre weil man eine eigene Meinung hat.
Der dritte Grund wäre weil man dieses musikalisch dann auch ausdrücken will (wenn man schon mal dabei ist ;)).

Das "Wildern" kann nur für Phrasen zutreffen, das ganze Drumherum (Text + Musik = Gesamtkonzept) bleibt letztendlich bei einem selbst hängen.
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Major ist ein sehr guter Gitarrist, Niedeckecken ein guter Songwriter.

Ich mag die frühen BAP, und nur die frühen BAP, die waren damals eine echt gute Band.



Was gab es damals noch an guter deutscher Mucke, bin für Hinweise offen ;)
 
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Ich wollte auch nicht damit sagen, dass sie schlecht sind. Aber nicht überdurchschnittlich gut. Der Lokalkolorit war der Aspekt, durch den ich sie wahrgenommen habe. Am Anfang übrigens noch als Coverband: Dylan-Songs auf Kölsch.
 
Ich wollte auch nicht damit sagen, dass sie schlecht sind. Aber nicht überdurchschnittlich gut. Der Lokalkolorit war der Aspekt, durch den ich sie wahrgenommen habe. Am Anfang übrigens noch als Coverband: Dylan-Songs auf Kölsch.

Und ich bin kein "echter BAP Fan".

Sie waren musikalisch nicht schlecht und etliche Niedeckentexte sind richtig gut.

Ich teile nicht alles, habe sie aber bewusst wahrgenommen.

So viele gute deutsche Bands gibt es leider auch nicht. :rolleyes:

Frumpy, Rammstein, Scorpions ...
.. Oil on canvas, Lovekrauts

... die aus der zweiten Reihe kennt keine Sau.
 
Weil du es ohne den Kontext bewertest, ;)

Zwischen deiner Aussage und der von jed liegen schon mehrere Welten.

Ich bezweifle, dass bap ihren Erfolg ihren musikalischen Fähigkeiten zu verdanken haben und der Dialekt deswegen funktioniert.

Ich bezweifle nicht, dass Bap eine solide Band sind oder waren und auch nicht, dass Niedecken einige gute Texte geschrieben haben.

Ist schon ein Unterschied, oder?
 
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Weil du es ohne den Kontext bewertest, ;)

Mein Kontext dürfte ausreichen. ;)


Zwischen deiner Aussage und der von jed liegen schon mehrere Welten.

Ich bin deutscher Idiotenenglischtexter, jed ist ein genialer Muttersprachler.

Dazwischen gibt es aber noch etwas wie Geist, Idee und Meinung.

Deine Meinung gefällt mir gar nicht (und wenn Du mich sperrst erspare ich mir einige (von mir bezahlte) Fahrkilometer.

Was BAP betrifft, die sind mir sowas von egal, scheinen dich aber *negativ* zu tangieren (erneut mir wurscht).

Du kommst gerade ziemlich "ich bin der Mod" rüber, denk mal drüber nach.
 
Sorry - aber kann es sein, dass du vorm pc manchmal einen zuviel hebst?

Ich habe überhaupt noch keine Meinung geäußert, sondern versucht, dir etwas zu erklären, was du wohl falsch verstanden hast.

Ein Grund zur Sperre sehe ich darin nicht. Aber du solltest vielleicht etwas genauer lesen. Denk mal drüber nach.
 
Am besten wäre wohl, du wärest jetzt schlafend. Nein - das ist keine Moderationsanweisung, sondern nur ein konstruktiver Vorschlag von einem User zum anderen ;)
 
erspare ich mir einige (von mir bezahlte) Fahrkilometer.

Ist jetzt zwar OT, aber die bezahlen wir alle selbst ... ;) ... auch die Mods - die lassen das "Grün" zuhause ...

Gruß
Martin

P.S. zu BAP habe ich auch eine Meinung. Wenn man gewillt ist sich reinzuhören, dann findet man zumeist gute Texte. Ihr Erfolg lässt sich aber - für mich - daraus ableiten, dass sie als Band gut unterhalten haben und man zur Not - analog wie bei vielen englischen Texten die man nicht komplett versteht - auch einfach Musik "konsumieren" konnte, ohne sich über den typischen deutschen Text aufzuregen.

Bei Live Emotionen leiten sie allerdings ganz weit vorne.
 
Am besten wäre wohl, du wärest jetzt schlafend. Nein - das ist keine Moderationsanweisung, sondern nur ein konstruktiver Vorschlag von einem User zum anderen ;)

Habe ich sogar gemacht, danke für den Tipp nachträglich. ;)

---- editiert wg off topic ---

Auch wenn ich kleines Licht bin, ich habe meine Meinung, und die vertrete ich, da ich glaube dass die auch OK ist. Wenn ich etwas nicht bin, dann ist es folgendes Schaf, BTW, dazu könnte ich sogar Lyrics hochladen. :D
 
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