Warum mögt ihr die Stratocaster?

  • Ersteller Strohkopf
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aber meine 1976er Hoyer ist nach wie vor ein Traum und klingt unverbastelt schön

Ich hatte mal eine 70er Hoyer und Les Paul in der Hand. Beides tolle Gitarren, die V war einfach nicht meins. Die Paula war sackschwer, aber die zweitbeste Paula die ich bislang gespielt habe. Die beste war eine frühe 80er Gold Top die ich von einem Mitmusiker damals für 1.000 € hätte erwerben können. Leider war das zu Zivi-Zeiten etwas zu viel.

Poser sind wir beide nicht ...

nicht schlimm, kann ja noch werden :)
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Ach, ich als Zahnwalt mit Geheimratsecken darf das :)
 
Ja, ich komm mir auch immer etwas unpassend vor wenn ich mit meiner Zahnwalts-PRS auf der Bühne stehe - so ohne Diplom ist das echt voll blöd.
Power-Strat ist doch die mit SSH-Bestückung - oder?
Ok, die habe ich weil mir die SSS zu spitz klingt.
:embarrassed:
 
Ja, ich komm mir auch immer etwas unpassend vor wenn ich mit meiner Zahnwalts-PRS auf der Bühne stehe - so ohne Diplom ist das echt voll blöd.

Na wenn das die Kammer erfährt.

Power-Strat ist doch die mit SSH-Bestückung - oder?
Ok, die habe ich weil mir die SSS zu spitz klingt.

Nee, so nen popeliger Humbucker am Steg reicht nach meiner Definition noch nicht für Power. Da muss mindestens

1. Floyd Rose oder Zweipunkt Tremolo
2. Flitzefingerhals, mit dem man sich auch bequem Essensreste zwischen den Zähnen rausholen kann
3. Flacherer Halsübergang zum besseren Zugriff bis zum 63 (!) Bund

dabei sein. Sonst ist das Ding ne olle Altherren-Strat mit Humbucker am Steg. Quasi so sexy und modern wie nen Ipad der vorletzten Generation mit fest montierter Leselupe.
 
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Ach so. :(

Na gut. Dann passt sie ja zu meinem Alter. :opa:
 
nicht schlimm, kann ja noch werden :)
Nä, erstens bin ich dafür zu behäbig, zweitens hab ich zuletzt vor eineinhalb Jahren die Matte schneiden lassen, weil es in lang einfach nur noch blöd ausgesehen hat - bei mir wohlgemerkt, nicht allgemein!
Bei den drei Flusen die ich jetzt noch habe hält auch kein Haarspray ...
 
Nä, erstens bin ich dafür zu behäbig, zweitens hab ich zuletzt vor eineinhalb Jahren die Matte schneiden lassen, weil es in lang einfach nur noch blöd ausgesehen hat - bei mir wohlgemerkt, nicht allgemein!
Bei den drei Flusen die ich jetzt noch habe hält auch kein Haarspray ...
Lange Haare an alten Männer sind wie Muscle-Shirts ab Größe L: Die sehen immer shice aus.
Da hilft dann auch die Strat vorm Sixpack im Speckmantel nix. (Um nicht OT zu werden ;))
 
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oder Helge Schneider... der Mann könnte Haarmodell sein :)
 
Sehen gut aus, schau dir Willie Nelson an. :rolleyes:
Willie Nelson ist kein alter Mann, der hat einfach nur viele Jahre (und Haare).
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BTT:
Also ist das keine Powerstrat?
AMT20004.jpg

Och menno.
 
Willie Nelson ist kein alter Mann, der hat einfach nur viele Jahre (und Haare).
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BTT:
Also ist das keine Powerstrat?
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Och menno.

Hömma, die sieht doch schon aus wie Ommas Schrankwand ;)

Dazu ein (wenn auch wirklich gutes) 6 Point Trem... wenn die jetzt Pink wäre oder nen Griff im Korpus eingefräst wäre, dann vielleicht... aber so?
 
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Deine persönliche Wahrnehmung der Stratocaster sei dir unbenommen, aber meinst Du nicht, dass man sich auch über jede andere Bauform irgendwelcher negativen Klischees bedienen könnte?

Ja klar - und das sind allesamt schöne Beispiele. ;)

Die Fragen, die sich stellen, sind eher, ob man diese Klischees, sofern sie Wirkmacht auf das eigene Handeln haben können, an sich nicht vielleicht erfüllt sehen möchte, ob es einem etwas ausmacht, diese an sich selbst zu beobachten, und schließlich ob es einem nicht einfach egal ist.
 
*edit*

Vollkommen richtig.

Und dann schaue ich mir an, was wirklich großartige Musiker aus Strats, Teles, Paulas, Superstrats und Dobros zaubern und mir wird klar:

Alles Käse, wenn ein guter Musiker das Ding passend bedient, ist es großartig. Mark Knopfler klingt mit Paula und Strat keineswegs gleich, aber eben gleich hervorragend.

John Mayer ist kein alter Mann und kriegt "trotz" Strat tolle Musik auf die Bühne und nebenbei medienwirksam nette Starlets zu sich nach Hause. Ist sowohl technisch als auch musikalisch ganz weit vorne und sieht dann trotzdem beim Auftritt neben B.B. King nur wie ein Schüler aus :)

Manch einer macht mit der Tele geilen Metal oder spielt mit kantigen BC Rich Gitarren geile Jazz-Standards.

Viele Musiker bedienen mit passenden Gitarren zum Genre Klischees, andere brechen sie. Und am Ende ist es eben gute Musik oder nicht.

Wenn Du musikalisch was zu sagen hast, ist die Gitarre nur ein bisschen wichtiger als die "richtige" Schreibmaschine für den Autor. Für ihn selbst mag die als Inspiration oder fürs Feeling wichtig sein, für den Zuhörer kaum.
 
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Viele Musiker bedienen mit passenden Gitarren zum Genre Klischees, andere brechen sie. Und am Ende ist es eben gute Musik oder nicht.

Das ist aber kein eigentliches Argument, weil damit nicht nur das Nicht-Gefallen einer Bauform relativiert wird, sondern auch deren Gefallen. Und damit wird auch die Frage hinfällig.
 
*edit*

Ja, das ist kein Argument. Ja, die Frage wird damit hinfällig.

Denn mehr als "gefällt mir halt (/nicht) im Gesamtkonzept" kann doch eh nicht rauskommen. Und auch den Klischees die damit einhergehen kann man sich eben beugen, sie brechen oder sich einfach gar nicht damit beschäftigen.

Und wichtig genug, um Glaubenskriege darüber zu führen, ist es eben nicht.

Meine Lieblingsgitarre ist eine rosa Telecaster aus Vintage-Fender Teilen. Da musste ich auch erstmal den Mut finden, damit auf die Bühne zu gehen. Heute finde ich sie einfach klasse, auch die Farbe.
 
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Denn mehr als "gefällt mir halt (/nicht) im Gesamtkonzept" kann doch eh nicht rauskommen.

Und das glaube ich eben schon. ;) Warum gefällt sie? Warum gefällt sie nicht? Was sind die (subjektiven) technischen Vorzüge, was die ideellen? Was sind die (subjektiven) technischen Nachteile, was die ideellen?
Ich persönliche würde mich mit einem "Gefällt mir halt." schon bei mir selbst nicht zufrieden geben.

Denn denken wir die Frage mal weiter: Wenn mich etwas an einem Gegenstand der Form X stört - was muss ein Gegenstand, der in seiner Form von dieser Form X abgeleitet ist, aufweisen, um dieses Nichtgefallen in Gefallen umzukehren?
Wenn mich die Pickguard-Bauweise stört, dann eben ohne Pickguard. Wenn mich das Trem stört, dann vielleicht ohne oder mit einem anderen Modell. Wenn die abgerundeten Spitzen mich stören, dann vielleicht eine mit schärferen Hörnern. Und so weiter. Am Ende kommt dadurch dann ein Bild von einer Gitarre zustande, die gefällt. Bei ideellen Vor- oder Nachteilen ist das schwieriger, aber ebenfalls nicht undenkbar. Wenn man die Flying V als Posergitarre sieht - was muss denn gegeben sein, damit man diese nicht so wahrnimmt?

Da kann also sehr viel mehr bei herauskommen, als Aporie ob einer Geschmacksuneinigkeit.
 
Ich persönliche würde mich mit einem "Gefällt mir halt."
naja -- wie schon erwähnt, Optik, Bespielbarkeit und Sound, wenn das stimmt, bei meiner Strat tut es das für mich, dann ist doch alles okay
(empfindet halt jeder anders, was auch gut so ist, gibt ja auch noch viele andere schöne Gitarren). Der Rest ist Pseudophilosophie:rolleyes:.
 
...Warum gefällt sie? Warum gefällt sie nicht? Was sind die (subjektiven) technischen Vorzüge, was die ideellen? Was sind die (subjektiven) technischen Nachteile, was die ideellen?
Ich persönliche würde mich mit...

Ich glaube, dass Du eine Frage verkopfst und verkomplizierst, die eben eigentlich eher im Bauch entschieden wird.

Eine bestimmte Gitarre macht mich entweder an oder nicht. Ganz stark spielt da eben die eigene musikalische Prägung mit rein. Wenn ich eine Gitarre geil finde, akzeptiere ich vielleicht Kopflastigkeit oder einen unergonomisch angebrachtes Tone-Poti, finde ich die Gitarre eh schon bescheiden, sind das plötzlich no gos.

Man kann dann versuchen, das Gefühl zu rationalisieren, aber ich glaube das ist nicht zielführend.

Keine der von dir genannten Punkte wäre für mich bei der Gitarrenauswahl von wirklicher Bedeutung.
 
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