Warum kann eine kleine Membran besser die Höhen auflösen als eine große?

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Guten Tag,

Ich schreibe gerade eine Facharbeit über die Aufnahme einer A-Gitarre und bin jetzt gerade beim Unterkapitel angekommen, wo ich die für eine A-Gitarre geeigneten Mikrofontypen benenne und sage, warum diese geeignet sind.


Jetzt stellt sich mir eine allgemein Frage.

Warum können eigentlich kleine Membranen besser die Höhen auflösen und die großen Membranen nicht?
Das liegt doch nicht nur daran, dass die Membran aufgrund ihrer Masse zu groß ist, oder?

ich hatte mal bei Wiki gelesen, es liege daran, dass die Membran im wellenlängenbereich der hochfrequenten Töne liegt, aber was ist daran jetzt so besonders?

Wäre toll wenn ihr mir einen Ansatz geben könntet.. Wenn das ganze auch noch einen physikalischen Namen hat wäre das auch toll ;)

Danke
 
Eigenschaft
 
das mit der masse stimmt auch bei mikrofonen, deswegen sind kondensator- und bändchenmikrofone in den höhen ja viel detailreicher als dynamische mikrofone.
dazu gilt noch, je größer die membran, desto mehr schallenergie nimmt sie auf und desto empfindlicher wird sie. großmembrankondenser lösen deswegen meistens höher auf als kleinkondenser und besitzen einen größeren rauschabstand. der nachteil ist allerdings dass sich frequenzgang und das dynamikverhalten im vergleich zu kleinmembranern verschlechtern und wegen ihrer größe beeinflussen großmembraner auch den schall stärker (zB schallschatten).
deswegen werden kleinkondenser mit ihrem linearen frequenzgang zB als messmikrofone benutzt.
 
okay.. danke :)

also wegen der masse ist die membran zu träge, den kleinen wellen richtiog zu folgen? kann man das so sagen?

eine andere frage die ich mir auch gerade stelle,

warum klingt alles basslastiger, wenn man mit dem mikro näher ran geht?
liegt es daran, dass die bassfrequenzen so energiearm sind, dass die schon auf kürzeren strecken normalerweise "verdursten"?

anderes stichwort wäre ja noch der nahsprechefekt, dass die tiefen frequenzen irgendwie um das mikro rumgehen (bei niere) und die membran von beiden seiten auslenken? deswegen ist der bass stärker angehoben..
 
sagt mal, musst du für eine facharbeit eigentlich gar keine fachbücher lesen? :D

ich denke, es gibt genug bücher, wo diese fragen kompetent benatwortet werden, und im gegensatz zum forum und wikipedia kannst du diese auch in deiner arbeit zitieren.
 
das Basslastige hängt mit dem Schalldruck zusammen - der Druck nimmt ja im Quadrat zum Abstand ab - daher hast Du in der nähe einen höheren Schalldruck der energiereichen Bassfrequenzen.

Beim Nahbesprechungseffekt entstehen an/in/auf der Membrane sogenannte Partialschwingungen die die Membrane verformen und dadurch zu Verzerrungen führen.
 
erstmal danke für die antworten!

sagt mal, musst du für eine facharbeit eigentlich gar keine fachbücher lesen? :D

ich denke, es gibt genug bücher, wo diese fragen kompetent benatwortet werden, und im gegensatz zum forum und wikipedia kannst du diese auch in deiner arbeit zitieren.

ja klar hab ich fachliteratur ;) aber bevor man schreibt ist es natürlich schon hilfreich, erstmal zu wissen worauf man sich erstmal konzentreiren muss und wenn man dann eben noch einen schönen begriff hört (z.b. Helmholtzresonanz :) ), dann fällt es einem schon leichter zu recherchieren ;)

zum zitieren such ich mir schon noch meine quellen zusammen, keine angst.. ich brauch aber erstmal ein wenig die grundlage, damit ich erstmal weiß, wonach ich überhaupt suchen muss...

@pico: sind tiefe frequenzen nicht energieärmer?
 
Hallöchen,

für ne Facharbeit könnte man das schon ein bisschen genauer betrachten.

Geringere Masse ist weniger träge und schwingt daher leichter ein und aus - das Ganze ist aber stark von der Art der Einwirkung der Antriebskraft abhängig. Bei einem Mikrofon ist die Antriebskraft der auftreffende Schall, der die Membran in Schwingung versetzt.
Die Kraft je Flächeneinheit bleibt aber gleich, egal wie groß die Membran ist. Die doppelte Membranfläche kriegt auch die doppelte Schallenergie ab.
Bei Mikrofonen, deren Schwingeinheiten nur aus der Membran bestehen, also bei Kondensator und Bändchen-Mikrofonen besteht also erstmal kein Unterschied in der Energieaufnahme.

Bei Mikrofonen deren Schwingeinheiten zusätzliche Bauteile beinhalten, also dynamischen Tauchspulenmikrofonen, sorgen diese Bauteile für zusätzliche Masse, die mit angetrieben werden muss.
Hat ein Mikrofon die größere Membranfläche bei identischer Spule und identischem Membranmaterial, ist somit das Massen-Flächen-Verhältnis erstmal sogar besser!
Typischerweise ist aber das Massen-Flächen-Verhältnis schlechter als bei den Bändchen und Kondensatoren, daher schwingen die im theoretisch optimalen Fall leichter ein - zumindest solange man die Aufhängung außer Acht lässt.

Betrachtet man das Ausschwingen, also das Rückkehren in die Nulllage, wird die Sache unübersichtlich. Hier wird die Aufhängung entscheidend und die hängt von sehr vielen Faktoren ab und bei weitem nicht von der Membrangröße.

Kondensatormikrofone sind Plattenkondensatoren, die Membran bildet die vordere Platte. Schwingt die Membran kommt es zu Abstandsänderungen und damit zu Kapazitätsänderungen. Da die Signalspannung nicht linear von der Abstandsänderung abhängt, verursachen Kondensatormikrofone mit kleinem Folienabstand bei großen Schalldrücken nichtlineare Verzerrungen. Abhilfe bietet ein größerer Folienabstand, der jedoch bei gleicher Fläche zu einer geringeren Signalspannung führt.
Bei kleineren Kapseln hat man weniger Kondensatorfläche, wodurch die mögliche Ausgangsspannung sinkt. Dadurch erhöht sich das Eigenrauschen gegenüber größeren Kapseln.
Um das zu kompensieren, versucht man die Plattenabstände so klein wie möglich zu halten. Dadurch wird aber die Großsignalfähigkeit reduziert. (s.o.)
Man hat bei der Entwicklung von Kondensatormikrofonen also immer einen Kompromiss zu finden aus möglichst großem Rauschabstand und möglichst hohem Maximalschalldruck.
Natürlich spielt da auch die integrierte Elektronik einen große Rolle. Mit extrem rauscharmer Elektronik kann man das Eigenrauschen des Gesamtmikrofonsystems minimieren (addiert aus Rauschen der Kapsel und der Elektronik) und kann so die Plattenabstände verringern und den Maximalschalldruck erhöhen. In solchen Details erklären sich dann manchmal schon große Preisunterschiede.

Bei dynamischen Mikrofonen spielt die Membrangröße keinerlei Rolle für den maximalen zu übertragenden Schalldruck, der wird maßgeblich über Aufhängung und Spule bestimmt, ist also konstruktive Freiheit. Aber auch hier muß ein Kompromiss gefunden werden zwischen nutzbaren Output und maximalem Schalldruck.

Der Kapseldurchmesser beeinflusst maßgeblich den Klang. Je kleiner der Kapseldurchmesser ist, desto höhere Frequenzen können korrekt aufgenommen werden, da sich das Mikrofon dem punktförmigen Ideal annähert, wenn der Membrandurchmesser unterhalb der halben Wellenlänge der zu übertragenden Schallfrequenzen liegt.
Kleinmembranmikrofone haben daher einen recht gleichförmigen Verlauf und können so bis weit über 15kHz einigermaßen linear übertragen. Dagegen kommt es bei Großmembranmikrofonen, zu ausgeprägten Partialschwingungen und Membranresonanzen, so dass im oberen Frequenzbereich ab etwa 10kHz ein oft ungleichförmiger Frequenzverlauf entsteht.
Durch die Partialschwingungen und Resonanzen entstehen aber auch Verzerrungen und Ausschwingverzögerungen und in der Summe damit bei höheren Frequenzen eine deutliche Färbung. Diese kann aber durchaus auch angenehm empfunden werden und macht den typischen Reiz von Großmembranmikrofonen aus.
Partialschwingungen und Resonanzen sind durch geschickte Materialwahl und Formung beeinflussbar. Macht man die Membran zum Stabilisieren einfach nur dicker, erhöht man in vielen Fällen aber auch wieder die Masse. Minimiert man die Masse handelt man sich oft neue Resonanzen und erhöhte Partialschwingungsneigung ein, usw.

Zusätzlich verstärkt werden diese Färbungen durch durch die Membrangröße bedingte Richtcharakteristikänderungen. Spätestens ab etwa 10kHz ist es bei Großmembranern sehr schwer bis unmöglich eine im Mittelton vorgegebene Richtcharakterisitk homogen einzuhalten. Kleinmembraner üblicher Größe erreichen immerhin bis zu 15kHz homogener Richtcharakteristik. Für Messmikrofone nimmt man sehr kleine Kapseln, weil nur so die benötigte ungerichtete Kugelcharakteristik bis in den Superhochtonbereich erreicht werden kann.

Der Nahbesprechungseffekt tritt nur bei Richtmikrofonen auf (also alles ab Niere). Der Nahbesprechungseffekt tritt auf, wenn das Mikro nahe der Schallquelle innerhalb etwa einer Wellenlänge ist. Daher werden eben die langwelligen tiefen Frequenzen betont.

Als Literatur empfehle ich:
Thomas Görne: Mikrofone in Theorie und Praxis.
Borwick: Microphones und vom selben Autor: Loudspeaker and Headphone Handbook

Ciao, Deschek
 
Zuletzt bearbeitet:
sind tiefe frequenzen nicht energieärmer?
nein - überleg mal, welche Luftmassen ein Bass und welche ein Höchtöner bewegt ;) - mit 'nem Bass bring ich sogar das Geschirr im Schrank zum wackeln :D
 
wui... danke deschek.

fand deinen beitrag eineseits sehr interessant und andererseits auch sehr hilfreich, auch wenn es teilweise schon zu ausführlich war (muss ja unter der 15-seiten grenze bleiben ;) ).. danke :)

@pico: aber mal andersrum: muss man nicht für nen lautsprecher, der 80 mal in der sekunde mit gleicher amplitude schwingt mehr energie aufwänden, als für einen lautsprecher der 40 mal schwingt?

beim geschir würde ich mir jetzt denken, dass die schwingung ansonsten für die teller zu schnell sind, als das die da folgen könnten... und ich dachte mir jetzt auch, dass die hohen töne ja sowieso besser hörbar sind und man deswegen keine anlage baut, die die hochfrequenten töne besonders verstärkt..

aber bei gleicher amplitude müssten doch hochfrequente töne theoretisch mehr energie transportieren als tiefe. ist bei den transversalen wellen doch auch so (blau ist energiereicher als infrarot, wobei du letzteres auch besser spürst ;) )

wenn ich unwissend bin, tuts mir leid.. ich wollte nur noch mal kritisch nachstochern.. hab jetzt auch leider keine quelle zur energie von wellen gefunden (außer eben von transversalwellen)..

lg
 
für welches fach machst du die arbeit? ich hoffe doch nicht physik?!?
 
aber mal andersrum: muss man nicht für nen lautsprecher, der 80 mal in der sekunde mit gleicher amplitude schwingt mehr energie aufwänden, als für einen lautsprecher der 40 mal schwingt?
ja - aber der Energie mehraufwand wird ja nicht in Schalldruck bzw. Schallleistung umgesetzt, sondern wird in Beschleunigung und Trägheit 'verheizt' - hier fangen wir aber an, elektrische Leistung und Schallleistung zu vermischen, was in diesem Fall falsch ist.

Mal andersrum - wenn die Membrane eines Lautsprechers einen Hub nach vorne macht, entsteht eine Druckwelle die sich entsprechend ausbreitet - diese Druckwelle wird aber immer gleich bleiben, egal wie oft das in einem bestimmten Zeitraum passiert. Es geht hier ja nicht darum, wieviel elektrische Energie nötig ist die Membrane um einen bestimmten Hub zu bewegen - klar, steigt der Energieaufwand mit der Frequenz, da dann die gleiche Masse (Membran) in kürzerer Zeit mehr beschleunigt werden muss, womit wir dann bei Einstein angekommen wären e=m*c² ;)
Und genau da ist jetzt der Knackpunkt - da wir nur eine gewisse elektrische Energie dem Lautsprecher zuführen, nimmt mit zunehmender Frequenz der Schalldruck ab. Das gleiche gilt natürlich auch für die Luftmoleküle, die ja auch mit zunehmender Frequenz schneller beschleunigt werden müssen - dies aber auf Grund ihrer eigenen Masseträgheit nur mit einem 'mehr' an Energie machen täten (was eine deutsch) - nimmt mit zunehmender Frequenz und gleichem Abstand die Schallenergie ab.

da -> http://www.sengpielaudio.com/Rechner-ak-ohm.htm kannst Du die Zusammenhänge vielleicht besser erkennen

Bei Licht ist das etwas anderes, da Photonen nach dem heutigen Stand der Wissenschaft ja keine Masse haben...

blau ist energiereicher als infrarot, wobei du letzteres auch besser spürst
stimmt so auch nicht - das IR spürt man gleich - das UV brennt später meist viel mehr (Sonnenbrand) :D (nicht ganz ernst gemeint)
 
das Basslastige hängt mit dem Schalldruck zusammen - der Druck nimmt ja im Quadrat zum Abstand ab - daher hast Du in der nähe einen höheren Schalldruck der energiereichen Bassfrequenzen.

Fast richtig, um das noch zu korrigieren: ;)
Der Schalldruck hat kein Nah- und Fernfeld, sondern die Schallschnelle. Im Nahfeld nimmt die Schallschnelle mit 1/r^2 frequenzabhängig ab, im Fernfeld mit 1/r ohne Frequenzabhängigkeit.
Druckgradientenempfänger (also so ziemlich alles außer Kugel) sind auch auf die Schallschnelle empfindlich. Daher kommt die Bassanhebung im Nahfeld.

Das Nahfeld ist im übrigen bei k*r < 1, also erst bei etwa 1/6 der Wellenlänge.


Beim Nahbesprechungseffekt entstehen an/in/auf der Membrane sogenannte Partialschwingungen die die Membrane verformen und dadurch zu Verzerrungen führen.

Hast du das aus irgendwelchen Quellen oder selbst überlegt? Hab ich jedenfalls noch nie gehört...
Aber den Nahbesprechungseffekt kann ich mir dadurch nicht erklären: Warum sollten Partialschwingungen nur im Nahfeld der Schallschnelle auftreten? Außerdem würden Partialschwingungen hohe Frequenzen absorbieren. Selbst bei den Abmessungen eines Großmembraners wäre das allenfalls ein leichter Höhen Roll-off.


Ich muss schon sagen, interessante Diskussion! :)
 
Hast du das aus irgendwelchen Quellen oder selbst überlegt? Hab ich jedenfalls noch nie gehört...
ich bilde mir ein, dass mal irgendwo gelesen zu haben - aber frag nicht wo und ist sicher schon Jahre her... ich meine dazu sogar ein paar Bilder mit einer Hochgeschwindigkeitskamera gesehen zu haben :gruebel:
Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, entstehen durch die partialschwingungen auch Auslöschungen, da die 'Wellen' auf der Oberfläche 'ineinander' laufen - der Effekt ist von der größe der Membran abhängig, weshalb das bei Großmebranern mehr in Erscheinung tritt.

Natürlich ist so ein Effekt die Summe aus vielen verschiedenen Faktoren, wozu sicher auch die ganzen Aspekte der Schallausbreitung mit spielen.

Man könnte auch annehmen (ist jetzt eher eine Hypothese von mir bzw. ein Ableitung aus den Überlegungen dazu) dass durch den hohen Schalldruck des Bassbereiches im Nahfeld, die Membrane sozusagen bedämpft wird, so dass die Schwingungen der hohen Frequenzen auf der Membran 'glattgebügelt' werden.
 
Hallöchen,

Partialschwingungen treten unabhängig vom Nahbesprechungseffekt rein aufgrund der physikalischen Abmessungen der Membran zur Frequenz auf - sobald die Frequenz kleiner ist als der Membrandurchmesser.

Zum Nahbesprechungseffekt gibt es zwei anerkannte Erklärungsversuche über die Krümmung der Wellenfronten oder über die Schallfeldeigenschaften des Kugelschallfelds.
Hier werden die wesentlichen Theorien gut zusammengefasst, auch wenn der Autor sich für eine Variante entscheidet ohne einen endgültigen Beweis zu liefern.
http://www.sengpielaudio.com/Nahbesprechungseffekt-Mariano.pdf

Unterstützt wird der Nahbesprechungseffekt durch konstruktive Details wie Membrangeometrie, Aufbau und Einflüsse der Richtcharakteristik usw., daher rühren auch die Unterschiede im Nahbesprechungseffekt bei den diversen Mikros auch gleicher Bauart.

Ciao, Deschek
 
für welches fach machst du die arbeit? ich hoffe doch nicht physik?!?

waurm hoffst du, dass nicht? :D

physik ist toll :D und ich hab es als leistungskurs. aber das fach ist eigentlich doch musik.. nur manche dinge lassen sich halt nur mit physik erklären und bei der arbeit hab ich das bedürfnis, alles auf eine etwas abstraktere ebene zu führen und viele je, desto-sätze zu bilden.

stimmt so auch nicht - das IR spürt man gleich - das UV brennt später meist viel mehr (Sonnenbrand) :D (nicht ganz ernst gemeint)

so gesehen hast du natürlich recht ;)


danke für eure beiträge. muss erstmal die ganzen informationen ordnen...
 
das Basslastige hängt mit dem Schalldruck zusammen - der Druck nimmt ja im Quadrat zum Abstand ab - daher hast Du in der nähe einen höheren Schalldruck der energiereichen Bassfrequenzen.

Mit Verlaub, das ist so nicht korrekt!
Wir reden hier von Schallwechseldruck, dabei handelt es sich um eine Feldgröße und für solche gilt das lineare Abstandsgesetz: p ~ 1/r
Das heißt: Eine Abstandsverdopplung liefert eine Dämpfung von (-)6dB.

Sprechen wir von Schallintensität (Energiegröße), gilt I ~ 1/r², weiterhin I ~ p².
Auch hier liefert eine Abstandsverdopplung eine Dämpfung von (-)6dB.


Beim Nahbesprechungseffekt entstehen an/in/auf der Membrane sogenannte Partialschwingungen die die Membrane verformen und dadurch zu Verzerrungen führen.

Was hat das mit dem Nahbesprechungseffekt zu tun?
Der entsteht lediglich bei Druckgradientenempfängern, weil die Schallwellen auf Vorder- und Rückseite der Membran wirken. Je nach Frequenz ergeben sich dadurch phasen- bzw. laufzeitbedingte Auslöschungen, wodurch wiederum bestimmte (tiefe) Frequenzen betont werden. Das passiert nur im Nahfeld, hat aber absolut nichts mit Partialschwingungen zu tun.
 
naja - Schalldruck und Schallwechseldruck sind für mich das gleiche :nix: OK - also Schallintensität, das vermisch ich gerne - Schule ist bei mir ja schon ein paar Tage her ;)

Partialschwingungen gehhören lt. Sennheiser sehr wohl zum Nahbesprechungseffekt - zumindes wird das dort in einigen techn. Abhandlungen so beschrieben !?
dann such ich mal ... z.B.
"Die Wandlersysteme haben wir nach dem Stand der Technik verbessert, das waren im Wesentlichen Verbesserungen an der Membran. Der Kampf gegen Partialschwingungen bei den Membranen war damals wie heute das wesentliche Thema."
http://www.sennheiser.com/sennheiser/home_de.nsf/root/press_archive_2-2004_md21
und nach meinem Verständnis treten diese besonders bei hoher Schallintensität auf ?!
 
naja - Schalldruck und Schallwechseldruck sind für mich das gleiche

So weit korrekt.


OK - also Schallintensität, das vermisch ich gerne - Schule ist bei mir ja schon ein paar Tage her ;)

Die Schallintensität I in W/m² als Energiegröße (Produkt aus Schallschnelle v in m/s und Schalldruck p in Pa, beides Feldgrößen) interessiert uns hier absolut nicht :)
Interessant ist lediglich der Schalldruck (Feldgröße, also gilt 1/r!).

Du schriebst oben: "das Basslastige hängt mit dem Schalldruck zusammen - der Druck nimmt ja im Quadrat zum Abstand ab - daher hast Du in der nähe einen höheren Schalldruck der energiereichen Bassfrequenzen."

Fehler 1: Der Schalldruck (Feldgröße!) nimmt eben nicht im Quadrat zum Abstand ab, sondern linear!
Fehler 2: Das lineare Abstandsgesetz gilt für alle Frequenzen gleichermaßen, d.h. 94dB (1Pa) in 2m Entfernung zum Mikrofon liefern bei 1kHz 100dB in 1m Entfernung und ebenso bei 100Hz - vorausgesetzt, es handelt sich bei dem Mikrofon um einen Druckempfänger (Kugel).
Nehmen wir einen Druckgradientenempfänger (z.B. eine Niere), und bewegen uns beim Mikrofonabstand im Bereich <= einer Wellenlänge, kommt der Nahbesprechungseffekt zum Tragen.
Logischerweise ist dieser Bereich bei tiefen Frequenzen größer (größere Wellenlänge) als bei hohen, je näher man der Kapsel kommt, desto höher wird daher auch die Frequenz unterhalb derer der Effekt auftritt.



Partialschwingungen gehhören lt. Sennheiser sehr wohl zum Nahbesprechungseffekt - zumindes wird das dort in einigen techn. Abhandlungen so beschrieben!?
dann such ich mal ... z.B.
http://www.sennheiser.com/sennheiser/home_de.nsf/root/press_archive_2-2004_md21
und nach meinem Verständnis treten diese besonders bei hoher Schallintensität auf ?!

Wo steht das? In dem von Dir verlinkten Dokument steht lediglich etwas zur generellen Problematik von Partialschwingungen, nicht jedoch von einem Zusammenhang mit dem Nahbesprechungseffekt.
Natürlich neigt eine Membran umso mehr zu Partialschwingungen, je mehr Schallenergie ihr zugeführt wird, daher treten vermehrt Partialschwingungen auf, je näher eine Schallquelle bei gleichem Ausgangspegel dem Mikrofon kommt - einfach dadurch dass der Schalldruck größer wird.

Partialschwingungen sind u.a. abhängig von:
- Größe der Membran
- Material und damit Steifigkeit
- Kombination der beiden o.g. Membraneigenschaften und damit ihrer Resonanzfrequenz
- Schalldruckpegel
 
achso - dann war das zumindest mit dem Schalldruck doch richtig, nur mit der Abnahme des Druckes im Abstand lag ich falsch - wußte doch, dass ich da immer wieder was verwechsle :redface:

zu Fehler 2: was jedoch nmM nur dann zutreffen würde, wenn auch die Schall(druck)erzeugung linear wäre, was sie aber wohl nicht ist. Meine Überlegungen dazu habe ich ja schon dort dargelegt https://www.musiker-board.de/knowho...en-aufloesen-als-eine-grosse.html#post4718862
Ich bin kein Wissenschaftler und habe nur Elektrotechnik studiert - Akustik war da nur im Rahmen der 'normalen' Physik vertreten - daher versuche ich die Zusammenhänge eher praktisch als mathematisch zu betrachten, mit großen Formeln kann ich so direkt nicht viel anfangen auch wenn das sicher die exakte Methode ist ein Problem zu beschreiben.

So bin ich halt - wenn ich eine Schaltung oder ein Gerät entwerfe, dann wird da zu 99% 'aus dem Bauch' entwickelt und ohne großen Plan zusammen gebaut/gelötet und dann funktioniert das auch meist - wenn ich da vorher anfange das zu berechnen und zu planen, dann funktioniert es zu 99% nicht ... in ähnlicher Form kann ich mir auch sehr komplexe physikalische Zusammenhänge vorstellen und finde dann auch sehr häufig die passende Lösung, in Formeln und in Worten kann ich dass aber meist nur sehr schwer erklären bzw. ausdrücken. Da mußte ich auch bei meinen Patenten dann die Hilfe von Leuten in Anspruch nehmen, die das dann in Formeln ausdrücken konnten - so ein bisschen von hinten durchs Knie ins Auge :(
... denk was Du willst darüber


zu den Partialschwingungen - hab ich ja schon vorher irgendwo geschrieben, dass ich das mal irgendwo in einer Abhandlung gelesen habe - der Link war nur so auf die schnelle gegoogelt - ich weiß nicht mehr, wo und bei wem ich das gelesen habe, war aber ein namhafter Mikrofonhersteller und es ging um den Aufbau von Kondensatormikrofonen.

Eine klare Antwort auf die Frage des TE haben wir aber wohl immer noch nicht wirklich ?
 

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