aber falls Du sie gekauft hattest, war es damals (D)eine Entscheidung, die Du mit dem heutigen Verkauf zu einer falschen Entscheidung abstempeln würdest. Das muß zwar nicht der Fall sein, aber viele Menschen empfinden es so und zun sich damit schwer.
Dann wäre das ein weiteres Beispiel von unguter Fehlerkultur.
Eine schlechte Kaufentscheidung wird ja nicht dadurch relativiert, dass ich daran festhalte. Im Gegenteil, eine Revision der falschen Entscheidung macht doch einen Großteil des "Schadens" wett und verhindert weitere Unlust.
Wenn jemand das erste mal Austern bestellt und die total eklig findet, ist es schade um das Geld. Sich die Austern dann reinzukloppen bis einem Schlecht wird, macht die Sache schlimmer. Einfach die Erfahrung als eigenen Wert anerkennen und sich ein Schnitzel bestellen, macht die Sache besser.
Und warum sollte es schlimm sein, sich einen Fehlkauf einzugestehen?
Auch Fehlkäufer bringt einen ja weiter. Denn natürlich muss man manchmal auch einfach feststellen "das will/brauch/mag ich nicht", statt immer weiter zu denken "das muss ich auch ausprobieren". Wenn ich Dinge ausprobiere, ist jede Erfahrung ein Gewinn. Irrwege gehören eigentlich überall dazu, man sollte nur darauf bedacht sein, durch umsichtiges Agieren die negativen Folgen zu begrenzen. Wenn ich nicht weiß, ob ich überhaupt ne Tele mag, lass ich mir klugerweise nicht gleich ein exotisches Exemplar von einem weniger bekannten Gitarrenbauer anfertigen, sondern nehme was Gebrauchtes von der Stange, was ich jederzeit ohne ernsthafte Verluste weiterverkaufen kann.
Und egal wie gut man sich im Vorfeld informiert, erst die Praxis im Alltag zeigt eben, was die Ausrüstung einem selbst bringt. Wer behauptet, noch nie einen Fehlkauf gemacht zu haben, hat im Zweifel einfach keinen wirklichen eigenen Geschmack.
Also steht zu euren "Fehlern", auch die machen euch aus.