Warum ist es so schwer, sich von Gitarren zu trennen?

  • Ersteller ijumitzu
  • Erstellt am
Interessanter Gedanke... nur fehlt mir dazu die passende Gitarre.... muss gleich bei Thomann stöbern.. (Grüner Smiley mit Grinsbacke)
Vielleicht könnte man dazu einen Thread aufmachen? "Suche die eine Gitarre, die alle ersetzt und brauche Empfehlungen".

Der Gedanke von @Schnabelrock gefällt mir sehr gut. Konsequent wäre dann noch die Beschränkung auf ein Pedal pro Kategorie (Delay, Reverb usw.). Sozusagen Gitarren-Minimalismus. Und man hat eigentlich auch sofort klar, mit welchem Equipment man seinen Signature-Sound hinbekommen kann (muss?).
 
Sozusagen Gitarren-Minimalismus.
Da bin ich etwas skeptisch. Habe schon oft erlebt wie Leute (mich eingeschlossen für eine kurze Phase) sich wochenlang den Kopf zerbrechen wie sie alles minimiert bekommen... statt einfach zu spielen und sich auf das zu konzentrieren was sie gerade machen.

Ja, grundsätzlich mag ich auch keine Krempel-Ansammlung und reise gerne mit leichtem Gepäck, man kann das allerdings auch übertreiben.
 
Vielleicht könnte man dazu einen Thread aufmachen? "Suche die eine Gitarre, die alle ersetzt und brauche Empfehlungen".

Die müßte dann bei mir elektro-akustisch sein, mit Nylonsaiten auf dem einen und Stahlsaiten auf dem anderen Hals... :ugly:

Bässe zählen aber getrennt, oder?

Konsequent wäre dann noch die Beschränkung auf ein Pedal pro Kategorie (Delay, Reverb usw.)

Zählen Multi-Effekte? ;-) Zum Üben bevorzuge derzeit eh eine Amp-Simulation auf dem PC. Hätte ich nie im Leben gedacht, daß ich mal Gitarren-VSTs benutze. Wahrscheinlich ein weiteres Faß ohne Boden...
 
(...) Aber wenn ich überlege etwas zu verkaufen fällt es mir wahnsinnig schwer etwas bestimmtes aus zu suchen, selbst wenn ich es nicht mehr dringend brauche. Warum ist das so? Kennt ihr das auch und falls ja, was ist die beste Taktik um sich von unbenutztem gear zu trennen? (...)

Die Fähigkeit, sich von einem Musikinstrument zu trennen bzw. nicht trennen können, ist individuell ausgeprägt; ich weiß nicht, wie sich Deine Gitarren bei Dir angesammelt haben, aber falls Du sie gekauft hattest, war es damals (D)eine Entscheidung, die Du mit dem heutigen Verkauf zu einer falschen Entscheidung abstempeln würdest. Das muß zwar nicht der Fall sein, aber viele Menschen empfinden es so und zun sich damit schwer.
Ein weiterer Aspekt sind die gemeinsamen Erlebnisse, die uns mit der Gitarre "verbinden".

Ganz nüchtern betrachtet, war die Entscheidung damals, im Kontext Deiner Lebensphase, richtig, und heute ist eine andere Zeit; heute kann eben die Trennung richtig sein. Erinnerungen und gemeinsame Erlebnisse leben in Dir - ob diese Erinnerungen der Blick zu der jeweiligen Gitarre oder gar eine kurze Berührung begleiten muß, das kann ich Dir nicht sagen, aber ich erinnere mich an meine erste (und zweite und dritte) Gitarre sehr gut, obwohl ich sie seit zig Jahren nicht gesehen/gehört habe.

Doch Dein Threadtitel läßt in mir eine ganz andere Frage entstehen - warum sollte ich mich von einer guten Gitarre trennen? Gute Musikinstrumente bleiben, defekte, die nicht mehr wirtschaftlich zu reparieren sind, werden entsorgt.

Gruß, Bert
 
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(D)eine Entscheidung, die Du mit dem heutigen Verkauf zu einer falschen Entscheidung abstempeln würdest.
...mh, mal kurz gecheckt diesen Ansatz: bei mir sind "Fehlentscheidungen" eigentlich Teil meines selbstverständlichen Lebens. Also im Sinne von: heute würde ich es anders machen. Wäre es nicht auch traurig, wenn ich mein ganzen Leben lang die gleichen Entscheidungen wiederholen müsste oder würde? Ich denke, aus jeder Entscheidung lässt sich etwas lernen, Lernen macht Spaß. Und ich kann immer nur akut auf der Basis dessen entscheiden, was ich jetzt weiß. Das gestehe ich auch meinen vergangenen Entscheidungen zu und der Person, die sie getroffen hat :heartbeat:
Edit: Beiträge bearbeiten ist jetzt vieeel komfortabler:)
 
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Ganz nüchtern betrachtet, war die Entscheidung damals, im Kontext Deiner Lebensphase, richtig
jup, dann bin ich wohl sehr nüchtern :D

Edit: oh, gibt es den Doppelbeitrags-Einzeiler nicht mehr?? Das fand ich sehr praktisch ...
 
jup, dann bin ich wohl sehr nüchtern

Das ist auch meist realitätsnah und lebensfreundlich; man schafft Platz für Neues. ;-)

Es gibt Asketen, die auch 40 Jahre mit einer einzigen Gitarre zurechtkommen, aber wer etwas an musikalischer Vielfalt entwickeln will, braucht dafür auch die geeigneten Instrumente (und dann geht's mit der Gitarren-Flipperei los ;-) )

Gruß, Bert
 
Zumal eine neue Gitarre wirklich motivationsfördernd sein kann.
Mit einer Tele habe ich plötzlich ganz andere (cleanere) Sachen gespielt, als mit einer Superstrat.
 
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Ja, so war es auch bei mir; mit Nylonsaiten fing ich plötzlich an, genau so zu spielen, wie ich spielen wollte. Allerdings habe ich nie 20 Gitarren im Besitz gehabt.

Gruß, Bert
 
Ich hab nie mehr als 3 Gitarren und das Trennen fällt mir nicht besonders schwer.
Sind für mich nur Werkzeuge.
Ich hab immer eine Gitarre zu Hause, und zwei im Proberaum/Live (so brauche ich nie was in der Straßenbahn zu transportieren, da ich kein Auto habe).

Live spiele ich nur eine, die zweite ist nur Backup.
 
Mein Ideal war immer "one man, one guitar". [...] Zwischendurch bin ich mal ordentlich vom Kurs abgekommen, habe dann aber vor zwei Jahren die Gitarre gefunden, die diesen Zweck für mich erfüllt. Ich habe zwar noch eine Zweit-LP, aber auch nur verpackt als Reserve. [...]
Korrekt, das ist ein Ideal. Ich habs auch mehrfach versucht gerade wenn die Zeit eh immer für Nix reicht. Allerdings komme ich nicht vom Kurs ab sondern komme nicht auf Kurs. Anders als bei einem geübten Musiker der seine eigenen Sachen spielt oder alles problemlos transponieren oder umdenken kann gibts für mich einen maßgeblichen Punkt an dem es scheitert :-( Wenn ich schonmal Zeit fürs Spielen habe dann möchte ich am liebsten zu dem entsprechenden Song spielen, Musik an und los.

Das ist allerdings "heutzutage" immer schwerer denn zum einen ist von der neueren Musik kaum noch etwas in E-Standard zum anderen liegen selbst die alternativen Tunings so weit auseinander das es mit einer Gitarre schnell unmöglich ist gerade wenn es mit dem Tuning mächtig in den Keller geht. Alternative Pitchshifter funktioniert nur wenn man auch die Lautstärke so weit aufdrehen kann das man das analoge Anschlaggeräusch nicht mehr hört oder man nimmt Kopfhörer (was aber irgendwie den Röhrenamp überflüssig macht). Hin- und herstimmen ist da keine Option für mich. So gerne ich nur eine Gitarre hätte einfach wegen Platz und Umstellung. Wer breit gefächert Musik hört/spielt und am original bleiben will der kommt da je nach Musikrichtung einfach nicht drum rum. (Nein 8Saiter ist auch keine Option sorry, komme schon mit 7 nicht wirklich klar ;-) -- Also bleibts für mich leider ein Ideal.
 
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Mir ist Trennung noch nie schwergefallen, ausser als ich kurzfristig mal 2 CS Paulas hatte. Da beide (58 und 59er) ziemlich gleich gut, hab ich die verkloppt, die mehr Geld gebracht hat. Auch meine ältere Squier CV Tele hätte ich eigentlich behalten sollen, da sie vom Preisleistungsverhältnis top war. Aber wenn ich von einem Modell 2 Exemplare hatte, war eine immer nur 2. Geige.
Meine aktuellen 5 E Gitarren werden wohl auch nie Forever Status erlangen. Macht mir einfach zuviel Spass, immer mal wieder nach was Neuem zu suchen.
 
aber falls Du sie gekauft hattest, war es damals (D)eine Entscheidung, die Du mit dem heutigen Verkauf zu einer falschen Entscheidung abstempeln würdest. Das muß zwar nicht der Fall sein, aber viele Menschen empfinden es so und zun sich damit schwer.

Dann wäre das ein weiteres Beispiel von unguter Fehlerkultur.

Eine schlechte Kaufentscheidung wird ja nicht dadurch relativiert, dass ich daran festhalte. Im Gegenteil, eine Revision der falschen Entscheidung macht doch einen Großteil des "Schadens" wett und verhindert weitere Unlust.

Wenn jemand das erste mal Austern bestellt und die total eklig findet, ist es schade um das Geld. Sich die Austern dann reinzukloppen bis einem Schlecht wird, macht die Sache schlimmer. Einfach die Erfahrung als eigenen Wert anerkennen und sich ein Schnitzel bestellen, macht die Sache besser.

Und warum sollte es schlimm sein, sich einen Fehlkauf einzugestehen?

Auch Fehlkäufer bringt einen ja weiter. Denn natürlich muss man manchmal auch einfach feststellen "das will/brauch/mag ich nicht", statt immer weiter zu denken "das muss ich auch ausprobieren". Wenn ich Dinge ausprobiere, ist jede Erfahrung ein Gewinn. Irrwege gehören eigentlich überall dazu, man sollte nur darauf bedacht sein, durch umsichtiges Agieren die negativen Folgen zu begrenzen. Wenn ich nicht weiß, ob ich überhaupt ne Tele mag, lass ich mir klugerweise nicht gleich ein exotisches Exemplar von einem weniger bekannten Gitarrenbauer anfertigen, sondern nehme was Gebrauchtes von der Stange, was ich jederzeit ohne ernsthafte Verluste weiterverkaufen kann.

Und egal wie gut man sich im Vorfeld informiert, erst die Praxis im Alltag zeigt eben, was die Ausrüstung einem selbst bringt. Wer behauptet, noch nie einen Fehlkauf gemacht zu haben, hat im Zweifel einfach keinen wirklichen eigenen Geschmack.

Also steht zu euren "Fehlern", auch die machen euch aus.
 
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