Warum ist eigentlich "links" die Greifhand und "rechts" die Schlaghand?

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Wirtz-Tabber
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... und nicht umgekehrt?

Ich mein, die Frage ist bestimmt bescheuert, aber vor zig Jahrzehnten wurde ja irgendwann mal entschieden, dass man Gitarren eben auf diese Weiße baut und herstellt und diese auch "so rum" spielt... Das ist durchaus auch eine menschlich-physische Frage (Wäre das nicht für das Gehirn einfacher?)!!

Als ich das erste Mal Gitarre gespielt habe, hätte es für mich doch keinen Unterschied gemacht ob ich mit "links" oder "rechts" greife, oder? Beide Hände waren logischer Weiße nicht trainiert und noch zu nichts zu gebrauchen. Aber warum greift man nicht mir der starken Hand? Ist das nicht viel einfacher wenn man es von Anfang an lernt? Die starke Hand lernt doch bestimmt schneller verschiedene Patterns beispielweiße und auch Hammer-Ons und Pull-Offs gingen leichter, da die starke Hand einfach mehr Kraft hat. Das jetzt zu probieren wäre schwierig, da meine Finger eben schon trainiert sind, und zwar so, dass rechts schlägt und links greift.

Vorraussetzung dafür wäre, dass Gitarren einfach "andersrum" gebaut würden.

Ich warte gespannt auf eure Antworten...

Gruß
Marcel
 
Eigenschaft
 
Ich weiß den historischen Hintergrund nicht, aber ich kann mir ne mögliche Antwort denken: Wie du schon geschrieben hast ist bei einem rechtshänder der ganze rechte Arm stärker - im Metal z.B. spielt man viel mit schnellen wechselschlägen - das kostet auf Zeit Kraft... Aber die Gitarre ist ja schon vieeel älter als der Metal... Bei den ersten akkustik Gitarren wars noch so, das man gezupft hat und pics garnich kannte - das zupfen ist meiner meinung nach schwieriger als die Griffe greifen - bei einem rechtshänder ist die rechte hand anfangs besser geeignet für sowas kompliziertes... Aber wie gesagt, den wirklichen Hintergrund kenn ich nicht...
 
Witzige Frage :D
Für mich war es von anfang an logisch, als Linkshänder mit einer Rechtshändergitarre zu spielen, so mach ich das nach 25 Jahren immer noch. ;)
 
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Das hängt mit der rechten und linken Gehirnhälfte zusammen.
Bekanntlich sind die beiden Hälfte für verschiedene Aufgabenbereiche zuständig.
Dementsprechend werden auch die linke und rechte Hand vom Gehirn verschieden betrachtet.

Für den genauen Zusammenhang zwischen den Aufgaben der Hirnhälften und dem Greifen bzw. Anschlagen gibt es auch sehr ausführliche wissenschaftliche Studien.

Grob vereinfacht würde ich mal behaupten, dass die Greifhand durch die logische und die Schlaghand durch die emotionale gesteuert werden sollte.

Wenn du 'anders' herum spielst, dann greifst du emotional und schlägst mit Verstand an :D
 
Du greifst also mit deiner rechten Hand? Interessant.. Hast du mal (lustige/interessante) Erfahrungen damit gemacht? Oder es irgendwann mal bereut oder davon profitiert?
 
Du greifst also mit deiner rechten Hand? Interessant.. Hast du mal (lustige/interessante) Erfahrungen damit gemacht? Oder es irgendwann mal bereut oder davon profitiert?

Meinst du mich? Ich habe geschrieben, man zupft mit der rechten hand, die linke ist die, die greift...
 
Nein, ich meinte Nightman. Der spielt linksrum.. ;-)
 
Bei Streichinstrumenten ist es z.B. so, dass da eigentlich alle "rechts" spielen, also auch die Linkshänder. Es gibt also keine Lefty-Geigen (naja, gibt es bestimtm schon irgendwo, ist aber im Gegensatz zu Gitarre extrem unüblich). Im Orchester würde das auch gar nicht anders gehen, wenn man da mit mehreren nah nebeneinander sitzt. Das würde ja nun durchaus dafür sprehcen, dass es im Grunde egal ist, ob man die starke hand nunh zum schlagen oder greifen nimmt, weil man das alles lernen kann.

Ich selbst bin Rechtshänder, hab mit 10 Jahren (?) angefangen Geige zu spielen. Da wurde einem dann eh infach das Instruemnt in die Hand gedrückt und so hab ich dann auch entsprechend gelernt, mit links zu greifen. Wenn ich dann mal eine Gitarre in die Hand genommen habe, habe ich sie dann logischereise ganz "instinktiv" auch so gehalten, dass ich mit der linken Hand greife. Wie gesagt, durch das Geige lernen an der Musikschule (wo ebene gar nicht die Frage aufkam, wie rum man die Geige halten möchte, stattdessen "hält man die halt so") bin ich da in gewisser Weise vorbelsatet und kann nicht sagen, wie herum ich eine Gitarre rein gefühlsmäßig halten würde.

Eine ähnliche Argumentation wie du [edit: onkel-fanxy](also dass es ja igrendwie logischer sei mit der starken Hand zu greifen) macht auch mein Bass spielender Kumpel. Der schreibt zumindest mit rechts, und als wir dann eine Band gründen wollten haben wir ihm gesagt, er soll sich einen Bass kaufen und das spielen lernen ;) Naja, und der spielt auch einen Linkshänder-Bass, weil ja doch das Greifen schwieriger sei. Ich persönliche stelle eh immer wieder fest, dass die Schlaghand unterbewertet wird. Meiner Meinung nach macht sie die Musik und ist wichtiger. Also brauch ich da auch mehr Gefühl drin. Die Greifhand muss dagegen nur stur iregdnwelche Griffe roboterartig lernern. Ich denke mal, wenn man jemanden (am besten vielleicht instrumental nicht vorbelastet) einen Trommelstock in die Hand gibt und im sagt, er solle damit einen Rhytmus hauen, dann wird er das auch mit der "Starken Hand" machen. Und da fände ich es unlogischer, je bei einem anderen Instrument den rhythmus mit der anderen Hand zu schlagen.

Hängt natürlich alles auch vom Musiker und der Richtung ab, gerade bei der Gitarre gibt es da ja doch interessante Varianten. Ein "so ist das richtig2 muss man ja nicht festlegen. Dick Dale z.B. ist Linkshänder, aber damals gab es ja wohl kaum Linkshänder-Gitarren. Er hatt dann auf einer Rechtshändergitarre das spielen gelernt - aber im Gegnsatz zu hendrix noch nicht mal die Saiten umgedreht. Er spielt also auch heute noch so, dass die dünnste saiten oben, und die dickste Saite unten ist. Das sorgt dann aber auch für einen speziellen Sound.

EDIT:
Grob vereinfacht würde ich mal behaupten, dass die Greifhand durch die logische und die Schlaghand durch die emotionale gesteuert werden sollte.
Das bestätigt meine Ansicht :)
 
aso, den beitrag seh ich erst jetzt vollständig^^ - mit den beiden Gehirnhälften isses auch so, dass die rechte hälfte für die linke Hand zuständig ist, und die linke hälfte für die rechte hand - welche ANDEREN zentren noch auf der linken bzw. rechten hälfte liegen, die da den unterschied fürs spielen weiß ich jetzt nicht genau... aber das "hörzentrum" für klang-analyse und so gibts glaub ich und ich glaub auch, das des nur auf einer hälfte liegt... weiß ich jetzt aber nicht genau...
 
Nein, ich meinte Nightman. Der spielt linksrum.. ;-)

Also ich greife ganz normal mit der linken Hand, das obwohl ich Linkshänder bin und für mich ist das einfach logisch, ich frage mich manchmal wie ein Rechtshänder nur so spielen kann. :D
Bereut habe ich das nie, und die rechte Hand kommt mit schnellen 1/16tel auch gut zurecht.
 
Also ich greife ganz normal mit der linken Hand, das obwohl ich Linkshänder bin und für mich ist das einfach logisch, ich frage mich manchmal wie ein Rechtshänder nur so spielen kann. :D
Bereut habe ich das nie, und die rechte Hand kommt mit schnellen 1/16tel auch gut zurecht.
Achso, verstanden!!
Tja, vielleicht hat jemand noch eine logische Erklärung warum sich die Gitarre linkshängend etabliert hat.
 
Ich denke, das hat sich einfach über die Jahrtausende so entwickelt. Zuerst gab es ja nur Saiteninstrumente ohne Bünde, wo die linke Hand einfach nur das Instrument gehalten hat während die rechte (starke) Hand an den Saiten herum zupfte. Ich denke da an einfache Harfen und Verwandte. Irgendwann kam man dann auf die Idee, zusätzlich die Saitenlänge zu verkürzen um die Tonhöhe zu ändern. Um das zu steuern bot sich dann die (bisher beschäftigungslose) linke Hand zur Steuerung an. Fertig war die Rechtshänder-Gitarre. :D
 
Zuerst gab es ja nur Saiteninstrumente ohne Bünde, wo die linke Hand einfach nur das Instrument gehalten hat während die rechte (starke) Hand an den Saiten herum zupfte.

Das klingt so plausibel, dass ich fast sagen würde: Jau - wie auch sonst. :great:

Die These setzt voraus, dass der Großteil der Menschen schon immer Rechtshänder war. Und wenn man der Wikipedia glauben darf, ist das wahrscheinlich auch schon immer so gewesen.

LG

Smeik
 
Das klingt so plausibel, dass ich fast sagen würde: Jau - wie auch sonst. :great:

Die These setzt voraus, dass der Großteil der Menschen schon immer Rechtshänder war. Und wenn man der Wikipedia glauben darf, ist das wahrscheinlich auch schon immer so gewesen.

LG

Smeik

Ich glaube mal gehört zu haben, dass es in manchen Ländern des Mittelalters sogar verpöhnt war, die linke Hand zu nutzen, weswegen rechtshänder die mehrheit gehabt haben dürften...
 
...Grob vereinfacht würde ich mal behaupten, dass die Greifhand durch die logische und die Schlaghand durch die emotionale gesteuert werden sollte...

...Ich persönliche stelle eh immer wieder fest, dass die Schlaghand unterbewertet wird. Meiner Meinung nach macht sie die Musik und ist wichtiger. Also brauch ich da auch mehr Gefühl drin. Die Greifhand muss dagegen nur stur iregdnwelche Griffe roboterartig lernern....

so in etwa sehe ich das auch. der ton beim gitarre spielen wird nicht da erzeugt, wo er gegriffen wird, sondern da, wo er angeschlagen wird. durch den anschlag habe ich wesentlich mehr einfluß auf das "wie" des klangs. zum greifen oder "abklemmen" kann man theoretisch alles verwenden. von daher finde ich es eigentlich absolut logisch, daß man zum anschlagen die hand verwedet, in der man mehr gefühl hat. das sitzt der klang.

für mich als linkshänder ist es undenkbar rechts zu spielen. das geht einfach nicht. das fühlt sich falsch, verkehrt und deppert an. würde es keine linkshänder gitarren geben, hätte ich nie mit dem spielen angefangen.

interessant in diesem zusammenhang finde ich z.b. ein klavier (oder "artverwantes"). da werden mit beiden händen töne erzeugt. könnte mir vorstellen, daß da aufgrund der spielmechanik linkshänder generell weniger probleme mit haben als z.b. mit der gitarre, wo es ja doch relativ viele gibt, die auf ein linkes instrument angewiesen sind (siehe mich z.b.).

Ich glaube mal gehört zu haben, dass es in manchen Ländern des Mittelalters sogar verpöhnt war, die linke Hand zu nutzen, weswegen rechtshänder die mehrheit gehabt haben dürften...

da steckt sehr viel aberglaube dahinter. von wegen hand des teufels oder "linkisch sein" usw...
oder ein total verdrehtes bild des "gleich seins" beim militär z.b.. ich mein, wie sieht das denn aus: tausend schilde links und einer rechts...

was dann zu den unsäglichen versuchen der umpolung geführt hat, was wiederum nun gar nichts gutes gebracht hat. bei meiner älteren schwester hat man es noch versucht, bis meine eltern rigeros dazwischen gegangen sind.

gruß
 
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da steckt sehr viel aberglaube dahinter. von wegen hand des teufels oder "linkisch sein" usw...
oder ein total verdrehtes bild des "gleich seins" beim militär z.b.. ich mein, wie sieht das denn aus: tausend schilde links und einer rechts...

was dann zu den unsäglichen versuchen der umpolung geführt hat, was wiederum nun gar nichts gutes gebracht hat. bei meiner älteren schwester hat man es noch versucht, bis meine eltern rigeros dazwischen gegangen sind.

gruß

Umpolung? sowas hab ich noch nie gehört, des is iwie blödsinn find ich... Aber mit dem Aberglauben damals hast du wohl recht.
 
Bei meinem Vater war das so. Er ist von Natur aus linkshaender, wurde aber "umgepolt", sodass er mit der rechten Hand isst und schreibt.
Das interessanteste dabei ist, dass er die kleinen Teppichmesser mit der rechten und die grossen Kuechenmesser mit der linken Hand bedient.
Er spielt (noch) kein Instrument, aber als ich ihm die Gitarre in die Hand gedrueckt habe, hat er die Gitarre so gegriffen, wie es ein Rechtshaender auch tun wuerde. Ich weiss nicht, ob er das intuitiv gemacht hat, oder wusste, dass es eine Rechtshaendergitarre ist, aber er hats getan :)
 
Ich bin rechtshänder und habe von klein auf immer die Gabel in die rechte Hand genommen, ich weiß auch nicht wieso... mittlerweile kann ich aber auch die gabel mit links nehmen, wenn ich will - schon interessant des ganze...^^
 
Die dominante Hand kann feinmotorischere "Arbeiten" besser verrichten als die andere Hand. Und entgegen aller Ansichten ist zupfen die feinmotorischere Arbeit. Greifen ist viel grobmotorischer. Ich selbst spiele ja auch linkshändig und es fühlt sich einfach falsch an wenn ich andersrum spielen will und ich glaube ich würde dann auch keine großen Fortschritte machen. Beim Bassisten meiner alten Band merkt man das stark. Er ist Linkshänder hat aber auf Raten eines Lehrers rechtshändig spielen gelernt mit der Begründung, man könne nach ein paar Jahren sich eh aussuchen wie rum man spielen will (MUMPITZ!) und die Auswahl an Bässen sei dann größer. Ja, sehr schade drum...also ich würde sagen das ist Intuition wie herum man ein Instrument hält.

EDIT:
Und bitte...keine Rechtshänder mehr, die meinen, es wäre doch besser für Linkshänder rechtshändig herumzuspielen. Das geht mir extremst auf die Nüsse. Vor ein paar Jahrzehnten (wenns nich sogar nur 2 Jahrzehnte waren) gab es solche Rechtshänder auch, die haben das aber mit den Kindern beim schreiben Lernen gemacht. Pfui Teufel.

EDIT²:
Auch keine Rechtshänder, die meinen man könne doch alle Linkshänder umschulen, damit sie keine "Probleme" (die ich persönlich sowieso nicht habe) mehr haben.

EDIT³:
@Tiny,scary,loud:
Nennt sich Lateralisation des Gehirnes. Das Gehirn verfrachtet alle feinmotorischeren Arbeiten auf eine Gehirnhälfte. Bei Rechtshändern wie dir eben auf die linke Gehirnhälfte. Deshalb willst du zum Picken mit der Gabel die Gabel mit rechts nehmen und tust das auch. Das ist nicht veränderbar - eine Umschulung macht aus einem Linkshänder keinen Rechtshänder sondern einen Linkshänder der mit rechts schreibt, rechts isst etc.
 
EDIT:Und bitte...keine Rechtshänder mehr, die meinen, es wäre doch besser für Linkshänder rechtshändig herumzuspielen. Das geht mir extremst auf die Nüsse. Vor ein paar Jahrzehnten (wenns nich sogar nur 2 Jahrzehnte waren) gab es solche Rechtshänder auch, die haben das aber mit den Kindern beim schreiben Lernen gemacht. Pfui Teufel.

EDIT²:
Auch keine Rechtshänder, die meinen man könne doch alle Linkshänder umschulen, damit sie keine "Probleme" (die ich persönlich sowieso nicht habe) mehr haben.

EDIT³:
@Tiny,scary,loud:
Nennt sich Lateralisation des Gehirnes. Das Gehirn verfrachtet alle feinmotorischeren Arbeiten auf eine Gehirnhälfte. Bei Rechtshändern wie dir eben auf die linke Gehirnhälfte. Deshalb willst du zum Picken mit der Gabel die Gabel mit rechts nehmen und tust das auch. Das ist nicht veränderbar - eine Umschulung macht aus einem Linkshänder keinen Rechtshänder sondern einen Linkshänder der mit rechts schreibt, rechts isst etc.

Keine Sorge, ich hab sowas noch nie von mir gegeben und werde es auch nicht^^ Linkshänder, Rechtshänder is doch alles Jacke wie Hose... - Und mit dem Besteck - ich hab halt iwann gehört, man nimmt als rechtshänder des Messer in die rechte hand, weil da mehr kraft is... - wenn man aber sagt, die feinmotorig is bei rechtshändern rechts dann macht des mit der Gabel und mit dem zupfen der gitarre mit der rechten hand sinn - nur was stimmt jetzt? feinmotorig oder Kraft?
 

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