Warum ist die Gitarre beliebter als andere Instrumente?

  • Ersteller winterd
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Wie beliebt die Gitarre ist, lässt sich ironischerweise gerade auch am Beispiel zweier ansonsten "astreiner" Synth-Bands aufzeigen:

Zu Depeche Mode hatte jemand mal in einem anderen Thread geschrieben, dass bei denen der Gitarrist wahrscheinlich als erster rausfliegen würde - dabei ist das meist kein Geringerer als Martin Gore, seines Zeichens Gründungsmitglied und zweiter Sänger. Und er liebt es, (E-)Gitarren zu spielen, wenn auch nie so, dass aus Depeche Mode jemals eine veritable Rock-Band werden könnte (obwohl sie mit "Songs of Faith and Devotion" so nahe dran wie nie zuvor waren oder diese Grenze kurzfristig vielleicht sogar überschritten hatten).

Erasure-Komponist Vince Clarke setzt wiederum mehr auf Akustik-Gitarren, die in den üblichen Arrangements dieser Band so gut wie gar nicht vorkommen - aber bei Live-Auftritten soll Clarke des Öfteren hinter seiner Keyboard-Burg hervorkommen und seine Sequenzer-Arrangements und den Sänger Andy Bell mit dem beliebten Saiteninstrument begleiten.
2006 jedoch veröffentlichten Erasure mit "Union Street" sogar ein komplettes Unplugged-Album mit ihren bislang größten Hits, dominiert natürlich wieder von der akustischen Gitarre.
 
Die Antwoord ist viel einfacher : die coolen Frauen gehen meistens mit dem Sänger oder dem Gitarristen.
Nicht jeder kann singen.
 
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Was wohl auch ein Grund sein könnte: Mit einem Bass alleine spielen ist echt langweilig, da macht Gitarre schon mehr Spaß
 
Echt interessante Beiträge hier. Ich erlaube mir mal, zusammenfassend auf Grundlage der vorherigen Beiträge zu sagen, dass der Erfolg der (E-)Gitarre im Wesentlichen auf zwei Aspekten beruht:
  1. vergleichsweise geringe Hürden hinsichtlich Anschaffung, Erlernbarkeit und Transport
  2. einsetzbar in sehr vielen Genres, speziell die E-Gitarre
Ich finde aber, es sind vor allem die dafür entstandenen Effektgeräte, Tonabnehmer und Verstärker (sowie die damit möglichen Einstellungen), die die E-Gitarre so berühmt werden ließen. Teilweise finde ich sogar, dass es mitunter egal ist, ob man E-Bass, E-Gitarre oder sogar sowas wie E-Cello spielt. Mit den richtigen Effekten und Amps kann ich mir gefühlt fast jeden Sound erschaffen, sodass das verwendete Instrument nur noch eine Frage von bspw. Bedienkomfort, Modeerscheinungen oder Geld ist.

Aber zurück zu den Amps und Effekten: viele (Sub-)Genres im Bereich Rock/Metal (sowie die dazugehörige Subkultur) definieren sich de facto nur durch einen ganz bestimmten Sound und einer Spielweise. Das erklärt auch, warum es so viele Equipment-Nerds gibt: Menschen haben einen mehr oder weniger starken Drang zur Selbstdarstellung, Entfaltung und Abgrenzung voneinander. Ein Musikgenre bzw. eine von Musik geprägte Subkultur ermöglicht dies und die Gitarre bildet da ein einfach zu bedienendes Werkzeug.

Würden Gitarrenverstärker nach wie vor nur das machen, wofür sie ursprünglich gedacht waren (Instrument nur laut machen), wären so einige Genres der letzten Jahrzehnte praktisch undenkbar.
 

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