Gut gebrüllt, Löwe...
Ich mag Covers! Ich hör sehr gern Interpretationen von mir bereits bekannten Songs. Und ich covere auch selber gern, mir macht das Spaß!
Diese ganze "Ich cover aus Prinzip nix"-Geschichte hat für mich immer den Unterton der übermotivierten Nichtskönnerband ausm Dorf, die groß rumtönt, covern sei nix und man mache nur eigene Sachen, ohne auch nur im Ansatz in der Lage zu sein, ein gescheites Cover abzuliefern. Ich will niemandem zu nahe treten, geschweige denn irgendwem der hier Beteiligten was unterstellen, aber allzu viele gehen halt den Weg des geringsten Widerstandes. Anstatt sich zu bemühen, herauszufinden, wie andere Musiker Songs zum Klingen bringen, packt man lieber das, was man eh schon kann, in einen eigenen Song. Klar, das spart Zeit und Mühe. Und subjektiv gesehen verschafft es auch größere Befriedigung. Von den Resultaten möchte man dann allerdings bis auf sehr wenige Ausnahmen meistens lieber verschont bleiben

Ohne mal den Versuch unternommen zu haben, die Herangehensweise und den Blickwinkel anderer Musiker nachzuvollziehen, bleibt der eigene musikalische Horizont oft sehr beschränkt, und die daraus resultierenden eigenen Werke spiegeln das natürlich wieder. Um das nachzuprüfen, braucht man nur mal einem der angeblich "seelenlosen" Profimusiker die Akkordfolge eines eigenen Songs vorlegen. Was die dann alles daraus machen können, kann ein wahrer Augenöffner sein. Sich nur in seinem eigenen musikalischen Horizont zu bewegen, ist meist nur so lange befriedigend, bis man einen Blick hinaus wagt und feststellt, wie überwältigend die Möglichkeiten eigentlich sind, auf die man von alleine nie gekommen wär....
grühs
Sick
das ist zu pauschal und zu allgemein.
ich bin doch selber so einer, der gar nix covert. ich wage mal zu behaupten, daß Deine kritik zum bsp. auf meine musik nicht zutrifft.
das mit dem "geringsten wiederstand" sehe ich genau andersrum (siehe meinen ersten post hier im thread). gerade, weil ich auf das allermeiste selber kommen wollte (und immer noch will) hat alles vegleichsweise länger gedauert.
ein schöner nebeneffekt meiner art ist, daß ich heute praktisch unzählike songs ohne großartige probleme covern könnte, wenn ich es denn wollen würde.
meine eigenen ideen waren für mich immer der größte antrieb, mich hinzuhocken und zu üben.
wenn jeder so denken würde wie Du, gäbe es gar nix zu covern. und nun ?
der kreative aspekt ist doch da der wesentlich wichtigere. DAS ist kunst !
nachspielen kann jeder lernen...
für mich zumindest absolut reizlos.
z.b. bin ich mittlerweile an einem punkt, an dem ich immer öfters bestätigt bekomme, einen eigenen stil entwickelt zu haben, der anscheinend den ein oder anderen positiv anspricht.
das ist genau das, was ich mir immer gewünscht oder besser - erhofft habe.
mit covern wäre ich persönlich da nicht hin gekommen.
von den ganzen schlechten covers fang ich jetzt lieber mal gar nicht an...
ich sehe im covern reines "handwerk". klar, das muß man genauso üben, um es zu beherrschen, wie alles andere auch. wirklich kreativ, wird man da imho aber wirklich nicht. bei vielen ist es dann doch eher so, daß die eigene kreativität fast schon darunter "leidet". man ist irgendwann so festgefahren in bestimmte strukturen und muster, daß viele da keinen weg mehr herraus finden. deren songs klingen dann oft wirklich nach nix oder halt nach dem, was man eben andauernd gecovert hat. das wollte ich bei mir von anfang an, ganz bewußt vermeiden.
was die von Dir angesprochenen möglichkeiten angeht - ich hab zwei funktionierende ohren am kopf...
gruß