Warum ich kein Gitarre & Bass und ähnlichen Magazine mehr lesen werde

Gerade die Minus-Tracks sind zum Üben doch das beste!
Ich finds schwieriger und damit lehrreicher, die Gitarrenspur allein bewältigen zu müssen, als zur Originalaufnahme dazuzuspielen und die Gitarre damit nur zu doppeln.
Ich finde die Playalongs sind das wertvollste an der G&B, die Tests les ich auch nur zur Unterhaltung.
Mit der Dauer finde ich die "silbrigen Höhen, kräftigen Mitten und tighten Bässe" einfach nur noch spaßig!
 
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Wenn Du es darauf reduzierst, ist es nachvollziehbar. Meiner Meinung nach wird das dem Gesamtprodukt zwar nicht gerecht, aber das ist eine individuelle Einschätzung und die Tests sind logischerweise zentraler Bestandteil der Hefte und ein maßgeblicher Kaufgrund oder halt nicht.
Gut, die Reduzierung auf Testberichte ist möglicherweise unfair. Aber auf der anderen Seite: Die Band-Reportagen hatten keine besondere journalistische Tiefe. Wenn ich regelmäßig bei den einschlägigen Musik-News-Seiten und Youtube-Kanälen reinschaue, hab ich deutlich mehr Infos für lau.
Bei Kolumnen über Gitarrenrestauration, Vintage-Instrumenten und Co. vertraue ich manchem User hier im Board mehr als jedem bezahlten Experten. In Sachen Musiktheorie kenne und kann ich, was mich interessiert - auch hier nicht viel interessantes zu finden und zudem höchstens ein kleiner Teil im Heft.
Und die Tabs: Wie von anderen beschrieben, macht man sich die Arbeit dann häufig doch nicht. Zumal es ja auch kostenlose Lessons auf Youtube und Unmengen an Tabs und GP-Files auf Ultimate Guitar gibt. Backing-Tracks sind super, keine Frage. Aber das wäre in der Sektion dann auch der einzig interessante Bereich.

Unterm Strich bleibt dann einfach nicht viel, bei dem man -einen etwas erhöhten Aufwand vorausgesetzt- nicht gleichwertig bis besser und auf jeden Fall individueller informiert wird als in der Fachzeitschrift. Die Chance läge meiner Meinung nach in den Test, wo bezahlte (ausgebildete?) Leute Equipment gestellt bekommen, in hoher Qualität Fotos und Aufnahmen machen können und in guter, prägnanter Sprache ihre Eindrücke schildern. Das wäre für mich den meisten Amateur-Berichten klar überlegen, scheint aber einfach nicht objektiv und mit einem angemessenen Informationsgehalt möglich zu sein. Siehe Statlers "silbrigen Höhen, kräftigen Mitten und tighten Bässe", die in jedem Bericht einmal erwähnt werden müssen.

Dass sie in "positiver Grundstimmung" verfasst werden, hab ich auch vermutet, deshalb gleich von einer Beeinflussung durch Anzeigenkunden auszugehen, wie es in dieser Diskussion des öfteren zu lesen war, halte ich allerdings für gewagt.
Ich würde auch gar nicht so weit gehen und den Journalisten zu unterstellen, auf Anweisung zu schreiben. Das Problem ist vermutlich eher die hier schon erwähnte Tatsache, dass das Equipment gestellt wird und es wohl auch sonst recht viel Kontakt zwischen Vertrieb/Hersteller und Journalisten gibt. Ich kann mich nur noch ungefähr erinnern, weil es schon wieder ein paar Jährchen her ist, aber gab es nicht eine Zeit lang auffallend viele Interviews mit Paul Reed Smith in der G&B? Dann denkt sich vielleicht mancher: "Ach, der Smith ist doch so nett, dem schreib ich jetzt sicher nicht seine Gitarre madig." Oder vielleicht auch: "Ach, ist doch super nett, dass uns Ibanez jetzt eine der neuen zigsten Steve-Vai-Signature geschickt hat. Da wäre es ja sehr unhöflich, wenn ich denen die 5.000€ Verkaufspreis negativ anrechne." Gleichzeitig meine ich mich zu erinnern, dass es Stress mit Gibson gab und daher für einen sehr langen Zeitraum einfach keine Gibson mehr besprochen wurde. Sowas funktioniert in Zeiten des Internets einfach nicht mehr... Ob das jetzt unbewusst oder bewusst läuft (wobei unklar ist, was schlimmer wäre...) - es ist sehr leicht durchschaubar und zieht gefühlt die Qualität des ganzen Heftes deutlich nach unten.
 
Ich ärgere mich seit bestimmt 10 Jahren über G&B.
Wenn´s wieder frisch im Regal liegt - na dann greife ich immer wieder zu.
Scheint so´n Suchtding zu sein :gruebel:
 
Deswegen nehm ich lieber das Zweijahresabo und verkauf die Prämie, dann kostet mich das ganze unterm Strich nix.
 
Das ist leider auch bei anderen (Online-)Magazinen nicht anders, mitlerweile wird nur noch Vodoo verkauft, egal in welchem Bereich. Da liest man mitunter in einer Ausgabe mehr wiedersprüchliche Aussagen als man verkraften kann. Erst kürzlich war ich auf der Suche nach einem Mikro. Da waren zwei Testberichte bei denen die Mikros so ziemlich die selben Charakteristiken aufwiesen. Bei dem einen war es platt und dröge, und bei dem anderen ein typisches Qualitätsmerkmal des Herstellers. Mittlerweile hole ich mir nur noch einen Vorabeindruck auf Youtube und dann antesten. Weder sind Testberichte in Magazinen gut, noch machen sie das Produkt interessant wenn man die selben Copy & Paste Phrasen ständig wieder hört. Wie bei einem Versicherungsmakler.
Bandreportagen und dergleichen lese ich lieber im lokalen Musikmagazin.

G&B ist nun leider das (nach meiner Meinung) gerade das Katastrophenbeispiel schlechthin. :)
 
Gerade die Minus-Tracks sind zum Üben doch das beste!

Andere machen das einfach mit den Stereospuren und mischen dann eben die Instrumente nach links, rechts oder in die Mitte, so dass man sie einfach ausblenden kann. Dann hat man wenigstens auch den kompletten Song. Ich tue mich generell schwer, von Anfang an komplett ohne Anhaltspunkt zu lernen. Das Original kann man auch sehr oft auch nicht nehmen, da es oft viele Versionen gibt oder die Zeitschriften die Songs anders transkribiert haben.

Auch nicht so toll ist, dass die G&B bei einem späteren Kauf der Songs doppelt abkassiert, man muss die Soundfiles kaufen, denen aber keine Noten beiliegen. Dafür muss man dann nochmal das gedruckte Heft nachbestellen, super. Die Guitar bietet seit kurzem für 2,99€ komplette Songs mit den Übungstracks inkl. Noten zum Download an, das finde ich ok. Damit hat sich für mich dann aber einer der letzten Gründe die Zeitschrift zu kaufen erledigt, denn so kann ich die wenigen Songs, die ich interessieren, separat kaufen.
 
Hi,

ich hatte mir die G&B mal regelmässiger gekauft vor einiger Zeit - jetzt wo ich vor einigen Monaten wieder mehr angefangen hab Gitarre zu spielen, dann doch mal wieder ne Ausgabe
von der Tanke mitgenommen..
Ich kann den meisten Unmut über das Blatt gut nachvollziehen - ich sehe das auch nicht mehr als Informationsquelle, sondern eher als leichte Kost zur Unterhaltung.
Und auch als Möglichkeit mal NICHT digital an Infos zu kommen, sondern einfach zurücklehnen und Blättern.

Ich denke Magazine allgemein haben es heute schwerer, als noch zu Zeiten, wo es kein Internet gab (damals) :D
Informationen holen wir uns heute selbst ganz gezielt aus dem Internet und bekommen über Foren (sie das Board hier) alles an Infos, was wir brauchen/suchen.
Das Magazin hingegen streut einen Satz Infos raus, wovon einen vieles ja gar nicht interessiert.
Und dadurch, das wir so gut informiert sind, sehen wir die Testberichte erstmal mit solch kritischem Auge und sehen schnell, was wirklich drin steckt.

es lebe das Internet

viele Grüße
Olli
 
Kenne, schaue ich auch mal immer kurz rein. Liest sich über die Webseite auch ganz bequem. Aber da steht noch weniger drin als in den deutschen, gedruckten und man muss erst mal dafür sorgen, dass nicht auf jeder Seite automatisch ein Video anspringt... Außerdem gehts da um den US-Markt, das ist für mich nicht soo interessant.
 
Ich habe die G&B auch abonniert, allerdings hauptsächlich wegen der Workshops und der Playbacks. Die Tests interessieren mich eher weniger, aber für zwischendurch lesen sind sie ganz ok.
Ansonsten finde ich die Zeitung irgendwie krampfhaft zu seriös. Der krasse Gegensatz dazu ist halt die Guitar, die empfinde ich allerdings schon wieder eher auf Bravo-Niveau. Für mich wäre wohl eine Zeitung zwischen den beiden Magazinen ganz gut :D
 
Für mich ist die Frage weniger, ob konkret G&B ein gutes Musikermagazin ist oder nicht, sondern:

Wie kommt man an relevante Infos, Material, - ggf. Unterhaltung - ran? und zwar
* angemessene Infos (relevante Richtung, Breite und Menge, relevanter Detaillierungsgrad, relevante Aktualität etc.)
* angemessener Preis (der sich meist nur mit viel Werbung realisieren lässt)
* angemessene Systematik und Objektivität (sowohl bei Tests, als auch bei Workshops, etc.)
* mit angemessenem Aufwand - Zeit, Arbeit (suchen, lesen, Quatsch aussortieren, etc.)

- Druck- oder Online-Magazine können es nicht jedem Recht machen. weil die Leser verschiedene Voraussetzungen, Bedarfe, Lese-Situationen, Geldbeutel und vor allem Geschmäcker haben.
- Hier im Forum kriege ich vielleicht ein paar Hinweise, wie andere Leute sich Infos und Material besorgen, was ich hilfreich finde. Aber bei konkreten Tipps und Meinungsäußerungen muss jeder selbst sehen, ob er die so annehmen will oder nicht.
- Auch bei den Online Auftritten der großen Händler und sogar bei Preisvergleichsportalen finde ich mitunter nützliche Hinweise, zumindest bzgl. Alternativprodukte, Preise und Links zu Tests oder Herstellerseiten bzw. Material, das Hersteller zum download zur Verfügung stellen etc.
- Wenn ich eine konkretere Frage habe, stelle ich sie mittlerweile in einem Forum, da kann ich zwar sicher sein, dass der eine es nötig hat, mich allein wegen der Frage zu bashen, der nächste sich nur wichtig tut und der nächste gar nicht kapiert was ich meine - musst Du halt alles ignorieren - aber bei 10-20 Antworten kommt immer mal einer, der wohlwollend interpretiert und 'ne gute/relevante Antwort schreibt ... und dann hat es sich ja gelohnt.

Je nachdem, ob Du eher
* eine systematische - quasi wissenschaftliche ggf. vergleichende - Abhandlung (Du kannst a, b c oder d tun, je nachdem ob ...)
* eine Expertenmeinung (tu' dies ...) oder
* eine Ideen-/Erfahrungsaustausch (ich mach's so ...)
suchst musst Du halt verschiedene Wege gehen

G&B hatte ich früher mal abonniert, kaufe es heute aber nur gelegentlich, nachdem ich nachgesehen habe, ob die was für mich Relevantes im Heft haben. Gleiches gilt für Guitar und Akustik Gitarre. Leider gibt es die Magazine nach meinem Erleben in immer weniger Zeitschriftenhandlungen, an Tankstellen habe ich sie nie gesehen - und extra in die Stadt oder zum Hbf gehe ich deswegen auch nicht.
 

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