Ich habe zB einen sehr langen Artikel zum Thema Hendrix gelesen und dort wurde gelobt, wie genial und gotthaft er es geschafft hat, in einem Lied jeweils auf die Eins ein Xylophon den Grundton des Akkordes hämmern zu lassen. Ja gut, hat vielleicht vor ihm keiner gemacht, aber wohl weniger wegen der fehlenden Genialität, sondern wegen der Plümpe (das Hauptwort zu plump, sag ich jetzt mal so... ). Wenn ich sehe, welche Fugen Bach das eine oder andre Jahr früher geschrieben hat, dann will nicht in meinen Kopf, was der simple Grundton von 3-4 Akkorden für ein Geniestreich sein soll - das lernt man im Kindergarten, wenn es für die Akkorde noch nicht reicht.
Der Fan wird sagen: "das war einzigartig, das hat sonst keiner gemacht", der andre findets plump und kindisch. Der nächste wird fast rollig, wenn er daran denkt, die toll dieser Typ doch seine Gitarre angezündet hat, ich persönlich finde, dass in den Kriegen mehr Orgeln zerstört wurden - schneller, größer und spektakulärer. Dennoch finde ich nicht, dass die Weltkriege deswegen besondere musikalische Begabung hatten - der Showaspekt ist Ansichtssache.
Hendrix ist den meisten Leuten als Showman in Erinnerung, weniger als Virtuose. "Yeah, brennende Gitarren, Zähnespielen, irres Pfeifen" und vielleicht noch "Mann war ich damals zugedröhnt..." . Etwas wie Siegfried und Roy, nur statt den Tigern mit Gitarre. Vielleicht hat dieser Hendrix der E-Gitarre die Ernsthaftigkeit genommen und sie zum affigen Showutensil verkommen lassen. Vielleicht hat er die Musikwelt revolutioniert, vielleicht auch nicht. Vielleicht hätte man die derzeitige Obermacht der primitiven Unterhaltungsmusikmit Fokus auf Show ohne ihn etwas eindämmen können, höchstwahrscheinlich aber nicht
So, genug mit Halbwissen aufgehetzt