Wann ist ein Orange-Amp kein Orange-Amp mehr?

  • Ersteller Sagerydian
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Es ist mittlerweile durch Versuche ermittelt worden, dass verschiedene End-Röhrentypen den Klang nicht beeinflussen. Also EL34 klingt anders als 6L6 z. B. Einzig das Schaltungsdesign macht den Unterschied.
Röhren sind als elektromechanische Gebilde mit einer hohen Toleranz behaftet und können daher im Klang mal unterschiedlich klingen.
Und die Musikindustrie hat in uns Musikern auch die technischen Laien gefunden, den sie jeden neuen heißen Hype andrehen kann🤫😎😁
 
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Der signifikanteste Unterschied liegt m.E. im Endstufendesign. Vöxe verbinde ich traditionell eher mit EL84 Endstufenröhren , Marshalls mit EL34 und Fender eher mit 6V6/6L6.
wobei ausgerechnet die Endstufenröhren ja nicht der einzige Unterschied zwischen diesen Amps sind.
 
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Es ist mittlerweile durch Versuche ermittelt worden, dass verschiedene End-Röhrentypen den Klang nicht beeinflussen. Also EL34 klingt anders als 6L6 z. B. Einzig das Schaltungsdesign macht den Unterschied.
Dann hat die Fa. Palmer mit ihrem "Palmer drei" alles verkehrt gemacht.
BDX.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Und die Musikindustrie hat in uns Musikern auch die technischen Laien gefunden
Also alle Musiker sind in deinen Augen technische Laien. :unsure:
Du solltest nicht von dir auf andere schließen.
BDX.
 
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ein typischer Orange Amp
…ist solange ein Orange bis plötzlich Lemon drauf steht.

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Ich würde neben dem Röhrenwechsel das Schaltungsdesign der Vorstufe überarbeiten.
Trafo austauschen
Vielleicht auch gleich nen VoxAC 15 nehmen und Orange drauf schreiben
 
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wobei ausgerechnet die Endstufenröhren ja nicht der einzige Unterschied zwischen diesen Amps sind.
Da hast du recht.
Früher musste der Gitarrenamp noch den ganzen Saal beschallen, Da hieß die PA noch Gesangsanlage.
Da mussten die Endröhren oft außerhalb der linearen Kennlinien arbeiten. (Endstufenzerre)
Heute wird der "Sound" überwiegend in der Vorstufe erzeugt, Die Endstufe selbst bleibt da sehr lange clean. Da fällt der Unterschied nicht so ins Gewicht.
BDX.

da experimentierten Gitarristen damit, Verzerrungen zu erzeugen, indem sie Verstärker absichtlich übersteuerten.
Nö. Die mussten die Amps voll aufdrehen, damit sie zu hören waren, weil der Drummer so laut war und es noch keine PA gab.
BDX.
 
das ist ja kein Widerspruch zu meiner Aussage
 
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Also alle Musiker sind in deinen Augen technische Laien. :unsure:
Du solltest nicht von dir auf andere schließen.
BDX.
was elektronische Fachkenntnis angeht ohne entsprechende Ausbildung: ja.
Bin Elktroniker mit 40 Jahren Berufsprxis.
 
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hier ein interessantes Video zum Thema Endröhrenvergleich mit aufschlussreichem Resumé.
 
Die ganze Diskussion ist IMO fragwürdig!
Sobald etwas an Schaltungsdesign, sei es nun die Verschaltung selber oder Bauteilwerte oder gar -Typen sein, geändert wird, kann das Einfluß auf den Sound haben.
Ob das jetzt Nuancen sind, die erst bei bestimmten Einstellungen/Nutzungen überhaupt zum Tragen kommen oder ein völlig neuer Charakter entsteht, liegt ziemlich im Ohr des Betrachters.

Ob ein Orange Rocker 15 überhaupt nach einem Orange klingt, wenn man einen OR120 da als Massstab setzt, ist schon die Frage. Who cares?

Die Verstärkerwelt nur auf „entweder Fender oder Marshall“ zu begrenzen ist IMO nun auch wirklich viel zu kurz gesprungen und tut Leuten, wie Dumble, Rivera, Randall Smith, Engl, Diezel, Jennings, Reeves und eben auch Clifford Cooper ziemlich Unrecht, die auch ikonische und auch eigenständige Verstärker, geschaffen haben.

@Sagerydian
Das Austauschen von Röhren Modellen ändert gemeinhin aber nicht den Grundcharakter eines Verstärkers.
Unterschiedliche Vorstufen Röhren Modelle machen da „schneller“ einen Unterschied, weil sie eher auch mit unterschiedlichem Pegel bzw. ausserhalb ihrer Kennline gefahren werden, wogegen Endstufen Röhren Modelle in einem weiten Bereich ähnlich “linear“ betrieben werden und arbeiten.
Wechselt man den Röhren-Typ (so weit das möglich ist) kann das Resultat drastischer ausfallen. Das liegt aber auch eher im Ohr des Betrachters. Ich würde mir z.B. nicht zutrauen, einen EL84- von einem 6l6-betriebenen Verstärker mit gleicher Vorstufe unterscheiden zu können.
 
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Dann hat die Fa. Palmer mit ihrem "Palmer drei" alles verkehrt gemacht.
BDX.
Nicht ganz. Unterschiedliche Röhren verhalten sich durch ihre verschiedenartige Konstruktion im identischen (bzw. fast identischen) Umfeld sehr unterschiedlich. Das formt Klang schon mit.
Nur ließe sich das Schaltungsdesign entsprechend anpassen, dass dann wieder eine EL34 wie eine 6L6 wie eine 6v6 klingen kann.

Und - ich habe (noch) den Palmer Drei - der Unterschied wird eben spannend, wenn man unterschiedliche Sättigungsgrade mischt - was der Drei ja kann.
DAS wiederum ermöglicht, dass die EL84 schon singt und ein bisschen 6L6 das Klangbild luftig lässt.
Möglicherweise ließe sich das aber mit drei unterschiedlich ausgesteuerten 6L6 fast genauso hinkriegen.
 
Ich würde mir z.B. nicht zutrauen, einen EL84- von einem 6l6-betriebenen Verstärker mit gleicher Vorstufe unterscheiden zu können.
Im Blindversuch mit einem unbekannten Amp könnte ich das auch nicht, da Klang und Dynamik usw. von allem, was sich in der Signalkette befindet, beeinflusst wird.(Pickups, Instrument, Kabel, Amp, Box, Lautsprecher, Raum usw.)
Ich bin glücklich einen Palmer DREI zu besitzen und der macht genau diesen Vergleich bezüglich Endstufenröhren möglich.
Und je nach, dem was ich gerade spielen möchte, nutze ich auch diese Möglichkeit der Klangbeeinflussung.

Gruß BDX. :m_git_a:
 
Nur ließe sich das Schaltungsdesign entsprechend anpassen, dass dann wieder eine EL34 wie eine 6L6 wie eine 6v6 klingen kann.
Welchen Sinn macht es, eine EL34 wie eine 6V6 klingen zu lassen? :unsure:
Der Unterschied macht die Vielfalt.
BDX. ;)
 
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Natürlich macht es keinen Sinn, wenn man Vielfalt will, alle Rühren gleich klingen zu lassen.
Nur... die Diskussion fing ja mE damit an, dass die Rohren (Bauteil) charakteristisch unterschiedlich klingen.
Und genau DAS tun sie ja nicht, sondern die Beschaltung tut das.
Ein EL34 Amp klingt nicht WEGEN der EL34 auf diese Art, sondern EL34 werden oft in typischen Amps verbaut. Und DA greift eben auch Marketing.
In Japan wurden in den 70ern bspw von Guyatone Clone von Silverface Amps gebaut. Oft mit EL34 statt 6L6. Klangen trotzdem nach 7ender.

Aber jemand mit Kenntnis, wie @harrymudd ist sicher besser geeignet das technisch zu erklären. Ich nutze Amps und Windows nur als Anwender...
 
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Der Palmer 3 ist aber von der Leistung etwas anderes, als z.B. ein Blackstar Series One 100, den man je nach Modell als EL-84 oder 6L6 Variante bekommen kann. Man kann zwar auch bei einem 100 Watter die Endstufen zum „Singen“ bringen (die Blackstars lassen sich mit einer proprietären „Power Reduction“ dafür sogar auf 10 Watt drosseln), aber gerade 6L6 (High Gain) Amps sind ja gar nicht dafür gedacht, sie da zu fahren, wo die Endstufe zu clippen beginnt.
Vom Verhalten/den Möglichkeiten eines Palmer 3 auf das Röhren Verhalten in anderen Verstärken zu schließen, hat daher IMO in der Praxis auch ein gewissen „Theorieanteil“.
 
Marshall hat beim 30th anniversary aufgrund von EL34-Knappheit mal schnell den Amp auf 5881 umgerüstet. Der Amp klang danach nicht wie ein SLO - aber auch nicht EL34ig genug für die echten Marshallfans..
 
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Wobei es aber auch Gegenstimmen gibt, die den 30th Anniversary für einen der besten Marshalls halten, der je gebaut wurde. Ob das am Ende jeweils an den Endstufen Kolben liegt, ist die nächste Frage.
Klangerwartung aufgrund von Vorwissen/-urteil ist dann da auch IMO ein Thema (siehe „Glocken“ Messing vs. „sprödem“ Gusseisen vs. „leichtem, luftigen“ Alu…).
 
Was ihr alles wisst... :mampf:
 
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