Waldorf Streichfett

  • Ersteller mockingbird90
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ich bastel hier zuhause für mich Musik zusammen, E-GItarre E-Bass und nen Haufen Soft Synths (NI Komplete Ultimate) und paar Shruthis . ach ja und ne Tr-8 :)

für mich ist dieses Waldorf Dingen eigentlich genau das, was da noch fehlt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Neuere Demos (https://www.youtube.com/watch?v=uiwo6ljvg9E) hören sich deutlich besser an als erste Eindrücke von der Musikmesse. Ich bin wirklich positiv überrascht.
Nicht die Plastiksounds, die ich befürchtet hatte, sondern ein Kistchen voller charmanter Nostalgie...
 
Für rund 250 EUR ist das Gerät mit nur einer Soundkathegorie einfach überteuert.
Für etwas mehr Geld bieten Wettbewerber deutlich mehr Soundvariabilität als dieser kleine Kasten, und klingen auch gut wenn nicht sogar besser.

Kannst Du bessere Alternativen (für alte Stringsounds) beim Namen nennen? Den Streichfett wollte ich mir - sofern endlich mal erhältlich - eigentlich kaufen.
 
Auf bonedo gibt es nun auch ein Review zum Streichfett. Klingt wirklich sehr stark nach den 70ern. Dass allerdings der Phaser etwas clippt (beim Beispiel "Big" gut zu hören) und der Reverb deutlich rauscht, sind vielleicht Dinge, die man aus diesem Jahrzehnt nicht unbedingt übernehmen hätte müssen. :gruebel:
Aber im Kommentar-Bereich eines YouTUbe-Demos hieß es, dass das mit einem Firmware-Update schon wieder behoben wurde…etwas ärgerlich, dass das erst nach den ganzen Demos kommt.
 
Hatte jetzt auch mal einen Streichfett unter den Händen.

Klanglich ist er nicht direkt eine Eminent 310, aber schon sehr sahnig, wenn man ihn richtig bedient. Er ist nämlich auch nicht gerade ein Überall-ist-Sweet-Spot-Synth wie Minimoog oder JX-8P. Die meiste Zeit hab ich Strings getestet, aber nebenher machte er den Eindruck, daß er auch einen auf Pornoorgel™ machen kann.

Ungewöhnlich ist, daß die beiden Klangwahlknobs keine Schalter sind, sondern kontinuierliche Regler, mit denen man zwischen den Sounds überblendet bzw. sie mischt. Damit gehen schon sehr strange Sachen. Etwas schwierig ist, ihn wirklich wie einen klassischen Stringer klingen zu lassen: Der linke Knob muß genau auf der Linie für Viola stehen (Violin ist bzw. war zumindest bei meinem Testgerät ein nicht gewaveshapetes Rechteck), Ensemble rein (Schalter auf MIttelstellung) und Hüllkurve (Attack äh Crescendo und Release nach Belieben einregeln), schon hat man sehr cremige Vintage-Strings. Für Oktaviertes dreht man ein Stück weit in Cello rein.

Phaser hat er auch, aber aus irgendeinem Grunde regelt die Intensity die Geschwindigkeit des Effekts. Der Phaser an sich klingt mehr nach Moroder (I Feel Love) als nach Jarres Small Stone, das würde mich aber herzlich wenig jucken, ich hab hier zwei Small Stones liegen.

Ich sag mal so als Fazit: Für 250 € kriegt man was Spannendes, was zum Spielen und Strings. Einen davon werde ich mir beizeiten mindestens holen.


Martman
 
@Martman: Ist der Strichfett (soundmäßig) was besonderes oder im Verbund mit Workstation nice to have? Das diese Dinger immer einen auf vintage machen ist zwar schön, aber für die junge Generation zieht das nicht, da wir einfach nicht in der Zeit lebten :-D
 
Für den Allround-Bandkeyboarder ist das Teil definitiv nichts, weil es für seinen Preis relativ wenig kann und nur wie es selbst klingt.

Das würde sich allenfalls dann lohnen, wenn 1) das Ding wirklich konkrete klassische Stringer (Solina String Ensemble, Eminent 310 Unique, Logan String Melody, Yamaha SS-30, Roland VP-330 etc.) mindestens so original- und detailgetreu nachbilden würde wie Gforce Virtual String Machine, 2) der Keyboarder genügend Sachen spielt, die genau diese Geräte verwenden (Jarre, Vangelis, Prog Rock etc.) und 3) es wirklich auf einen detailgenauen Sound ankommt, also die Solina-Samples von Nord, Kronos oder Motif qualitativ nicht ausreichen. Und ich kriege hier in allen möglichen Threads von Leuten, die in Bands spielen, welche mehrere Tausender den Abend kosten, immer wieder zu hören, wenn ich von detailgetreuerem Sound und entsprechend notwendigem Equipment rede: "Das hört man sowieso nicht."

Wer also der Ansicht ist, daß Nord, Kronos, Motif, PC3, Jupiter-80 & Co. absolut hinreichend gute oder gar perfekte Minimoogs, Oberheims, Prophets oder PPGs abliefern, der wird auch sagen, daß die absolut hinreichende oder gar perfekte Solinas bringen. Und dann wird er den Streichfett nicht brauchen.

Der Streichfett ist also eher was für Freaks, die wirklich eine Stringmachine haben wollen für etwas mehr 70er-Feeling, ohne sich ein echtes Solina oder gar eine Eminent in die Bude zu wuchten, und die die Stringsounds vielleicht mal mal von einem Sequencer spielen lassen wollen (rüste mal einen alten Stringer mit einem MIDI In aus; bis das läuft, hast du auch ohne den Stringer selbst mehr Geld verbrannt, als wenn du gleich einen Streichfett gekauft hättest).

Allenfalls der 100% reine Prog-Keyboarder kann sich sonst noch überlegen, ob er mit dem Streichfett, mit Samples eines Stringers oder mit einem VSTi, das den benötigten Stringer bis ins Detail nachahmt, besser fährt.

Zugegeben, geil für live ist, daß man ein Ersatznetzteil an fast jeder Ecke kriegt, weil der Streichfett seinen Strom über USB zieht. Und wenn man sich mal anguckt, wie lang USB-Kabel werden, kann man das Netzteil sonstwo parken und hat immer noch genug Kabellänge.


Martman
 
Ich habe mir das Streichfett gekauft und muss sagen, dass es - für meinen Geschmack - recht begrenzt in seinen Möglichkeiten ist. Mir persönlich gefallen nur einige wenige Regelbereiche, und das ausschliesslich im Ensemble-Modus. Mit dem Registration-Regler muss man schon recht vorsichtig arbeiten, da bereits minimale Bewegungen Einfluss auf den Klang haben. Nichts für grobmotorische Bauarbeiter. Den eingebauten Reverb finde ich unbrauchbar. Einen Small Stone Phaser habe ich zur Not hier liegen. Mit dem Animate-Effekt konnte ich bisher noch nichts anfangen. Zu uninteressant. Hab das Streichfett aber auch erst probehalber benutzt.
Würde das Teil auch die anderen Soundspektren eines Roland VP-330 oder Roland Paraphonic RS-505 beherrschen, wäre ich auch bereit, das Doppelte zu zahlen. Ich träume später weiter.
Wie Martmann schon anmerkte, ist das Teil wohl nur was für Stringerfans der 70er Jahre, aber absolut nichts für Techno-, Hip-Hop- und Rap-Fans (wobei das m. M. n. aber auch keine Musik ist *g*).

Ich habe das Streichfett über die Tastatur eines Quasmidi Sirius angetestet. Ob die Keyboardtechnik klanglichen Einfluss auf das Streichfett hat? Vielleicht klingt es ja etwas anders, wenn ich es an den Hohner String Melody II anschliesse.

Leider kann ich noch nicht beurteilen, ob es vorteilhafter ist, sich - anstatt eines Streichfett - besser eines String Plug-ins zu bedienen. Ich selbst habe irgendwo noch einen kostenlosen VP-330 Klon, den ich aber noch nicht ausprobiert habe (tz, tz, tz...).
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Sound ist ganz gut, aber für die Bühne müsste man das als Rack-Version haben.
Oder ein Clavinet hinstellen und ganz viele von solchen Schachteln oben drauf wie bei Danny Louis, da sind das aber Effektgeräte (Phaser usw.), glaube ich...

images
 
Jep, das sind Effektgeräte!

Genau genommen die älteren 'Stompbox Modeler' von Line6.
Von rechts nach links: DL4 Delay Modeler (grün), FM4 Filter Modeler (violett), und MM4 Modulation Modeler (blau)!

...aber eigentlich finde ich den Form-Faktor der kleinen Waldorfs (Streichfett, Rocket, 2-Pole) gar nicht übel! Mit einer passenden Rackwanne o.ä. lässt sich eine frontseitige Rackmontage bestimmt irgendwie ergonomisch bewerkstelligen!


:hat:
 
So klein sind die Dinger gar nicht, wie ich heute vor Ort beim großen M nochmal feststellen musste. Auf einem Nord Electro z.B. auf der freien Fläche abstellen, ist da nicht!

Den Streichfett habe ich mir kurz angehört, hatte nicht genug Zeit, um mir ein definitives Urteil zu erlauben, vor allem sind die Kopfhörer vor Ort echt besch... aber wahnsinnig beeindruckt war ich vom Sound jetzt nicht. Aber, wie gesagt, nur ein flüchtiger Eindruck, bei näherer Beschäftigung könnte sich der auch noch ändern.
 
Ja, da muß man sich schon ein bißchen mit beschäftigen. Gute Kopfhörer mitbringen, sofern notwendig, dann auch nicht die Presets durchsteppen (die allesamt durchwachsen sind), sondern einfach mal einen reinen Stringsound reindrehen und damit rumspielen.


Martman
 
Nicht danach gesucht ...und trotzdem gefunden:




:hat:
 
Hab letzte Woche mal wieder in den Streichfett reingehorcht. Dieses Mal hatte ich aber meine eigenen Headphones dabei. Da sah die Sache schon wieder ziemlich anders aus, zumal ich mir ein bißchen Zeit zum Testen nahm.

Der Streichfett hat definitiv seinen eigenen Sound. Wirklich nach 70ern klingt er nicht, aber er klingt irgendwie wirklich nach Waldorf. Gerade der Stringsound ist recht scharf, und zu 80% dürfte er als Stringer gekauft werden. Obenrum läßt sich das vielleicht noch verschmerzen, aber im Baß wird er sehr bratzig. A propos Baß: Auf dem Weg nach unten fängt er fast auf einen Schlag an zu aliasen in Form einer mitspielenden hohen Frequenz, die wohl irgendwie ein Artefakt der Waveform zu sein scheint.

Ich glaub, ich bleib bei meinen Sonivox-Samples, auch wenn man Stringmachines eigentlich nicht samplen kann.


Martman
 
Hat eigentlich schonmal wer den Streichfett mit dem VSTi Amber aus dem DCAM Synth Squad Pack verglichen?
 
monstrumFett Patch Editor für den Waldorf Streichfett


Waldorf-Streichfett-editor-.png



Mit diesem Editor hat man - neben Zugriff auf alle Parameter an der Hardware selbst - darüber hinaus einen Hold (sustain) Button, ein 'Randomize Parameters' Feature, Local on/off, MIDI panic, und ein X/Y Feld, um zwei Parameter auf einmal zu modulieren.

Ebenso kann man natürlich Programme auf und von der Festplatte speichern und laden.
'monstrumFett' soll knapp 30$ USD kosten.



:hat:
 
Ich will auch noch eine Idee bringen, die bis jetzt im OS des Streichfett (Version 1.11) nicht implementiert wurde:

Da mir der String-Ensemble-Effekt etwas zu harsch ist, möchte ich gern die Frequenz und die Amplitude der beiden LFOs, die den String-Ensemble-Effekt steuern, regeln können. Dies ist aber überhaupt nicht vorgesehen. Es gibt keine "versteckten" MIDI-Controller- oder SysEx-Schnittstellen, die eine Justage dieser Parameter vorsehen. Das finde ich sehr schade, denn hier wäre die eine oder andere Feineinstellung für den User sehr hilfreich (und klanglich bereichernd).
 
Na ja, vielleicht ist der Streichfett festgelegt auf die "goldenen Werte" der Stringmachines: 6 Hz und 60 Hz.


Martman
 

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