Hey, vielen Dank, broeschies! Das ermuntert doch schon mal.
Aber das Zusammenspiel von Twang, Stütze, Stimmsitz scheint ganz gut zu klappen.
Mmh... dankeschön, aber wirklich Gedanken gemacht habe ich mir dabei nur über den Stimmsitz
, zumindest, wenn damit dieses bewusste Empfinden vom "nach hinten"-Wandern des Tons gemeint ist. Twang bewusst eingesetzt habe ich eigentlich nur bei Technik 2), vermutlich braucht man bei 1) einfach weniger davon oder nimmt es wegen der größeren Ähnlichkeit zur Vollstimme weniger wahr. Das mit der Stütze läuft meistens (hoffentlich) automatisch ^^, immer so, wie's gerade gebraucht wird.
Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass das a' noch Overdrive ist. Mit meiner früheren Technik (ungefähr so, wie ich sie beim f' verwende), fiel mir ein a' nämlich viel schwerer. Ein c'' war mit dieser Technik tatsächlich auch noch manchmal drin, das klang dann natürlich recht gebrüllt ^^. Das könnte aber ein Hinweis dafür sein, dass ich das c'' evtl. tatsächlich auch irgendwann im Overdrive machen könnte, wie du es sagst.
Ich merke aber auch von einem f' zum a' schon eine leichte Klangveränderung in dem Sinne, dass der Ton "nach hinten" wandert. (Einen Sprung von f' auf a' habe ich hier allerdings natürlich nicht demonstriert). Hätte also jetzt spontan gedacht, dass das a' auch schon in der Randstimme liegt.
Early Bridging versuche ich im Moment bereits immer dann, wenn ein Song sich dauerhaft am oberen Ende meiner Tessitur aufhält. Habe z. B. gestern mal "Rebel" von Bryan Adams gesungen, das hat sein Tonzentrum mehr oder weniger um f#'. In so einem Fall schiebe ich dann auch das fis schon etwas weiter nach "hinten" in den Kopf, einfach, weil es dann leichter geht. ^^ Bei dem Beispiel hier habe ich's dann aber logischerweise nicht gemacht, weil ich 1) nicht dauerhaft so hoch singen musste und 2) bei dem jeweils ersten Ton ja auch "Vollstimme" gedacht habe, weil ich den Übergang demonstrieren wollte. Aber mir ist natürlich grundsätzlich aufgefallen, dass es immer leichter ist, je früher man "bridget" (das ist jetzt ein denglisches Verb, nicht der Frauenname ^^).
Jetzt weiß ich also auch, dass das vermutlich erstmal der "richtigere" Ansatz ist, es sei denn, ein Song geht nur bis e' oder fis', dann kann bzw. sollte man bei diesen Tönen wohl Gas geben, damit sie auch nach was klingen. ^^
Die Koordinationen 2) und 3) sind beide "disconnected", also reines Falsett, das 2te halt mit mehr Twang. Die sind beide zum Singen nur recht bedingt brauchbar.
Das dachte ich mir. ^^ Ich habe die zweite Fassung trotzdem bei einigen Songs ausprobiert. Oberhalb von e'' klingen dieses "pinched falsetto" (so nennt M. Cross es, meine ich
) auch meist recht kraftvoll, habe das in einem Song mit einem f'' und in zweien mit einem gis'' ausprobiert. Wenn man es natürlich im direkten Vergleich mit den (vermutlich) Curbing-Tönen in dieser Höhe hört, dann klingt das pinched falsetto natürlich schwächer und dünner. ;D
Es kommt aber auch dazu, dass es leider bei mir erfahrungsgemäß einen
kleinen negativen Sequenzeffekt gibt, wenn ich z. B. ein
a'' erst als Curbing-Ton und dann im pinched falsetto singe, so wie eben bei dieser Hörprobe - dann fällt mir nämlich das Umschalten auf Falsett + Twang schwerer und der Ton klingt dünner / weniger druckvoll und auch weniger schneidend, als wenn ich dafür keinen "mixed belt" auf a'' gemacht habe. Singe ich hingegen erst nur in normaler Bruststimme - oder manchmal auch, wenn ich mich noch gar nicht eingesungen habe - und versuche dann ein a'' im Falsett mit Twang, dann klappt das deutlich leichter.
Ich hatte früher mal ein ähnliches Problem, nämlich, wenn ich erst hoch in der Vollstimme gesungen habe (e' bis g'), also mit verhältnismäßig viel Druck, und dann direkt danach einen pinched falsetto-Ton singen wollte, an den ich dann mit zuviel Druck herangegangen bin. Ich schätze, das ist jetzt so ähnlich?
Und natürlich noch eine weitere Frage: Welche dieser beiden Herangehensweisen (1 oder 2) ist denn nun
der typische "Power-Metal"-Modus? Ich würde jetzt ja spontan auf 1) tippen, weil das kraftvoller klingt, aber einige sehr hohe Power Metal-Lieder (Bsp. Rusty Cooley's Outworld "Warcry" ^^) dürften damit auch recht schwer sein. Und ich kenne auch einige Bands, deren Sänger verhältnismäßig wenig Twang benutzen und dadurch auch eher "disconnected" klingen (Andre Matos von Symphonia, Joacim Cans von HammerFall) als andere (wie etwa Chris Bay von Freedom Call).
Oder ist es ein Mischmasch und die verwenden bis ca. c'' Technik Nr. 1, und oberhalb davon dann die "disconnected"-Variante, also Nr. 2?