Hallo,
ich habe vor 2 Jahren über ebay.com ein Voce V5 gekauft. zu Hause habe ich eine M-101 mit einem 147 Leslie, ich habe also eine Vorstellung, wie es klingen kann...
Als erstes kaufte ich einen Rotosphere MkI dazu.
Mein Eindruck:
+ Der Verzerrer klingt ziemlich gut und "musikalisch", schmiert also nicht zu und wird aggressiv, sobald du mehr als eine Taste drückt (das machen übrigens meiner Erfahrung nach alle Gitarren-Verzerrer, inkl. Tubescreamer sowie alle Mic-Preamps, inkl. Art TubeMP, Behringer Mic...Auch die anderen H/K-Teile haben andere Verzerrer-Stufen und sind immer für Gitarre ausgelegt.
+Die Leslie-Sim klingt im Slow-Modus ziemlich authentisch
+Das Gehäuse ist nahezu unkaputtbar
-Im Fast-Modus beginnt das Teil ziemlich zu eiern (wie fast alle Simulationen), das klingt defintitiv nicht wie ein original Leslie! Allerdings kann man das live u.U. verschmerzen (?). Beim MKII kann man wohl die Geschwindigkeit verändern (die ist beim MKI def. zu "schnell"), allerdings bezweifle ich, dass das alleine genügt
-Er rauscht! Und wie! Für Recording kaum zu gebrauchen, auch live über PA brauchts wohl ein Noisegate, etc...
-sehr breite Stereobasis
-Der Preis...
Bodentreter von Line6 u.ä. ist für Gitarristen vielleicht interessant, hat aber für Keyboarder nicht die nötige Qualität. Das Sounddemo vom Voce-Leslie ist auch jämmerlich.
Nun habe ich das RT-20 von Boss.
+Meiner Ansicht nach die beste Leslie-Sim sowohl im Slow- als auch im Fast-Modus! Schlägt klar das Rotosphere, Nord, Roland VK-8 und zumindest im Fast-Modus auch die B4II! Die aktuelle Hammond X3 o.ä. konnte ich noch nicht checken.
+Der Preis ist erträglich
+Stereobasis nicht so "künstlich" wie beim Rotosphere, näher am Original (ist natürlich abh. von der Mikrofonierung, für Live passt jedoch der " RT-20-Mix")
-Der Overdrive! Schrecklich, schrecklich. Übrigens ähnlich schrecklich der Overdrive vom Voce V5...
Also habe ich MIG-L Tube Preamp von Carsten Meyer und Tonewheelmaker gekauft und dieses Teil in ein Gehäuse gebaut (Kosten ca. 90) Wow! Leider produziert das Teil für meinen Geschmack zu viele Obertöne, also setze ich einen Lowpass danach. Hier kann man wirklich stufenlos von leichter Zerre bis Total-Verzerrung alles spielen. Das Reussenzehn-Teil konnte ich leider noch nicht ausprobieren, aber dieser Preis ist für mich sowieso nicht von dieser Welt. Und für was brauche in ein Edelgehäuse, wenn ich das Teil einmal einschalte, auf einem schmutzigen Bühenboden stehen habe und das war's dann?
Ich werde wirklich nach JEDEM Konzert auf meine tollen Hammondsounds angesprochen.
Die einzige Steigerung, die man m.M. nach mit Hammond-Clones noch erreichen kann ist die B4II (oder evtl. die Hammond X3, aber teuer...). Aber live mit Laptop?
Ich hoffe, ich konnte helfen!
Viele Grüße
zm