hallo
ich hab mal diesen thread ausgegraben, um ein bisschen über meinerselbst zu erzählen bzw. wie ich zum gesang kam
(achtung: a long story. aber hoffentlich unterhaltsam...)
ich spiele quasi schon seit ewigkeiten saxophon. wobei ich eher der blattleser (big band!) bin,als ein improvisationsgenie
etappe 1, sax-a-go-go:
tja, und in der bigband haben wir mal sax-a-go-go von candy dulfer ins programm genommen. quasi als "geschenk" für mich, weil ich candy so gerne mag.
und der tenorsaxophonist neben mir: "gibt's da nicht diese kurze rap-einlage bei der sax-a-go-go-aufnahme? wer macht das?"
ich: "na... - du..?! *evilgrin*"
er: "ja, klar *grins* wenn du mir den text besorgst, dann stell ich mich hin mit übergroßen shirt und tiefsitzender weiter hose und riiiiiiiesengold-kette und rap dir das.. *grins*"
tja - damit hatte er wohl nicht gerechnet. denn am nächsten tag stand ich da mit dem originaltext *hehe* . einen ausdruck davon hab ich mir zu den noten dazugelegt und bei jeder probe habe ich ihm den unter die nase gehalten, wobei er jedesmal mit "wehe, wenn du ihm [dem bandleader] was sagst, wehe dir" reagiert. oh, war das lustig, ihn zu ärgern
eines tages bekam ich dann einen anruf von unserem bandleader: "du, ich habe gerade die noten in den mappen neu geschlichtet und da hab ich den rap-text von sax-a-go-go gesehen"
ich: "jaah
?!"
er: "naja, und wenn wir den schon haben
dann werden wir den machen"
ich: "jaaah
?"
er: "ja genau, und den machst du. zwei proben haben wir ja noch vorm nächsten gig"
ich: "wer? ich? nein. hilfe. no. no."
er: "doch, doch. ist ja bei deinen noten gewesen..."
tja - und bei der nächsten probe haben sie mir dann einfach ein mikrophon in die hand gedrückt
mann, hab ich da gezittert - und es kam nur leises piepsen raus. aber sie haben nicht locker gelassen und beim nächsten gig
musste ich
und weils dann eh schon wurscht war, hab ich die sau rausgelassen und alle waren erstaunt, denn
das hätte mir keiner zugetraut
etappe 2, der eigene rap:
ein halbes jahr später haben wir ein faschingskonzert gegeben, das wir kabarettistisch aufbereitet hatten. als eine anspielung auf den bürgermeister (der auf die frage, was für musik er denn für eine veranstaltung brauche, blues, jazz, klassik, volksmusik, soul,
stets den satz losließ "bfff, naja,
spielts halt den radetzkymarsch") waren auch verschiedenste versionen des radetzkymarsches im programm. (radetzkymarsch-bossa ist übrigens grenzgenial!!!)
wieder ein anruf vom bandleader: "ich möchte da auch einen radetzkymarsch-rap machen. ich schreib eine bearbeitung. den rap machst dann du. weil rappen ist ja jetzt dein's. schreib halt einen text..."
na supi. große herausforderung. viel arbeit (weil erstlingswerk) und eigentlich nur für ein konzert
tja - aber es kam dann so gut an beim publikum, dass wir's bei sämtlichen gigs (auch abseits von fasching) in zwei saisonen eingebaut haben.
etappe 3, zu leise:
"zu leise, du bist viel zu leise." wie oft ich mir das anhören musste. "welches mikro soll ich nehmen?" "das lauteste!" *grummel*
aber nicht nur beim rap ich spreche einfach immer viel zu leise. bei vorträgen, am telefon... "lauter!!! wir hören dich nicht"
und dann dachte ich mir: jetzt nimmst du unterricht in stimmbildung. für die atemtechnik. erstens für die vorträge und zweitens für den rap und...
hmm... und dann gab's da diese tonübungen.. und: yes, sir, yes ich singe
that's how it all began...
momentan bin ich bei meiner gesanglichen identitätsfindung. was liegt mir. was liegt mir nicht. in welche richtung kann ich gehen... und probiere jetzt mal alles aus rock, pop, jazz, musical,...
mal sehen, was rauskommt. (... und ob ich mich irgenwann mit dem gesänge auch auf die bühne traue...)
liebe grüße
saxycb