Viscount Legend ´70s Artist W

  • Ersteller erloeser
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Mmh, wie antworte ich darauf, ohne zu lange off topic zu sein? Mein Nord Stage 3 Compact ist ein tolles Gerät für die Bühne, entlockt auch eher unbegabten Naturen wie mir einige Kreativität beim Sound, ist aber kein Stage-Piano, sondern mit seiner Waterfall-Tastatur und den Zugriegeln mehr Orgel als Piano. Das Viscount Legend müsste sich also soundmäßig am Nord Stage etwas messen (hat aber einige Module mit Physical Modelling mit etlichen Parametern, die sich am Nord Stage nicht ändern lassen), kann aber in Bezug auf realistisches Klaviergefühl ganz unbeschwert auftrumpfen. Wenn ich nicht das Nord Stage 3 Compact hätte, könnte ich evtl. über das leichtere Viscount Legend '70s 73 nachdenken - aber da ist der Abstand zu gering, als gute Ergänzung braucht es schon eine seriöse Klaviertastatur = Artist W.

Vom Stage 3 ausgehend lockt mich ein Stage 4 derzeit wenig (es hat einige sehr gute Verbesserungen, ja) - ich bin aber bisher glücklich mit dem Compact. Dinge wie ein MoDX+ liegen komplett außerhalb meines Interessengebiets. Eine hervorragende Piano-Tastatur habe ich im VPC1, aber die macht mich im Band-Kontext nicht glücklich: Das Sustain-Pedal reagiert empfindlich (bringt mich bei Rock unnötig in Nöte, wenn der Fuß drüber schlenzt), und ein Eingang fürs Expression-Pedal fehlt komplett. Ja, ich denke auch, dass ein Nord Grand 2 die bessere Klavier-Tastatur hat, aber für E-Pianos ist eine etwas grobere Tastatur vielleicht gar nicht so schlecht. Ich würde das Viscount v.a. haben wollen, weil ich mir ein antikes Wurlitzer oder Rhodes nicht zutraue - von der Aufmerksamkeit her, die man ihnen als Oldtimern widmen muss, und von den Stomp-Boxen her, die man sich noch zulegen müsste.

Aber wie gesagt: Hier geht es erst einmal um eine Frage des Settings - (wie) kann man eine Nord-Stage-Orgel auf einem Viscount Legend '70s thronend gut spielen?
 
Eine zweite Frage ist mir beim Recherchieren über den Weg gelaufen. Bisher kenne ich das Legend '70s ja erst von Videos - und da sind meine Ohren nicht so erfahren (zumal ich die Originale auch noch nie gespielt oder richtig gehört habe), dass ich sagen könnte, was mir am Rhodes- oder Clav-Sound am Ende komisch vorkommt.

Ein Nutzer des englischsprachigen Keyboard-Corner meinte, es fehlten beim Legend '70s nach seinem Eindruck die Let-off/Note-off-Samples - beim Rhodes ein seiner Meinung nach charakteristisches (kurzes chaotisches?) Ausklingen der vibrierenden Zinken beim Auftreffen der Dämpfer. Diese Stellungnahme war aber schon 2020. Kann da jemand mit etwas Ahnung etwas zu sagen?

Ich selbst finde jedenfalls die verschiedenen Rhodes-/Wurli-Klangformen im Legend '70s inspirierend und attraktiv, auch ein bisschen wild, aber irgend etwas fehlt mir. Könnten es diese (nicht vorhandenen?) kurzen Ausklänge sein? Ansonsten scheinen mir Klang und Einstellmöglichkeiten ein ziemlicher Traum!
 
Auch ohne die obigen Fragen geklärt zu haben, habe ich mir heute ein Viscount Legend 70s angelacht. Die Drehregler sind unfassbar wackelig, aber die Klänge sind inspirierend.

Sind jemandem mit einem Viscount Legend schonmal Einstreu-Geräusche aufgefallen (Knistern/Zirpen)? Evtl. von unsauberem Strom oder Smartphones in der Nähe? Ich hatte das ein paarmal während des Probespielens - aber immer nur auf meinen In-Ear-Hörern, weder auf Monitoren noch anderen Kopfhörern. Und nach Ab- und wieder Anstöpseln habe ich es auch nicht mehr reproduzieren können.
 
Auch ohne die obigen Fragen geklärt zu haben, habe ich mir heute ein Viscount Legend 70s angelacht.
Viel Spaß damit, hab vor längerer Zeit auch schon einmal mit dem Brett geliebäugelt, wollte aber auf die roten Pianos nicht verzichten. Hat schon richtig Mojo das Teil :cool: (y)
 
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Es kommt jetzt erst einmal ins Wohnzimmer. Wenn es sich gut anstellt, darf es auch mal auf die Bühne.

Wir werden sehen, ob ich dann mein Stage 3 Compact obendrauf setze (da ist ja Platz), oder ob ich eigentlich so ziemlich alle benötigten Sounds aus diesem einen herausbekomme. Aktuell habe ich die EX-Version, die zwar ein Extern-Modul enthält, aber nicht den Synthesizer - den habe ich vorläufig mal weggelassen.
 
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Ähm, beim Viscount Legend war meines Wissens das jüngste Release die Firmware-Version 1.10. Wenn ich mein neues Legend 70s aber starte, wird "Rel. 1.11" angezeigt. Kurios, oder?

Hat jemand eine Idee, ob ich damit auch automatisch die neuesten Sounds habe? Oder muss ich die irgendwie extra aufspielen? Ich habe jedenfalls auf Piano 10 noch ein Honky-Tonk - und das brauche eher nicht. Muss man die Sound-Pakete einzeln auf einem USB-Stick haben, oder kann man die alle gleichzeitig übertragen? Nach meinem ersten Eindruck sagt das "Manuale" nichts Konkretes darüber, das Editor-Handbuch genauso wenig.
 
Die alternativen APianos muss man über die App laden. Damit kannst Du den acht Plätzen des Moduls jeweils ein Piano zuordnen. Die Programs verwalten dann nur die jeweiligen Parametereinstellungen auf diese acht Pianos.
 
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Es kommt jetzt erst einmal ins Wohnzimmer. Wenn es sich gut anstellt, darf es auch mal auf die Bühne.

Wir werden sehen, ob ich dann mein Stage 3 Compact obendrauf setze (da ist ja Platz), oder ob ich eigentlich so ziemlich alle benötigten Sounds aus diesem einen herausbekomme. Aktuell habe ich die EX-Version, die zwar ein Extern-Modul enthält, aber nicht den Synthesizer - den habe ich vorläufig mal weggelassen.
ich liebäugle auch mit dem Kauf des Legend 70 und insb mit der Möglichkeit meine Hammond XK-4 dann oben drauf zu setzen ... hast du das inzwischen schon mal ausprobiert wie sich das dann anfühlt? Ich hatte die Hoffnung dass es eben dann "näher" zusammen ist als wenn ich das mit nem Keyboard-Ständer mit 2 Ebenen eben mache (was mir irgendwie immer eher zu weit weg ist ;-)
 
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Ich müsste das mal in Zentimeter ausdrücken und vergleichen mit meinem bisherigen Setup. Da war ja ein Yamaha CP33 unten - eher flach, und an die Knöpfe obendrauf musste ich sowieso nicht ran. Dadurch, dass das Legend 70s so hoch gebaut ist, könnte der Abstand durchaus zu- statt abgenommen haben.

Der Zollstock sagt: Von der Oberseite der weißen Tasten bis zum Gerätedeckel sind es ca. 8,5 cm. Die Auflagetiefe auf dem Viscount ist ca. 23,1 cm. Mein Nord Stage 3 Compact (NS3C) steht da mit seinen Gummifüßchen sowohl vorn wie hinten nur halb drauf (es ergeben sich 15,3 cm zwischen den Tastenoberflächen der beiden Stockwerke) - so geht das schonmal nicht. Ist aber auch nicht gravierend: Ich möchte die obere Tastatur sowieso ein bisschen nach vorn geneigt haben.

Ziehe ich das NS3C etwas nach vorn, habe ich dann die obere Reihe von Bedienknöpfen des Viscount nicht mehr voll im Blick - aber das müsste auch mit 2/3 Sichtbarkeit noch funktionieren. Die vordere Kante der oberen Tasten habe ich dann ca. 1 cm hinter dem Tastenende der unteren Klaviatur, Höhenunterschied 14,5 cm. Ich schätze mal, dass ich mit einer Gummimatte unter der Vorderkante des NS3C so auftreten kann. Die Tasten des oberen Keyboards sind dann allerdings nur 2-3° geneigt.

Du fragst nach dem Spielgefühl: Kann ich noch nicht bieten. So trocken davor sitzend würde ich sagen: Ist schon ein ziemliches Stockwerk. Ein Nord Grand 2 ist geringfügig flacher als ein Legend 70s - ob das auch zu einem geringeren Abstand zum Keyboard darüber führen würde oder ob der Aufbau ähnlich hoch ist, kann ich nicht sagen - auf jeden Fall hat das Nord Grand 2 eine wesentlich schmalere Auflagefläche, so dass man ohne Stützen dahinter m.E. gar nichts oben drauf setzen kann.

Bleibt für mich jetzt die Frage, ob die Ästhetik der beiden Geräte zusammenpasst - Nostalgie und 2000-er in Farbe und Schriftzug beißen sich schon ziemlich. Notfalls klebe ich (wie die Profis fürs Fernsehen) beide Schriftzüge ab. ;) Für mich sind das aber zunächst nicht die entscheidenden Punkte - siehe unten.

Die Velocity-Kurven jedenfalls sind anscheinend verträglich zu machen (wenn man die Instrumente MIDI-koppeln will, wie ich das vorhabe).
 
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Danke für die ausführlichen Infos :)
 
Der Zollstock sagt: Von der Oberseite der weißen Tasten bis zum Gerätedeckel sind es ca. 8,5 cm. Die Auflagetiefe auf dem Viscount ist ca. 23,1 cm. Mein Nord Stage 3 Compact (NS3C) steht da mit seinen Gummifüßchen sowohl vorn wie hinten nur halb drauf
Vielleicht lässt sich da mit 3d Druck (Halter) oder mit dünnem Sperrholz was DIY mäßig machen. Es gibt für die fender Rhodes doch auch so Aufsätze um bei manchen Modellen mit rundem Deckel das zweite Key zu positionieren.
 

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@rideronpiano: Ich versuche halbe Antworten zu vermeiden - die bringen andere meistens nicht wirklich viel weiter.
@taxman: Wie gesagt: Gar nicht meine Absicht, ich will es sowieso nach vorn gekippt. Wenn die vorderen Gummifüße vor dem Deckel in der Luft stehen, sind sie gleich ein Anschlagwinkel gegen das Verrutschen. Die entsprechende Gummimatte als Auflagekante klebe ich vielleicht sogar gleich unter das NS3C - das ist ja letzten Endes kein heiliges Teil.
 
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Hab oben noch eine Skizze drangerackert, du warst schneller :great:
 
@rideronpiano mag sich freuen. Ich muss zugeben, dass ich ursprünglich auch an eine Verlängerung der Auflagefläche gedacht habe - aber das ist beim Viscount in meinem Fall nicht nötig, und da ich kein Blechner bin, auch eher schwierig (Oberteil ist komplett Metall, hinten um die Ecke gebogen). Hätte ich ein Nord Grand 2 für unten genommen, wäre es darauf hinausgelaufen, die hölzerne Deckelplatte (rot) komplett neu zu machen mit wesentlich mehr Tiefe: Auf ein Nord Grand 2 bekommt man so gut wie nichts obendrauf - außer vielleicht ultraschmale Masterkeyboarde.
 

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