Hi
das mit dem Röhren war natürlich ein bisschen übertrieben, natürlich konnte man auf dem Weltklang auch leise spielen (was auch immer leise bei einem Saxophon bedeutet...). Als ich vor über einem Jahr das Conn kaufte und das Weltklang zurück in Zahlung gab (tja, auch solchen Service gibt es heute noch), spielte ich noch ein letztes Mal mit dem Weltklang, und Bruno Waltersbacher traf den Nagel auf den Kopf, als er den Sound des Weltklangs im Vergleich zum Conn als "vulgär" bezeichnete. Besser kann man es nicht sagen.
Schau also auf jeden Fall mal nach einem Conn, oder vielleicht auch ein Martin, das ist so in der Bari-Liga das Beste was es gibt.
Allerdings muss man dazusagen, dass diese Geräte halt oft schon mehr als 70 Jahre auf dem Buckel haben und oft in miserablem Zustand offeriert werden. Dass viele Leute ein schlechtes Bild von Vintage-Saxophonen haben, kann ich unter diesen Umständen verstehen.
Deswegen ist es wichtig, bei einem Spezialisten für Vintage-Saxophone zu kaufen. Also bei jemandem, der diese Saxophone auch selbst restauriert hat und langjährige Erfahrung mit diesen Saxophonen hat.
Es ist also von enormer Wichtigkeit, dass Vintage-Saxophone in einem guten Zustand sind (was man bei modernen Saxophonen ja auch voraussetzt, oder nicht?). Und hier liegt eben oft der Knackpunkt, auch bei vermeintilch günstigen Vintage-Modellen bei Ebay.
Ich hatte auch mal das Vergnügen auf einem 50er-Jahre Conn spielen zu dürfen. Der Sound war gut, aber das Ding war so schlecht eingestellt, dass ich ab dem tiefen D massive Probleme hatte, die Töne zu greifen und anzuspielen. Der Typ der mir das Teil verkaufen wollte sagte, dass man da halt ein bisschen härter zupacken müsste und mehr Luft reinlassen müsste.
Gut, das Conn welches ich jetzt besitze, wurde in der Mechanik leicht abgeändert, z.B. hat es jetzt eine moderne Selmer Oktavklappe, welche natürlich angenehmer zu bedienen ist als die original Oktavklappe (vor allem die Daumenstütze ist bei Conn teilweise sehr ungemütlich). Aber ich kenne auch original Conns, welche weich wie Butter laufen und auch butterweich zu spielen sind. Ich meine, die Jungs in den 30er/40er Jahren mussten ja auch darauf spielen, und das taten sie ja nicht zu schlecht...
Allgemein kann man sagen, dass sich ein Vintage-Saxophon eigentlich genauso leicht spielen lassen muss wie ein modernes Sax, ansonsten ist das Sax einfach nicht gut eingestellt.
So, ich hoffe ich habe ein bisschen Appetit auf fetten Ami-Sax-Sound gemacht. Jetzt blas ich noch ne Runde ins Horn, bis in 20 Minuten die Nachtruhe in Kraft tritt
Matthias