Vintage oder nicht mehr gebaute Pedale und Effekte

Klarer Fall!

Ich werde nie wieder ohne meinen EH-2 (90er Jahre) leben können. Das wohl missverstandenste 'Effekt'-Gerät aller Zeiten.

Man bekommt es eines Tages, man steckt es an, die Vorfreude ist gross und es passiert: NICHTS!
Man daddelt rum, man vergisst dieses Effektgerät einfach, man sieht es dann irgendwann am Boden liegen und entfernt es frustriert aus der Signalkette, um sich davon zu trennen. Und dann passiert original Folgendes: Auf einmal - ohne es - klingt ALLES KOMPLETT SCHEISSE!

Grosses Indianer-Ehrenwort: Ich weiss nicht, was dieses genau Ding macht, aber es ist MEGA-MEGA-MEGA! Und die Farbe ist auch toll.

Klick: http://www.rolandmuseum.de/gitbs/html/EH2/Boss_EH2_ro.php

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was dieses genau Ding macht,
... dürfte wie bei allen Geräten dieser Art sein, dass es ein paar Hochfrequenzen zum Originalsignal dazuerrechnet und beimischt. Ich habe solche Dinger auch immer mal wieder ausprobiert, in den 80ern irgendsoein 19" Billigteil mit viel Blau an der Front, später Aural Exciter Typ C Big Bottom (mh ...), Behringer Ultrafex II (ich fand's überraschenderweise besser als das Aural) und Alesis Micro Enhancer (auf jedenfall Gitarrentauglich und angemessen groß :D ), und sie alle ins Gewürzregal verbannt. Die Dinger wurden uns ja gerne als "psychoakustische" Effekte angeboten, ich denke, das ist simpler und nix magisch (jaja, ab einer gewissen Komplexität ist Wissenschaft immer ...), die zusätzlichen Frequenzen dürften einfach denen entsprechen, die das Gehirn bevorzugt für eine Ortung im Raum nutzt. Eigentlich schöner, das anders zu lösen ... ich mache das seit SPX90-Zeiten lieber mit einer kleinen Frequenz/Pitchverschiebung negativ/positiv rechts/links verteilt, das ist nicht das selbe (eher ein "stehender Chorus"), aber ich find's weniger nervtötend ...
 
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was das Ding eigentlich macht
Er macht, dass die Sonne aufgeht! :D
Brillanz, Sparkle, Klarheit, Räumlichkeit und irgendwie das gewisse Etwas. Es scheint bei diesem Gerät allerdings mehr bei jedem anderen von entscheidender Bedeutung zu sein, an welcher Stelle der Signalkette es eingesetzt wird. Ich bin der allgemeinen Empfehlung gefolgt und hab's ganz ans Ende geklemmt.
Zu Beginn dachte ich, das wäre ein kaugummifarbener Treble-Regler, aber das Ganze scheint irgendwie auch noch Anschlagsdynamik zu erkennen und sinnvoll zu verarbeiten - zumindest gefällt es mir ausserordentlich gut. Sämtliche YouTube-Videos sind nicht in der Lage den Effekt wiederzugeben, finde ich.

Unter dem von mir genannten Link zum EH-2 im 'Boss Museum' steht das: "Der Enhancer EH-2 gibt Klängen, die während der Signalverarbeitung Ihre Klarheit und feine harmonische Struktur eingebüßt haben, ihre ursprüngliche Dynamik und Präsenz zurück. Mit einem qualitativ hochwertigen VCA wird die Hüllkurve desKlanges durch positive und negative Phasenmischungen aufbereitet. Bei der Bearbeitung von Gitarrensignalen reichert der EH-2 die Frequenzen der Töne in Abhängigkeit von der Anspielstärke an. So verbessert der EH-2 nicht nur die natürlichen Ansprechcharakteristika elektrischer und elektroakustischer Gitarren, sondern erlaubt darüber hinaus die Verwendung von außergewöhnlichen Klangeffekten, die mit einfachen Entzerrern nicht erzielt werden können."

Laut Text soll der EH-2 am Ende der Kette nach 35 Pedalen das Signal wieder aufräumen. Allerdings funktioniert das natürlich auch als einziges Pedal wunderbar. Es ist viel mehr als nur ein paar Höhen. Aber: Geschmacksache. Immerhin gab's das Ding ja fast 10 Jahre lang.
 
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Bin mir jetzt nicht sicher ob ich das brauche, kenne es aber vom mischen.
Muss ich bei Zeiten mal testen.

Eigentlich schöner, das anders zu lösen ... ich mache das seit SPX90-Zeiten lieber mit einer kleinen Frequenz/Pitchverschiebung negativ/positiv rechts/links verteilt, das ist nicht das selbe (eher ein "stehender Chorus"), aber ich find's weniger nervtötend ...

Also in etwa wie hier beschrieben.


Der Enhancer EH-2 gibt Klängen, die während der Signalverarbeitung Ihre Klarheit und feine harmonische Struktur eingebüßt haben, ihre ursprüngliche Dynamik und Präsenz zurück. Mit einem qualitativ hochwertigen VCA wird die Hüllkurve desKlanges durch positive und negative Phasenmischungen aufbereitet. Bei der Bearbeitung von Gitarrensignalen reichert der EH-2 die Frequenzen der Töne in Abhängigkeit von der Anspielstärke an. So verbessert der EH-2 nicht nur die natürlichen Ansprechcharakteristika elektrischer und elektroakustischer Gitarren, sondern erlaubt darüber hinaus die Verwendung von außergewöhnlichen Klangeffekten, die mit einfachen Entzerrern nicht erzielt werden können."
 
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Laut Text soll der EH-2 am Ende der Kette nach 35 Pedalen das Signal wieder aufräumen.
:D ... schwierig, das Gegenteil zu beweisen ... ich würde jetzt mal grob spekulieren, ein Signal, das so viel durchmachen musste, hat eh keine Referenz mehr, wie es denn "original" sein müsste ...
 
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Vielleicht kann hier mal wer erklären was das Ding eigentlich macht.

es wurde ja schon mal gesagt, hier mal ein WIKI Zitat:

Der Exciter besteht aus zwei hintereinander geschalteten Elementen: einem Hochpassfilter und einem Verzerrer. Dieser wurde ursprünglich als Quadraturmultiplizierer ausgeführt, in einfacheren Geräten kommt aber auch häufig eine Schaltung mit antiparallelen Dioden zum Einsatz. In jedem Fall werden durch die Schaltung oberhalb der Grenzfrequenz des Hochpasses neue Obertöne erzeugt, die als Harmonische auf dem Originalsignal basieren. Das so erzeugte Signal wird dem ursprünglichen Signal mit geringem Pegelanteil wieder zugemischt.

Das durch den Exciter veränderte Klangbild hört sich transparenter an als das Original und ist zudem räumlich besser lokalisierbar. Subjektiv ähnelt die Bearbeitung einer Höhenanhebung, obwohl sich der Pegel kaum messbar erhöht. Zu viel des Effekts verschlechtert die Signalqualität erheblich, der Klangeindruck wird unnatürlich, verzerrt, lästig.

Ein Enhancer arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip wie ein Exciter, jedoch wird statt eines Hochpassfilters eine Reihe von Bandpassfiltern verwendet. Viele Modelle erzeugen keine neuen Obertöne, sondern analysieren die vorhandenen, heben sie dynamisch an und arbeiten mit Laufzeit-Effekten zur Impuls-Verbreiterung. Je nach Frequenz der Filter hat der Enhancer unterschiedliche Einsatzzwecke und differierende Klangeigenschaften. Beispiele dafür sind eine bessere Sprachverständlichkeit, eine räumlichere Darstellung und eine deutlichere Stereo-Abbildung.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
und hab's ganz ans Ende geklemmt.
.

Was auch Sinn ergibt, denn im Studio werden solche Geräte gerne für den Gesamtmix genommen
 
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Ich vermisse ihn (seufz!!!)

 
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Moin .-)

Hab mir gerade mal die Schaltung vom EH-2 angesehen.... Im Prinzip ist das einem Auto-Wah nicht unähnlich... :)

Nach dem Eingangsbuffer wir das Signal gesplittet, der erste Zweig läuft unbearbeitet auf einen Mischer.

Der zweite Zweig geht auf einen Hüllkurvendetektor, der nur auf die Höhen im Signal reagiert und ein State-Variable-Filter, dessen Hochpassausgang auf einen VCA geführt wird. Der VCA wird wiederum aus dem Hüllkurvendetektor gesteuert. Das Ausgangssignal des VCAs kann dann mit dem MIX-Regler entweder in-phase oder out-of-phase dem Originalsignal zugemischt werden.

Vereinfacht gesagt handelt es sich also um eine Art dynamische Höhenanhebung.

Jenzz
 
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ist recht eigenwillig, was die zur Ausgabe verwendeten Frequenzen angeht

Verstehe ich jetzt nicht ganz. Oder meinst du im Bereich von wenigen Halbtonschritten?
Dafür gab es doch den "Overtone"-Regler?!
 
Verstehe ich jetzt nicht ganz.
... hab's mir gestern noch mal vorgenommen: der Ton, der als "Feedback" ausgegeben wird, nimmt ja einen gespielten Ton als Referenz und sollte von der Höhe/Stimmung harmonisch zu dem passen. Tut er bei mir häufig nicht. Vermutlich spiele ich nicht sauber genug oder der trifft bei mir auf irgendwelche micro bendings und dann klingt es halt ziemlich schräg ... der Grund, warum ich für künstliche Feedbacks lieber das Teil benutze
Medium 18387 anzeigen... ein anderer "Nachteil" beim DF-2 ist in meinen Ohren, dass ich das Feedback nicht ohne Distortion verwenden kann ...
 
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halt ziemlich schräg ... der Grund, warum ich für künstliche Feedbacks lieber das Teil benutze
... ein andere

Sieht interresant aus.Quasi ein Ebow oder?
Habe bisher Feedback traditionell erzeugt.
Kann mir aber vorstellen dass alle genannten Geräte und Methoden ihren Reiz haben.

Der Thread gefällt mir.
Spannende Sachen die hier auftauchen
 
nimmt ja einen gespielten Ton als Referenz und sollte von der Höhe/Stimmung harmonisch zu dem passen. Tut er bei mir häufig nicht.

Das ist schon klar, dass das Ding heute nicht mehr state-of-the-art ist. Aber ich habe den Thread im Sinne von "nostalgischen Erinnerungen" angesehen und für den Thrash, um den unsereins damals nicht herum kam, war er schon eine Bereicherung.
 
Sieht interresant aus.Quasi ein Ebow oder?
... jau, sehr ähnliche Technik (Magnetfeld) und gleiche Funktion, das Ding steht aber auf einem Stativ, man hat also die Hände frei und kann mehrere Saiten gleichzeitig anregen. Ich habe das mal beim Entwickler in Hildesheim direkt erstanden (als günstiges Vorführmodel, neu ist das für so ein one trick pony schon ein ganz schöner Brocken preislich, finde ich, aber reich wird der vermutlich trotzdem nicht damit, sehe ich ein), ich denke, es ist hier etwas OT, weil noch zu bekommen ... ( http://www.vibesware.com/ )

Kann mir aber vorstellen dass alle genannten Geräte und Methoden ihren Reiz haben.
...ja, klar, das sehe ich auch so. Ich habe auch lange und gerne mit einem E-Bow gespielt, der ist halt auch monophon ausgelegt (auch wenn man mit etwas Geschick mehrere Saiten zu fassen kriegen kann), mein erster hat sich leider fast komplett selbst zerlegt, nachdem mal ein Block drin ausgelaufen war ... :( . Was mich bei dem wie beim DF-2 gestört hat, ist die gleichzeitige Veränderung des Sounds. Das GR-1 neigt weniger zu Verzerrung (auch wenn es nicht ganz clean agiert)
 
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Zählt das auch ? Ist eigentlich ein Volume Poti mit Rückholfeder. Also kein Pedal im klassischen Sinn. Jedoch sehr effektvoll.

Framus Orgeleffekt
Gab es in dem 60ern und wohl danach so nicht mehr. Oder täusche ich mich.
Finde das Teil ganz cool und hätte schon gern sowas in einer meiner Gitarren verbaut.

20190414_162551.jpg


 
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Framus Orgeleffekt
Gab es in dem 60ern und wohl danach so nicht mehr.
... denke wohl auch.
Höfner hat die Idee in eine seiner Gitarren leicht abgewandelt übrigens auch "übernommen", allerdings in Form eines rechtwinklig zum Schlagbrett stehenden Potis/Rädchen mit Rückholfeder (unterhalb der drei Schieberegler zu finden) Medium 27481 anzeigen
 
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Form eines rechtwinklig zum Schlagbrett stehenden Potis/Rädchen mit Rückholfeder (unterhalb der drei Schieberegler zu finden)

Siehste das kanne ich nicht.
Muss mal drüber machdenken wie ich dies heute relisieten könnte.
Die Poti mit Haken dran Option von Framus scheint mir da etwas praktikabler zu sein.
Wäre inrerresant. Muss ich mal drüber nachdenken.
 

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