Vintage-Framus-Thread

  • Ersteller WarwickOfficial
  • Erstellt am
Hallo Andreas,
könntest du mal kurz in den Sammelthread zur Gitarrenidentifikation, Seite 420 Beitrag #8387 reinschauen.
Ich vermute, daß es sich hierbei um eine Framus handelt, aber du weißt es bestimmt besser.

..vielleicht könnte ja auch ein freundlicher Mod den Vorgang hierher "schaufeln":)
 
Hallo History,

Die Arbeit hat mich die letzten Tage mit anderen Aufgaben in Atem gehalten. So komme ich erst heute zu einer Antwort.
Diese Telecaster sieht tatsächlich wie ein Framus Modell von 1982 aus, auf der Kopfplatte ist hinten die Zahl 82 zu lesen
der Großbuchstabe ist nicht zu erkennen.
Bei der Hardware wure alllerdings viel verändert, Tonabnehmer, Potis , Brücke, Steg und Mechaniken sind alles nicht ori-
ginal. Ist die Gitarre so verändert worden, ist das sicher nicht zu Ihrem Vorteil. Die Qualität der 80er Framus Telecaster war
sehr gut, die Hölzer und Finishs sind schon ab Werk Klasse. Das gleiche gilt für die originale Hardware. Ich werde 2 Fotos
unserer Archivmodelle anhängen, so kann man das gut vergleichen.

Wenn es eine Framus ist wurde jedenfalls viel daran gebastelt. Das verringert Ihren Wert erheblich. Hier noch die Beispiele:


Telcaster 82 1.jpg Telecaster 82 2.jpg

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Team
 
Hallo und besten Dank für die Antwort!!Ich hab mir die Gitarre nochmals genau angeschaut und lese die Nummer auf der Kopfplatte so:2111108(oder6?)8
Hatte Framus an dieser Stelle eine Nummer aufgestempelt??Hatte der Framus-Hals auch Dots auf dem 15.17.und 19.Bund! Wurden solche Pickups bei Framus verbaut?Hatte Framus so kleine "Neckplates"??
Ich weiss,Viele Fragen,aber vielleicht kann man sie beantworten?
 
... na, wenn hier ein Mann von der Quelle sitzt, sollte ich mein Wissen über dieses Stück auch mal auffrischen lassen:
body_full_back.jpgfram_9st.jpgtrem.jpg
head_front.jpgswitches.jpg

ist es wahr, was in Schnepel+Lemmes Buch über deutsche E-Gitarren zu diesem Model zu lesen ist?
 
Hallo Udo,

Framus Griffbretter haben den letzten Dot am 15. Bund, am 17 und 19. Bund nicht mehr. Bei Framus Solidbodys
finden sich immer Nummern auf der Rückseite der Kopfplatte und eine 2-stellige Zahl für das Baujahr, dahinter
steht ein Großbuchstabe für den Monat der Herstellung von A für Januar bis L/M für Dezember.

Die Schreibweise der Zahlen sieht sehr nach Fernost aus, solche Striche für die Eins kennt man von Japan. Die
Tonabnehmer wurden von Framus nicht verwendet. Den alten Framus Schriftzug gibt es bis 1977, nach dem
Konkurs wurde er modernisiert.

Die Platte über dem Trussroad Cover ist auch größer. Ich glaube nichr, das jemand an einer Framus Gitarre so-
viel verändern würde. Der Schriftzug wurde sicher später hinzugefügt. Falls die Zahl 62 eine Jahresangabe ist
passt das auch nicht zu Framus, denn die ersten Framus Telecaster wurden um 1970 gebaut.

Zur Strato Melody morgen mehr. Jetzt drängt die Zeit.

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Team
 
Besten Dank nochmals!!
Udo
 
... die Gunst der frühen Nase :D Ich habe das hübsche Stück in den 80er, als sich noch kaum jemand für solche deutschen "Billiganfängergitarren" interessierte, von jemandem gekauft, 200 DM waren damals durchaus eine Menge Geld für eine Gebrauchte deutsche, wenn's keine Höfner Jazzgitarre war, die Bretter lagen unbeachtet auf Flohmärkten wie heute Ü-Eier-Teile ;) . Der Verkäufer hatte zwei Gitarren in seiner zum Bastelraum ausgebauten Garage hängen, die Melodie und eine japanische Les Paul Noname-Kopie in Braun :eek: . Er hat mich in den Raum gebeten und mich gefragt, welche von den beiden ich haben möchte, er brauche eigentlich nur eine Gitarre. Ich habe nicht lange gezögert :cool: Das war noch vor Erscheinen des Schnepel und Lemme Buchs und weit vor Internetzeiten, ich habe also null Info gehabt, was das eigentlich ist. Wenig später habe ich sie dann als eines der Covergirls auf dem besagten Buch entdeckt und erst mal schnell nachgeblättert .... zwei spärliche Zeilen, aber recht vielversprechend. In einem Tony Bacon Buch tauchte noch eine weiße auf, aber auch ziemlich karg beschriftet. Im Grunde weiß ich immer noch nicht viel mehr ....
 
Hallo Frank,

Die Strato Melody mit 9-Saiten ist wirklich sehr selten, allerdings ist mir nicht bekannt wie viele dieser Gitarren noch existieren.
Bei Ebay war vor längerer Zeit einmal ein solches Instrument im Angebot, ich weiß sogar noch von einem Prototyp in Kanada,
eine haben wir hier im Museum. Deine Melody ist gut erhalten, soweit ich sehen kann sind auch alle Anbauteile original.
Vielleicht kann man sie durch die Nummern auf der Rückseite der Kopfplatte noch genauer datieren.

Man hat die oberen Saiten für das Melodiespiel gedoppelt, es war aber auch ein Sattel für oktavierte Saiten im Angebot. Dadurch
solllte die Lautstärke erhöht und mehr Möglichkeiten für Effektspiel ermöglicht werden. Ein weißes Finish kenne ich nicht, sie wurde
in rot und einem Pastell- oder Hellblau lackiert. Der Körper ist in Mehrschichtbauweise (Sandwich) gefertigt, Das Griffbrett ist aus
indischem Palisander mit Doteinlagen, der Hals besteht aus Ahorn oder Schichtholz. Der Hals ist geschraubt, die Potis und Kunst-
stoffschlagbretter sind verschieden.

Die 2 Pickups sind typisch weiß oval chrom, der obere kann gerade oder schräg eingesetzt sein. Sie hat einen Metallsteg und ein Vibrato.
Die Melody wurde von Anfang bis Mitte der 60er Jahre gebaut. Der Wert ist heute sicher Verhandlungsache, für diese Gitarre kann man
etliche € verlangen.

Hier noch 2 Fotos von Strato Melodygitarren in unterschiedlichem Design.

Strato Melody rot.jpg Strat Melody blau.jpg

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Team
 
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.. ah, vielen Dank. Ok, die Pastell- Hellblaue ist ohne sehr akuraten Weißabgleich sicher nicht so ohne weiteres von dem zu unterscheiden, was ich als "Weiß" wahrnehme. Kann sein, die im Bacon-Buch ist auch so eine ... aber nein, gerade noch mal geschaut, die sieht sehr cremeweiß aus ((The Ultimative Guitar Book, Tony Bacon, 1991, Seite 119 im Beyond Six Strings-Kapitel, rechts oben)2012-10-28-TB-Framus Melody.jpg

Die Seriennummer endet mit 63 H, was wohl, wenn ich das recht erinnere August 63 bedeuten dürfte, oder?serial Framus Melody.jpg
 
Hallo Frank,

Ein Finish in dieser Cremefarbe kannte ich bisher von der Strato Melody noch nicht, wir haben aber im Archiv 2 andere
Strato Gitarren aus der Anfangszeit der 60er Jahre in der gleichen Lackierung. Solche Perloidschlagbretter sind ebenfalls
aus dieser Zeit an die Strato Melody montiert worden. Sie sieht vom Bild her original aus. Leider habe ich das Bacon Buch
nicht.

Die Datierung 63 H hast Du richtig beschrieben, Deine Strato Melody wurde im August 1963 gebaut. Hier noch die Bilder
der beiden Stratos aus Unserem Instrumentenkatalog.

Strato creme.jpg


Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Team
 
Ist ja gerade wieder ruhig hier:),...... dann stell ich mal meine Strato de Luxe vor:
Bild 1 : Damit jeder weiss, was gemeint ist
Bild 2 : der Dämpfer
Bild 3 : Hals-PU
Bild 4 : die Schalter-Orgie (der kleine Kippschalter aktiviert den Booster am Steg-PU)
Bild 5 : Rückseite mit Batteriefach

zu letzerem noch eine Frage: welches Holz hat Framus für den Korpus verwendet?
 

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Hallo History,

Deine Strato de Luxe hat die Modellnummer 5/168-52 und ist im Sunburst Finish lackiert, dass weißt Du aber sicher selbst.
Der Korpus besteht bei dieser Solidbody aus mehreren Schichten (Sandwitch Bauweise). Zu den verwendeten Hölzern habe
ich keine genauen Angaben, da Framus in dieser Zeit einheimische Hölzer aus dem Alpenraum bezog könnte es sich um Fichte
und Ahorn, evtl. auch Lärche handeln.
Nachdem der geschmuggelte Holzvorrat aufgebraucht war, bezog Fred Wilfer zunächst Holz aus dem Bayrischen Wald.
Auch alte Holzbalken aus durch den Krieg zerstörten Häusern fanden als Tonholz Verwendung.
Die Bestände an Tonholz waren in Bayern bereits Mitte der 50er Jahre ausgebeutet. So entschloß sich Fred Wilfer, ein eigenes
Tonholzlager mit eigener Säge einzurichten. 1960 wurde dann von Framus zusätzlich ein Hälfteanteil am benachbarten Sägewerk
der Firma Schöser & Co. in Vomp bei Schwaz erworben. Dadurch waren die Probleme bei der Tonholzbeschaffung gelöst.
In den folgenden Jahren nach 1960 blieb der Bedarf dann ziemlich konstant, weil das Werk zur Furnierung bei preisgünstigen
Instrumenten überging. Schichtholz und Mehrschichtbauweise sorgten dann für eine weitere Verringerung des Bedarfs an Resonanz-
hölzern bei steigenden Fertigungszahlen von Saiteninstrumenten.

Deckenpresse.jpg Holzzlager.jpg Sägewerk FW.jpg

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Vintage
 
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Hallo!
Ich habe am Samstag eine Framus Sorella für 180€ ersteigert. Sie ist in einem ganz guten Zustand, spielt sich gut und hat einen klasse Sound.
Bilder folgen morgen oder übermorgen.
Meine Frage wäre nun zum einen, wie viel sie ca. wert ist, auch wenn ich sie in absehbarer Zeit unter keinen Umständen weggeben würde^^
Zum andern würde es mich noch interressieren, wann sie gebaut ist. Der zettel innen ist noch gut zu lesen (bild kommt auch noch) auf ihm steht:
Model: 5/59
Serial no.: 7492
Tested by: 65B
Kann natürlich auchwarten, bis die bilder da sind.
 
Ich habe am Samstag eine Framus Sorella für 180€ ersteigert. ...
Meine Frage wäre nun zum einen, wie viel sie ca. wert ist, ...

Hast Du so ein schlechtes Gedächtnis oder wie kann man nur so d...daneben fragen? Meinst Du die Preise steigen so schnell? :confused:
Zur Datierung: Klick.
 
Tut mir leid, ich hatte nicht alles durchgelesen, aber vielen dank für den Link.
februar 1965 hatte ich mir eigentlich auch gedacht, war aber irritiert, dass es bei tested by stand und dort kein name war.
 
Hallo Bobby,
Die Datierung von Februar 1965 ist richtig. Bitte stelle doch einige Fotos Deiner Sorella in diesen Thread, dann kann ich mehr
zu Deiner Archtop sagen.

Andreas Egelkraut
Warwick/Framus Social Media Vintage
 
Hier sind die Bilder:
CIMG9111.jpg
CIMG9114.jpg
CIMG9118.jpg
Weiß jemand, warum jemand dieses Schaumstoffstückchen in Bild 2 drangemacht hat? Kann ich das gefahrlos abmachen?
 
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