Bisher habe ich diese Gitarre noch nicht hier vorgestellt, da es vom Prinzip her eine akustische Gitarre ist. Da sie aber mit magnetischen Tonabnehmern ausgerüstet ist und ich sie mit E-Gitarren-Saiten betreibe, glaube ich mal, dass die hier auch mal einen Platz verdient hat.
Das ist meine Framus Florida von - wahrscheinlich - 1957:
Diese Gitarre hat schon so einiges hinter sich.
Wenn wir jetzt mal neun Jahre in die Vergangenheit blicken, als ich die Gitarre bekommen habe, da sah sie noch so aus:
Ergo: Viel Arbeit reingesteckt, ein Schlagbrett mit Tonabnehmern angebracht (von Schaller, da die quasi selben mit Framus-Aufschrift deutlich teurer gehandelt wurden), die Mechaniken und den Gurtpin gegen moderne gewechselt (diese sind jetzt also nicht mehr stilecht, funktionieren dafür aber gut), Saitenhalter einer anderen Framus angebracht; passenden Steg angebracht usw.
Sie stammt allerdings noch aus der Zeit, bevor Framus Halsstäbe verbaut hat (ergo vor 1958).
Die gesamte Geschichte ist hier zu finden:
Rettung einer vergewaltigten Archtop
Nuja - zurück zum aktuellen Stand:
Man sieht natürlich noch, wo der graue Lack drübergekippt war, aber ich habe ihn weitestgehend runterkratzen können, sodass der Originallack erhalten bleiben konnte.
Der Gitarre sieht man ihr Alter aber an:
Im E-Gitarren-Bereich interessanter ist dann wohl noch die Schaltung.
Hier nur ein kleiner Ausschnitt aus dem ersteren Bild zum besseren Erkennen:
Die beiden Single Coils sind über einen 4-Weg-Drehschalter anzuwählen:
0 = Aus
I = Hals
II = Brücke
I + II = Beide
Daneben ist ein weiterer 4-Weg-Drehschalter für Tone:
(B steht für Bass, T für Treble, + für mehr und - für weniger.)
B-
T+B+ (nutze ich meistens)
T+B- (täuscht etwas, da es etwas dumpfer klingt)
T- (ist dann sehr dumpf)
Dann der kleine Volume-Regler.
Last but not least ist da noch der kleine Schalter zum Umschalten zwischen M.(elodie) und R.(hythmus). Das ist grob gesagt nur ein schneller Wechsel zwischen zwei Lautstärkestufen. M hat mehr Output, R weniger. Könnte man auch einfach durch die Verwendung des Volume-Potis erreichen. Da die Tonabnehmer selbst keinen übermäßigen Output haben, steht das doch meistens auf M bei mir.
Der Rücken ist schön gewölbt:
Insgesamt ein sehr cooles Instrument. Klanglich ziemlich im warmem Bereich mit nicht so viel Knack, wobei es hier gut ist, dass man mit den Single Coils dennoch auch ein paar Höhen rauskitzeln kann. Ich nutze sie hauptsächlich für Blues und das kann sie ganz gut, auch mit einem dezenten Drive, wobei man bei einem so großen Instrument natürlich etwas mit dem Feedback aufpassen muss. Die Bespielbarkeit und die Intonation sind aber natürlich nicht mit modernen Instrumenten zu vergleichen.