- am 27. Juli 2020 bekam ich die Mitteilung, dass das Instrument Ende September fertig ist.
- am 2. Oktober 2020 wurde die Fertigstellung für Ende Oktober angekündigt
- am 29. Oktober wurde geschrieben: "... Wir sind fast fertig, Ich würde sagen Ende nächster Woche"
- am 15. Dezember 2020 erhielt ich die Mitteilung, dass das Akkordeon "praktisch fast fertig ist, es jedoch leichte Verzögerungen in der Endphase gab"
Mittlerweile ist das Grosse Schweigen ausgebrochen.
Liebe Frau Ahrenholz!
Wenn das Obengenannte wirklich stimmt, wäre es dann nicht besser gewesen zu sagen: "Wegen der Corona-Maßnahmen müssen wir unsere Produktion stoppen und die Lieferung verschiebt sich um x Wochen, Monate, Jahre!" ???
Ich glaube eher, dass die Pandemie nur eine Ausrede ist, um evtl Tatsache zu vertuschen oder sie nicht erkennen zu wollen.
Und nur weil man auf eine 102-jährige Firmengeschichte zurückblicken kann, heißt nicht, dass es vielleicht doch nicht mehr so gut läuft. Borsini hätte nächstes Jahr seinen 100. Firmengeburtstag und trotzdem gibt es die Firma nicht mehr. Viele bekannte große Firmen gibt es mittlerweile nicht mehr. Was meiner Meinung nach aber eine ganz normale Entwicklung ist. Alles hat eben ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
Das Akkordeon hatte in den 70er, 80er seine erfolgreiche Zeit gehabt, in denen die Hersteller sich eine goldene Nase verdient haben und Akkordeonlehrer nicht das Problem mit dem Nachwuchs hatten.
Aktuell sieht es aber ganz anders aus. Die Schülerzahl in Deutschland (ich spreche jetzt nur von den Akkordeonisten!!) hat seinen Tiefpunkt erreicht. Ich bin selber Akkordeonlehrer und habe den besten Vergleich zwischen heute und den 80ern, wo ich selbst noch auf Wettbewerbe gespielt habe und überwältig war von der Anzahl der Teilnehmer! Allein beim Deutschen-Akkordeon-Solistenpreis in Baden-Baden waren es unglaublich viele, obwohl es in jedem Bundesland eine Vorentscheidung dafür gab.
Jede Akkordeonschule, jeder Akk-verein hatte unglaublich viele Schüler und Orchester, wovon sehr viele an Landeswettbewerbe teilgenommen haben. Mittlerweile gibt es kaum noch Orchester-Landeswettbewerbe mehr. Es ist nur noch das "World Music Accordion Festival" in Innsbruck geblieben. Doch wie lange noch????? ...
Zurück zum Thema:
Wie kann es sein, dass ein weltweit agierendes Unternehmen wie Victoria nicht weiß wie weit die Produktion seiner eigenen Instrumente ist?
Ich kann mir das nur so erklären, dass man Arbeiten an Subunternehmen weitergibt und somit von diesen abhängig ist. Was für eine kleine Firma ja nichts Schlimmes ist. Aber von einem großen Unternehmen erwarte ich, dass sehr viel in der eigenen Produktionsstätte hergestellt wird. Aber lassen wird das. Das muss jedes Unternehmen selbst entscheiden.
Nun versetze ich mich in die Lage eines Subunternehmers:
Würde ich einen Auftrag eines weltweit bekannten Herstellers erhalten Arbeiten für ihn zu erledigen, dann würde ich mich sehr darüber freuen und diese Arbeiten schnell erledigen. Denn mein schneller Service bedeutet Folgegeschäfte/Dauerauftrag und somit sichere Einnahmen für die Zukunft.
Warum sollte ich aber meine Arbeit nicht zuverlässig oder gar nicht machen und den Hersteller somit hängen lassen?
Für MICH ist z.B. die schlechte Zahlungsmoral des Auftraggebers ein Grund.
Ob das evlt auch bei Ihnen zutrifft weiß ich nicht. Fakt ist aber, würde man die Arbeiten selbst durchführen, dann weiß man ganz genau
WANN ein Instrument fertig hergestellt ist.
Einen Kunden einfach über Monate hinzuhalten, spricht nicht von einer Seriosität!
3) Natürlich mögen uns ( deutsche ) "Händler" nicht - denn wir verkaufen praktisch nur an Endkunden.
Hatte Victoria nicht schon mal Händler in Deutschland??
Ich denke schon. Denn Deutschland hat die größte Akkordeonszene weltweit gehabt. Doch diese Händler sind nun auf die Firma Victoria nicht mehr gut zu sprechen.
Warum??
Finden Sie Ihre aktuelle Verkaufsstrategie denn fair gegenüber einem Händler, der jahrelang Victoria unterstützt hat, um die Marke in Deutschland zu vermarkten?
Glauben Sie wirklich Victoria hätte nur als Online-Unternehmen diesen Erfolg erreicht wenn die Händler ihren Kunden nicht verschiedene Instrumente von Victoria hätten präsentieren können, die sie übrigens sicherlich nicht als Kommissionsware erhalten hatten, sondern dafür bezahlen mussten?
Wer kauft schon ein unbekanntes Produkt ohne es zu testen???
Oder möchte man nur so lange eine Generalvertretung/einen Händler in einem Land haben bis man genügend Kontakte zu Lehrern und Akkordeonisten hat, um dann die Geschäfte selbst und direkt durchführen zu können - wie z.B es auch Beltuna mit seiner Generalvertretung gemacht hat?
Für Sie ist diese Strategie sicher lohneswert, für mich aber ein
unseriöses Verhalten.
Genauso wie ich es nicht richtig finde, wenn ein Kunde (davon gibt es hier im Forum leider einige) erst einen Händler besucht, sich stundenlang von diesem Händler bis ins Detail beraten lässt und letztendlich dann das Instrument online direkt beim Hersteller bestellt.
Geiz ist leider geiler, als Anstand und Respekt gegenüber einem Händler, der die Ware erst kaufen muss, um es den Kunden vorzuführen.
Dieses egoistische und ausnutzende Verhalten wird dazu führen, dass Händler irgendwann KEINE Instrumente mehr vorrätig haben. Wie wollen dann die Kunden ein Instrument testen oder der Hersteller seine Marke verbreiten???
Vielleicht sollte man sich darüber auch Gedanken machen, denn Service ist das A und O für jeden
Hersteller und
Kunden!!!