thomas.h
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Schade, denn das wären höchst ergiebige Themen.
Ergibige und aussichtslose Themen. Ich kann jemandem in 3 Sätzen erklären, was das Plektrum beim Economy Picking anders macht als beim Alternate. Wenn jemand erklären will, welchen Ton er erzielen will, wirds schon schwerer. Und dann erklären, wie er diesen Ton schafft, ist dann die nächste Hürde, die meiner Meinung nach sehr schwer in die Tat umzusetzen ist - die meisten bringen ja nichtmal Pinch Harmonics nach schriftlichen Erklärungen zustande. Und ein Tone kommt nicht von einer Sekunde auf die andere, ist keine 0-1 Geschichte, die entweder klappt oder beim nächsten Mal nicht klappt.
Tone ist meiner Meinung nach etwas, das Gitarristen erzielen, wenn sie genug Zeit mit der Gitarre verbringen und -jetzt mach ich mich unbeliebt - auch Talent besitzen. Es geht soviel um Betonung, Phrasing, rhythmische Mikroabweichungen und Anschlagstärke, da muss mE musikalisch einfach das Hirn fit sein. Also eher eine Selbsterfahrung als Anleitung (die natürlich nie schaden kann).
Warum diese Themen trotzdem noch sehr unbeliebt sind (und das leider vor allem unter der schnelleren, härteren Fraktion - was macht denn diese Gitarrenhelden wie Loomis, Vai oder Coenen aus? Die Geschwindigkeit? Sicher nicht)? Das hängt sicherlich auch mit dem Mangel an Anerkennung zusammen. Man ist bei Zuhörern einfach der Größste, wenn man schnell spielt. Egal wie es klingt, und zwar komplett egal, wie es klingt. Wenn man Freunden Sweepings vorspielt, die man nicht kann: Die Freude ist riesig, es bewegen sich schnelle Finger. Wenn Michael Angelo Batio auf Messen mit der Hand von oben und unten gegens Griffbrett haut und eigentliche mit geschlossenen Augen nichts wirklich hörbar ist: Die Freude ist riesig, es bewegen sich schnelle Finger. Egal wohin man sieht, der normale Mensch beurteilt das Können eines Musikers nach optischen Gesichtspunkten, und das ist auf der extrem coolen, rebellischen, selbstdarstellerischen E-Gitarre sicherlich eines der großen Probleme.
Meine Meinung zu PopeonDope: Warum schnell trotzdem nicht emotionslos ist, hat den Grund: Manche stehen einfach auf den Klang. Ich zum Beispiel. Ich bin ein eher hektischer Mensch und ich steh ungemein auf schnelle Stellen. Mondscheinsonate gefällt mir der 3. Satz bei Weitem am besten, in den meisten Liedern warte ich nur so auf die 16tel Läufe, die mich dann sicher so bewegen, wie andere ein Bending auf einer cleanen Gitarre - was mir seelisch nur so am Anus vorbei geht.
Ich akzeptiere die Leute, denen langsame Bendings das auslösen, was 16tel Läufe bei mir wohl auslösen. Aber akzeptiert ihr langsamen bitte auch, dass Leute auch schnellere Sachen emotionell gut finden können.