Den Damping-Schalter habe ich nur als Schaltmöglichkeit für die Nutzung einer externen Box verstanden und in diesem Kontext nur damit, ob man den Amp lauter als die Box hört oder umgedreht. Hat der auch einen Effekt, wenn keine Box angeschlossen ist?
Ob zusätzlich eine externe Box angeschlossen ist, dürfte auf die Wirkung des Schalters wenig Einfluss haben, eine Anpassung interne/externe Lautsprecher ist jedenfalls nicht seine Aufgabe.
Wenn man wie hier nur eine Endstufe hat, hängt das Verhältnis der jeweiligen Lautstärken nur von Wirkungsgrad und Impedanz der jeweiligen Lautsprecher ab. Hast Du den internen 8 Ohm-LS und einen Box mit zwei intern parallel geschalteten 16 Ohm-LS wie hier die V30, dann liefert der Bandit maximal 100 Watt. Von denen kommen dann am internen LS 50 Watt an und an jedem der V30 25 Watt. Die Leistung wird also nur nach der Impedanz verteilt, allerdings gibt es LS, die aus der gleichen Leistung mehr oder weniger Lautstärke machen.
Was die Wirkungsweise des Damping-Schalters angeht, wird die im Manual leider nicht wirklich erklärt. Es geht um die sog. Gegenkopplung, die durch den Schalter verändert wird. Wenn eine Endstufe einen Lautsprecher antreibt, dann funktioniert dessen Schwingspule im Spalt des Magneten praktisch wie ein Elektromotor, der dann die Membran antreibt. Zugleich
produziert (bzw. induziert) sie aber auch wie ein Generator Strom, der quasi über die Anschlussleitung zurück in die Endstufe "gedrückt" wird. Das verändert natürlich das Signal. Die Gegenkopplung ist nun eine technische Maßnahme, um dem entgegen zu wirken - dabei wird ein Teil des Signals so aufbereitet und zurückgeführt, dass sich die "Entstellung" des Signals verringert. Der Amp klingt kontrollierter, aber auch etwas weniger laut. Normale Transistor-Endstufen haben meist eine sehr hohe Gegenkopplung. Als die Technik nach dem Krieg entwickelt wurde, war Linearität überhaupt das wichtigste Ziel.
Nun ist eine lineare 1:1 Verstärkung bei Gitarrenamps im Gegensatz zu Monitoren oder PA aber gar nicht erwünscht. Gerade bei Röhrenamps wird das Spielgefühl sehr durch die technisch gesehen unvollkommenen Eigenschaften der Endstufe geprägt. Ein aufgerissener Deluxe Reverb zB fühlt sich zB viel "weicher" an als ein Hiwatt. Das Damping ist ein wesentlicher Teil von Peaveys TransTube-Technologie, um diesen Effekt bei Transistoramps nachzubilden.
Die Einstellungen Medium und Loose sollen wesentlich dazu beitragen, den Amp in höheren Lautstärken röhrenähnlicher klingen und vor allem reagieren zu lassen. Gerade auf den Sound innerhalb der Band kann das schon erheblichen Einfluss haben. Was man so liest, bevorzugen die meisten Bandit-User auch im Metal-Bereich Medium oder Loose.
Hier bin ich raus. Mein Bandit hat keine Gain Regelung im Cleanen Channel.
Klar hat er die, das ist nämlich das Volume. Allerdings gibts bei der aktuellen Version mit dem Boost leider kein Master mehr, das hatte ich nicht auf dem Plan. Dann solltest Du erst recht mal den Power Level-Schalter bemühen, um mit dem Volume in höhere Einstellungen zu kommen. Auch die Klangregelung macht einen Unterschied - das ist kein linearer EQ, es klingt zB anders, wenn B/M/T auf 10 sind, als wenn alle auf 5 stehen. Bei einer passiven Klangregelung oft besser.
Was den Zerrkanal angeht, gilt auch hier, dass der Schalter Classic/Modern/HiGain nicht zwangsläufig so eingestellt werden muss, wie es die Beschriftung sagt. Auch hier kann sich die beste Variante für Dich aus der Kombination mit den Klangreglern und den Endstufen-Schaltern hinten ergeben. Die Idee, ihn eher clean einzustellen und mit dem Chug zu füttern, könnte natürlich auch zum Ziel führen, und bei dem kommt ja noch eine weitere 3-Band Klangregeleung dazu...
Vor beiden Kanälen würde ich es übrigens zuerst damit versuchen, einen der beiden EQs an Pedal oder Amp möglichst linear einzustellen und nur mit einem zu arbeiten, bevor Du an beiden zugleich schraubst. Wenn Du damit noch nicht weiter kommst: Arbeite zuerst mal mit den Mitten - dreh die am Chug ruhig mal weit auf und am Amp wieder nach Geschmack zurück, oder eben umgekehrt und vergleiche, was Dir besser schmeckt. Die Ansatzpunkte der Klangregelung sind jeweils andere, und die Mitten prägen den Charalkter am stärksten.
Ob der Chug direkt in den Return gut klingt, musst Du ausprobieren, aber ich denke, dass es auch da eher noch steriler wird. Auch hier sollten aber die Power Level und Damping-Schalter noch eine Wirkung haben und einbezogen werden.
Gruß, bagotrix