Verständnisfrage zu Vorstufenröhren

  • Ersteller AdrianSmith
  • Erstellt am
hallo biosolix,

leider werde ich aus deinen Beiträgen hier nicht schlau. Und ja, ich hab sie mehrmals gelesen^^.

Es kommt mir vor, als würdest du dir selbst widersprechen
Liest ein Techi aber diesen Thread, so muß er sich wundern, daß Gitarristen offensichtlich den Klang ihrer Amp über die Röhrenbestückung einer bestehenden Schaltung beinflussen wollen. Und da sträuben sich ihm doch etwas die Haare.
...
Der Techi wird sagen: die Schaltung ist schlecht auf die Röhre abgeglichen...
Auf gut Deutsch, er könnte einfach daher gehen, die alte Röhre einsetzen, den Arbeitspunkt zB. über den Kathodenwiderstand verändern, und schon klingt der Amp warm oder crispy.
und dagegen wieder
Die Vorgehensweise eines Musikers, durch emsiges Röhrentauschen, oder durch Anpassung / Herstellerwechsel bei anderen Bauteilen, seine bevorzugte Soundeinstellung zu erzielen, ist sicher ok.
...
ein Servicetechniker wird sich nicht hinsetzen und die Schaltung an eine andere Röhre gleichen Typs anpassen, schon garnicht bei einer Vorstufe.
was denn nun? Ist das nur Widerspruch um des Widerspruchs willen, oder versteh ich dich einfach nur nicht?

Was würde der "Techie" machen und was nicht? Und klingt der Amp mit anderen Röhren nun anders oder nicht? Was wolltest du uns denn jetzt sagen?

Ich stell mir unter "Techie" irgendwie jemand vor, der Ahnung von Röhrenamps hat und Fachmann (Elektrotechniker?) ist. Und solche Leute tauschen durchaus mal die Vorstufenröhren aus, so war es jedenfalls bei mir. Vielleicht muss man auch fragen, wer ist denn eigentlich der "Techie"? Du selbst? Was würdest du machen, ganz konkret?

Ich frag mich das wirklich. Ich würd gern was dazulernen, und mit solchen hin und her-Aussagen komm ich nicht weiter.
 
Ich stimme dir zu: ein Servicetechniker wird sich nicht hinsetzen und die Schaltung an eine andere Röhre gleichen Typs anpassen, schon garnicht bei einer Vorstufe. Das ist ein heftiger Aufwand, und bezahlt keiner. Bei einer Endstufe mit einstellbaren Bias würde ich ein Nachjustierung bzw Prüfung aber erwarten (wird wohl nur gemacht, wenn er den Amp nicht ausbauen muß)

Sorry, aber ich weiß nciht nach welchen Kriterien Du Dir einen ServiceTechniker aussuchst aber ein "Techie" der Endröhren tauscht ohne Kontrolle (Anodenspannung, Bias, Gitterspannung, CrossOver) ist keiner, Punkt! ..und wenn er zu faul ist das Chassis aus dem Shell zu nehmen gehört er gefeuert...
 
Ich möchte mal so antworten: Der Techniker wird sich, wenn er einen Reparaturauftrag bekommt, an Schaltplan, Röhrendatenblättern und Einstellungsvorgaben halten, insoweit trifft die Kritik von Bluesfreak an meiner Anmerkung zu.

Wenn er das Teil tunen soll, um einen bestimmten Sound zu erzielen, kann er Bauteile anders berechnen und dimensionieren, aber da wird viel "try and error" eine Rolle spielen.
Damit sind wir beim Musiker, der nun entweder versucht, seine Wünsche dem Techi zu beschreiben, oder der selber anfängt zu tauschen und nach Gehör urteilt. Dann kann es dazu kommen, daß er die Einstellung eines Amps, dessen Röhren nahe am oder im Sättigungsbereich betrieben werden, als optimal betrachtet. Für den Techi wäre das, im Prinzip, ein Nono, daher meine teils widersprüchliche Aussage, die michum feststellt.
Ich habe zuhause selber einen cleanen 100W Röhrenamp, dessen Sound an sich gut ist. Wenn ich mal zerren möchte: geht nicht (aus baustatischen Gründen...). Also habe ich entsprechende Bodentreter davor und spielte mit verschiedenen Fabrikaten. Ganz nett, aber irgendwie nicht so ganz prickelnd. Gestern kam nun der kleine Amp, gegenwärtig mit EL84 dazu, und das klang schon herzerfrischend, als ich den voll aufdrehte. Er wird einiges über sich ergehen lassen müssen, ich möchte eine so eine Endstufenzerre, aber mit geringer Lautstärke. Das wird nur gehen, wenn ich sie außerhalb der Spezifikation betreibe.
Mehr dazu später...
 
ich möchte eine so eine Endstufenzerre, aber mit geringer Lautstärke. Das wird nur gehen, wenn ich sie außerhalb der Spezifikation betreibe...

Warum das Rad jedesmal neu erfinden? https://www.tube-town.net/cms/?DIY/LoW-Projekte/Lummerland_Express
Saubere Endstufenzerre dank ECC99 und mit knapp 3W sogar Bandprobentauglich, dazu noch die unglaubliche Dynamik eines Trainwrecks...
lumma-01.jpg
 
Ja, die haben schon leckere Sachen :rolleyes:, und ich werde da gern drauf zurückkommen. Der VHT hat mich gereizt, weil er genau die Bestückung hat, für die ich reichlich passenden Ersatz oder Alternativen habe. (EL84 zwischengesockelt, 6V6 vorgesehen, 6L6 und EL34 möglich, Trioden/Pentodenumschaltung schon eingebaut. Der dicke Framus wird das noch bekommen.

Hat vielleicht schon jemand mit reduzierter Heizspannung experimentiert ?
 
Wenn ich die Heizspannung reduziere, sinkt die Elektronemission der Kathode und die sog. "Elektronenwolke" wird kleiner, die sich in Richtung Anode aufmacht.
Das ganze sollte sich dann, grob vereinfacht, wie eine kleinere Röhre verhalten. Ich erreiche früher den nichtlinearen Sättigungsbereich der Kennlinie, also zerrt die Röhre schon bei niedrigeren Leistungen, sagt der Techi.
Und wie klingt das, fragt dann der Gitarrero ;) ...
Eins meiner ersten Experimente, die mich zur E-Technik führten, war der Kosmos Radiomann mit Röhre. Anodenspannung schiere 9V, statt Lautsprecher natürlich ein toller Kopfhörer mit 2 kOhm Spule auf einem Magneten. Aber damit konnte man schon was empfangen...
 
Anmerkung zu meinem Eintrag #27, reduzierte Heizspannung: das kann ich nicht weiterempfehlen. Ein kurzer Test in einem VHT Special 6 mit 6L6 bestückt, und auf knapp 5V reduzierte Heizspannung brachte nur einen geringen Effekt, ich erhoffte mir frühzeitig stark einsetzende Verzerrungen. Der entscheidende Nachteil ist aber folgender:

Oxidkathoden sind recht empfindlich gegenüber Unter- oder Überheizung:


  • Unterheizung setzt Sauerstoff aus der Oxidschicht frei, der sich an der Kathodenoberfläche anlagert und so die Emission der Kathode herabsetzt (Vergiftung der Kathode),
  • Überheizung erhöht die Verdampfungsrate von metallischem Barium aus der Oxidschicht, was ebenfalls die Emission herabsetzt.

(aus Wikipedia)
Daher kann ich das nicht empfehlen !
 
Die TT 12AX7 Classic hat sehr viel Gain und ausgeprägte Höhen, das kann manchmal auch zu viel sein. Wenn du einen mittigen, warmen Sound suchst, dann würde ich eher zur JJ ECC83S raten (gibt es auch als V1).

Hallo zusammen,
ich habe mir gerade eine TT12AX7 Classic -V1- geordert, um meinem doch eher basslastigen Randall RT-100 ein wenig mehr "Frische" und Höhen zu entlocken. Im Augenblick steckt in V1 ne Ruby 12AX7 HG+ (V2: 3x Ruby 12AX7)
Außerdem wollte ich als Treiberröhre in V3 statt der Ruby 12AT7 die entfernte 12AX7 HG+ aus der V1 verwenden, um noch mehr Gain zu erhalten. Würden diese Veränderungen viel bringen und? Sind auch Nachteile oder Probleme zu erwarten, Denkfehler von mir etc.?
Bin dankbar für Anregungen!
Beste Grüße
 
Die V3 treibt was?
Prinzipiell kann man 12AT7 mit 12AX7 tauschen aber wenn die Röhre z.b. einen Hall treibt wird Dir die 12AX7 da nix bringen da sie den Strom für den Übertrager nicht herbringt bzw der Hall dann verzerrt...
 
Ich bin mir nicht 100% sicher, bin aber der Meinung, dass die für die Phasenumkehrung der beiden 6L6 Paare ist. Vielleicht schreibe ich aber auch kompletten Unsinn.. ich habe hierzu leider keinerlei Angaben gefunden. Jemand aus dem Randall-Forum hat z.B. empfohlen, die 2. (12AX7) mit der 5. (12AT7) zu tauschen, um mehr Gain zu erhalten.
 
Von welchen Rubys ist denn die Rede?

Es gibt die Ruby 12AX7 AC5 HG (oder HG+, was einer V1 gleichkommt) - das ist eine normale selektierte Shuguang 12AX7B
Dann gibt es die Ruby 12AX7 AC7 HG (oder HG+) - das ist eine Shuguang 7025 Mullard Style
Und es gibt die Ruby 12AX7CZ HG (oder HG+) - das ist eine selektierte JJ ECC83S.
 
Es sind 12AX7 AC5 drin (und eine AC5 HG+ an V1)
 
Die mag ich sehr gerne!

Also die TT12AX7 Classic ist im Prinzip die gleiche Röhre, allerdings hat sie im Schnitt etwas mehr Gain und etwas mehr Biss/Höhen. Das liegt einfach nur an der Selektion.
Die besagte Ruby kannst du bei Banzai kaufen (aber nur die HG Version ohne Plus), ansonsten gibt es bei BTB die Shuguang 12AX7B auch V1 selektiert, die käme einer Ruby 12AX7 AC5 HG+ ziemlich gleich.
 
Ok, aber mein Vorhaben ist ja, durch die TT mehr Höhen zu erhalten und dem Amp ein wenig die Basslastigkeit zu nehmen. Meinst du, das könnte dann eventuell den Gesamtsound zu "spitz" klingen lassen?
Edit: Danke auf jeden Fall schonmal für die Hinweise! Werde die Röhren mal testweise austauschen und die Eindrücke dann mitteilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das weiß ich nicht, musst du ausprobieren.
Kann auch im Einzelfall dann vom zu erwartenden Ergebnis abweichen, da die Röhren selbst auch Toleranzen haben und auch beim gleichen Typ keine exakt wie die andere "klingt".
Bässe hat die TT12AX7 Classic schon ordentlich, aber eben auch reichlich Höhen - im Gesamtsound kann man so den Eindruck haben, dass der Sound "frischer" wird damit. Also wenn das dein Ziel ist, kannst du die ruhig nehmen. Die Ruby 12AX7 AC5 ist aber auch nicht als "mumpfig klingende" Röhre bekannt. Die sind im Schnitt aber schon etwas "wärmer" im Sound als die TT Classic.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die TT in V1 macht Sinn, wenn die V3 wirklich der PI ist dann kannst Du da ja mal ne JJ ECC83 ausprobieren, die klingt etwas bedämpfter (was da hinten aber nichts ausmacht) aber hat genug Schub um die Endstufe zu kitzeln...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke nochmal! :)
 
Ich nehme auch lieber JJs im PI als die Shuguang 12AX7B. Da könntest du auch statt einer JJ ECC83S eine JJECC803S verwenden. Die macht dort eine sehr gute Figur!
 
In Kürze bekomme ich einen VHT special 6, den ich mir gegönnt habe, um mal nicht so clean zu klimpern, wie zur Zeit mit einem 100W Framus Mellow Yellow. Der will ohne größere Gebäudeschäden einfach nicht zerren ;). Dann kann ich mal in meine Röhrenkiste greifen und verschiedene Röhren antesten und ausmessen. Da das Teil freiverdrahtet ist, bieten sich viele Ansatzpunkte zum Modding.
Genau das habe ich heute mal gemacht. Die Röhren in meinem Peavey Classic 20 waren wohl durch (klang furchtbar muffig), also habe ich mal ein Pärchen TAD EL84 STR betellt, dazu eine TAD RT001 und eine RT080, eine Sovtek 12AX7 EH und eine JJ ECC83S. Geplant waren die TAD für den Peavey, die Sovtek (steckt schon in meinem H&K Tubeman) oder die JJ als Ersatz für die Stock Tube in meinem Specia 6 (kein Ultra).

Der Peavey klang tatsächlich mit den neuen Röhren wie ausgewechselt. Ein Tausch auf die Sovtek in V1 ergab keinen merklichen Unterschied, die JJ in V1 mag er aber wohl nicht, da klang er deutlich matter und höhenärmer. Beim VHT Special 6 war die Stock Tube etwas "enger" und weniger offen, etwas schwächer in den Höhen. Die TAD (beide), Sovtek und JJ haben untereinander aber keinen merklichen Unterschied gemacht.

Bezüglich Rauschverhalten und Mikrophonie waren alle vier Röhren einwandfrei.

Im Ergebnis werkeln jetzt wie geplant die TAD im Peavey, im VHT steckt die JJ, und die Sovtek bleibt Ersatz.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben