Schreibt jemand, der auch mit dem Mythos "Holz(decken)klang" seine Brötchen verdient. Und weil die Ahorndecke mehr Höhen bringt (= Obertöne?!) sind dann SG-Modelle, ohne Ahorndecke und einem Body aus dünnerem Mahagoni, noch höhenreicher oder wie?
Les Paul Modelle, die komplett aus Mahagoni sind, klingen nicht anders. Um das festzustellen braucht man allerdings erst einmal Exemplare mit identischer Hardware zu der Standard, die man zum Vergleich heranziehen könnte.
Les Paul mochte den Klang der Ahorndecke... ähm.. deren Gewicht und Haptik übrigens dermaßen, dass er sie für völlig überflüssig hielt.
Ahorn ist natürlich ein Edelholz und Mahagoni sündhaft teuer...
Hast du eigentlich schon einmal eine Decke aus Ebenholz verbaut?
Ich habe übrigens nichts gegen hübsche Ahorndecken.
Die dürfen auch gerne ordentliche Aufpreise für die Optik kosten, aber muss man dafür potentiellen Kunden gleich einen Bären aufbinden?
Dein Beitrag zeigt, dass Du keinen Schimmer hast von dem was ich tue!! Deswegen will und muss ich das richtig stellen:
Erstens verdiene ich nicht meine Brötchen mit dem Bau von Gitarren (dann wäre ich schon vor Jahren verhungert!!)Ich hatte 33 Jahre einen "normalen" Beruf (Lokführer). Es war ein Hobby, welches sich so entwickelt hat, und nun eine Passion geworden ist. Es macht mir einfach Spaß gute Gitarren zu bauen, die sich auch "arme" Mucker, Schüler oder Anfänger leisten können. Ein Gewerbe musste ich anmelden, damit ich günstiger einkaufen kann, und besseren Zugang zu Herstellern bekam. Ob Du mir das nun abnimmst oder nicht - ist mir schnuppe: Ich verdiene an den Gitarren so gut wie NICHTS!! Die allermeisten Freunde und sogar auch "Kunden", besonders meine Frau, halten mich deswegen für bescheuert!! Ich bin und war nie ein Geschäftsmann, gab die allermeisten Einkaufspreise so weiter, ohne zu bedenken, dass ich dafür später Steuern zahlen musste. Das hätte Dir schon lange auffallen müssen, bei den Preisen die ich abrufe! Ein gewerblicher Kollege verlangt für eine Decke die im Einkauf 250 - 300€ kostet, einen Aufpreis von bis zu 800€!!
Dann zum Holzmythos:
Erst einmal ist Mahagoni NICHT viel teurer als andere Korpushölzer, dann verwechselst Du etwas - Gitarren mit harter Ahorndecke (oder ähnlichem harten Holz) haben mehr Höhenanteile, eine SG hat davon nicht sehr viel, jedenfalls nicht jene, die ich schon auf dem Tisch hatte (alte und neue).
Und Paulas ohne Ahornanteil klingen anders, dafür habe ich schon etliche vergleichen können. Und es wäre verbranntes Geld, wenn Gibson unter einer deckenden Lackierung noch eine Decke aufleimt - zusätzliche Kosten!!
Und ich verbitte mir Deine Aussage ich würde potentiellen Kunden einen Bären aufbinden!!
Übrigens wollte "Les Paul" die Gitarre so gar nicht, auch keine gewölbte Decke, die Gibson aber wollte - weil Fender das nicht konnte...
Ich muss mich hier nicht rechtfertigen, aber ich behaupte einige Erfahrung in 22 Jahren bekommen zu haben, auch weil ich mehr Gitarren (und Bässe) gebaut habe, als einige gewerbliche Kollegen! Und sehr viel ausprobiert habe, aus eigenem Interesse! Bei den fast 400 von mir gebauten Instrumenten, waren einige dabei aus 14 verschiedenen Hölzern, wobei keine nicht einmal eine Ebenholzdecke hatte. Zu hart, zu teuer und optisch langweilig. Außerdem ist es fast unmöglich eine solch große Platte zu bekommen.
Ich hoffe, dass die Moderation meine Antwort nicht als Werbung versteht. Aber auf so einen doch etwas unverschämten Angriff MUSS ich antworten, sorry!!
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...Frage ist aber eben auch oft, ob der Klang in diesem Fall verbessert wird. Wer einen typischen klassischen Strat-Sound sucht, der "braucht" sowas nicht, weil die historischen Vorbilder das eben auch nicht hatten.
Gegenfrage: Was ist den die typische Strat? Die aus Erle, Esche oder Sumpfesche?