Der erste Halbsatz ist sicher für die goldene Ära der Live-Rockmusik korrekt (bei der Vielzahl der Bedroomplayer heute stimmt er aber auch schon nicht mehr.)
Was schlägst Du vor? Soll man für die Bedroom Player das Design ändern? Mein Zugang wäre, die sollen besser ihre Socken und Unterhosen wegräumen, wenn sie ihren Bedroom schon filmen müssen, anstatt ein etabliertes Design in Frage zu stellen.
Gerade die Singlecut wurde in der Zeit entwickelt, als man im weitaus überwiegenden Teil der Musikwelt Gitarren im Sitzen gespielt hat
Die Les Paul wurde von Gibson im Jahr 1952 auf den Markt gebracht als Antwort auf Fender, die mit der Fender Broadcaster (später ab 1951 Telecaster) gerade neue Wege einschlugen. Und sie war damit als erste Solidbody Gitarre im Programm von Gibson ein Exot. Aufgrund des mangelndes Erfolges der Les Paul wurde sie 1961 wieder vom Markt genommen und kam erst 1968 wieder auf den Markt. Das war erst der Durchbruch der Les Paul. Und da begann dann auch die von Dir so benannte Ära der Live-Rockmusik. Nachdem die Les Paul erst in dieser Epoche den Durchbruch hatte, finde ich es nicht so verkehrt zu sagen, sie wurde als Live Instrument auf der Bühne populär.
Aber Du stößt Dich ja am Wort
designed. Dann schauen wir uns den Designprozess doch etwas genauer an, um dem TE weiterhin nützlich sein zu können und nicht in den Rechthaber-Modus zu kippen.
Die Les Paul wurde damals der akustischen Gitarre nachempfunden, jedoch mit einem Cutaway am Korpus, was bei E-Gitarren absolut Sinn macht. Wenn man den Überlieferungen glauben darf, dann hat Mr. Les Paul himself (
Lester William Polsfuss), weil er mit den E-Gitarren der damaligen Zeit unzufrieden war, begonnen, selbst Gitarren herzustellen, und zwar in der Werkstatt von Epiphone. 1941 soll er den Prototyp der späteren Les Paul Solidbody-E-Gitarre
The Log entworfen haben.
Holzklotz nannte er sie, da der Korpus der Gitarre ein ca. 10x10 cm dicker Holzblock gewesen sein soll. Damit war er die Rückkopplung der damals produzierten F-Löcher Gitarren los und er hatte außerdem mehr Sustain, weil die Energie der Saiten nicht mehr durch die Tonerzeugung im Korpus verbraten wurde. Später zerteilte er den unansehentlichen Holzklotz und verschönerte seinen Korpus, indem er das Desing der akusstischen Gitarre, jedoch mit Cutaway, anglich. Diesen Prototyp seiner Les Paul soll er dann Gibson gezeigt haben. Und Gibson brachte diese Gitarre dann angeblich in Anlehnung an das Design von Les Paul 1952 auf den Markt, und benannte es nach ihm.
Wie spielt nun Les Paul Gitarre? Für welche Spielposition hat er sie designed?
Noch 2008 spielt Les Paul in dieser zu sehenden Position!
Hätten wir jetzt die Frage des Designs der Les Paul geklärt? Und dem TE damit nun näher gebracht, wie eine Singlecut-Gitarre zu spielen ist?
Um aus dieser Ecke wieder herauszukommen könnte man doch auch sagen: Designed for classical Use, but Breakthrough by Rock Giants.