Verdammt zur Strat; Eingefahrene Gewohnheit oder tatsächliche Konstruktionsmängel der Single Cut-Gitarren?

  • Ersteller badagrad
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E-Gitarren im Single Cutaway Design werden in den allermeisten Fällen stehend auf einer Bühne gespielt, dafür wurden sie primär designed...
Puh, ob die wirklich so wenig an uns Sitzfußballer gedacht haben?
 
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E-Gitarren im Single Cutaway Design werden in den allermeisten Fällen stehend auf einer Bühne gespielt, dafür wurden sie primär designed.
Der erste Halbsatz ist sicher für die goldene Ära der Live-Rockmusik korrekt (bei der Vielzahl der Bedroomplayer heute stimmt er aber auch schon nicht mehr). Allerdings möchte ich dem Rest vehement widersprechen. Gerade die Singlecut wurde in der Zeit entwickelt, als man im weitaus überwiegenden Teil der Musikwelt Gitarren im Sitzen gespielt hat (Big Band etc.), die Gitarre auch nicht "das" Showpferd eines Gigs war und durch die Elektrifizierung eine Durchsetzungskraft im Bandgefüge erreicht werden sollte.

Als Soloinstrument fallen mir da die "Bluesmen" ein, die mit Akustik im Sitzen gespielt haben oder auch die Schlaggitarren im Jazz, ... jeweils bestenfalls Singlecut und im Sitzen.

Die Strat andererseits, ...
 
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Stimmt auch wieder. Aber ich glaube, wir kommen hier einfach nicht weiter:rofl:
 
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Ich glaube dass die Gitarre fürs sitzen, aber fürs linke Bein gedacht war. Wenn du das linke Bein nicht auf einen STänder stellst und es recht gerade hältst ist die Gitarre ziemlich genau vor dir so dass du recht gerade sitzt.
 
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Ich glaube eher, dass es nicht umsonst für das Spielen im Sitzen eine Art Vorgabe gibt. In einer recht professionellen Serie (die auch ich bereits schon jahrelang habe):
Plektrumgitarre-Band-1.jpg

wird nämlich eine korrekte Sitzhaltung und somit der Sitz der Gitarre beschrieben und im Bild gezeigt. Das mag zwar relativ "spießig" oder "altertümlich", resp. unorthodox oder uncool aussehen, wenn die Gitarre mittig auf dem Schoß ruht und ihr Hals eher sehr steil aufgerichtet ist. Das hat aber sicherlich möglicherweise jahrhundertelange (?) Ursachen, die aus dem vollendeten Spiel der klassischen Gitarre herrühren. Zusammengefasst führt das alles zu

- aufrechter Körperhaltung
- guter Atemtechnik
- geringere Neigung zum Verkrampfen der Greifhand.

Eine coole Körperhaltung nützt alles nichts, wenn man sein Werkzeug dennoch nicht beherrscht.

- -

Und ich weiß es zwar nicht, aber auch ein Slash, dessen Gitarre über seine Knie hängt, wird uns möglicherweise nie wirklich verraten, wie lange er vorher in welcher Haltung wirklich geübt hat, bis er jetzt so cool aussieht, wie es aussieht. :)
 
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sicherlich möglicherweise jahrhundertelange (?) Ursachen, die aus dem vollendeten Spiel der klassischen Gitarre herrühren.
nochmal, die "klassische" Gitarre ist in dem Sinne ein komplett anderes Instrument als die E-Gitarre. Das betrifft die Haltung beider Hände, die Spieltechnik und zuletzt hat das auch auf die Handhabung im Sitzen seine Auswirkungen:engel::rolleyes:.
 
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die "klassische" Gitarre ist in dem Sinne ein komplett anderes Instrument als die E-Gitarre.
Das ist auch unbestritten. Für mich persönlich habe ich allerdings auch vor ein paar Jahren festgestellt, dass ich die beste Kontrolle über das Instrument in der Tat mit einer "klassischen" Haltung (mit Fußstütze, aufrecht und Gitarre zwischen den Schenkeln mit Hals in relativ steiler Ausrichtung von etwas mehr als 45 Grad) erreiche. so ist der Spielkomfort am besten und die Verspannung am geringsten. Für den Winkel meiner Hände, meinen Rücken und meine Atmung funktioniert das wirklich perfekt.

Ich weiß auch gar nicht, ob ich überhaupt noch im Stehen spielen kann - ich muss aber auch nicht mehr. Insofern ist das nebensächlich für mich.
 
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Der erste Halbsatz ist sicher für die goldene Ära der Live-Rockmusik korrekt (bei der Vielzahl der Bedroomplayer heute stimmt er aber auch schon nicht mehr.)
Was schlägst Du vor? Soll man für die Bedroom Player das Design ändern? Mein Zugang wäre, die sollen besser ihre Socken und Unterhosen wegräumen, wenn sie ihren Bedroom schon filmen müssen, anstatt ein etabliertes Design in Frage zu stellen. :D

Gerade die Singlecut wurde in der Zeit entwickelt, als man im weitaus überwiegenden Teil der Musikwelt Gitarren im Sitzen gespielt hat
Die Les Paul wurde von Gibson im Jahr 1952 auf den Markt gebracht als Antwort auf Fender, die mit der Fender Broadcaster (später ab 1951 Telecaster) gerade neue Wege einschlugen. Und sie war damit als erste Solidbody Gitarre im Programm von Gibson ein Exot. Aufgrund des mangelndes Erfolges der Les Paul wurde sie 1961 wieder vom Markt genommen und kam erst 1968 wieder auf den Markt. Das war erst der Durchbruch der Les Paul. Und da begann dann auch die von Dir so benannte Ära der Live-Rockmusik. Nachdem die Les Paul erst in dieser Epoche den Durchbruch hatte, finde ich es nicht so verkehrt zu sagen, sie wurde als Live Instrument auf der Bühne populär.

Aber Du stößt Dich ja am Wort designed. Dann schauen wir uns den Designprozess doch etwas genauer an, um dem TE weiterhin nützlich sein zu können und nicht in den Rechthaber-Modus zu kippen.

Die Les Paul wurde damals der akustischen Gitarre nachempfunden, jedoch mit einem Cutaway am Korpus, was bei E-Gitarren absolut Sinn macht. Wenn man den Überlieferungen glauben darf, dann hat Mr. Les Paul himself (Lester William Polsfuss), weil er mit den E-Gitarren der damaligen Zeit unzufrieden war, begonnen, selbst Gitarren herzustellen, und zwar in der Werkstatt von Epiphone. 1941 soll er den Prototyp der späteren Les Paul Solidbody-E-Gitarre The Log entworfen haben. Holzklotz nannte er sie, da der Korpus der Gitarre ein ca. 10x10 cm dicker Holzblock gewesen sein soll. Damit war er die Rückkopplung der damals produzierten F-Löcher Gitarren los und er hatte außerdem mehr Sustain, weil die Energie der Saiten nicht mehr durch die Tonerzeugung im Korpus verbraten wurde. Später zerteilte er den unansehentlichen Holzklotz und verschönerte seinen Korpus, indem er das Desing der akusstischen Gitarre, jedoch mit Cutaway, anglich. Diesen Prototyp seiner Les Paul soll er dann Gibson gezeigt haben. Und Gibson brachte diese Gitarre dann angeblich in Anlehnung an das Design von Les Paul 1952 auf den Markt, und benannte es nach ihm.

Wie spielt nun Les Paul Gitarre? Für welche Spielposition hat er sie designed?

1024px-Les_Paul_with_his_guitar.jpg


Noch 2008 spielt Les Paul in dieser zu sehenden Position!

Hätten wir jetzt die Frage des Designs der Les Paul geklärt? Und dem TE damit nun näher gebracht, wie eine Singlecut-Gitarre zu spielen ist? :whistle:

Um aus dieser Ecke wieder herauszukommen könnte man doch auch sagen: Designed for classical Use, but Breakthrough by Rock Giants.
 
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(y) völlig normale Haltung und exakt wie auch ich sie beim sitzen präferiere.
Auch wenn man so aufsteht ist die Gitarre fast exakt gleich beim stehen wie beim sitzen.

Gurt ist sehr wichtig, auch beim sitzen. Da man so die Haltung sehr gleich halten kann, ob sitzen oder stehen.
 
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Single Cut, optimal zum Bluesen, auch optisch, finde ich. Und jeder einzelne Ton wird gefeiert! :p
 

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Aber Du stößt Dich ja am Wort designed.
Nö, an „primär“ und Deine ganzen Ausführungen stimmen dem ja vollständig zu. Insofern alles fein, denn die altbekannte Geschichte ist es ja eben auch, auf die ich mich beziehe.:tongue:

Hätten wir jetzt die Frage des Designs der Les Paul geklärt?
Das stand gar nicht In Frage. Siehe oben.:whistle:

Designed for classical Use, but Breakthrough by Rock Giants.
Passt viel besser als Deine ursprüngliche Aussage!:prost:
 
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Beeindruckend. Les Paul.
 
...dass ich die beste Kontrolle über das Instrument in der Tat mit einer "klassischen" Haltung (mit Fußstütze, aufrecht und Gitarre zwischen den Schenkeln mit Hals in relativ steiler Ausrichtung von etwas mehr als 45 Grad) erreiche. so ist der Spielkomfort am besten und die Verspannung am geringsten. Für den Winkel meiner Hände, meinen Rücken und meine Atmung funktioniert das wirklich perfekt.

Das unterschreibe ich unbesehen. Mir geht es ebenso. Natürlich ist eine klassische Gitarre hinsichtlich Anschlag- und Greiftechnik etwas anderes, wie @rmb schrieb. Aber wenn diese Sitzhaltung in einem Unterrichtswerk für die Plektrumgitarre als korrekt präferiert wird, und dann insbesondere auch noch für Anfänger, dann hat das m.E.n. seinen guten Grund.

...Wie spielt nun Les Paul Gitarre? Für welche Spielposition hat er sie designed? ... Noch 2008 spielt Les Paul in dieser zu sehenden Position! ...

Richtig. Das unterstreicht mein Geschriebenes bezüglich Sitzhaltung der Plektrumgitarre. Auch dort findet man im Bild das Bänkchen für das Bein. OK, nun könnte man kommen - ok, er spielt sie anders im Stehen. Ja, das stimmt. Mir ist dazu etwas aufgefallen, allerdings nicht bei ihm, sondern bei Fritz Puppel / City. Und zwar insesondere, wenn man "Am Fenster" spielt.
Er hält seine Gitarre sehr steil nach oben. Ich bilde mir ein, den Grund erst verstanden zu haben, als wir selbst den Song spielten. Gm und im Barré und das im Stehen, monoton hin und her wechselnd. Bei flacher Halslage ist ein Krampf in der Linken nicht näher vorprogrammiert. Hält man den Hals hingegen sehr steil, ist das wesentlich leichter zu greifen.

OK, eine Abschweifung vom Spielen im Sitzen und der Sitzhaltung. Zusammengefasst: es hat seinen guten Grund, eine ermüdungsfreie Spielhaltung einzunehmen. Und die wiederum hat eine "Tradition."
 
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Ja, das stimmt. Beim Spielen im Sitzen wird oft die „klassische“ Haltung (unterstützt durch die berühmte Fußbank) empfohlen.
Aus meiner Sicht gilt es da den „Sweet Spot“ der beiden Handhaltungen zu finden.
Die linke Hand möchte einen möglichst steilen Halswinkel ( am liebsten wie beim Cello), denn je näher der Arm am Körper, desto kraftvoller und ermüdungsfreier kann die Hand arbeiten.
Die rechte Hand möchte den Hals und die Saiten eher waagerecht (jedenfalls, wenn mit Plektrum gespielt wird); je steiler der Gitarrenhals, desto umständlicher wird’s fürs flüssige Picking with the pick. Beim Zupfen mit den Fingern ist das Problem weitaus geringer, deshalb sieht man bei klassischen Gitarristen oft sehr steile Gitarrenhaltungen.
Besonders lustig wird es, wenn man e-Gitarre im Sitzen spielt und dann auch noch ein Pedalboard oder ein Multieffektgerät bedienen muss……sehr gutes Bauchmuskeltraining ;), allein deshalb spiele ich z.Bsp. Ein wahrhaft Pedal mit Namen Wheeping Demon weil das gleich anspringt und nicht erst durch drauftreten aktiviert werden muss.
Aber das geht vielleicht schon am eigentlichen Thema vorbei…..
 
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Auf der Suche nach meiner jetzigen Les Paul hatte ich auch mal ein Modell bei mir, welches im Vergleich zu den anderen LPs extrem "arschlastig" war.
Ich musste beim spielen (ohne Gurt) den Daumen über den Hals legen, sonst rutschte sie mir weg. Das war nicht der einzige Grund warum es mit uns beiden nix wurde, trug aber schon dazu bei.

Die Lösung mMn wurde schon geschrieben:
Spiele mit Gurt, den du so einstellst, dass du ihn im sitzen wie im stehen nutzen kannst, that's the trick!
 
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Ergonomie ist dein Freund.

Wenn eine wie auch immer geartete Single Cut eine ergonomische Einkerbung auf dem Rücken hat, dann hat Das auch einen Grund. (y)
 
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(y) völlig normale Haltung und exakt wie auch ich sie beim sitzen präferiere.
Auch wenn man so aufsteht ist die Gitarre fast exakt gleich beim stehen wie beim sitzen.

Gurt ist sehr wichtig, auch beim sitzen. Da man so die Haltung sehr gleich halten kann, ob sitzen oder stehen.

Dem stimme ich (mittlerweile - früher habe ich es anders gemacht) auch vollkommen zu.

Weitere Vorteile:
- Beugt Nacken und Rücken vor.
- Der Linke Fuß kann hochstehen und die Gitarre stützen, während man mit dem rechten Pedale bedienen kann.
- Man kann sogar recht gut damit das Keyboard bedienen -PC, Mac oder Casio... kannste dir aussuchen ;)
 
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Les Paul selbst wird sich schon was dabei gedacht haben, welche ergonomischen Akzente er damals als seinen Beitrag bei der Entwicklung hat mit einfließen lassen. Sofern man ihm bei Gibson zugehört hat.
Die Geschichte der E-Gitarre begann ja nicht mit Jimmi Page. Danke @Stratspieler , @waldlaeufer42 , @bemoll und den anderen für eure Beiträge, die das wieder in meinen Fokus gerückt haben.
Eine Singlecut E-Gitarre ist nunmal keine Dreadnought und dann muss ich mich auch entsprechend hinsetzen, um sie zu spielen. Meine Schwierigkeiten mit der Anschlaghand bei Plektrumspiel in der klassischen Haltung muss ich halt dann einfach wegtrainieren.
 
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