@willbour-cobb: Ich sehe jetzt gerade erst, dass du Another Brick In The Wall indirekt als schlechte Musik bezeichnet hast?
Dann hast du aber nicht richtig gelesen. Da steht, dass in den Charts der früheren Jahre, genau wie heute, immer eine Perle zwischen vielen Songs ist, die meiner Meinung nach nicht richtig taugen. Auch huete laufen in den Charts gute Saschen, Razorlight hat mir gefalllen, Gossip sind tanzbar und kreativ, Gnarls Barkley finde ich richtig gut. Vieles heute gefällt mir nicht, damals schon haben mir Enigma, Matthias Reim oder die Goombay Dance Band nicht gefalllen.
Außerdem bezeichne ich gar nichts als schlechte Musik (Außer Guns n Roses

). Jede Musik hat ihre Existenzberechtigung, manche ist kreativer, neuer und frischer. Diese Musik taugt mir meistens mehr und ich habe festgestellt, dass Menschen, die sich mit Musik auseinandersetzen, eher solche Musik hören - was nicht heisst, dass sie auch nur solche machen. Ich bin mir aber sicher, dass Haudegen Matthias Reim ein paar echt gute Platten im Schrank stehen hat. Was ich hier eigentlich sagen möchte, ist, dass es damals wie heute Songs und Bands gab, die einem Trend folgend von Managern und Produzenten zusammengestellt oder umgeformt wurden und das diese Bands schon immer in den Charts erfolgreich waren, denn dafür werden sie gemacht. Ob das nun DSDS oder PEter Kent ist, ist egal, das gab es schon immer.
Ich sehe überhaupt keinen Beleg für die "früher war alles besser"-Aussage von Leuten, die sich an das früher nicht erinnern, sondern nur das rauspicken, was ihnen heute gefällt. Das liegt schon daran, das 70% der Hitinterpreten der 80er und 90er heute eiinfach vergessen sind.
Meine Aussage mal zusammengefasst: Downloads runinieren die Musik nicht - ganz im Gegenteil. Ich kann heute viel einfacher bessere und kreativere Sachen bekommen als früher und das auch noch kinderleicht mit einem Klick! Die Musikszene ist viel breit gefächerter, es gibt viel mehr Richtungen. Die Konsumenten haben sich verändert, die sind nicht mehr so festgelegt. Die Jugend von heute hört dank der Verfügbarkeit Lady GaGa (die ja wohl ein erheblich besseres Gesamkunstwerk als Michael Jackson oder Madonna ist) und Underground Hardcorepunk, dank der Verfügbarkeit. Früher gab es letztes einfach nicht.
Das die Musikindustrie weniger verdient ist ein riesen Thema, aber eins ist klar: Daran sind sie zu einem nicht unerheblichen Teil selber schuld. Außerdem, was ist die Musikindustrie? Nur die Label? Apple und iTunes verdienen sich dumm und dämlich, das ist auch Musikindustrie.
Zu guter Letzt eben das angesprochene Video-Problem. Die Videos früher waren meiner Meinung nach nicht besser. Die waren alle gleich, es gab sehr wenige, viele gute Bands hatten keins und es gab ausschließlich den Distributionsweg Formel 1 auf den ÖRs in den 80ern und dann VIVA und MTV. Heute ist das anders, der von mir verlinkte Song von OkGo (hier noch mal:
http://www.youtube.com/watch?v=XJulhGUh8vU) ist dank seine genialen Videos zum Hit geworden, die hatten vorher keinen Plattenvertrag und dann binnen weniger Monate 400.000 Klicks auf den Clip. Das ging früher nicht, da hat MTV entschieden, ob etwas eine Hit-Chance bekam oder nicht.
Mein Fazit: Heute ist alles besser! Wer keine gute Musik oder gute Clips findet, macht was falsch und ist selber Schuld. Meines erachtens liegt das daran, dass derjenige nicht offen für etwas ist, sei es Medium oder Sounds, und eben in "seiner" musikalischen Zeit festhängt. Da kann aber die vielfältige und tolle Musik-Szene der heutigen Zeit auch nichts dran ändern.