Leo Fender ist schuld. Denn die Nachfrage nach Bässen aus dessen Feder hat mich dazu veranlasst seit einem halben Jahr das Bass-Instrumente Unterforum ("Anfänger suchd Fender Preezi Signätscha vom Punkstar XY") zu meiden - und den besten Thread seit langem zu verpassen.
Also will ich doch auch mal meine Sandy (oder Cindia, wie sie liebevoll von meiner besseren Hälfte getauft wurde) kurz vorstellen. Unser erstes Rendez-vous war... Stop. Das ist immernoch ein Gegenstand. Ein BASS, um genau zu sein.
Weihnachten 2005 liebäugelte ich mit einem neuen Instrument. Endlich, denn die sechs Jahre davor verbrachte ich mit einem alten, relativ günstigen, aber sehr leichten und schnellen Cheri. Mein Budget war beschränkt, 600 solltens sein, war ja noch armer Schüler, und die hübschen Bildchen von den Ltds im Internet hattens mir angetan. Im November war Dream Theater in der Nähe, also kam auch ein RBX JM2 auf die habenwill-Liste. Als ich dann im nahe gelegenen Musicshop war fiel mir auch eben dieser in die Finger. Zum Glück war mein Kumpel und Drummer mit und verhinderte mit der Aussage "Mann is der hübsch
" schlimmeres.
Im Folgenden nahm ich jeden Bass im Shop in die Hand, bis ein ganz spezieller länger als fünf Minuten meine Aufmerksamkeit auf sich zog. "Hmm ein Sandberg, lustiger Name, nie gehört". Weitere fünf Minuten später wusste ich, dass genau das der Bass ist, den ich nicht haben wollte. Holzoptik. Ich wollte Gloss. Irgendson braunburst (?). Ich wollte schwarz. Singlecoils. Ich wollte Humbucker. Außerdem war an dem komischen Ding, das ich in meinen Händen hielt, kein Preisschild. Also lieber wieder weghängen. Der nächste war ein Ibanez EDB 5er. Mein erster Gedanke: "Igitt!" Alles war so anders. Die Saiten so eng, der Hals so komisch, das ganze Instrument so... kalt. Ja, das wars. Blitzschneller Griff nach rechts, und wie eine Kugel durchströmte mich eine wohlige Wärme. Er würde mir gehören, ich wusste es genau. Der Sandberg Bullet Fivestring, in tobaccoburst, mit Singlecoils (ohh und plötzlich lachten mich die fetten Polepieces an) und Chromhardware.
Er war gebraucht, sollte mit Koffer (ironischerweise von Ibanez) 950 kosten, am Preis ließe sich nichts mehr machen. Ich ließ ihn zurücklegen, klärte kurz die Finanzielle Lage mit meinen angeborenen Privatkreditgebern und holte ihn am folgenden Tag ab.
Knapp ein Jahr später kam dann mehr oder weniger eine SchönheitsOP. Der goldene Sandbergaufkleber auf der Kopfplatte war irgendwie rissig, außerdem war mir die schwarze Kopfplatte ein Dorn im Auge. Und ich wollte schon immer mal eine 3-Band-Elektronik haben. Kurzer Email und Telefonkontakt mit Holger und Christian und die Sache war geritzt. Darauf folgten die schlimmsten Wochen die sich ein Musiker vorstellen kann. (Jaja ihr denkt jetzt "Die Trennung vom Instrument" "So lange ohne zu üben..." "Mann hat der Quake ne Meise, warum les ich das überhaupt?")
Im Endeffekt brauchte die Post sechs Wochen bis der Bass zugestellt war, übrigens noch mal Dank an die vielen User die mir mit ähnlichen Leidensgeschichten und Deutsche-Post-Hass-Postings zur Seite gestanden haben.
Überraschend waren die Preise. Kopfplatte umlackieren 45,
@spud:neue Elektronik 80, aus ökonomischen Gründen bekam ich ein doppeltes Poti. Anhand der Internetpreisliste hatte ich mir für mein dezentes "Tuning" mehr berechnet.
Übrigens klasse Service: An zwei Tunern fehlten die Kuststoffringe zwischen Flügel und Tuner. Sie wurden ersetzt, ohne dass ich diesen Mangel erwähnt hatte.
Gruß, Sebastian
Bilder:
1. Bass im Urzustand
2/3. Ist-Zustand
4. In Aktion
Edit: Ahh diese Signatur, ich glaube ich kann einfach nicht wiederstehn