Ich möchte nur (sehr) kurz mal daran erinnern, dass man road worn 'normal' eher nicht ab Lager kauft. Gebraucht gibt 'normal' auch keinen Aufschlag, sondern, wenn so übel verranzt wie hier einen deutlichen Abschlag.
Für mich persönlich macht sowas eher den Eindruck, als würden die genannten Hersteller eben nicht zu ihren Instrumenten stehen. Weil sie es offenbar nötig haben, auf eine Tradition zu verweisen, statt dass die neuen mindestens so gut sind, wie die alten.
Aber nichts für ungut. Ein hin und wieder eingestreutes Zweifeln soll nur zum eigenen Denken anregen.
Viel Spaß!
Es ist bestimmt ein merkwürdiges Gefühl, mit seinen Ansichten immer alleine da zu stehen.
Trotzdem finde ich legitim zu glauben, dass alles andere als das, was man selbst bevorzugt falsch ist.
Es macht aber genauso trotzdem eher den Eindruck als wäre hier jemandem im Welpenalter ein Fender Bass auf den Fuß gefallen, was sich zu einer gewaltigen Abneigung gegen diese Firma manifestiert hat.
Wenn ein Hersteller verschiedene Modelle für verschiedene Käuferschichten anbietet, vom verranzten, künstlich gealterten 57 er Reissue Ur - Splitcoil bis zum aktuellen Splitcoil Preci mit Graphitstäben im Hals und all den vielen Neuerungen, die man dem Modell inzwischen hinzufügte, dann kann man doch nicht daraus schließen, das keiner bei Fender zu den angebotenen Produkten steht. Gerade die stehen zu ihrn Produktn und die Verkaufszahlen sind da. Ob das nun einer will oder nicht.
Bei mir ist es im Übrigen so, dass ich auch das immer wieder hinterfrage, was ich gut finde. Ich bin da keineswegs kritiklos den Dingen gegenüber, die ich selber nutze, dränge sie aber niemandem als Allgemeingültigkeit auf. Ich bin auch der Meinung, dass uns viele Hersteller von Instrumenten genauso derbe hinters Licht führen wie die Nahrungsmittelindustrie. Letztendlich ist aber auch niemand verpflichtet zu kaufen, was ihm gefällt oder nicht gefällt.
Was ich damit sagen wollte: Auch bei mir braucht es nicht den gesonderten Anstoß über Sinn oder Unsinn mancher Bässe nachzudenken. Ich tue es immer.
Zum Thema:
Künstliches Road Worn habe ich lange abgelehnt bis ich dann trotz fehlender Kaufabsicht den Bass der Bässe in der Hand hatte. Es ist bis heute der für mich beste Bass. Warum sollte ich mich dagegen wehren. Aus Vernunft? Hohoho.
Warum sich nun so ein abgeschliffener Nitrolack besser spielt oder anfühlt kann ich nicht physikalisch erklären. Will ich aber auch gar nicht weil Messwerte für mich überflüssig sind. Anfassen, sehen, spielen, hören. Dann weiß ich, gut für mich oder schlecht.
So ein künstlich gealterter Bass hat auch einige Vorteile. Er nimmt mehr am Basserleben teil als meine auf Hochglanz polierten, in Watte gehüllten neuen Bässe oder vor allem meine alten Originale. Da ärgert mich jeder neue Kratzer. Mit so einem Road Worn lebe ich doch ziemlich sorglos.
Weil es mir an einem Jazz Bass fehlte kaufte ich noch einen aus der Road Worn Serie dazu. Glücklicherweise mit einem guten Angebot für 1000 Euro und weil ich auf Farben stehe,
den pinken Flea Bass. Auch das der für mich perfekte Jazz Bass. Ansonsten hätte sich noch einer in Sunburst geboten, der ebenfalls hervorragend war.
Nun kann man zwar der Meinung sein, dass die Bässe zu teuer sind. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass es gerade beim hier angesprochenen Mike Dirnt Road Worn keine Alternative gibt, die man kaufen könnte. Insofern stellt sich dann gerade bei dem Bass gar nicht mehr die Frage. Wer den haben will hat ja nun mal keine Wahl.