[User-Thread] Bass 1951 bis 1996

Jimi hätte damals mit 54er, 57er, 63er Strats spielen können...
In Woodstock hat er keine alte Strat mit OPMN gespielt, sondern eine 1967/68er Strat, zu erkennen am aufgeleimten Ahorngriffbrett (gab es ja auch bei den ersten Telecaster Bässen, bevor der Skunk Stripe wieder eingeführt wurde).
 
In Woodstock hat er keine alte Strat mit OPMN gespielt, sondern eine 1967/68er Strat
Warum hätte er auch eine 10 Jahre alte Gitarre spielen sollen, wenn er sich eine neue leisten konnte? ;)
Die (meine) Frage ist aber nicht, welche Gitarre er in Woodstock gespielt hat, sondern: was für eine Gitarre würde er heute spielen? Und warum?
 
Er würde mMn ein Linkshändermodell von 2017 spielen.
Ob er eine American Classic, CS etc. nehmen würde ist die Frage.
Ich vermute, er würde ein moderneres Tremolosystem nutzen...

Klar; Rory spielte seine 1963er Strat - und auch John Frusciante spielte bei RHCP oft eine 1963er Strat...

Ob ein Instrument toll ist und einen total inspiriert hat trotzdem nur bedingt mit dem Alter zu tun.
Du hast selbst Beispiele gebracht. Ich füge meinen Lieblingsgitarristen David Lindley hinzu, der bei E-Gitarren fast ausschließlich "Kaufhausgitarren" spielt.
 
Hinzu kommt...

Spielen Hunderdtausende Musiker wirklich nur 85%, weil ihnen "ein alter Hobel" fehlt???
Hätten Victor Wooten oder Mark King mit einem alten Instrument wirklich zeigen können, was in ihnen steckt???

1968er Telecaster Bässe oder eine Wehrmachs-BMW mit Seitenwagen von 1942 fände ich selbst toll!
Sie würden mein Herz erwärmen! Aber dadurch würde ich weder besser Bass spielen, noch Motorrad fahren.

"Das gewisse Etwas" spreche ich den alten Instrumenten nicht ab!
Ich habe mich lange genug mit ihnen auseinander gesetzt - und bin ebenfalls fasziniert von ihnen!
Habe ja auch oft genug geschrieben, dass Moulins Telecaster Bass der einzige Bass mit 45 mm am Sattel ist, mit dem ich mit meinen kurzen Fingern zurecht kam! Vermutlich liegt es an der Halsform (die ganz anders ist, als bei 57 Precisions). Und die "Ehrfurcht" vor seinem Bass war nicht gespielt!
 
1968er Telecaster Bässe oder eine Wehrmachs-BMW mit Seitenwagen von 1942 fände ich selbst toll!
Sie würden mein Herz erwärmen! Aber dadurch würde ich weder besser Bass spielen, noch Motorrad fahren.
Nicht besser, aber anders.
 
Hinzu kommt...

Spielen Hunderdtausende Musiker wirklich nur 85%, weil ihnen "ein alter Hobel" fehlt???

Wie viele es sind lässt sich sicher nicht feststellen.

Hätten Victor Wooten oder Mark King mit einem alten Instrument wirklich zeigen können, was in ihnen steckt???

Sie spielen die für sie richtigen Instrumente.

1968er Telecaster Bässe oder eine Wehrmachs-BMW mit Seitenwagen von 1942 fände ich selbst toll!
Sie würden mein Herz erwärmen! Aber dadurch würde ich weder besser Bass spielen, noch Motorrad fahren.

Das ist ja auch der grundlegende Unterschied zwischen uns, dass wir in unterschiedlichen Bässen unsere 100 % finden.

Ich will mal vermuten, dass ein Zuhörer den Unterschied nicht hört wenn ich beim Gig vom 51 er Japan Reissue auf einen originalen 53er wechseln würde.
Aber ich würde es deutlich spüren.Und darauf kommt es mir an.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hi,

ich möchte nicht gerne die Diskussion stören, aber bevor sie sich weiter im Kreis dreht und vllt wieder zu Streitigkeiten führt:

Das Problem scheint ein wenig zu sein, dass J. Bonamassas Aussage zitiert wurde, ohne dass wir genau ! wissen, was er gemeint hat. - Seine persönlichen 15%, die er ! nur mit einem Vintage-Instrument erreicht, oder allgemein 15% bei jedem Menschen, der kein Vintage-Instrument spielt, und mit einem solchen die 15% noch schaffen würde.

Letztere Behauptung hielte ich persönlich für ziemlich gewagt, weil er wohl kaum beurteilen kann, ob jeder Beliebige mit jedem beliebigen Vintage-Instrument die fehlenden 15% noch schaffen würde.

Aber vllt hat er es ja so gar nicht gemeint ...

Gruß Ulrich
 
Aber vllt hat er es ja so gar nicht gemeint ...
Ich glaube, er meint Tatsächlich das Potenzial des Instruments an sich, nicht das des Spielers. 1959er Les Paul: 100% <-> '59 Reissue Les Paul: 85%. Man muss sich das komplette Video ansehen, er spricht aus seiner Erfahrung mit unzähligen Gitarren, alten und neuen. Das fing schon im Kindesalter an, denn sein Vater war Vintage-Gitarrenhändler.
Mit Les Pauls kenne ich mich nicht aus (kommt selten vor, dass man mal eine $500k-Gitarre in die Hand bekommt), aber was Fender Precisionbässe betrifft, kann ich bestätigen, dass die wenigen, die die 100% erreichen (mein persönlicher Eindruck durch Vergleich mit neueren Fendern und auch Modellen anderer Hersteller), Pre-CBS Exemplare sind. Und selbst die späteren Baujahre, Mitte Sechziger bisw Ende Siebziger, sind super spannend: jeder hat seine Stärken und Schwächen und es macht irre Spaß, sie zu spielen und herauszufinden, welche Stimmen da drinstecken und welche Lieder man damit spielen kann.

Dieser hier ist zum Beispiel ein 100%-Bass. 1963 Precision, Dakota Red über Sunburst, Obertöne und Sustain bis zum Abwinken, total homogene Tonentwicklung über alle Saiten und Lagen, brillianter, klarer, raumfüllender Klang. Das Foto entstand vergangenes Wochenende bei einem Bass-Treffen:

2018_01_06_btw_kl_IMG_3674.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich glaube, er meint Tatsächlich das Potenzial des Instruments an sich, nicht das des Spielers. 1959er Les Paul: 100% <-> '59 Reissue Les Paul: 85%. Man muss sich das komplette Video ansehen, er spricht aus seiner Erfahrung mit unzähligen Gitarren, alten und neuen. Das fing schon im Kindesalter an, denn sein Vater war Vintage-Gitarrenhändler.
Mit Les Pauls kenne ich mich nicht aus (kommt selten vor, dass man mal eine $500k-Gitarre in die Hand bekommt), aber was Fender Precisionbässe betrifft, kann ich bestätigen, dass die wenigen, die die 100% erreichen (mein persönlicher Eindruck durch Vergleich mit neueren Fendern und auch Modellen anderer Hersteller), Pre-CBS Exemplare sind. Und selbst die späteren Baujahre, Mitte Sechziger bisw Ende Siebziger, sind super spannend: jeder hat seine Stärken und Schwächen und es macht irre Spaß, sie zu spielen und herauszufinden, welche Stimmen da drinstecken und welche Lieder man damit spielen kann.

Dieser hier ist zum Beispiel ein 100%-Bass. 1963 Precision, Dakota Red über Sunburst, Obertöne und Sustain bis zum Abwinken, total homogene Tonentwicklung über alle Saiten und Lagen, brillianter, klarer, raumfüllender Klang. Das Foto entstand vergangenes Wochenende bei einem Bass-Treffen:

2018_01_06_btw_kl_IMG_3674.jpg

Aber einen Vergleich könnte man ohnehin nur mit einem baugleichen neuen Bass durchführen.
Ein neuerer American Standard Precision ist ein völlig anderes Instrument.
Also bliebe nur Custom Shop und American Vintage Serie als Vergleichsmöglichkeit.

Und ich vermute auch da, dass es Leute gibt, die den Klang eines neuen Bass als angenehmer empfinden.
Für mich steht aber ohnehin immer das eigene Empfinden im Vordergrund.
Selbst wenn dieser Dakota Red Precision absolut perfekt ist würde ich mit einem gleich guten 57er, 55er oder 52er mehr % aus mir heraus holen. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Selbst wenn dieser Dakota Red Precision absolut perfekt ist würde ich mit einem gleich guten 57er, 55er oder 52er mehr % aus mir heraus holen.
Du würdest die ohnehin mit Flats bespannen, Chromdeckel und Dämpfer montieren, dann hört man nicht mehr, ob es sich um einen 63, 57, 52 oder Harley Benton handelt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du würdest die ohnehin mit Flats bespannen, Chromdeckel und Dämpfer montieren, dann hört man nicht mehr, ob es sich um einen 63, 57, 52 oder Harley Benton handelt.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bässen gehen weder durch die Saiten noch durch den Dämpfer flöten.
Wenn ein hochwertiger Bass mit Rounds schon gut klingt weiß ich schon, dass er es auch mit Flats tut. Ich konnte meinen HCT Höfner zwar mit Flats bespannen aber zwischen dem und dem Original aus den 60er Jahren lagen doch Welten was allerdings im Bandkontext doch wieder keiner hört.

Ich bin allerdings immer froh, wenn auf einem Testbass, egal ob alt oder Custom Shop schon Flats drauf sind wie bei dem sehr guten 55er in Fiesta Red.
Screenshot_2018-01-09-10-08-31.png


Also Instrument perfekt aber auch hier fehlen die letzten 20 % die für mich allerdings angesichts des Preises für das Original, das bei etws 40000 € liegt unerreichbar wäre.
 
Ich konnte meinen HCT Höfner zwar mit Flats bespannen aber zwischen dem und dem Original aus den 60er Jahren lagen doch Welten was allerdings im Bandkontext doch wieder keiner hört.
Hier kann ich mitreden, das klingt nicht nur anders, das ist auch ein völlig anderes Spielgefühl.

Aber das Ganze hat sicher auch mit den eigenen Vorstellungen und Erwartungen zu tun, auch mit den Hörgewohnheiten und einem bestimmten Image. Wer mit dem Sound der 60er aufgewachsen ist will von einem Instrument etwas anderes als jemand, der in den 90ern großgeworden ist. Wenn ich Beatles spielen will, erwarte ich den Sound eines Höfner-Basses, obwohl man das natürlich auch anders spielen könnte. Wer Metal spielt, wird i.d.R. mit einem Violinbass nicht glücklich, auch optisch.
 
Wenn ein hochwertiger Bass mit Rounds schon gut klingt weiß ich schon, dass er es auch mit Flats tut.
Schon klar, ich wollte nur ein bisschen stänkern... ;)
Ich bin ja nicht so der Flats-Typ. War selber überrascht, dass der 56 P mit einem Satz sehr gut eingespielter LaBella 760FX auch toll klingt. Das ist der einzige Bass, bei dem ich es mir vorstellen könnte, auf Dauer Flats zu benutzen. Trotzdem fliegen die über kurz oder lang immer wieder runter, Nickel-Rounds sind einfach mehr mein Ding.
 
Schon klar, ich wollte nur ein bisschen stänkern... ;)
Ich bin ja nicht so der Flats-Typ. War selber überrascht, dass der 56 P mit einem Satz sehr gut eingespielter LaBella 760FX auch toll klingt. Das ist der einzige Bass, bei dem ich es mir vorstellen könnte, auf Dauer Flats zu benutzen. Trotzdem fliegen die über kurz oder lang immer wieder runter, Nickel-Rounds sind einfach mehr mein Ding.

Es ist ja Geschmackssache. Der eine würde einen Wagen aus den 50er Jahren mit Breitreifen und Alufelgen ausstatten und tiefer legen und ich den nur original fahren wollen. So ist es bei mir auch mit den Bässen.

Ganz allgemein lese ich immer häufiger, dass meine Vermutung, der Nachwuchs könnte ausbleiben richtig zu sein scheint. Ich habe den Eindruck, dass sich seit einiger Zeit Instrumente neu und gebraucht schlechter verkaufen. Das würde langfristig gesehen auch dazu führen, dass Vintage Instrumente wieder an Wert verlieren. Zwar werden immer noch hohe Preise aufgerufen aber das, was tatsächlich bezahlt wird ist doch davon weit entfernt.
Manche Vintage Bässe, die noch mal 600 Euro günstiger sind als das Gleiche Teil im Vintage Laden stehen seit mehr als einem Jahr in Online Inseraten.
In meinem Stammladen stehen die Custom Shop Bässe für 3600 über Monate herum, und wenn sie dann im Preis gesenkt wurden werden die für 2500 verkauft.

Hier ist ein Artikel der auch einige Zahlen in den Raum wirft:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/pop-ist-die-gitarre-am-ende-1.3563512

Heute habe ich erneut gelesen, dass Gibson tatsächlich vor der Pleite steht.
 
Heute habe ich erneut gelesen, dass Gibson tatsächlich vor der Pleite steht.

Gitarrenforum...
Mittlerweile 90 Seiten...
https://www.musiker-board.de/threads/die-marke-gibson-vor-dem-aus.666649/

Durch den Verkauf des Grundstücks haben sie erstmal wieder 14 Mille...
Aber ob und wie lange das hilft...

P.S.: Auch Fender geht es nicht gut...
Grund sind wohl unter anderem ruinöse Preise durch den Haupthändler in den USA (der Billigst-Einkaufspreise will). Kann ich aber nicht verifizieren...
 
Zuletzt bearbeitet:
und die Preise purzeln:

vtg9gvpy3boyfocokgyx.jpg
pauzl2i9c2z3brojyztb.jpg

€11.742,43
€10.567,60EUR
€19.959,23
17.355,28EUR

https://reverb.com/item/6523302-1956-fender-precision-bass-2-tone-sunburs

Die verhältnismäßig geringe Anzahl Bässe vor CBS wird ein Preisverfall vermutlich weniger treffen wenn da nicht gleich noch tausende auftauchen.
Das ist mit allen Gegenständen der angewandten Kunst die Preisverfälle erlitten haben auch so gewesen. Die wenigen aussergewöhnlichen Stücke blieben wertstabil.
Lassen wir uns mal überraschen.

Der blonde würde mir schon gefallen. Auch ohne Verstärker. ;)
 
Ich glaube nicht an einen Preisverfall solange die Banken keine bessere Zinsen zahlen.


Und der Mensch ist Jäger und Sammler.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben