Unterschied XR 2400 und XR 4400

  • Ersteller Calaway65
  • Erstellt am
Willkommen in der (wahrscheinlich) wunderbaren Welt des High-End-Gatings :)

Ich habe den Thread hier eben erst entdeckt. Ich nutze das XR-4400 auch ab und zu, habe aber recht ordentliche Tom-Mikros von Beyerdynamic am Start und Drummer mit "normalen" Fellen, d.h. wenn ich gate, dann klappt das im Normalfall recht easy. Gegen Knackser sollte helfen, wenn man die Betriebsart auf Expander umschaltet.

Allerdings sehe ich das Gate erst als letzte Rettungsmöglichkeit für unbelehrbare Drummer. Warum? Wenn ich dem Drummer erkläre, dass der beste PA-Sound aus einem Drumset kommt, welches gerade ein wenig zuviel bedämpft klingt, und dass der GESAMTsound durch das Bedämpfen des Drumsets sehr gewinnt, dann lassen sich die meisten auch bereitwillig ein oder zwei kleine Gaffastreifen rechts und links des Abnahmemikros aufs Fell kleben (das dämpft den abgemiketen Ton noch etwas stärker als den Rest des Toms). Hin und wieder braucht es dann noch einen größeren Gaffastreifen ins Zentrum des Resonanzfells. Spätestens dann ist das Set soweit, dass es bei ordentlicher Stimmung einen super PA-Sound liefern kann.

Einer Band aus dem Raum Darmstadt habe ich neulich in einem Tages-Workshop mit rund 10 Streifen Gaffa den Drumsound aufgemöbelt (ein Sonor Force 1000 oder 1007 oder sowas mit recht kleinen Kesselgrößen, also brauchbares Ausgangsmaterial), und die Burschen waren ziemlich begeistert, sie meinten, allein für diese Viertelstunde hätte sich der ganze Workshop schon gelohnt.

Viele Grüße
Jo
 
Wenn ich dem Drummer erkläre, dass der GESAMTsound durch das Bedämpfen des Drumsets sehr gewinnt, dann lassen sich die meisten auch bereitwillig ein oder zwei kleine Gaffastreifen rechts und links des Abnahmemikros aufs Fell kleben

Ketzerische Frage: Benutzt Du Gaffa als Lösung für verstimmte Gitarren? :p
 
Oder noch ketzerischer: Das zielt so völlig an meiner Frage vorbei! :D;)

Davon mal ganz ab: Wenn ein gedämpftes Set abgeblich dem Gesammtsound guttut, warum sieht man dann so viele Drummer, die ihr Set, insbesondere die Toms, überhaupt nicht dämpfen. Angefangen bei Groove-Säuen ala Simon Phillips, bis hin zu Heavy-Rock Drummern wie Eric Singer. ;)
 
Nein. Eigentlich zielst Du mit dem Gate vorbei, und ich hab Dir nur den rechten Drall zurück gegeben. Oder wann haben Eric Singer und Simon Philips das letzte Mal in Clubs mit 50 Zuhörern gespielt? Meine Lösung hilft auch da noch recht viel. Mit Gates kannst Du überall dort hantieren, wo der Natursound des Drumsets garantiert von der PA übertönt wird, und ich gehe davon aus, dass Deine Band hin und wieder auch mal kleiner Gigs absolviert, bei denen im Publikum ein Mischsound aus PA und Bühnensound zu hören ist.

Und Sebastian: Für verstimmte Gitarren geht nichts über Dämpfungsringe :) Oder natürlich Gates. Damit dann so lange auf den Gitarristen einschlagen, bis er gelernt hat, sein Instrument zu stimmen.

Viele Grüße
Jo
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Nein. Eigentlich zielst Du mit dem Gate vorbei, und ich hab Dir nur den rechten Drall zurück gegeben.

Hä? :confused:

Oder wann haben Eric Singer und Simon Philips das letzte Mal in Clubs mit 50 Zuhörern gespielt?

Dürfte vermutlich etwas her sein. :D

Meine Lösung hilft auch da noch recht viel.

Ich glaube da ist deine Lösung noch sehr viel weniger sinnvoll, da bei Gigs dieser Größenordnung das Drumset wohl nie abgenommen wird (bestenfalls die Bass).

Mit Gates kannst Du überall dort hantieren, wo der Natursound des Drumsets garantiert von der PA übertönt wird

Versteht sich von selbst.

und ich gehe davon aus, dass Deine Band hin und wieder auch mal kleiner Gigs absolviert, bei denen im Publikum ein Mischsound aus PA und Bühnensound zu hören ist.

Da gehst du richtig aus. Wobei ich hier mit dem Begriff PA vorsichtig wäre. Das einzige was bei diesen Gigs über "PA" kommt ist der Gesang.

Nur mal zur Klarstellung: Ich wollte eigentlich nur wissen, ob meine Konstruktion mit den Triggern im Sidechain, so funzt, wie ich mir das vorstelle. Das heißt noch lange nicht, dass ich jetzt losziehen will und erst mal hunderte von Euronen da reinstecke, nur weil man es machen kann (hab ja schließlich nicht im Lotto gewonnen ;)). Für unsere Einsatzzwecke kommen wir mit dem Behringer-Teil wunderbar zurecht. :great:
 
Ich dachte, das mit dem Triggern im Sidechain hätte ich beantwortet. Sorry, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. "Willkommen in der (wahrscheinlich) wunderbaren Welt des High-End-Gatings :)" hatte ich dazu geschrieben. Soll heissen: Ja, so wird's gemacht. Und: Ich selbst hab das noch nicht so gemacht. Man sieht die Kombi aus Mikrofonabnahme und Triggern am Drumset auf einer Live-DVD der Eagles (ich glaube, die heisst "Live in New Zealand"), der Sound jedenfalls ist absolut überragend.

Versteht mich nicht falsch, ich will Dir nicht an den Karren fahren. Von mir kann ich sagen, dass ich das Zeug, wovon ich schreibe, schon oft und in verschiedenen Situationen eingesetzt habe. Das dezente Dämpfen wirkt sowohl bei der Mikrofonabnahme als auch im unverstärkten Zustand, weil ein Drumset mit kurzem Sustain einfacher zu beherrschen und in den Bandsound einzufügen ist. Und damit meine ich kein totgedämpftes Set, sondern eins, das für sich gespielt schon anhörbar klingt.

Ich mische oft Gigs, bei denen im Zuhörerraum eine Kombination aus Bühnensound und PA-Sound zu hören ist. Sagen wir mal, das meiste bewegt sich zwischen 100 und 300 Zuhörern. Auch hierbei nehme ich das Drumset ab (bis 100 PAX mind. BD, Snare und OH, darüber auch alles). Nicht wegen der Lautstärke, sondern (a) um den Drumsound noch etwas anreichern zu können (BD satter, Reverb auf HH, anderer Reverb auf Snare und ggf. Toms) und (b) um den gesamten Sound aus derselben Ebene kommen zu lassen. Soll heissen, es soll alles aus der PA kommen, weil m.M.n. Teilabnahme zu einem "zerrissenen" Klangeindruck führen kann - Gesang kommt von da, Gitarre von dort, Drumset klingt weiter weg, etc - und das will ich vermeiden. Würde ich dabei (also in diesem Mischsound aus Bühnen- und PA-Sound) ein zu lebhaftes (sustainreiches) Drumset gaten, wäre vorne immer noch das gesamte Sustain des Sets zu hören. Also muss ich das Material gleich an der Quelle so formen, dass es dem PA-Sound nahe kommt oder diesen zumindest nicht negativ überlagert. Für mich funktioniert's.

*Friedenspfeife rüberreich*

Viele Grüße
Jo
 
Ich bins mal wieder. Denke diesmal sollte sich mein Anliegen aber schnell klären lassen.

Angenommen man hat ein Gate mit externem Sidechain-Eingang, wäre es dann nicht möglich einfach einen Trigger an die Toms zu packen und das dann direkt als "Key-Filter" zu benutzen?

Hätte in meinen ein paar Vorteile:

1. Gate öffnet definitiv nur bei der bespielten Trommel
2. Threshold kann extrem niedrig gesetzt werden (man muss sich keinen Kopp mehr machen, dass das Gate bei einem zu leichten Schlag nicht öffnen könnte)
3. Man kann sich jegliche Philosophiererei über die Keying-Frequenz sparen. :D

Oder stell ich mir das jetzt zu einfach vor?

ne geht super
Und ich persönlich halte gates in kleinen locations für notwendig und wenn man bereit ist den triggeraufwand zu treiben, warum nicht...
ob das jetzt explizit an der stelle lohnt lass ich mal offen... aber an sich ist das ne recht nette sache
 

Ich dachte, das mit dem Triggern im Sidechain hätte ich beantwortet. Sorry, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. "Willkommen in der (wahrscheinlich) wunderbaren Welt des High-End-Gatings :)" hatte ich dazu geschrieben. Soll heissen: Ja, so wird's gemacht.

Klingt gut. Mal sehen, sollte ich jemals zu viel Geld haben, wäre das vielleicht etwas in das man investieren könnte. :D

Versteht mich nicht falsch, ich will Dir nicht an den Karren fahren.

Um Gottes Willen, das hab ich auch nicht so aufgefasst! :eek:

Mir ist schon klar, dass du hier nichts empfehlen wirst, was für dich nicht funktioniert (hat), mach ich ja auch nicht anders.
Allerdings bin ich, als Drummer, beim Thema dämpfen des Drumsets etwas empfindlich. Allerdings halte ich mich auch für fähig eine Trommel ordentlich zu stimmen, was dann auch bedeutet, dass ich mir schon was bei dem Sound den ich gestimmt habe, gedacht habe (auch unter Berücksichtigung einer eventuellen Mikrofonierung). Wenn mir da ein Toni ankäme von wegen Abkleben (ist bisher Gott sei Dank noch nie passiert) würde ich glaub ich auch eher weniger begeistert sein.
Andererseits kann ich die Tonis ja auch irgendwo nachvollziehen. Wenn ich bedenke was manche Drummer so für "Stimmkünste" an den Tag legen wird mir auch ganz anders. Da würde ich vermutlich auch zu Gaffa greifen.

Lange Rede, kurzer Sinn: *Friedenspfeife annehm* :)
 
Hier liegt halt das Delta zwischen den Drummern, die hinter ihrer Schießbuden sitzen und ihren Sound so übertragen haben wollen wie der akustisch klingt, und dem Tonmenschen, der mit den Nachklang der Toms zu kämpfen hat, da ja Raum und System ihre eigenen Nachschwinger bauartbedingt schon mitliefern.
Daher gibt es eigentlich nur 2 Wege:
- wer akustisch spielt, darf sein Set so stimmen, daß es akustisch "schön" klingt
- wer verstärkt spielt, der stimme sein Set bitte mit so wenig Nachschwingern wie möglich aber lasse die Nötigen stehen

Eins der beiden Simon Philips Yamaha Demotour Sets durfte ich mal begrabbeln ... und das hat nichts mit den Seriensets zu tun ;)

Ich bin allerdings auch ein Freund der Methode "bevor ich Gates einsetze, nehm ich lieber Änderungen am bestehenden Set vor" ...
- stimmen ist bei den Drummern zwar unbeliebt, aber vllt. müssen die alle mal zu einer Zwangsschulung verdonnert werden :D
- "double coated" Schlagfelle als Resofell wirken teilweise Wunder im Livebetrieb ;)
- mit billigsten Baumarktmitteln kann man auch billigste Kessel zu der nötigen Steifheit verhelfen
...

Bei fremden Bands die einfach mal so auf dem Gig auftauchen, da hilft halt nur ein Gate ... neue Felle kaufen oder Kessel bepinseln kommt in der kurzen Zeit nun mal nicht in Frage, genauso wenig wie Triggerpads ankleben ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben