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farinelli
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Es gibt wohl keine Kategorie "Instrumentalunterricht allgemein". Hoffentlich ist das Thema hier richtig!?
Ich bin gerade dabei, meinen Instrumentalunterricht konzeptionell zu überarbeiten. Dabei geht es mir vor allem um die Rahmenbedingungen. Das übliche ist ja, dass man den (Einzel)Unterricht entsprechend der Formel x min = y festlegt. Bei genauerer Betrachtung und einiger Beschäftigung mit dem Thema entdecke ich aber folgende Nachteile:
1.Die Länge des Unterrichts richtet sich danach, was die Eltern des Schülers oder der Schüler bezahlen will und nicht nach der momentan aus der Sicht des Lehrers sinnvollen Länge des Unterrichts.
2.Die Hürde, ein Instrument zu erlernen, ist relativ hoch. Am Anfang weiß keiner so recht, was dabei herauskommt.
3.Die pädagogische Freiheit hat seine engen Grenzen, man ist als Lehrer ja auch dem Vertrag verpflichtet ("Wer bezahlt schafft an").
4.Der Unterricht ist in erster Linie von wirtschaftlichen Notwendigkeiten bestimmt und nicht von den individuellen Möglichkeiten.
5.Möglichkeiten, die den Unterricht auf andere Weise fördern könnten als durch Geld, bleiben ungenutzt.
Jetzt werdet Ihr Euch fragen: Wie soll das sonst funktionieren? Genau das frage ich mich auch, allerdings vor dem Hintergrund, dass ich wirtschaftlich nicht auf jeden angewiesen bin (grundsätzlich kostenlos wär's nicht möglich), dass ich gerne experimentiere, und dass ich zu der Einsicht gekommen bin, dass die obigen Einschränkungen gewichtiger für das Ergebnis des Unterrichts sind, als man sich gemeinhin vorstellt. Dementsprechend sehe ich in den obigen Punkten folgende Entwicklungsmöglichkeiten:
1.Die Länge des Unterricht richtet sich danach, wie lange ein Schüler konzentrationsmäßig und körperlich durchhält. > Der Unterricht gewinnt an Effizienz.
2.Der Unterricht kann jederzeit frei nach dem Motto "Probieren geht über Studieren" begonnen, erweitert, ggf. auch wieder beendet werden. > Keine für den Fortschritt hemmende Einschränkung, auch kein unnötiger "Verschleiß".
3.Der Unterricht kann inhaltlich völlig frei nach den Erkenntnissen und Einsichten des Lehrers sowie nach den Notwendigkeiten, die er für den einzelnen Schüler sieht, gestaltet werden.
4.Die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Schülers bzw. der Schülereltern spielen eine nachgeordnete Rolle. Stattdessen lassen sich "Gegenleistungen" einbeziehen, die den Unterricht und damit den Lehrer auf andere Weise fördern können (Bsp: Bereitstellung eines Raums)
Momentan stelle ich mir vor, im Unterrichtsvertrag verschiedene Möglichkeiten der Gegenleistung anzubieten, es aber freizustellen, wie, wann und wieviel Gegenleistung erbracht wird. Auf der anderen Seite stelle ich mir vor, den pädagogischen Freiraum, der sich dadurch ergibt, voll zu nutzen.
Meine Frage an Euch: Wie wirkt der Vorschlag auf Euch? Kennt Ihr Unterricht, der ähnliche Rahmenbedingungen hat? Wo seht Ihr Klärungsbedarf? Was sind Eure konkreten Erfahrungen mit vertraglichen Vereinbarungen zwischen Lehrer und Schüler(eltern)? Habt Ihr Ideen, den Ansatz zu erweitern?
Danke für die Aufmerksamkeit, nicht jeder kommt bis hierher , ich freue mich auf Eure Antworten...
Ich bin gerade dabei, meinen Instrumentalunterricht konzeptionell zu überarbeiten. Dabei geht es mir vor allem um die Rahmenbedingungen. Das übliche ist ja, dass man den (Einzel)Unterricht entsprechend der Formel x min = y festlegt. Bei genauerer Betrachtung und einiger Beschäftigung mit dem Thema entdecke ich aber folgende Nachteile:
1.Die Länge des Unterrichts richtet sich danach, was die Eltern des Schülers oder der Schüler bezahlen will und nicht nach der momentan aus der Sicht des Lehrers sinnvollen Länge des Unterrichts.
2.Die Hürde, ein Instrument zu erlernen, ist relativ hoch. Am Anfang weiß keiner so recht, was dabei herauskommt.
3.Die pädagogische Freiheit hat seine engen Grenzen, man ist als Lehrer ja auch dem Vertrag verpflichtet ("Wer bezahlt schafft an").
4.Der Unterricht ist in erster Linie von wirtschaftlichen Notwendigkeiten bestimmt und nicht von den individuellen Möglichkeiten.
5.Möglichkeiten, die den Unterricht auf andere Weise fördern könnten als durch Geld, bleiben ungenutzt.
Jetzt werdet Ihr Euch fragen: Wie soll das sonst funktionieren? Genau das frage ich mich auch, allerdings vor dem Hintergrund, dass ich wirtschaftlich nicht auf jeden angewiesen bin (grundsätzlich kostenlos wär's nicht möglich), dass ich gerne experimentiere, und dass ich zu der Einsicht gekommen bin, dass die obigen Einschränkungen gewichtiger für das Ergebnis des Unterrichts sind, als man sich gemeinhin vorstellt. Dementsprechend sehe ich in den obigen Punkten folgende Entwicklungsmöglichkeiten:
1.Die Länge des Unterricht richtet sich danach, wie lange ein Schüler konzentrationsmäßig und körperlich durchhält. > Der Unterricht gewinnt an Effizienz.
2.Der Unterricht kann jederzeit frei nach dem Motto "Probieren geht über Studieren" begonnen, erweitert, ggf. auch wieder beendet werden. > Keine für den Fortschritt hemmende Einschränkung, auch kein unnötiger "Verschleiß".
3.Der Unterricht kann inhaltlich völlig frei nach den Erkenntnissen und Einsichten des Lehrers sowie nach den Notwendigkeiten, die er für den einzelnen Schüler sieht, gestaltet werden.
4.Die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Schülers bzw. der Schülereltern spielen eine nachgeordnete Rolle. Stattdessen lassen sich "Gegenleistungen" einbeziehen, die den Unterricht und damit den Lehrer auf andere Weise fördern können (Bsp: Bereitstellung eines Raums)
Momentan stelle ich mir vor, im Unterrichtsvertrag verschiedene Möglichkeiten der Gegenleistung anzubieten, es aber freizustellen, wie, wann und wieviel Gegenleistung erbracht wird. Auf der anderen Seite stelle ich mir vor, den pädagogischen Freiraum, der sich dadurch ergibt, voll zu nutzen.
Meine Frage an Euch: Wie wirkt der Vorschlag auf Euch? Kennt Ihr Unterricht, der ähnliche Rahmenbedingungen hat? Wo seht Ihr Klärungsbedarf? Was sind Eure konkreten Erfahrungen mit vertraglichen Vereinbarungen zwischen Lehrer und Schüler(eltern)? Habt Ihr Ideen, den Ansatz zu erweitern?
Danke für die Aufmerksamkeit, nicht jeder kommt bis hierher , ich freue mich auf Eure Antworten...
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