Man konnte sich da schon blamieren, bzw einen peinlichen Auftritt hinlegen. War bei den Österreichern der Fall, daher auch im Halbfinale rausgeflogen. Österreichs Musikszene hat weitaus besseres zu bieten als diese Hopser mit ihrem Popowackelsong. Gleiches gilt für die Schweizer, auch dort gibt die Musikszene deutlich besseres her als diese Jungs mit den Hundehaufenfrisuren und einem Sänger, der zwar ein bißchen nach "The Calling" klang, aber sonst einfach keinen guten Auftritt hinlegte. Lieber noch 3x die Lovebugs als nochmal sowas, die können es wenigstens.
Was den Rest angeht: ich gehöre auch zu denen, die das mit Schweden nicht so wirklich verstanden haben. Klar, tolle Sängerin mit wirklich toller Stimme, aber der Song? Ich dachte, Eurodance und DJ Bobo wären lange durch, aber nein, solche Nummern tauchen jedes Jahr wieder beim ESC auf und gewinnen sogar diesmal.
Die Briten stehen derzeit wohl auf Recycling. Letztes Jahr Stock, Aitken und Waterman als Macher dahinter und dieses Jahr den alten Haudegen Engelbert, dessen Beitrag, wen wunderts, ein Walzer war. Nichtsdestotrotz hat er bewiesen, daß er es noch kann, wenn man auch an einigen Stellen doch deutlich merkte, daß seine Stimme an der Grenze war. Eine durchaus reife Leistung.
Frankreich hat mit Anggun einen echten Knüller am Start gehabt, aber wer bei ihr sowas wie "Snow in the Sahara" oder ihr sehr schönes Cover von David Bowies "Life on Mars" erwartete, wurde bitter enttäuscht: wieder mal nur Eurodance auf der Speisekarte. So kann man sein Potential auch vergeuden, wirklich schade drum.
Was schon im Halbfinale auffiel, brachte meine Freundin sehr schön auf den Punkt: je kürzer der Rock, desto weniger Sing. Daß Reggaeton eigentlich die Teknoversion des Bauchtanzes ist, war mir nichts Neues, aber daß das auch noch zum Sirtaki paßt, unterstreicht die internationale Verwendbarkeit. Der Versuch, Shakiras Tanzstil zu imitieren, war auch hier eher peinlich. Das hatten noch ein paar von diesen Kurzberockten versucht, sah auch nicht aus.
Den italienischen Amy-Winehouse-Verschnitt fand ich auch gut, und auch die Spanier hatten eine wirklich tolle Sängerin aufgestellt.
Warum allerdings die Dänin so weit hinten landete, wollte und beiden nicht in den Kopf. Guter Song, auch wenn schonmal irgendwo gehört, gute Darbietung, aber das Outfit - aua. Georg Kajanus (Sailor) stand so eine Mütze dann doch besser. Ihr Album ist ebenfalls durchaus hörenswert, geht allerdings schon sehr in Richtung Country.
Der Norweger hätte gut und gerne als Ken-Darsteller bei einer Barbie-Verfilmung mitmachen können.
Bei den Meisten war mir entschieden zuviel Schnickschnack, Gehüpfe, Pyro und sonstiger Chichi dabei. Sollte wohl von der Musik ablenken. Wie angenehm erschienen doch in diesem Zusammenhang die vergleichsweise unspektakulären Auftritte von Roman Lob, dem Serben und auch dem Beitrag aus Estland, die keinen Firlefanz drumrum brauchten, sondern durch musikalisches Können überzeugten.
Als wir im Halbfinale den russischen Beitrag sahen, ahnten wir schlimmes, wer den ESC gewinnen könnte. Zugegeben, war schon irgendwie knuffig, aber beim zweiten Mal hören empfand ich den Song schon nervig, erinnerte er mich doch irgendwie an das "everybody ChaCha" der Stefan Remmler-Söhne Cecil, Johnny und Lauro.
Den besten Beweis, daß man Witz und Musikalität kombinieren kann, ohne gleich albern oder peinlich zu wirken, lieferten die Moldavier ab. Optisch eine Mischung aus B52s und den Flintstones fielen sie mir schon im Halbfinale positiv auf und schafften es zum Glück auch ins Finale. Glückwunsch, das war wirklich nett.
Was mir diesmal besonders auffiel, waren einige Songs, die so verdächtig nah an anderen bekannten Songs waren.die jeweiligen Originale dazu konnte ich bisher aber noch nicht ausfindig machen
Soweit mein ganz persönliches Resümee zum diesjährigen ESC.