Die kriegen da ja auch alles fernsehtauglich weichgespült. Wie hieß die Begleitband doch gleich? (Muss ich das wissen?

) Die haben aber doch auch letztes Jahr gespielt. Nun wurde das Ganze leider noch ein wenig aufgeblasen, mit "Orchester" aber ohne jegliche Experimente. Sehr radio- und fernsehtauglich, in der Tat.
Der einzige Song, dem ich in dieser Sendung überhaupt etwas abgewinnen konnte, war "Push forward". Da war die erste Sendung für mich sogar besser (zumindest weniger schläfrig).
Auffällig war, dass Joy Denalane und selbst Anke Engelke (die ja nicht in der Musikbranche zuhause ist) deutlich kritische Kommentare abgaben als die belanglosen Gefälligkeiten durch Stefanie Kloß und den Grafen in der vorigen Sendung, auch wenn das musikalische Vokabular Joy Denalanes vielleicht nicht immer von jedem im Publikum verstanden wurde.
Gesanglich sehe ich Lena gemischt. Der erste Titel klang für mich sehr "schulmädchenhaft". Piepsig und nett. Da kann sie mit passenderen Songs besser punkten. Beim zweiten Song wäre ich vor Langeweile fast eingeschlafen. Ein Song (ich glaube der vierte) ist gesanglich, wie von der Jury bereits bemerkt, nicht ganz billig. Ich hab's selbst versucht, da sind schon ein paar "nette" Intervalle zu treffen. Der Refrain ging für ESC-Verhältnisse aber wohl nicht genug ein, eher die Bridge. Das ist für eine "spontane Massenbegeisterung" natürlich nicht unbedingt ideal.
Der von Raab und ihr selbst geschriebene Song ist sehr gefällig. Nun sind RnB, Soul der 70er und Motown ja nicht gerade mein Ding. Aber das, was mir aus der Zeit bekannt ist, klingt irgendwie immer noch etwas "explosiver" als das, was ich gerade gehört habe. Feeling und kommertielle Radiotauglichkeit (morgens um 8?

) sind eben zwei verschiedene Dinge. Ist vielleicht aber auch ein Grund, warum ich den heutigen RnB so sehr hasse. Und wen will man mit 100%em Retro überraschen (Wo ist der Gähn-Smiley, wenn man ihn braucht?)?
Alles ist sehr bemüht. Vielleicht, im Vergleich zum letzten Jahr, etwas zu perfektionistisch und zu berechnend massenkompatibel. Gut gemeint ist...
Immerhin: die Werbung für ihr neues Album läüft. Und Herr Raab bittet zu Kasse.