Jetzt hab ich mir überlegt mehrere Knöpfe gleichzeitig zu drücken und auf Zug und Druck die Reihe zu wechseln.
Hallo Nico,
die einfachste Herangehensweise wäre aber, zunächst nicht aus der Reihe zu tanzen.

Denn für eine Tonart ist, basierend auf der Mundharmonika/Einreihigen, eine Reihe "zuständig": Als wichtigste Harmonien sind die Tonika (Druck) und die Dominante (Zug) direkt verfügbar.
Faustregel: nur, wenn man Durchgangstöne hat, die nicht im gespielten Akkord liegen, kann man sich diese aus den Nachbarreihen "ausborgen".
Versuches es doch mal mit dieser Harmonikaschule:
Ja, eine Schule wäre nicht schlecht, um systematisch einzsteigen.
Allerdings ist Pauls Link zum "1x1 der Handharmonika" in Deinem Fall mit extremer Vorsicht zu genießen, denn es handelt sich um eine Schule für das Hohner Club-System - Du hast aber eine dreireihige Steirische!
Aber es geht trotzdem, wenn Du folgendes beachtest (denn es gibt große Gemeinsamkeiten):
- Die Töne der dritten Reihe (mit #-"Versetzungszeichen" in der Griffschrift) stimmen nicht überein: die Steirische hat eine reguläre weitere Reihe, während das Club-System in der dritten Reihe völlig andere Hilfstöne hat.
Also Beispiele, die #-Noten enthalten, funktionieren so nicht - die Erläuterungen zur 3. Reihe einfach ignorieren und die Spielstücke/Übungen kommen komplett mit den ersten beiden Reihen aus.
- Die 8 Bässe sind mit den Ziffern 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 bezeichnet - bei der Steirischen nimmt man üblicherweise Buchstaben (groß für den Basston, klein für den Akkord):
1 = A, 2 = a (Basston und Akkord der 1. Reihe)
3 = B, 4 = b (Basston und Akkord der 2. Reihe)
...
Besonderheiten
Die Schule ist uralt und es wird nicht der heute übliche Druck-Balken verwendet, sondern die von den Streichinstrumenten "geklauten" Symbole für Auf- und Abstrich, aber das wird ja erklärt und sollte kein Problem darstellen.
Dein Instrument...
... ist wunderbar verstimmt (das macht aber prinzipiell zum Herumprobieren nichts) und ist, nach Deinem Tonbeispiel zu urteilen, in H-E-A gestimmt (1. Reihe H-Dur, 2. Reihe E-Dur, 3. Reihe A-Dur).
Das ist eigentlich ziemlich ungewöhnlich, aber es stimmt in sich zu gut (ähem...) als dass es eine hochgedriftete Standard-B-Es-As-Stimmung sein könnte.
Orientierung
Die "Noten" der Griffschrift sind keine richtigen Noten, also keine Panik. Sie markieren nur die Position der zu drückenden Knöpfe wie auf einer Landkarte. Die Töne der 1. Reihe liegen zwischen den Linien und die Töne der 2. Reihe liegen auf den Linien, so dass sich eine der realen Anordnung (diagonal versetzt) ein intuitives Bild ergibt: Hoch, runter, schräg rüber usw...
Die Töne werden innerhalb einer Reihe nach oben hin höher, als ob man auf sein Instrument herabblickt.
Gemeinsam mit "echten" Noten haben die Griffschrift-Noten nur die Tonlängen - die entsprechen regulären Ganzen, Halben, Vierteln, Achteln usw. Da kommt man nicht drum herum, denn irgendwie muss der Rhythmus ja kenntlich gemacht werden.
Diskant: Den Gleichton der 2. Reihe hast Du ja gefunden - der entspricht in der Griffschrift
immer dem Notenkopf auf der mittleren Linie.
Bass: Die Basstöne auf der Steirischen sind anders angeordnet als auf der Club-Harmonika und es gibt eine große Anzahl von abweichenden Systemen. Aber die hauptsächlichen Akkorde, die man zu Beginn benötigt, sind eigentlich überall gleich.
Experiment - Finde den Grundakkord der 1. Reihe: Die Tonika jeder Reihe klingt immer auf Druck und die Töne der Diskantreihe entsprechen immer dem zugehörigen Dur-Dreiklang. Drücke also drei oder vier benachbarte Knöpfe, dann hörst Du bei Deinem Instrument einen H-Dur-Akkord. Jetzt kannst Du auf der Bass-Seite suchen, bis Du den passenden Basston (und Akkord direkt daneben) gefunden hast. Diese beiden Knöpfe werden in der Griffschrift mit A (Bass) und a (Akkord) bezeichnet, im Clubsystem oft auch mit 1 und 2, wie in der vorliegenden Schule.
Der Grundakkord der 2. Reihe lässt sich ebenso ermitteln, nur dass man eben auf Druck benachbarte Töne der zweiten Reihe spielt (bei Dir ist das E-Dur) und die zugehörigen Bassknöpfe heißen in logischer Forsetzung B und b bzw. 3 und 4.
Das soll für die allerersten Schritte genügen.
Du kannst ja von Deinen ersten Schritten berichten.
Viele Grüße
Torsten