Umstieg auf Digital: Röhrenamps verkaufen?

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Hallo zusammen,

man liest immer mal wieder Beiträge wie "Ich habe alle meine Röhrenamps verkauft, seit ich auf [digitale Ampsimulationen] umgestiegen bin.". Ein Thema, wo genau dies diskutiert wird, konnte ich hierzu allerdings nicht finden.

Ich hadere selbst öfter mit mir, ob ich meine Röhrenamps verkaufen soll, weil sie, seit ich auf ein Quad Cortex umgestiegen bin, fast ungenutzt im Raum stehen. Ich habe die Amps etwa einmal im halben Jahr an, um andere Settings zu capturen. Diese Nicht-Nutzung spricht stark für den Verkauf. Andererseits hängt auch ein Bisschen Herzblut daran, weil ich die beiden Amps, um die es geht, wohl nicht mehr zu dem Kurs wiederfinden würde und ich lange nach genau diesen beiden Amps gesucht habe.

Wie handhabt ihr das? Besitzt ihr noch eure Röhrenamps und spielt ihr sie noch regelmäßig? Was sind Gründe für oder gegen das Verkaufen?
 
Würde ich pragmatisch handhaben; Brauchst du den Platz und/oder Geld?
-> Verkaufen
Kannst du es dir leisten (Platz/Geld), die Amps zu behalten?
-> Behalten
 
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Ich würde immer sagen, wenn du a) den Platz hast, b) das Geld nicht zwingend brauchst und c) Spaß dran hast, deine Amps hin und wieder zu spielen, spricht nix für einen Verkauf.....

Edit: zu langsam :cool:
 
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Ich hatte ewig meinen Jahrgang 88 Mesa Boogie Combo nicht gespielt. Fast 10 Jahre keine E-Gitarre. Vor nem halben Jahr musste ich ihn da wegholen, wo er gelagert stand und dann zog er wieder bei uns in der Wohnung ein. Und jetzt wird er ab und an wieder bespielt. Ist für mich auch ein Teil Geschichte, damals mit Band und so. Schöne Erinnerungen. Bin froh, dass ich nur einen habe. Solange es nicht Not tut, werde ich ihn nicht verkaufen. Dazu hing ein zu großer Teil meiner Identität dran, ebenso wie an meiner ersten E-Gitarre.

Ich denke, es ist ingesamt stark typ- und lebensphasenabhängig ;) bin anscheinend eher der Sammler und offensichtlich Materialist (kann auch schlecht andere Sachen gehen lassen, alte gute Fahrräder, den Bulli, etc). Aber so ist es eben.
 
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Nur meine Ansicht: behalten!
Ich sehe das so: Für Aufnahmen sind digitale Tonerzeuger spitze. Für alles andere bevorzuge ich Röhrenamps.

Digitale Lösungen mögen wunderbar praktisch sein, sie sind deutlich vielseitiger, transportabler, leichter, man kann ganz einfach Aufnahmen erstellen, der Bandmischer (PA) freut sich usw. und sie haben ihren Zweck.

Aber sie klingen halt wie ein aufgenommener (!) Amp. Und selbst erreichen sie nur durch ein "Nachäffen" (Verzeihung, ich meinte natürlich die digitale Nachbildung^^) des Originals.
Dieses Original erreichen sie aber meiner Meinung nach nicht. Ein richtig gut eingestellter Röhrenamp ist im Vergleich viel unpraktischer, aber das wird doch viel mehr als aufgewogen durch die bewegte Luft (Druck), die originale Wärme der Röhren, die Unmittelbarkeit des Tons, die authentische unverzögerte Rückmeldung, einfach das Feeling. Schwierig in Worte zu fassen. Aber wer das nicht spürt, der wird sicher auch mit digitalen Lösungen wunschlos glücklich.

Höre ich auf einer Aufnahme, ob diese durch Kemper, Axe(Fx) und Co. oder durch ein Mikro vor einem Röhrenamp aufgenommen wurde? Im Zweifel nicht.
Spüre ich beim Spiel, ob ich gerade über einen Röhrenamp oder eine digitale Lösung spiele? Ja, eindeutig (und oft genug blind getestet).

Ich finde, dass sich Röhrencombo und digitale Lösungen richtig gut ergänzen, aber missen möchte ich keines davon.

Wobei ich aber weiß, dass auch eine Reihe von Profis komplett auf digital umgestiegen sind. Letztlich alles Geschmackssache.
 
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Ich kann den anderen Herren da nicht ganz zustimmen ;)

Weder
- musste ich wegen GELD verkaufen
- noch musste ich wegen PLATZ verkaufen

Ich wollte für Live, zu Hause, Homerecording und STUDIO - EINE EINZIGE PLATTFORM - > da absoluter Pragmatiker

Weiterhin spiele ich verschiedene Saiteninstrumente in verschiedenen Bands und auch all das geht - Von kleinen 50 Personen Gigs bis Festivals mit mehreren tausend Zuschauern auf großen Bühnen ....

Somit wurde MEIN Ziel komplett befriedigt.

Was ist DEIN Ziel? ;)

Mach einfach wie Du willst, da gibt es keine rationelle Entscheidung
 
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Mein Ziel ist bester Sound bei geringstmöglichem (Trage- und Aufbau-)Aufwand. Das habe ich mit dem QC erreicht. Würde ich den Platz oder das Geld benötigen, wären meine Röhrenamps schon lange weg. Ich habe entsprechend das Privileg entscheiden zu können, welches für mich die beste Lösung ist. Mal schauen, wie und ob ich mich jemals entscheide. Es ist ein rein psychologisches Thema.

Umso spannender finde ich eure Gedankengänge zu diesem Thema, die ja doch recht unterschiedlich sind und alle Sinn ergeben!
 
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ich bevorzuge röhren amps. digital amps befriedigen meine soundwünsche nicht ausreichend.
die röhren bieten einfach das gewisse extra. die digitalen lösungen schaffen das irgendwie nicht.
digitale FX hingegen (delay, hall, usw.) das ist schon toll.
 
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Herzblut hin, Herzblut her.

Ich bin ein praktizierender Verfechter von: Dinge wollen genutzt werden. Dazu sind sie da.
Werden sie nicht genutzt, weinen sie, wenn man nicht hinguckt, langweilen sich und machen nur Unsinn. Spaß.
Ernst: Habe schon einiges Musikzeug, das ich hatte, dahin gegeben, wo es von Nutzen war. Oft als Geschenk - etwa an Musikprojekte für Jugendliche oder Kinder. Zuweilen auch, weil der Preis, den ich erzielt hätte, den Aufwand gar nicht aufgewogen hätte (Besichtigungs- und Ausprobiertermine, Anzeige, von nervigen Gesprächen, wo Leute einen gerechtfertigten und eh schon niedrigen Preis noch drücken wollen). Allerdings kann auch ein Verkauf, wo man jemandem ein Lächeln ins Gesicht zaubert, auch sehr schön sein.

Also bei mir steht ganz klar der Aspekt im Vordergrund: Dinge wollen benutzt werden. Dazu sind sie da.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Ein richtig gut eingestellter Röhrenamp ist im Vergleich viel unpraktischer, aber das wird doch viel mehr als aufgewogen durch die bewegte Luft (Druck), die originale Wärme der Röhren, die Unmittelbarkeit des Tons, die authentische unverzögerte Rückmeldung, einfach das Feeling. Schwierig in Worte zu fassen.
Ist denn letzteres wirklich so gravierend oder sind die jahrelangen „Fühl“-Gewohnheiten irgendwann so „eingefahren“ (nicht negativ gemeint), dass man mehr „fühlt“ als wirklich da ist? Ich bin ja auch eher der Typ für „The best of Both worlds“,
überlege aber gerade eher mir eine „Röhre“ zuzulegen.
Das soll jetzt hier aber nicht zur Grundsatzdiskussion ausarten.
 
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überlege aber gerade eher mir eine „Röhre“ zuzulegen.
Das kann doch eine wunderbare Grundlage sein, um den Abschied von den Röhren des threaderstellers einzuleiten: Er verkauft Dir einen und behält einen und dann schaut man weiter ... :cool:

x-Riff
 
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Ich hab mich schon oft geärgert, weil ich Sachen verkauft hab, die ich später dann doch mal gebraucht hätte. Seit das Geld nicht mehr knapp ist, behalte ich alles... :m_key:
 
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Moin,
was hatte der Elektronik-Mann doch noch mal gesagt .... ; "dieser alte Röhrenamp überlebt alle anderen Transistor-Amps."
Und diesen (meinen alten Röhrenamps, aus den 70er) habe ich immernoch. Wird zwar etwas seltener bespielt, aber verkaufen ?
Nö, auch weil der emotionale Wert höher ist als das was ich dafür bekommen würde.

Fazit, aus meiner Sicht, BEHALTEN.
 
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Aus meiner Sicht ist das eine Frage der Geisteshaltung. Röhren Amps öffnen das Herz. Digitale überzeugen eher den Verstand.
Ich persönlich würde eine gute Röhre nicht verkaufen - außer, ich wäre klamm.
 
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Wie handhabt ihr das?
Ich habe alles verkauft als sich die Band aufgelöst hat und bin vollständig auf die Softwarelösung umgestiegen. Zu Bandzeiten bin ich über einen Modeller in eine Endstufe und dann 4x12er gegangen.
Bin völlig happy mit dem Homerecording und wenn sich doch eine neue Combo ergeben sollte kauf ich mir halt das passende Zeuchs.
Diese Nicht-Nutzung spricht stark für den Verkauf. Andererseits hängt auch ein Bisschen Herzblut daran
Typisches Krümelmonsterproblem. Geld oder den Keks? Mmh, ich glaub ich nehm den Keks.
 
Kommt drauf an, was für ein Typ man ist. Ich könnte nie ausschließen, dass ich meine Vorlieben, Einstellungen, Wünsche, Aktivitäten,… nicht auch mal ändere.
Zur Zeit spiele ich in zwei Bands und habe sechs komplette Rigs am Start: Zwei Mal Röhen Amps für die Bands/Probenraum, ein Mal Röhrenamp für zuhause, ein Röhrencombo für die Gigs, ein „Mini“ Rig für Sessions und ein Modeling Board fürs Arbeitszimmer/Silent Stage…
Einen Peavey Classic 50 habe ich zur Zeit an einen Mitgitarristen ausgeliehen…
Es ergibt sich immer was. Die neueste Idee ist ein Rig für eine Theremin zusammenzustellen…
Verkaufen bedeutet idR auch Wertverlust manifestieren ( zumindest so lange das Zeug kein Brot frisst…).
 
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Jetzt geht das wieder los ... Amp in the room sound vs. Klingt wie abgenommener Amp. Da werden die Gegner und Befürworter Amp vs. Befürworter Modeller nie zusammenkommen. Aber das war ja auch nicht die Antwort auf die Frage.

Wenn der Platz da ist und man das Geld nicht braucht ... behalten
Wenn kein Platz da ist und oder man das Geld braucht ... verkaufen

Achtung ... nun kommt glaube ich etwas neues

Wenn Platz da ist und zusätzlich noch mehr Geld ... noch einen Amp und noch einen Modeller kaufen :evil:
 
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ich bin kein Sammler, würde daher sagen weg mit dem Zeug solang es noch läuft, aber ich kann halt nicht in deinen Kopf schauen, ob du mit so ner Entscheidung glücklich wärst.

D.H. Die Entscheidung musst du selber treffen.

Im Endeffekt ist es wurst ob du jetzt 20 Motorräder in der Scheune, 30 Amps im keller oder 100 hirschgeweihe im Haus hast, es ist halt objektiv das sammeln von dingen die man nicht braucht, aber menschen sind nicht immer und überall mit objektiven Entscheidungen glücklich
 
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