Bis zu einem bestimmten Punkt gibt es bessere Transistoren für Endstufen. Nicht in der Leistung, dafür aber in der Impulsfestigleit und der Überbelastbarkeit sowie im Rauschen. Ich habe das erlebt, bei einem Endstufenbausatz von ELV. Die Orginalelkos waren dahin geschmolzen. Danach habe ich die gleichen Elkos bestellt, nur von, ich glaube Philips, und nicht no name, und siehe da, die Endstufe leistete plötzlich problemlose Arbeit seit 4 Jahren. Aber größere Transistoren einbauen bin ich dagegen, weil damit die Betriebssicherheit radikal gefährdet wird. Oder man ist Elektroingenieur und weiß auch, welche Leiterbahnen zu verstärken sind. Es ist extrem schwer Endstufen zu tunen. Ich habe es selbt an miniaturverstärkern getestet (max 5 Watt) Es hilft nur eins wirklich, eine starke Stromversorgung her zu stellen, damit der Bass nicht mehr bei hoher Lautstärke leidet.
Du vermischt da ein paar Sachen:
Für das Rauschen eines Amps sind
a) die Operationsverstärker in der Vorstufe
b) zwei kleine Kleinsignaltransistoren irgendwo auf der Endstufenplatine, nicht am Kühlkörper
c) ein kleines C (ca. 35V 10µF) irgendwo auf der Endstufenplatine
d) etliche Widerstände
verantwortlich. Die eigentlichen Leistungstransistoren tragen dazu praktisch nichts bei.
Leiterbahnen sind ein Faktor, der aber primär nur den Dämpfungsfaktor beeinflusst. Und da gibt's einen einfachen Trick: man suche nach den Leiterbahnen, die verzinnt sind und ohne Lötstopplack.
Da dann einen Draht drüberlöten. Aber meist sind entweder Kupferschienen auf der Platine (siehe mein Technics HIFI Amp) oder das Kabel geht schon genau da auf die Platine wo der Strom hin muss.
Elkos haben eine begrenzte Wechselstromfestigkeit. Überschreitet man diese, verringert sich die Lebensdauer erheblich (doppelte Belastung -> 1/60 der Lebensdauer). Daher würde ich auch keine Endstufe an 2 Ohm betreiben. Und es gibt bessere und schlechtere Elkos, die sich genau da unterscheiden. Elkos sind sehr empfindlich gegenüber Temperatur (Lebesdauer halbiert sich je 10 Grad Erwärmung), gegen Lagern (lieber alle paar Monate mal einen Tag einschalten) und eben zu hohen Wechselstrom. Ein Typ der z.B. bei 125°C und 1A 3000 Stunden hält, hält fast 1000 mal länger als einer mit 3000 Stunden bei 85°C und 500mA bei gleicher Belastung und Temperatur. Ist dafür größer und teurer.
Und wer Endstufentransistoren austauscht (gegen anderen Typ), muss meiner Meinung nach nicht nur E-Technik studiert haben sondern auch mehrere Stunden die Endstufe studiert und schon Erfahrung mit sowas haben. Nutzen: die neuen Transistoren können eventuell mehr Wärme ableiten.
Nachteil: Die Endstufe muss in jedem Fall (auch bei gleichen Transistoren) neu eingestellt werden (Querstrom), sie könnte zum Schwingen neigen, bei Erwärmung ungeahnt schlecht reagieren (Querstrom läuft davon, exitus...) oder mehr Klirr verursachen.
Einzig sinnvolle Tuningmaßnahmen:
a) mehr Elkos! Da noch welche dazu zu ballern kann kaum schaden, schlimmstenfalls fliegt die Sicherung vom Einschaltstrom. Und mehr Elkos bringen eben evtl. mehr Bass.
b) Anderer Trafo. Aber da muss man sich schon wieder auskennen:
1. wenn möglich nicht die Spannung für die 'Kleinsignalverarbeitung' (+-15V) anheben
2. man muss wissen, welchen Strom die beiden Spannungsabgriffe eine Class-H Endstufe jeweils können müssen
3. Man darf Nennspannung nicht mit Leerlaufspannung verwechseln. Wenn ich an den Elkos messe, messe ich die
Leerlaufspannung-1,2V, und wenn ich daraufhin einen Trafo bestelle, der diesen Wert als Nennspannung(= bei Belastung) hat, dann hat der im Leerlauf noch mal locker 10% mehr. Und dann noch mal etwas mehr Netzspannung und die ersten Transistoren geben den Geist auf...
4. Mittelabgriff am Trafo nicht vergessen!